Kontaktarmut im Kabelbaum

  • Hallo liebe Hobbyfreunde,

    ich hoffe bei Euch war das Wetter so gut wie hier in Werl.

    Heute mal die ersten Vorbereitungen für das AOIG-Jahrestreffen am Olympia durchgeführt.

    Dabei habe ich auch ein Thema aufgenommen, welches das Fahrlicht und Fernlicht betraf. Die Lichtstärke war schwankend, also mal heller, mal dunkler. Zunächst hatte ich den üblichen Verdacht, >> Masse, gehabt. Bei der genaueren Überprüfung der Verkabelung fiel mir jedoch auf, das das gelbe Kabel, welches auf 56b am Fernlichtschalter das Abblendlicht schaltet, sehr warm wurde.
    Dazu muss ich erwähnen, dass der Kabelbaum von MS Bordnetze hier eine zusätzliche Sicherungsdose eingebaut hat, wo die Kabel weiß 56a und gelb 56b über eine 16A Sicherung laufen.
    Nachden die Kabel und die Anschlüsse unverdächtig waren, habe ich mir die Sicherungsdose angesehen.
    Und da war er, der Übeltäter!
    IMG_20240504_160239_copy_2000x1500.jpg
    Auf den ersten Blick unauffällig, aber so sind Übeltäter.
    IMG_20240504_160250_copy_2000x1500.jpg
    Auf den zweiten Blick, beim Lösen der Kabel fiel zuerst ein wackeliger Kontakt auf, der sich dann zügig aus seiner angedachten Position verabschiedete. Offenbar hat sich der Kontakt eher als Widerstand definiert, was die Kabel erwärmte.
    Die Dose fiel mal einfach so auseinander.....
    IMG_20240504_160313_copy_1500x2000.jpg

    Neue Sicherungsdose beim örtliche Ersatzteileshop besorgt und eingebaut. Das ist ein ärgerliches Thema, weil das Trägerblech für den Sicherungskasten zusammen mit dem Aschenbecherhalter verschraubt wird. Elendige Fummelarbeit.

    Zum Schluß alles noch überprüft, Licht normal, Kabel bleibt kühl.

    Gruß aus Werl
    Rüdiger

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    Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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    Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
    Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
    Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Rudi,

    ja die alten Sicherungskästen haben so ihre Probleme oder besser, bringen diese...hatte mal in unserem Rekord A vor und nach dem Sich.Kasten gemessen und einen erheblichen Spannungsabfall festgestellt...die Kontaktvernietung hat nach vielen Jahren der Nutzung ein gewisses Maß an Oxidation dazu gewonnen. Geht meist nur erneuern. :)

    Gruß aus WZ Stephan

    en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:

  • Ich verbau nur noch "moderne" Kästen,mit Flachsicherungen.Die alten Wägelchen haben ja genug Zipperlein,da kann man wenigstens diese Baustelle etwas verkleinern.

  • Guten Abend Rüdiger @Koralle60 + Kollegen..., ein ähnliches "Sicherungsdosenproblem" ist weit verbreitet.

    Bei 6V-Anlagen fließen relativ hohe Ströme und bei hohen Strömen fallen an ALLEN Übergangswiderständen Spannungsanteile

    ab: Strom x Spannungsverlust = Leistung, die sich in Erwärmung äußert. Das ist grundsätzlich so.

    Wenn dann noch Nietungen im Stromkreis liegen.........und Zeit vergeht @rekord59..... werden

    die Übergangswiderstände und auch die Spannungsabfälle größer, z.B. an den Kontakten der

    seriellen "Torpedo-Sicherungen". Bei den alten Opels gibt es noch eine

    zweite Störungsquelle, das sind die angenieteten Laschen auf der Unterseite, die mehrere Sicherungen

    eingangsseitig zusammenfassen. Sie sind sehr dünn (zu dünn) und erwärmen sich gern mal, biegen dabei,

    kühlen wieder ab und werden wieder gerade(r). Nach langen Jahren reißen sie dann gern mal in der Mitte

    durch. Bei meinem 57ger habe ich lange gesucht, um diesen Fehler zu finden.....

    WENN man die alten Sicherungskisten aus optischen Gründen erhalten will, kann man sie etwas ertüchtigen.

    Es hilft:

    - eine Vergrößerung des Leiterquerschnitts

    - eine "Umgehung" der Nietung, was den Stromfluß angeht > löten

    Die anhängenden Bilder zeigen das:

    Bild 1, Sicherungsdose (P2 ???) von unten, die angenieteten Laschen (mit Glasfaserradierer gereinigt) + rechts daneben einen kleinen

    Streifen aus Kupferblech 1,5mm, 2 x gebohrt mit 5,5mm und in 15mm Abstand.

    Bild 2 zeigt den Streifen auf die Originalverbindung aufgelegt

    Bild 3 zeigt: Links, eine nur durch Lotauflage verbesserte Stromleitung, mittig den aufgelöteten Kupferstreifen, rechts die Originalauslegung

    Die Niete müssen auch innen (Hohlbereich) absolut metallisch blank sein, dann klappt das.

    Das war die Eingangsseite (Stromzuführung)

    Die Ausgangsseite setzt auch auf Nietung, die "Feder" zur Anspannung der Sicherung ist ebenfalls mit dem Anschluß vernietet....

    Das kann man mit etwas Sorgfalt ebenfalls verlöten, muß aber unbedingt darauf achten, dass das Lot nicht in den Federbereich

    fließt, sondern möglichst "eng" an dem Schraubpunkt anbindet, Bild 4.

    Das KANN man so machen, wenn die alte Optik gewollt ist.

    Bei den relativ hohen Lampenströmen ist eine moderne Sicherungstechnik sicher besser, wie @Franky schrieb.

    Aus funktionaler Sicht kommt man aber über kurz oder lang zu dem Punkt, das gesamte Konzept des Fahrlichtes (Scheinwerfer,

    Nebelscheinwerfer, Blinker, Bremslicht + Warnblinklicht grundsätzlich zu überarbeiten......

    Gruß,

    Alfred. H.

  • Guten Abend Alfred,

    die "modernere" Auslegung des Stromflusses
    wird ein Thema bei dem Cabriolet.
    Dort habe ich zwar die Absicht bei 6V zu bleiben, möchte aber die Stromzehrer (Licht, Fernlicht, Wischer, Hupe) über Schaltrelais ansteuern. Daher denke ich mir den Kabelbaum diesmal komplett selbst zu bauen. Das wird nur unwesentlich preiswerter als einer von MS-Bordnetze, aber so kann ich meine Vorstellungen direkt einbauen.

    Bleibt spannend!

    Gruß aus Werl
    Rüdiger

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    Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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    Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
    Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
    Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot

  • Zu dem Thema noch eine Ergänzung.
    Ich hatte trotz vollgeladenen Batterie an den Lampen auch eine zu geringe Spannung.
    Das Reinigen der Übergangskontakte brachte leider wenig Erfolg.
    Also habe ich die Leitungen nachgemessen und die Lösung gefunden.
    Bei unserem Fahrzeug hatte man das Batteriekabel aus Aluminium angefertigt.
    Die Litze war unter der Isolierung bereits mehrfach gebrochen und verschmort.
    Leider sieht man das erst nach dem Durchschneiden.
    Nach dem Austausch durch ein neues Kupferkabel war das Problem behoben.

    Einen schönen Vatertag wünscht

    Lutz