Zündverteiler dreht sich nicht

  • Hallo Zusammen,

    mein Motor (P1, 1,5l) springt nicht mehr an. Nach ein bisschen Suchen habe ich bemerkt, dass sich mein Zündverteiler nicht mehr dreht.

    Ich hab diesen dann ausgebaut und mal mit der Hand gedreht. Er scheint in Ordnung zu sein. Hat vielleicht einer von euch ein Foto oder eine Explosionszeichnung von dem Bereich im Motorblock, wo der Zündverteiler bzw die Welle eingesteckt wird?! Funktioniert der Antrieb des Zündverteilers über eine extra Welle oder ist da irgendeine "Übersetzung" oder "Winkelstück", die von der Kurbelwelle angetrieben werden?

    Vielen Dank schonmal für eure Hilfe :daumen1:

  • Hallo, der Verteiler wird von der Nockenwelle angetrieben! Bist du dir sicher das er richtig eingesetzt war? Er sieht am unteren Ende ähnlich aus wie ein großer Schraubenzieher und dieses Ende sitzt in einem Schlitz vom Ölpumpenantrieb. Wenn der nicht richtig eingesetzt ist dreht der Verteiler nicht mit! Hab schon ein Werkstatthandbuch wo man das sieht müsste ich aber erst ablichten und einstellen.

  • Bewegen sich denn die Ventile/Kipphebel noch beim Startversuch?

    Vielleicht haben sich die Stirnräder verabschiedet
    und die Nockenwelle dreht sich schon nicht.

    Schöne Grüße

    Dirk "Tausi" :wink:

    aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
    "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C

  • Hat vielleicht einer von euch ein Foto oder eine Explosionszeichnung von dem Bereich im Motorblock

    Hallo

    Werkstatthandbuch und Ersatzteilkatalog kannst du als pdf hier herunterladen, unter dem Link Service:
    Opel Rekord P1

    Auch ich vermute das die Stirnräder Zahnausfall haben.
    Viel Erfolg!

    Gruß Werner
    P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn

  • Danke schonmal für die Antworten. Er war auf jeden Fall richtig eingesetzt. Das Auto ist plötzlich auf der Landstrasse stehengeblieben. Der Schlitz, wo der Zündverteiler reingesvhoben wird, dreht sich auch nicht mehr. Stirnräder sowie auch die Kipphebel hab ich noch nicht überprüft. Beim Startversuch dreht sich der Riemen vorne mit. Weiss nicht, ob das viel aussagt. Ich denk da werd ich am Wochenende mal mit dem Zerlegen anfangen.

  • Das große Stirnrad ist wohl defekt.

    Der Motor ist ein Freiläufer (zum Glück), wenn die Stirnräder versagen bleibt der einfach stehen. Die Stirnräder übertragen die Drehung der Kurbelwelle auf die Nockenwelle. Die Nockenwelle treibt, neben den Steuerzeiten, die Benzinpumpe und den Zündverteiler an.

    Wenn ein Stirnrad defekt ist, dreht sich beim Startversuch zwar die Kurbelwelle (und damit auch deren Riemenscheibe), aber eine Kraftübertragung an die Nockenwelle fehlt. Die bleibt einfach stehen und steuert weder die Ventile noch Vertieler oder Benzinpumpe an. Daher der Hinweis von Tausi weiter oben, ob sich die Vertile bewegen beim Startversuch. Einfach in das offene Einfüllloch leuchten und schauen.

    Der Keilriemen überträgt nur die KW-Drehung auf Wasserpumpe und Lichtmaschine.

    Zur Schadensichtung/-reparatur muss vermutlich der Kühler und der Frontgrill raus. Benzin- und Unterdruckleitung könnten auch im Weg sein. Der Lüfterflügel muss wohl auch ab.

    Dann die M22 von der Riemenscheibe abschrauben und die Riemenscheibe von der KW abziehen. Dann den Steuerkastendeckel abschrauben und vorsichtig die Verklebung ablösen, wenn du die Auflageflächen verformst kriegst das Ding nicht mehr dicht. Die Dichtungssätze gibt es bei den einschlägigen Händlern.

    Wenn du den Deckel runter hast siehst du (vermutlich) den Grund für das Problem.

    Wenn ich was vergessen habe, werden die Kollegen das berichtigen :lol002:

    Viel Erfolg bei der Reparatur.

    Gruß aus Werl

    Rüdiger

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    Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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    Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
    Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
    Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot

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    Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
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  • Danke @ Koralle60 für die Anleitung.

    Wie siehts mit den Steuerzeiten aus? Wie stell ich die Räder korrekt zueinander? Was für ein Drehmoment kriegen die Schrauben? Muss ich da sonst noch was beachten?

    • Offizieller Beitrag

    Ja, bevor du die Nockenwelle raus ziehst oben die Kipphebelwelle ab, die Stößel raus nehmen UND hinterm Seitendeckel die Stößeltassen, die fallen dir sonst in die Ölwanne. Verteiler raus, Benzinpumpe raus und dann kannst du die Nockenwelle nach vorne raus ziehen. GGfls. rechtes Motorlager lösen und Motor mit Wagenheber leicht anheben, dann geht die durch den Kühlerausschnitt raus.

    Für die Einstellung der Steuerzeiten gibts 2 Markierungen auf den Stirnrädern, das sieht man dann schon.

  • Hier eine ganz gute Anleitung aus dem Forum:

    Stefan Lay
    20. Juli 2016 um 22:27

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  • Aufpassen bei der Beschaffung:

    die Stirnräder der 4Zyl. in P1, P2 und auch in den 6Zyl. des Kapitän haben 23/46 Zähne.

    Frühe 4 Zyl. Motoren können aber auch 25/50 Zähne haben.

    Da es in der Regel reicht das Nockenwellenrad (Kunststoff) zu tauschen, solltest du checken welche Stirnräder bei dir verbaut sind. 23 und 50 geht nicht zusammen und gibt Schrott.

    Am Besten suchst du nach einem NOS Stirnradsatz über Kleinanzeigen oder ebay. Die sind scheinbar langlebiger als die verfügbaren Nachfertigungen.

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  • Is natürlich mal wieder Opeltypisch kompliziert. Beim Ford Granada muss die Nockenwelle nicht raus, da macht man vorn eine Schraube mit Druckscheibe los. Wackelt das Stirnrad von der Welle, steckt das neue drauf, Schraube wieder rein und fertig. Die Nockenwelle wird axial durch eine Platte geführt die in eine umlaufende Nut der Nockenwelle eingreift.

    Ohne geeignete Presse und passenden Druckstücken kriegt man das hier ja gar nicht ordentlich hin wenn man dem WHB glauben darf.


    Gruß

    Frank

  • Der vater meines kollegen hat das in den 60igern auf dem pannenstreifen mit dem vorschlaghammer gewechselt ( war bei der pannenhilfe ) . Wahrscheinlich ist da zielich viel jägerlatein dabei.... :floet002:


    Gruss Kurt

    Wohnort : 5108 Oberflachs / Schweiz

    div. P2`s und anderes Alteisen

    • Neu
    • Offizieller Beitrag

    Es soll n Absteckwerkzeug für die Benzinpumpe gegeben haben welches die Nockenwelle arretiert hat und damit soll der ADAC die Räder früher wirklich auf der Autobahn gewechselt haben.

    Man kann das Rad bei ausgebauter Nockenwelle auch mit Hammer und Meißel entfernen und das neue Rad in heißem Öl warm machen und einfach aufstecken. So habe ich die Räder früher gewechselt...

    Bei den heutigen Teilepreisen würde ich aber ne Hydraulikpresse bevorzugen...
    Druckstücke, naja, da findet sich neben jeder Hydraulikpresse was passendes...