Benzinpumpe undicht

  • Hallo zusammen,

    ich habe seit einiger Zeit das Problem, dass sich im hinteren Bereich der Benzinpumpe immer Benzin ansammelt. Anfangs war es wirklich viel, so dass es schon nach einer kurzen Fahrt getropft hat bzw. am Motor unten angesammelt hatte.

    Ich habe es mittlerweile verbessern können, so dass die Pumpe nun oben nach längerer Fahrt** lediglich benzin-nass ist. siehe Bild mit Pfeilen. So wie es für mich aussieht rinnt der Sprit vom Deckel der Pumpe nach unten.

    **kann also endlich wieder auf die Straße damit :chor002:

    Hat jemand von euch einen Tipp für mich, wie man die Pumpe richtig dicht bekommt. Ich habe schon alles mögliche Versucht, mir Dichtungen gekauft und geschnitten, die Pumpe getauscht, dann wieder zurück-getauscht dabei mit Überholsatz restauriert .... wie gesagt, ist bereits deutlich besser, aber für mich noch nicht wirklich zufriedenstellend.

    Danke für eure Hilfe und viele Grüße

    Jürgen


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  • Hallo Jürgen,

    Dein Benzinschlauch sieht nicht besonders vertrauenerweckend aus, die Schelle auch nicht.

    Es gibt (leider) Benzinschlauchqualitäten, die sehr schnell "quellen". Im Verbund mit einer Schelle,

    die nicht "rundzieht" kann das zu Deinem Problem führen (Wurmschellen ziehen bei kleinen Durchmessern

    ziemlich "unrund"), Deine Schelle ist so ein Teil.

    Nach einigen Ärgernissen haben wir Jens BMW (Einspritzer) jetzt mit Schläuchen der Firma "Gates",

    Typ "Barricade" ausgerüstet und exakt passende Spannbackenschellen verwendet. Seit dem

    ist Ruhe an der Schlauchfront.

    So würde ich an Deiner Stelle auch herangehen.

    Gruß,

    Alfred. H.

  • Ich habe mir (auf Empfehlung) letztens Federbandschellen für die Benzinschläuche angeschafft. Es heißt, dass diese einen konstanteren Anpressdruck (im Vergleich zu normalen Schlauchschellen) aufweisen. Nachspannen nicht notwendig:

    Zitat

    Federbandschellen sind selbstspannende Befestigungselemente und eignen sich aufgrund ihrer dynamischen Federeigenschaften für Schlauch-Stutzen-Verbindungen. Durch den Einsatz von vergütetem Federbandstahl haben die Teile eine sehr hohe Flexibilität und passen sich daher den wechselhaften Eigenschaften der Betriebstemperaturen und den Druckverhältnissen von Schlauch und Stutzen fortwährend an. Wenn die Federbandschelle einmal angebracht ist, muss sie nicht wieder nachgezogen werden. Bei nahezu konstanter Spannkraft sorgen Federbandschellen für ein stetiges, leckagefreies Abdichten ohne dabei Schlauch oder Stutzen zu beschädigen. Durch die Vielzahl verschiedener Montage- und Verriegelungsvarianten wird ein Maximum an Einsatzmöglichkeiten geschaffen.

    Quelle: Würth
    (http://www.wuerth-industrie "dot" com/web/de/wuerthindustrie/produkt/produkte_innovationen/fbs/federbandschellen.php)

    Meine Benzinpumpe war aktuell (nach rund einem 3/4 Jahr Standzeit) ebenfalls wieder undicht. Es lag an der Korkdichtung im Deckel. Diese habe ich nun (wieder) durch eine Kunststoff-Dichtung (aus dem Bundeswehr-Reparatursatz) ersetzt.

    Bemerkung eines sehr erfahrenen Forenmitglieds beim Blick in meinen Motorraum anlässlich des Essener Treffens: Dein Benzinpumpendeckel gehört nachgearbeitet (also meiner, Foto habe ich nicht griffbereit). Durch die "Beule" ist der Anpressdruck ungleichmäßig.

    Bei Dir im Deckel sehe ich eine Unterlegscheibe und eine Kreizschlitzschraube. Das ist meines Wissens nicht original. Es gab wohl auch Deckel mit einem eingearbeiteten Ring, so dass der Anpressdruck gleichmäßiger verteilt wird.

    Die Textilummantelten Benzinschläuche habe ich auch, die gefallen mir gut und entsprechen dem, was VW original verbaut hatte (das ist immer mein Maßstab ;) )

  • Hallo zusammen,

    Danke schonmal für die Tipps ... hat mich auf jeden Fall "inspiriert". Werde die Tage dann mal zu meinem Autoteile-Händler des Vertrauens gehen und mir zeigen lassen, was der für Schellen auf Lager hat. Der Schlauch ist übrigens ziemlich neu .. und nicht vom Billigheimer. Mit billigem Internet-Schrott :puke:habe ich nämlich auch schon schlechte Erfahrungen gemacht, da haben sich die Schläuche nach wenigen Jahren tatsächlich pulverisiert! - ist echt lebensgefährlich was da so am Markt ist.

    Wie kommt man denn an die BW-Kunststoffdichtung ran? Ich habe schon überall gesucht nach einer 5cm-Gummidichtung, konnte aber bisher nichts finden.

    Und, was für eine Dichtung verwendet ihr denn oben an der Schraube?

    Danke und viele Grüße

    Jürgen

  • Guten Morgen Jürgen,

    das Bild zeigt einen guten Reparatursatz, aus Bundeswehr - Beständen, u.a. für Unimog.

    Abgebildet ist der für Opel verwendbare Umfang.

    Der schwarze Ring dichtet die Domkappe zum Pumpenoberteil (Mitte rechts im Bild).

    Opel-original ist das ein Korkring. Nach meinen Erfahrungen bleiben eben auch nur Ringe aus

    Originalmaterial dauerhaft dicht. Ungeeigneter Werkstoff quillt (egal ob Gummi oder Kork), wird

    weich und undicht.

    Um "dicht" zu halten darf die Domkappe nicht durchgezogen sein (Schraubenkopf).

    Die Schraube muß am "Spiegel" (Kopfauflage) plan geschlagen sein (das ist "normal" so, aber

    es gibt auch Schrauben minderer Qualität). Keine Unterlegscheibe verwenden, nur die Fiberscheibe:

    Die Zentralschraube: Dom an Pumpenoberteil wird mit einer Fiberdichtung 6mm gedichtet (rechts unten

    im Bild)

    Das ist der "beste" mir bekannte Dichtsatz und heute noch erhältlich.

    MÖGLICHERWEISE bekommst Du den Gummiring auch einzeln bei Mercedes.

    Die Fiber-Dichtscheibe ist ein Normteil (lelebeck.de).

    Gruß,

    Alfred. H.

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  • ....vergessen: Schellen.

    Opel hat bei Vergasermotoren an den Schlauchanschlüssen der Benzinschläuche "normalerweise" KEINE

    Schellen verwendet. Für die dort anstehenden Innendrücke reicht die Schlauchvorspannung des Schlauch-

    materials "normalerweise" aus. Zudem ist die Gewebelage (Fadenwinkel) so konstruiert, dass der Schlauch

    unter Innendruck "länger" wird und im Durchmesser "abnimmt". In Grenzen sitzt er also trotz Innendrucks

    "fester" (deshalb läßt er sich auch schwerer abziehen, als "abschieben").

    Die Vorteile sind:

    - man spart die Schellen

    - der Schlauch bleibt im Fügebereich von selbst "rund"

    Nachteil: Der Schlauch muß gegenüber dem Stutzen ein exakt definiertes Untermaß haben !

    "Sicherheitshalber" kann man natürlich Schellen verwenden, siehe Bild.

    Die obere Schelle ist eine Schelle mit "Wurmgewinde"

    Vorteil: Großer Klemmbereich

    Nachteil: Das "Schloß" schmiegt sich (speziell bei kleinen Durchmessern) nicht gut > unrundes Spannen

    Mitte, Federbandschelle.

    Diese Schellentype spannt rund und hält aufgrund ihrer Elastizität die Vorspannung sehr gut,

    muß aber exakt passen


    Unten:

    Spannbackenschelle.

    Diese Type zieht rund und hat einen "gewissen" Toleranzbereich, aber keine Spannungsreserve.

    Gruß,

    Alfred. H.

  • Hallo zusammen,

    vielen herzlichen Dank für eure Hilfe und all die super Tipps. Ich hatte echt viel versucht und das Ding einfach nicht richtig dicht bekommen, war schon wirklich frustriert

    ... nun - dank euch - habe ich einige neue Ansätze und Hinweise bekommen und bin wieder höchst motiviert am Problem weiter zu arbeiten :auto1:

    viele Grüße

    Jürgen

  • Hallo zusammen ...
    Ich habe den Fehler gefunden !!! :chor002:

    Nachdem ich eure Tipps umgesetzt hatte, ... also den Deckel "ausgebeult", den Unimog-Dichtungsring eingebaut, den Deckel mit neuer Benzinfesten-Dichtung und Sechskantschraube befestigt hatte ... war das Problem noch schlimmer als zuvor. Nach kurzem Anlaufen des Motors war bereits ein kleiner Benzinfleck am Boden.

    Ich habe den Deckel dann wieder abgeschraubt und mir nochmals alles genau angesehen. Mir ist dann aufgefallen, dass das Filtergitter (das zudem ziemlich "krümpelig" ist) an der tropfenden Stelle etwas über den Rand steht und wohl die Dichtigkeit dort beeinträchtigt. Und siehe da, als ich das Gitter weggelassen hatte, war die Pumpe total trocken ... auch nach längerer Fahrt.

    Ich hab dann gleich noch eine kleine Runde gedreht, mit fettem Grinsen im Gesicht!!!

    Wie haltet ihr das denn mit dem Gitter? Mit Benzinvorfilter kann man das doch eigentlich auch weglassen, oder?

    viele Grüße und Danke, Danke, Danke für eure Tipps!!

    Jürgen

  • Guten Tag Jürgen,

    OPEL bezeichnet dieses " Teesieb" als "Filter". Randbedingung: Die Filterfläche ist relativ klein, daraus folgt,

    dass die Maschenweite relativ "weit" sein muß, um den Fließwiderstand im erträglichen Rahmen zu halten.

    Entsprechend "grob" sind die ausgefilterten Fremdkörper. Das Prinzip ist einfach: Je größer die Filterfläche,

    desto feiner kann bei konstantem Druckverlust gefiltert werden. Die alten OPEL-Einspritzer haben z.B.

    schöne Filter in einer Alubüchse, mit 8mm - Anschlüssen. So ein Ding könntest Du nehmen + auf Deinen

    Schlauchdurchmesser anpassen. Das Teesieb brauchst Du dann nicht mehr. Irgendwo habe ich noch so ein

    paar dieser Einspritzerfilter, wenn ich sie sehe, mache ich ein Foto....

    WENN Du das so machen willst, empfehle ich eine peinliche Reinigung des Benzinpumpen-Oberteils, dort

    gibt es einen "Abscheideraum" für den (immerhin) bisher ausgefilterten Dreck, der MUSS rückstandsfrei

    raus, sonst gelangt er u.U. in den Vergaser.

    Gruß,

    Alfred. H.

  • Hallo zusammen,

    Danke euch für die Info. Alfred, würde mich interessieren wie die "Einspritzer-Siebe" aussehen, vielleicht hast du ja mal ein Bild davon.

    Ich bin es pragmatisch angegangen und habe mit der Nagelschere das Sieb am Rand zugeschnitten, so dass es nun in die Nut passt und nicht mehr übersteht .. mal sehen, ob das schon reicht ... werde berichten.

    viele Grüße

    Jürgen

  • Guten Abend Jürgen,

    wegen Deines Ursprungsproblems: Filtersieb ragt über die Dichtkante der Pumpe > Pumpe sifft,

    hab ich eben mal im Keller eine Gegenüberstellung OPEL / Daimler (Unimog) aufgenommen.

    Sieh bitte mal die Bilder. Bild 1 zeigt ein original OPEL-Sieb (ohne Einfassungen, seriell nur beschnitten),

    daneben siehst Du ein Sieb aus dem Unimog Rep-Satz, mit angelöteter Feder.

    UND: ES GIBT KEINE FRANSEN, SONDERN EINEN EINFASSBÖRDEL ! (um ALLE Ausschnitte).

    Das ist anständig.

    Bild 2 zeigt das Opel-Sieb, in eine Pumpe eingelegt (Pumpe bitte nicht weiter beachten), paßt, ist aber

    nicht gerade formhaltig (Dein Problem).

    Bild 3 zeigt das Unimog-Sieb, die Feder wurde einfach mit einem Lötkolben abgelötet und das Sieb in die

    OPEL- Pumpe eingesetzt. PASST ! Wenn das Dein Problem zufriedenstellend löst, dann kannst Du so

    verfahren.

    Die Maßnahme "externer Filter" z.B. Mann WK 613 ergibt möglicherweise noch andere Vorteile, ist

    aber etwas aufwendiger, als die Unimog-Lösung.

    Gruß,

    Alfred. H.

  • Ich habe zwar noch nie probleme mit meinen sieben in den benzinpumpen gehabt , aber Opel ist immer einen einfachen / billigen weg gegangen , durch den druck von GM .

    Meine benzinpumpen ( 4x P2 ) funktionieren nach einer revision mit NOS orginalteilen ohne probleme . Wenn natürlich nach 60 jahren der orginale , vermurkste quark drinn ist , wundert mich nichts mehr . Da wurde schon zig mal drann rumgemurkst , aber in der regel nie investiert... verzogene siebe , platt gedrückte deckel usw. Wenn die pumpe 1x richtig revidiert wird , mit gutem material , hält das fast ewig . Aber nach über 40 jahren AltOpel hab ich eins gelernt : geiz ist geil !

    Gruss Kurt

    Wohnort : 5108 Oberflachs / Schweiz

    div. P2`s und anderes Alteisen

  • Guten Abend Kurt, ich bin da bei Dir, was die Opel-Szene allgemein angeht (Geiz ist geil). Jürgen zarapp hat

    hier eine gute Analyse angefertigt, sie veröffentlicht und eine Abhilfemaßnahme daraus definiert. Das ist

    doch gut. Egal, was war und warum > jetzt soll es besser werden, so mein Verständnis. Das geht. Wegen der

    Kosten: Die Kosten für einen (unvollständigen) Rep-Satz für die Spritpumpe liegen bei einschlägigen

    Händlern um 85 +- €. Der (in meinen Augen) vollständige Unimog-Satz kostet um 70,- € da fällt die

    Entscheidung leicht...

    Vollständig, besser als Opel, preiswerter, was will der Opelfan mehr ??

    Das Unimog-Sieb gibt es (immer noch) einzeln, um 20,-€ (finde ich unattraktiv)

    So kann jeder sein Glück machen.

    Wer aufpaßt, hat da (noch) bessere Chancen, die Unimog-Sätze wurden bis vor kurzem für 25,-€

    verscherbelt....

    Was solls, es geht ja nicht um das nackte Überleben...

    Gruß,

    Alfred. H.

  • Hallo zusammen,

    Danke nochmals Alfred für all deine Infos ... unglaublich, was du alles weißt :respekt1:

    Schade, dass ich das erst jetzt alles erfahre :) ... ich hatte natürlich in den Opel-Benzinpumpen-Rep-Satz investiert ... da ich leider vor ein paar Wochen noch nichts vom Unimog-Satz gewusst habe. Der Opel-Rep-Satz von den einschlägigen Händlern enthält leider keinen Sieb und nur eine Korkdichtung .. usw.

    Da werde ich mich mal umsehen, ob man so ein Unimog-Sieb irgendwo auftreiben kann.

    Das "Opel-Geiz-ist-geil" von Kurt nehme ich mal nicht persönlich.

    VG

    Jürgen

  • ....gern geschehen ! Matz hat ein schönes Bild dieses Siebes in seinem Programm.

    MIT Einfassung, MIT OPEL-Nummer. Das habe ich gestern gesehen: Matz Autoteile - Sieb

    OB das tatsächlich auch eingefasst ist, würde ich erstmal nachfragen.

    In Anbetracht der Kosten für den Unimog - Satz erscheinen mir runde 20,- Silberlinge für

    dieses Teil aber ziemlich teuer. Ist jetzt nicht zu ändern....

    Gruß,

    Alfred. H.