Hallo zusammen,
nachdem Floridaboy es vorgemacht hat, muss wohl jemand mal nachziehen. Ich hab länger gezögert, da das Auto kein P1 sondern ein Typ 3 ist, aber die Kombination gibts hier im Forum ja nochmal.
Mein erstes Auto war und ist ja mein P1. Ich bildete mir 1993 als 17jähriger ein, ich brauche kein Auto mit dem ich sofort fahren kann, sondern einen Oldtimer mit 50er Jahre Amioptik. Da ein fahrbereiter preislich nicht drin war, sollte es ein Restaurierungsobjekt werden, der Rest wird sich schon irgendwie finden und über die Zeit finanzieren lassen. Schon etwas blauäugig, aber letztlich hat es ja geklappt (1994 in nur 1,5 Jahren), trotz viel mehr Aufwand als gedacht. Danach kannte ich auch alle Schwachstellen. Nur an den Scheinwerfertöpfen war nix. Trotzdem war es ein guter Kauf, wie sich seit über 20 Jahren zeigt.
Der blaue (diamantblau; klingt gleich viel edler ) 1970er Typ 3 ist mein ehemaliges "ich pendle zur Bundeswehr nach dem Abi-Auto". 1995 mit abgerauchter Kupplung von der Erstbesitzerin (hatte sich im Wald festgefahren und dabei die Kupplung ruiniert. danach hat sie das Autofahren aufgegeben. der Sohn hat meinen Vater angesprochen "ihr habt doch einen Oldtimer, seid ihr nicht interessiert an...) mit noch einem Jahr TÜV und Winterreifen für 800 DM gekauft. Alle Originalpapiere inklusive Kaufrechnung, Altkennzeichen SOG, gab es seit zwanzig Jahren nicht mehr und 80000km drauf. Hat mich nie im Stich gelassen, auch bei 30 cm Neuschnee nicht. Nur einmal ging nix mehr, aber wenn man auch das Licht brennen lässt...Damals war schon klar, dass einiges an Arbeit nötig sein wird, wenn er erhalten bleiben soll. 1996 war dann beim TÜV Schluss mit weiterfahren. Wie er zwei Jahre zuvor noch TÜV bekommen hat, war ein Rätsel. Vielleicht wollte man das der über 80jährigen Dame nicht antun, da sie ja nur im Ort gefahren ist. Wenn ich da an die Löcher in der Vorderachse denke, die beim Zerlegen zum Vorschein kamen, gruselt es mich immer noch, dass ich Monate zuvor vollbesetzt mit vier Rekruten und Gepäck und ohne Gurte hinten auf der Autobahn ausprobiert hab, ob er auch über 140 geht. Aber die Bremsen (vorne Scheiben) waren Topp. Manches vergisst man ach leicht wieder, wie das seltsame Verhalten, dass bei Regen Nachts gerne mal das Abblendlicht ausging. Da hatte man nur zwei Möglichkeiten: nur mit Standlicht und vom Gegenverkehr gar nicht gesehen werden oder Fernlicht rein, das ging dann wieder, und den Gegenverkehr blenden. Ursache war dann ein großes Loch im Radhaus, durch das es auf das Relais unterm Armaturenbrett gespritzt hat.Ja, dann war eben der besagte TÜV-Termin, und verkaufen oder verschrotten. Zu allem Überfluss bin ich am Ende es Winters bei Neuschnee noch in einen Hydranten gerutscht. zwar so langsam, dass ich fast noch aussteigen hätte können, aber auch genau mit einem mittigen Treffer auf das VW-Zeichen. Das wird den Hardcore-Opelanern unter euch jetzt besonders freuen. Haube 20 cm höher, Frontblech mit Knick und die Stossstange ebenso. Die war aber sowieso nur noch brauner Blätterteig. Kurz zuvor hatte ich das Glück, dass im Nachbarort ein ehemaliger VW-Händler dicht gemacht hat, da hab ich für 200 Mark einen ganzen Hänger voll Teile bekommen, darunter eine Vorderachse und vordere Stoßstange. Wer übrigens Typ 3 Stoßstangen erste Serie, Ford P3 Stoßstange und Rücklichter braucht, kann sich melden. Kann man ja nicht zuschauen, das das in der Presse landet. Ich hätt noch viel mehr holen sollen, da waren weitere Achsen, Motoren, .... Aber als Wehrdienstleistender war nicht mehr da.So, also was tun? Retten! Ist doch klar (und nicht besonders rational). Aber die Innenausstattung war topp (schwarzes Kunstleder) und eben die Altlandkreisnummer und der Erstbesitz und das Zweite Auto (mein erstes war und ist ja mein P1). Also neben dem Studium angefangen zu zerlegen, reinigen, ausbeulen, Ersatzhaube besorgt und Schweißarbeiten zusammen mit meinem Vater. Der hat mit mir auch schon den P1 restauriert. Irgendwann Richtung Examen war klar, dass ich immer weniger Zeit dafür habe und auch noch den P1 bewegen musste, da haben wir den Deal gemacht, dass er ihn fertig restauriert und dann selbst fahren soll. 2000 im Jahr meiner Hochzeit war er dann fertig. Da war das Altlandkreiskennzeichen dann aber futsch. Seit es diese wieder gibt, hat er wieder sein erstes Kennzeichen. So gibt es also noch mein erstes Auto und mein zweites in der Familie. Nur ab dem dritten, ein Kadett E Beauty, hab ich seitdem keinen mehr aufgehoben.
Das wars von meinem zweiten Auto,
schönen Sonntag,
Michael
nachdem Floridaboy es vorgemacht hat, muss wohl jemand mal nachziehen. Ich hab länger gezögert, da das Auto kein P1 sondern ein Typ 3 ist, aber die Kombination gibts hier im Forum ja nochmal.
Mein erstes Auto war und ist ja mein P1. Ich bildete mir 1993 als 17jähriger ein, ich brauche kein Auto mit dem ich sofort fahren kann, sondern einen Oldtimer mit 50er Jahre Amioptik. Da ein fahrbereiter preislich nicht drin war, sollte es ein Restaurierungsobjekt werden, der Rest wird sich schon irgendwie finden und über die Zeit finanzieren lassen. Schon etwas blauäugig, aber letztlich hat es ja geklappt (1994 in nur 1,5 Jahren), trotz viel mehr Aufwand als gedacht. Danach kannte ich auch alle Schwachstellen. Nur an den Scheinwerfertöpfen war nix. Trotzdem war es ein guter Kauf, wie sich seit über 20 Jahren zeigt.
Der blaue (diamantblau; klingt gleich viel edler ) 1970er Typ 3 ist mein ehemaliges "ich pendle zur Bundeswehr nach dem Abi-Auto". 1995 mit abgerauchter Kupplung von der Erstbesitzerin (hatte sich im Wald festgefahren und dabei die Kupplung ruiniert. danach hat sie das Autofahren aufgegeben. der Sohn hat meinen Vater angesprochen "ihr habt doch einen Oldtimer, seid ihr nicht interessiert an...) mit noch einem Jahr TÜV und Winterreifen für 800 DM gekauft. Alle Originalpapiere inklusive Kaufrechnung, Altkennzeichen SOG, gab es seit zwanzig Jahren nicht mehr und 80000km drauf. Hat mich nie im Stich gelassen, auch bei 30 cm Neuschnee nicht. Nur einmal ging nix mehr, aber wenn man auch das Licht brennen lässt...Damals war schon klar, dass einiges an Arbeit nötig sein wird, wenn er erhalten bleiben soll. 1996 war dann beim TÜV Schluss mit weiterfahren. Wie er zwei Jahre zuvor noch TÜV bekommen hat, war ein Rätsel. Vielleicht wollte man das der über 80jährigen Dame nicht antun, da sie ja nur im Ort gefahren ist. Wenn ich da an die Löcher in der Vorderachse denke, die beim Zerlegen zum Vorschein kamen, gruselt es mich immer noch, dass ich Monate zuvor vollbesetzt mit vier Rekruten und Gepäck und ohne Gurte hinten auf der Autobahn ausprobiert hab, ob er auch über 140 geht. Aber die Bremsen (vorne Scheiben) waren Topp. Manches vergisst man ach leicht wieder, wie das seltsame Verhalten, dass bei Regen Nachts gerne mal das Abblendlicht ausging. Da hatte man nur zwei Möglichkeiten: nur mit Standlicht und vom Gegenverkehr gar nicht gesehen werden oder Fernlicht rein, das ging dann wieder, und den Gegenverkehr blenden. Ursache war dann ein großes Loch im Radhaus, durch das es auf das Relais unterm Armaturenbrett gespritzt hat.Ja, dann war eben der besagte TÜV-Termin, und verkaufen oder verschrotten. Zu allem Überfluss bin ich am Ende es Winters bei Neuschnee noch in einen Hydranten gerutscht. zwar so langsam, dass ich fast noch aussteigen hätte können, aber auch genau mit einem mittigen Treffer auf das VW-Zeichen. Das wird den Hardcore-Opelanern unter euch jetzt besonders freuen. Haube 20 cm höher, Frontblech mit Knick und die Stossstange ebenso. Die war aber sowieso nur noch brauner Blätterteig. Kurz zuvor hatte ich das Glück, dass im Nachbarort ein ehemaliger VW-Händler dicht gemacht hat, da hab ich für 200 Mark einen ganzen Hänger voll Teile bekommen, darunter eine Vorderachse und vordere Stoßstange. Wer übrigens Typ 3 Stoßstangen erste Serie, Ford P3 Stoßstange und Rücklichter braucht, kann sich melden. Kann man ja nicht zuschauen, das das in der Presse landet. Ich hätt noch viel mehr holen sollen, da waren weitere Achsen, Motoren, .... Aber als Wehrdienstleistender war nicht mehr da.So, also was tun? Retten! Ist doch klar (und nicht besonders rational). Aber die Innenausstattung war topp (schwarzes Kunstleder) und eben die Altlandkreisnummer und der Erstbesitz und das Zweite Auto (mein erstes war und ist ja mein P1). Also neben dem Studium angefangen zu zerlegen, reinigen, ausbeulen, Ersatzhaube besorgt und Schweißarbeiten zusammen mit meinem Vater. Der hat mit mir auch schon den P1 restauriert. Irgendwann Richtung Examen war klar, dass ich immer weniger Zeit dafür habe und auch noch den P1 bewegen musste, da haben wir den Deal gemacht, dass er ihn fertig restauriert und dann selbst fahren soll. 2000 im Jahr meiner Hochzeit war er dann fertig. Da war das Altlandkreiskennzeichen dann aber futsch. Seit es diese wieder gibt, hat er wieder sein erstes Kennzeichen. So gibt es also noch mein erstes Auto und mein zweites in der Familie. Nur ab dem dritten, ein Kadett E Beauty, hab ich seitdem keinen mehr aufgehoben.
Das wars von meinem zweiten Auto,
schönen Sonntag,
Michael
Michael mit 1959er Olymat-P1 aus 86971 Peiting