Zündverteiler dreht sich nicht

  • Mark

    da bin ich etwas anderer Meinung! Aber die Diskussion hatten wir schon einmal. Nur als aktuelles Gegenbeispiel: Der Golf 4 - Bj. 2001 meiner Frau , also für meine Begriffe schon ein richtig modernes Auto, hatte jetzt für den TÜV eine Vorderachüberholung für 1500,- EUR nötig, bei gerade erst 90 TSD KM.

    Das hätte es damals bei unseren Opels nicht gegeben!

    • Offizieller Beitrag

    Ne, bei 90.000km hattest schon den 2. Satz Achsschenkelbolzen, Radlager und Querstücke verschlissen...
    Ich hab n Golf IV in der Kundschaft gehabt, der hat zum Schluss (als ich die Werkstatt geschlossen hatte) weit über 400.000km gelaufen gehabt und hat mal irgendwann so bei 360/380.000km Stoßdämpfer und Domlager bekommen, ansonsten waren 3 Radlager, Spurstangen, Lenkung, Querlenker, etc. alles Originalausstattung und top...

  • Wie und wo man fährt spielt beim Verschleiß auch eine große Rolle.


    Aber nochmal zurück zu den Stirnrädern . . . .

    Sollte bei Stirnradwechsel nicht auch die Ölwanne raus, um die vom Zahnschrott zu reinigen? Nicht gut, wenn der Ölpumpensieb zu macht.

    Gruß Peter

  • Ne, bei 90.000km hattest schon den 2. Satz Achsschenkelbolzen, Radlager und Querstücke verschlissen...

    Als ich die alten Opels noch im Alltag fuhr, nicht. Hatte nur ganz selten mal einen Spurstangenkopf zu wechseln, aber sonst nie etwas an der VA. Und mit unser Golf IV wurde sehr moderat gefahren. Auf der Autobahn selten mehr als 110 km/h. dieser Fahrwerksverschleiß ist mir umso unverständlicher.

  • Wie und wo man fährt spielt beim Verschleiß auch eine große Rolle.


    Aber nochmal zurück zu den Stirnrädern . . . .

    Sollte bei Stirnradwechsel nicht auch die Ölwanne raus, um die vom Zahnschrott zu reinigen? Nicht gut, wenn der Ölpumpensieb zu macht.

    Gruß Peter

    Im WHB wird das tatsächlich empfohlen. Vermutlich bekommt man das auch durch die große Ölablassöffnung hin wenn man ein Endoskop hat. Ich habe letztes Jahr die Ölwanne auch durch diese Öffnung gereinigt...da war ganz schön viel uralter Schlamm drin obwohl das ja ein Motor mit Ölfilter ist...vermutlich wurde jahrzehntelang das alte, eigentlich falsche Öl gefahren das die Schwebstoffe absetzt anstatt sie in der Schwebe zu halten damit sie der Filter packen kann.

    Gruß Frank

  • Hallo Frank,

    habe das beim letzten Ölwechsel mit einem selbstgeschnitzen Schaber, an einer biegsamen Welle auch so gemacht. Aber leider ohne Kamera. Da kam so einiges zum Vorschein.

    Das Loch von der Ablassöffnung ist ziemlich groß. Das hat immerhin ein M32 Gewinde.

    Einen Ölfilter habe ich nicht. Deshalb nehme ich auch das unlegierte Öl, dass, so sagt man, die Schwebeteilchen auf den Boden absetzen soll.

    Bei Bruchteilchen, die vielleicht die Größe eines Stecknadelkopfes haben, wird das aber nicht mehr funktionieren.

    Gruß Peter

    • Offizieller Beitrag

    Zum Thema wie lange so Technik hält, sollte man sich das Testbuch "50.000km Dauertest im Opel Rekord" kaufen.

    Das Auto hat damals gut abgeschnitten.
    Heute hätte man nach 10.000km den Test abgebrochen.
    Aber bei Inspektionsintervallen von 1.500km/3.000km im P1 und 2.500km/5.000km im P2 war man ja eh gefühlt "immer" in der Werkstatt...

  • Ja, und ich habe als Zeitzeuge Belege, daß das einzelne Auto damals mehr KM pro Jahr leisten mußte als heute.

    Schon deshalb, weil in fast allen mittelständischen Haushalten nur ein einziger PKW zur Verfügung stand, als "Familienauto", das entsprechend hart rangenommen wurde. Ein "Zweitwagen" galt schon als absoluter Luxus, den sich nur die "Besserverdiener" leisten konnten.

    Und heute hat fast jedes Familienmitglied ab dem 18. Geb. sein eigenes Auto. Und die meist berufstätige Ehefrau und Mutter (gabs in den 60ern schon mal gar nicht) schon längst. Trotzdem tauscht man innerhalb der Famile schon mal nach Bedarf.

  • Nochmal zurück zum Thema.
    Als ich nach dem Stirnradwechsel das Öl rausgelassen habe, kamen ganz schön viele Zahnreste und Schlamm mit raus. Trotz noch einer Ölspülung hab ich nicht alles rausbekommen.
    Ich hab mich dazu entschieden die Ölwanne abzubauen und ordentlich zu reinigen mit Sieb.
    Langt es dafür die Vorderachse mit einem Getriebeheber abzulassen? Oder muss ich den Motor noch ein Stück nach oben kippen? Wie zur Demontage der Nockenwelle.

  • Wieso ist es für den Heimwerker nicht machbar, die Nockenwelle aus zu bauen, das Stirnrad runter zu meißeln und mitm Hämmerchen n neues Stirnrad drauf zu machen`? Das hab ich früher bevor ich mir ne Hydraulikpresse leisten konnte, öfter so gemacht...

    Der erste Stirnradsatz in so nem Rekord hatte ne Lebensdauer von 60.000km und meistens waren die Autos dann sowieso sehr gut "gebraucht". So viele KM wie heute sind die Leute damals nicht gefahren und nach 2 bis 3 Jahren gabs schon das neue Modell. Und so richtig lange hat die ganze Technik von den Autos damals eh nicht gehalten... Deshalb brauchte man auch keine 6 stelligen Tachos...

    das stimme ich dir schon zu, bis die stirnräder aufgebraucht waren, waren die autos damals schon "durch", wer länger fahren wollte, hat sich den nächsten motor vom schrott geholt.

    aber als ich die anleitung im WHB gelesen habe mit presse, genauem distanzmasz bis wohin aufgepresst werden darf und dann noch die komplette nockenwelle vorher ausbauen zu müssen... also die tassenstössel und die kipphebelwelle und die stössel usw.... das fand ich schon extrem, wo ich mir dachte, kann man das nicht einfacher konstruieren? bei den ford- motoren baut man den deckel ab, schraubt die zentralschraube ab und zieht das stirnrad einfach ab, das neue drauf und ende.

    so bei den V4 und V6- motoren von 1962 bis ende der 1980er.

  • Ford kaufen , Ford werfen.... :floet002:

    In der autoindusterie geht es nicht darum , das die autos reparaturfreundlich sind , sondern das sie möglichst billig herzustellen sind . Wenn etwas kompliziert zum reparieren ist , muss man zurück zum händler und da verdienen sie nochmals , so einfach ist das .

    Gruss Kurt

    .

    Wohnort : 5108 Oberflachs / Schweiz

    div. P2`s und anderes Alteisen

    • Offizieller Beitrag

    kann man das nicht einfacher konstruieren? bei den ford- motoren baut man den deckel ab, schraubt die zentralschraube ab und zieht das stirnrad einfach ab, das neue drauf und ende.

    so bei den V4 und V6- motoren von 1962 bis ende der 1980er.


    Dann brauchst ja ne Schraube am Stirnrad, musst n Gewinde in die Nockenwelle bohren/schneiden, brauchst einen der dass montiert und ne Unterlegscheibe brauchste auch noch.

    Und jetzt überleg mal, was 3.000.000 Schrauben und Unterlegscheiben kosten.

    Der normale Autokunde kauft ein Auto NEU und mit GARANTIE und denkt dabei mal abgesehen vom Verbrauch und von der KFZ Versicherung und den Steuern halt eher weniger darüber nacht, was es kostet, wenn es kaputt geht, denn er hat ja Garantie...

    Dinge wie "günstige Wartungskosten" oder "schnell und einfach zu reparieren" sind einfach keine großen Gewichtungen, mit denen man einen Neuwagenkunden überzeugen kann.
    So lange das in der Haltedauer nicht "ausartet" sondern sich auf "normalem Niveau" bewegt interessiert es den Neuwagenkunden einfach nicht, deshalb investieren die Hersteller darin nicht.

    Es gab ja immer mal wieder so versuche wie z.B. bei Opel den Kadett wo man die Kupplung ohne Getriebeausbau wechseln konnte. War aber bei der Lebensdauer einer Kupplung kein Verkaufsargument welches gezogen hat...

    Oder denkt an die Einführung von Lackierten Stoßstangen und Außenspiegeln. Da haben die Kunden in den 90ern AUFPREIS für bezahlt, um statt einer soliden, schwarzen Kunststoffstoßstange die man noch als solche gebrauchen konnte, lackierte Stoßstangen zu bekommen. Ein paar Jahre später wollte keiner mehr n Auto mit schwarzen Stoßstangen haben, dann gabs die halt nicht mehr.

    Genau so wie mit den Außenspiegeln, in Lackiert siehts halt schöner aus, wer denkt schon über die Kosten nach wenn son Spiegel dann mal ab ist.., Keiner.

  • ist leider wirklich so, da stimme ich dir zu.. insbesondere die sache mit den stosstangen die keine eigentliche funktion haben, weil der begriff schon nicht mehr zutrifft, ist ja schon irreführung... und das theater wenn man mal deren funktion beim einparken nutzt...

  • So, heute hatte ich mal ein bisschen Zeit und hab mich um die Ölwanne gekümmert.
    Getriebeheber drunter und los ging’s

    IMG_7724.jpg


    Dann die Querstrebe der Lenkung ausgebaut und außen die Spurstangenköpfe ausgehängt.
    Dann ging’s an die 4 Schrauben der Vorderachse. Hier hab ich natürlich gleich die Gummilager ersetzt

    IMG_7728.jpgIMG_7727.jpg


    Dann die Ölwanne ausgebaut, was mit abgelassener Achse recht einfach ging

    IMG_7731.jpg

    Man kann die kleinen Partikel im Öl ganz gut erkennen. Ich hab dann alles gereinigt, auch das Ölsieb war voller Partikel

    IMG_7736.jpg


    Auch dieses ausgebaut und gereinigt. Dann die Dichtflächen saubergemacht und dann wieder alles zusammengebaut mit den Dichtungen ist’s nicht ganz so einfach, weil es nicht eine, sondern 4 Teile sind. Ich hab sie punktuell mit Dichtungskleber (dirko) angeklebt und dann die Wanne montiert. Dann den Rest wieder zusammengebaut und Öl eingefüllt. Dann eine verdiente Probefahrt gemacht. Allem Augenschein nach scheint erstmal alles dicht zu sein.

    Alles in allem also ein erfolgreicher Tag :lol002: