Stirnrad wechseln am P1

Servus

Vor 4 Wochen hat es auch uns bzw. unseren P1 erwischt.
Wir waren mit der gnazen Familie unterwegs zu einem Oldtimer Treffen.
Plötzlich ein lautes Rasseln und schon war der Motor aus.
Hab dann mit meiner Frau das Auto von der Straße geschoben.
Vor Ort konnten wir dann dank Telefonischer P1 Hilf´s Hotline (Danke Frank) das Problem zuordnen.
Stirnrad im Ar... !
Also erst mal heimschleppen und dann ging´s ans zerlegen.
Ich werd versuchen so genau wie möglich mit Text und Bildern zu beschreiben wie ich alles wieder zum laufen gebracht habe.

Stefan

Los geht´s

Als erstes baut Ihr den Grill aus und lasst das Kühlwasser aus dem Kühler.
Danach Kühler ausbauen.
Keilriemen entspannen.
Lüfterrad abbauen.
Benzinpumpe ausbauen.
Unterdruckleitung abbauen.
Benzinleitung zum Vergasser abbauen.
Zündverteiler ausbauen.

Alles sauber ablegen und beschriften wo welche Schraube hingehört!

Stefan

Jetzt geht´s an die Mortorenteile.

Seitedeckel abbauen.
Stirnraddeckel abbauen.
Ventildeckel abbauen.

Die Innereien.

Jetzt kommt die Kipphebelwelle ab.
Das sind 8 Schrauben.Achtung wenn ihr sie abschraubt wird auf der ein oder anderen Ventilfeder druck drauf sein je nachdem welches Ventil gerade geschlossen oder geöffnet ist.Die Ölrücklaufleitung wird von 2 der 8 Schrauben gehalten die die Kipphebelwelle halten.Diese könnt Ihr also nach dem ausbau der Schrauben also einfach nach oben herrausziehen.
Bevor ihr die Ölzulauf Leitung abnehmen könnt müsst ihr die Leitung im Bereich des Seitendeckels lösen.(Siehe roter Kreis).
Dann kommen die Stösselstangen dran.
Diese könnt ihr nun nach oben raus ziehen.Ich hab mir nen dicken Schaumstoff vorbereitet in den Ich die Stangen einzeln und mit Einbauort beschriftet eingesteckt habe.Die Stangen dürfen auf keinen fall vertauscht werden!
Dann kommen die Stösselbecher dran.
Diese könnt ihr nun aus denn Löchern unterhalb der Stösselstangen aus dem Motorblock herraus ziehen.
Is etwas fummelig aber es geht.

Stefan

Die Nockenwelle.

Nun könnt ihr anfangen die Nockenwelle mit Stirnrad auszubauen.
Die Nockenwelle wird mit 2 Schrauben gehalten.
An diese kommt ihr durch die beiden Löcher im Stirnrad ran.
Die Nockenwelle vorsichtig nach vorne herraus ziehen so weit es geht.
Jetzt müsst ihr rechts und links die schrauben der Motorhalterung herrausschrauben.
Mit einem Wagenheber könnt ihr von unten denn Motor nun vorsichtig soweit anheben das das Stirnrad sammt Nockenwelle herraus geht.
Denn Wagenheber setzt ihr am besten bei den beiden Schrauben der Kurbelwelle an.
Ich hab meine Motorhalter gleich ganz ausgebaut da die unteren Schrauben bis zum Ölsumpf durchgehen und mein Motor da immer gesaut hat.
Wurden dann gleich neu grundiert und lackiert.

Stefan

Abziehen des Kurbelwelen rad´s.
Dazu haben wir uns selbst eine Abzieh Vorrichtung gebaut.

Es geht weiter.

Das Stirnrad Abziehen haben wir im ausgebauten Zustand gemacht.
Vieleicht ginge es auch im Eingebauten aber das Aufpressen wird nicht gehen.
Da die Platte hinter dem Stirnrad zwingend Luft haben muss ist ein aufpressen mit einer Presse auf jeden fall sichere.
Und jetzt kam das große Problem:
Ich wollte nur das Stirnrad tauschen und hab auch nur dieses bestellt.
Leider hatten die keine einzelnes Stirnrad mehr und so bekamm ich einen Satz was nicht weiter schlimm wäre.
Ich hatte vorher aber ein Stirnrad mit 50 Zähnen der neue Satz hatte aber nur noch 46 Zähne?
Das Lochbild der beiden Löcher Ist aber bei den Stírnrädern unterschiedlich.
Auch im Werkstatt Handbuch ist einmal die rede von 6 Kantschrauben (so war´s bei mir ) und Innensechkant (Imbus)
Und so konnte ich bei dem neuen (kleineren) Stirnrad die Sechskant Schrauben nicht mehr verwenden das wäre aber nicht das Problem denn das Blech das die Nockenwelle im Motor hält hatte natürlich das Bohrbild für das Große Stirnrad.
Ich musste also mit nem Frässer Langlöcher in das Stirnrad frässen.
Das nächste Problem war aber das ich ein Stirnrad vom Kapitän bekommen habe.das ist von der Material Stärke dicker und somit waren der Kopf der Imbus Schrauben zu hoch.
Der Kopt musste also abgedreht werden.
Also wenn ihr mal ein neues Stirnrad bestellt achtet zwingend darauf das es ein P1 Stirnrad und kein Kapitän Stirnrad ist.

Anbauteile wieder einbauen:

Benzinpumpe wieder einbauen.
Stösselbecher wieder einbauen.(einfach in die Löcher fallen lassen)
Stösselstangen von oben wieder in die Stösselbecher stellen.
Kipphebelwelle wieder aufsetzten.(ambesten zu zweit)
Die Ölleitungen nicht vergessen diese werden gleich mit der Kipphebelwelle verschraubt.
Der Einbau des Zündverteilers ist etwas fummlig je nachdem welchen Zündverteiler ihr habt.
Es gibt welche mit kurzer Welle und langer Welle zum antrieb der Ölpumpe.
Von oben könnt ihr denn Antrieb der Ölpumpe mit einem Schlitzschraubenzieher nun so hindrehen das der Zündverteiler beim einführen in diesen Schlitz gleitet.
Der Verteilerfinger wird beim einführen nicht auf die Kerbe im Zündverteiler gestellt sonder leicht nach hinten (gegen den Uhrzeigersinn) auf höhe der Kondensators.
Somit wird das eindrehen in die Nockenwellen verzahnung vorgestellt.
Wenn der Zündverteiler richtig sitzt steht der Verteilerfinger nun auf der Kerbe im Zündverteiler.

Die Flächen der Deckel und am Motor nochmal richtig sauber machen.
Ich hab mir alle Dichtungen auf beiden Seiten mit Hitzebeständigen Dichtmittel eingesetzt.
Der Korkring muss 24 Stunden in Motoröl eingelegt werden bevor man ihn in den Deckel presst.
Der Stirnraddeckel muss mit einem Zentrierring aufgesetzt werden.
Diesen haben wir uns selbst aus Kunstoff gedreht.
Dieses Zentrierrohr wird auf die Kurbelwelle gesteckt und der Deckel dann darüber geschoben.
Somit ist sicher das das Rad das später auf der Kurbelwelle sitz nicht Eiert.

Wer nicht die ganze Ölwanne abbauen möchte sollte aber zwingend einen Ölwechsel machen.
Was hier noch raus kamm seht ihr hier.

Stunde der Wahrheit:
Schlüssel rum und laufen lassen bis er warm ist.
Dann den Ventildeckel nochmal ab und die Ventile nochmal einstellen.
Ich hatte nicht´s verändert und musste trotzdem 7 von 8 Ventile neue einstellen.

Ohne die Hilfe von Meverick hätte ich es auch nicht so schnell geschaft.
Danke Frank für deine Unterstützung .

Stefan