Beiträge von altopelfreak

    Das H-Kennzeichen hat nichts mit der Typschlüsselnummer zu tun.

    Die Existenzzahlen werden durch hohe Dunkelziffern verfälscht, weil viele Fahrzeuge gar nicht regulär angemeldet sind und manche nach längeren Stillegungszeiten neue Papiere brauchten, bzw. die alten nicht mehr vorlagen und dann auf Typ "000" gesetzt wurden.

    Verläßliche Zulassungszahlen gab es noch bis etwa 1986, die auch regelmäßig in der AOIG veröffentlicht wurden. Die Zeitung Oldtimer-Markt führte bis 1992 noch gelegentlich KBA-Abfragen anläßlich von Typbesprechungen durch. Danach leider nicht mehr.

    Man muss aus diesen Angaben von damals die heutigen Bestände statistisch hochrechnen.

    Ausgeleierte Drosselklappenwellen hatte ich auch schon, ohne dass sich das beschriebene Symptom allzu stark bemerkbar gemacht hätte. In den krassen Fällen war die Ursache in den letzten 45 Jahren immer ein zu hoher Schwimmerstand, ausgelöst durch einen minimal undichten Schwimmer. So minimal, dass mit Hausmitteln kaum auf die Schnelle feststellbar.

    Ich dachte immer, Autenrieth und Opel P2 Coupés seien optisch komplett identisch.

    Das nicht. Autenrieth baute erst die fertigen Autos nachträglich um.

    Tatsächlich war es so, dass Autenrieth ein P2 Coupe zumindest bauen wollte, das sich von dem späteren Werkscoupe stark unterschieden hätte. Das Projekt wurde aus dem genannten Grund aber schnell begraben.

    Ob es vorher tatsächlich noch zu einer Kleinserie kam oder ob es bei dem gezeigten Prototyp als Einzelstück blieb, ist m. W. nicht bekannt.

    Weil: Mehr Türen = Größere Klapperneigung!

    Ausserdem wurde ein 2-Türer für Kinder als sicherer angesehen.

    Das ist ja putzig! Das waren auch genau die Argumente meiner Eltern in den 60ern, weshalb unsere Ford's vom P3-TS bis zum P7b immer 2-türig sein mussten. War mir schon als Kind völlig unverständlich und ich mir immer ein 4-türiges Auto wünschte, das optisch doch viel mehr hermacht.

    An Gurte für uns Kinder auf der Rückbank wurde dagegen nicht gedacht!

    Ist das mit dem §23-Prüfberiht wirklich so? Meines Wissens nach muss ein H-Kennzeichen am Fahrzeug sein, sonst gibts Ärger.

    Zumindet in Baden-Württemberg gibt es diese Regelung. Sie nennt sich "Oldtimer ohne Oldtimerkennzeichen" und wurde extra für Kleinwagenbesitzer in UWZ geschaffen. Es gibt sogar Zulassungsstellen, die auf ihrer HP darauf hinweisen. Ratsam ist es, sich zusätzlich eine Bescheinigung von der Stadt ausstellen zu lassen und diese dann ins Fenster zu legen.

    Nebenbei: Oldtimer aus dem EU-Ausland dürfen ja auch unbehelligt in deutsche UWZ einfahren und ohne Ticket darin parken. Nicht alle EU-Staaten haben eine vergleichbare "H-Nummer", wohl aber die EU-einheitliche Regelung für den Oldtimerstatus.

    Diese Erfahrungen kenne ich.

    Aber wie wäre es denn, mal ein typisches "Studentenauto" von etwa 1970 zu rekonstruieren?

    Oder exakt so, wie damals aufgemotzt wurde?

    Stelle mir gerade ein Rekord A Coupe als Beispiel vor: Beide Stoßstangen ab, Radkappen runter, am Schweller bis zum Türspalt alles schwarz vor Unterbodenschutz, an den Seiten breite Rallyestreifen, große runde Rennummer auf der Motorhaube oder aufgeklebte blinde Lufthutze, selbige mit Gummiaufstellern leicht geöffnet, hinten agressive Auspuffblende in Düsenform, am Unterboden die auf der Straße mitschleifende Strippe zur elektrostatischen Ableitung, innen Plüsch ums Lenkrad, Lammfelle auf den Sitzen und aufgesteckte Kopfstützen, nicht zu vergessen die Fiberglas-Route, die vom vorderen Kotflügel im weitschwingenden Bogen nach hinten an der Dachrinne befestigt ist. Weiteres Zubehör gab es reichlich von Kamei und Co.

    Zeitgenössische Aufkleber von "STP", "Lubral", "Nimm dir Zeit und nicht das Leben" sollen das Bild abrunden. Nicht zu vergessen der Rote Punkt hinter der Frontscheibe.

    Wenn das jemand authentisch wirkend hinbekommt, dann ziehe ich davor den Hut!

    Bei vielen neueren alten lohnt sich ja dieses alberne H-Kennzeichen Finanziell gar nicht mehr.

    Es hat sich steuerlich auch in den meisten Fällen nie gelohnt, ausser bei US-Hubraumriesen.

    Im Gegenteil, Kleinwagenfahrer unter 900ccm zahlen für die H-Nummer ja steuerlich ja noch bereitwillig drauf. Unwissenheit? Eher reines Statussymbol. Sprichst du dann mal einen Isetta-, Googo- oder Fiat 500-Fahrer darauf an, hörst du dann Argumente wie "ja die Versicherung verlangts oder die Umweltzonen...". Stimmt aber in den meisten Fällen gar nicht. Der Steueraufschlag für die H-Nummer ist bei 250ccm so hoch, dass keine Versicherung sich dadurch bezahlt macht und in der Umweltzone reicht auch der mitgeführte §23-TÜV-Bericht

    Ich frage mich manchmal angesichts so mancher willkürlich getunter Möhre, die mit H-Nummer herumfährt, wie die die HU geschafft hat. In der Anfangszeit des H-Kennzeichens waren die Prüfer ja noch recht tolerant. Viele die damals die Eingangsuntersuchung bestanden haben, würden heute mit diesem Zustand nicht mehr durchkommen. Wenn sie aber damals mit viel Glück die H-Nummer bekommen haben, dann sollte dies auch gnädigerweise unter den Bestandsschutz fallen und keine Neubewertung unter den heutigen, strengeren Maßstäben mehr verlangt werden.

    Was ich aber gar nicht in Ordung finde, wenn Autofirmen wie BMW für ihre Werks-Replikas H-Nummern durchsetzt, die gar keine alten Fahrzeuge sind.