Kupplungshilfswelle und -Lager

  • Mal wieder ein altes Thema, daß noch nicht vollends behandelt wurde (oder ich hab was übersehen).
    Nach Erneuerung meiner Kupplungsscheibe habe ich Alles wieder zusammengebaut und war zufrieden, bis ich feststellen mußte, daß meine Kupplunghilfswellenlager NOS vollends den Geist aufgegeben haben. Ich habe daraufhin das Forum mit der nun vorbildlich funktionierenden Suchfunktion durchsucht und bin fündig geworden, oder eben auch nicht. Meisten wurde nur Bezug auf die Dicke der Kupplungsscheibe und des daraus resultierenden unterschiedlichen Kippunkts der Federn genommen. Seltener jedoch auf die Lagerung der Hilfswelle, meist nur, daß das eine Fehlkonstruktion sei usw. Was mir auffiel, war daß Marc geschrieben hat den Ersatz in Form von Messinglagern selbst gebaut hat und dieser seit Jahren seinen Dienst tut. Super, denke ich mir, das isses was ich suche.

    Frage dazu: hat mal wer die Lösung mit dem Gelenklager ausprobiert und wie läuft die Lösung mit den Messingbuchsen.

    Habe mir nämlich kurzerhand n paar gedreht und es sieht auch ganz gut aus. Heute wird die Hebelei angeschlossen.

  • da bin ich auch auf die Ergebnisse gespannt, da ich dort auch noch ran muss - später mal. Die ausgebauten Gummi-Buntmetall-Stopfen, die ich noch habe sind nicht mehr zu gebrauchen.

    Matt : machst du da eine Kleinserie raus?

    Gruß
    Johannes

  • Why not… die Teile sind simpel. Habe Durchmesser 30mm Messing genommen, einen 20mm Absatz mit 20mm Durchmesser gedreht und ein 11mm Loch reingebohrt. Den Kragen mit 8,5-9mm DN30 stehen lassen und danach abgestochen. Das könnte man in jeder Automatendrehrei machen lassen.

    Der Einbau war nicht einfach, da die Welle mit den eingefügten Lagern auf den Stumpf am Motor gekippt werden Muß und auch nachher noch so schief gestellt werden kann (das war Marks Tipp mit den 0,5mm Spiel)daß der Bolzen mit 19er Einstellmuttern und zwei Scheiben so aufgefädelt werden kann, damit er zwischen den beiden Scheiben den Lagerbock des Rahmenteils einklemmen kann.

    Der Test steht noch aus.

  • Starre Buchsen werden vermutlich Probleme bereiten denn beim Anfahren versucht sich die Motor-Getriebeeinheit zu verdrehen. Es müssen also eigentlich Gelenklager sein um den dadurch entstehenden Winkelfehler auszugleichen. Mit starren Buchen bricht irgendwann der Lagerbock am Chassis ab...ist ja wohl schon oft vorgekommen weil auch die originalen Buchsen nicht genug Winkelabweichung hergeben. Vor allem wenn die Motor-Getriebeeinheit wegen schlaffer Motorlager sowieso schon zu tief sitzt.

    Ich hatte mir schon eine gebrauchte Kupplungshilfswelle besorgt und im Winter werde ich eine hoffentlich haltbare Lösung herstellen können.

    Es gibt Schwenklager aus Kunststoff die man radial mit 2500N oder gar 3300N belasten darf und 21° ausgelenkt werden können, das dürfte locker ausreichen.

    Kunsttoffschwenklager.jpg

    Leider ist deren Aussendurchmesser zu groß für die originale Rohrwelle, da muss ich mir was einfallen lassen.

    Gruß

    Frank

  • Genau das ist das Thema. Die Buchsen hat der Alfred mal als Link angegeben. Der Außendurchmesser mit 20mm müßte eigentlich passen, der Innendurchmesser wäre bei dem Kaufteil 10mm der Bolzen ist allerdings 11mm. Da müßte man die Kugel festhalten und den Innendurchmesser aufbohren bzw. aufreiben. Normalerweise verwendet man ein Fest- und ein Loslager um ein Teil zwischen zwei Punkten gelagert betreiben zu können. (Auch bei der Kardanwelle). Ich glaube ich werde mir mal so eine Kugelige Lagerung anschaffen. Der Preis ist ja erträglich.
    Meine Messingbuchsen habe ich wie von Mark beschrieben mit 0,5mm Spiel versehen, damit das nicht sofort das äußere Lagerblech verbiegt.

  • Du hast Recht, in Maßreihe E hat das Lager mit 10mm innen, außen nur 19mm. Die Kupplungshilfswelle hat innen 20mm.

    Ich hatte mich auf Reihe K versteift weil die noch robuster ist, leider ist dort der Außendurchmesser dann schon 22mm.

    Fest,-und Loslager werde ich nicht machen, die Kupplunghilfswelle ist original "fliegend" gelagert. Die beiden Gummiwülste der originalen Buchsen wirken dabei als Abdichtung und Feder die die Welle mittig halten sollen. Ich werde Spiralfedern verwenden wie von Lutz oben vorgeschlagen.

    Leider sitzen die beiden Hebelarme an der Kupplungshilfswelle jeweils ganz außen, sonst wäre es leicht die Welle an den Enden zu kürzen und einfach Drehteile mit größerem Innendurchmesser anzubringen.

    Mal sehen...


    Gruß

    Frank

  • Danke für Deine Info, ich bin da auch noch ganz in Gedanken.. Das mit der Lagerkugel ist schon eine sehr charmante Idee.

    Leider muss ich erst mal nach Kupplungstausch das Grumpel beim Einkuppeln beseitigen. Habe ich etwa die Scheibe falsch herum… Langer Stutzen in Fahrtrichtung nach vorne… seltsame Gräusche… Trennen tut sie sauber. ich werds nochmal zerlegen. Wieder ein Wochenende weg.

  • Klar, wenn man die Bohrung 12mm anstatt 11mm groß macht, fängt das natürlich die Winkelfehler bis zu einer bestimmten Gradzahl ab und das wird auch irgendwie funktionieren.

    Das führt unweigerlich zu Kantenpressung im Messinglager. Wenn es zufällig fluchtet, hat es viel Spiel. Vielleicht ist das aber auch alles gar nicht schlimm.

  • Moin zusammen

    Als Metaller gehen mir die Nackenhaare hoch wenn man eine 11er Welle in eine 12er Bohrung steckt um die Winkelfehler auszugleichen.

    Anderer Ansatz:
    Das Schwenklager d10 / D19 innen auf 11 mm erweitern (drehen oder fräsen). Für aussen eine Hülse drehen d19 / D20 am besten mit Ansatz (aussen und innen) das macht die Hülse stabiler und das Schwenklager rutscht nicht in die Kuplungshilfswelle.

    Noch eine Idee:
    In eine 20er Kugel (Messing noch besser Bronze) eine 11er Passbohrung einbringen. Das wars auch schon. Das ist spielfrei und gleicht Winkelfehler aus. Hat nur den Nachteil das sich alles seitlich verschieben kann. Müsste man irgendwie begrenzen.

    Viel Erfolg beim basteln.

    Gruß Werner
    P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn

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    Das ist n Opel ^^

    Vorher steckte da Büchsenblech drinnen :D

    So richtig winklig ist das bei mir alles nicht, deshalb sind die Originalbuchsen auch sehr schnell zerfallen.
    Über die Konstruktiven Probleme habe ich mir 18 Jahren nicht so die Gedanken gemacht, als ich das so gebaut habe. Aber was soll ich sagen, ich bin jetzt 38 und war da nie wieder dran, das funktioniert einfach nur wie es soll.

  • Hallo Werner (Rostallergie),

    Da hast Du natürlich recht. So geht das nicht. Zu meiner Erklärung, da habe ich die Motorlager vom Alfred, die möglicherweise den Motor auch nicht nennenswert umhertanzen lassen.
    Ich habe die Igus Gelenkkugellager letzte Woche bestellt und geliefert bekommen. Zur weiteren Bearbeitung habe ich mir in ein Stück Ulmemholz eine 22er Bohrung gebohrt, diese geschlitzt, wie das Lager selbst und zur weiteren Bearbeitung des Innendurchmessers in den Bohrschraubstock gespannt. 10,5 und 11mm gebohrt und fertig. Den Lagerring zu bearbeiten ist da schwieriger. Alu rund mit 15mm ist etwas zu dünn, dann habe ich einfach ein paar Lagen Tesaband drumgewickelt und den Ring mit etwas Spannung draufgeclipst.

    Zu Beginn kann man etwas stärker zustellen, bei erreichen des gewünschten Durchmessers wirds mit dem Zustellen schon kniffliger, damit der Ring nicht am Drehmeißel einhakt. Das Lagerplastik läßt sich super spanend bearbeiten. 19,9mm und ne Fase dran hat bei mir gepaßt.

    Da das meine Olymat Hilfswelle ist, die einen etwas längeren Hebel auf der Fusseite hat, kann ich die nicht einbauen. Morgen kommt die vom Horst mit der Post, da baue ich nochmal zwei, hab nämlich vier gekauft…

    Den WeberSenker habe ich nur reingesteckt, damit man sieht, dass die Kugel schön dreht

  • Hallo Matt
    Das sieht doch ganz sehr gut aus. Bei dem Lager KGLM-10 war ich mir nicht sicher ob die Kugel zu groß ist. Wenn im Aussendurchmesser 2 mm abgedreht wird bleibt nicht mehr viel "Fleisch" übrig. Messe bitte einmal den Durchmesser der Kugel nach. Auch ich habe mir Lager bestellt und werde diese ändern. Weitere Infos folgen wenn alles fertig ist.

    Gruß Werner
    P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn

  • Hallo Johannes,

    die „Langlöcher“ würde ich zuschweißen. Ist doch dann besser, wenn die Bohrungen wieder korrekt sind.

    @Werner: danke erstmal. Der Kugeldurchmesser beträgt 19mm, gemessen 18,95mm. IMG_3536.jpgTatsächlich ist die Wandung damit recht dünn. Man könnte durch Reduzierung der dicken Wellenwand vielleicht für die Lagerdicke noch etwas herausholen. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, daß die Schichtdicke des Lagerrings da zu kritisch ist, denn der Ring liegt sauber in der Wandung auf. Für Deinen Maschinenpark sicher einfach zu bewerkstelligen mit einem passenden Innenausdrehwerkzeug.

    Ich sehe eher einen Vorteil die Hilfswelle so zu belassen wie sie ist. Ein Ausdrehen ist relativ kompliziert und bringt meiner Meinung wenig.

    Das Abdrehen des Lagerringes war auch etwas fummelig, aber ich habs mit meiner kleinen Drehmaschine bewerkstelligen können und es ist auch nicht wichtig, daß es sicher nicht völlig konzentrisch durch die Aufclipsung auf den Dorn mit Tesaband zur Sicherstellung der ausreichenden Friktion ist Wo die Bewegung nur eine Winkeldrehung von vielleicht 10-20 Grad beträgt ist das wurscht.

    Ich fand das Material klasse zu bearbeiten. Nicht so ein schmieriges Weichplastk.

  • mein drittes Teil ist noch OK.

    Bei den beiden: entweder zuschweißen oder am Ende ein neues Stück anschweißen ist mein Plan. Ich kann ja erst das erstere versuchen und wenn es nichts wird auf Plan B gehen

    Gruß
    Johannes

  • @ Matt,

    Wie ich sehe hast du die Lager mit geschlitztem Außenring verwendet. Die gibts ja auch mit geschlossenem Ring, dann ist das Abdrehen einfacher.

    Ich habe es noch nicht probiert, denke aber das sich die innere Bohrung der Kugel auf einer Drehbank leicht aufbohren lässt. Das Dreibackenfutter verformt beim Einspannen den Außenring so, dass die Kugel fest genug sitzt um sie aufzubohren.

    Mit einem 10er Bolzen in das Futter des Reitstocks gespannt, kann man die Kugelbohrung ausrichten.

    Mit dem Abdrehen des Außenrings kann ich mich nicht so recht anfreunden, das bleibt ja gerade 0,5mm Wandstärke übrig...

    Gruß

    Frank