Batterie nach 10 Wochen Standzeit völlig entladen

  • Hallo zusammen,

    stand gerade vor einer völlig entladenen Batterie, als ich nach mehrwöchiger Standzeit unseren Golf 1 mal wieder bewegen wollte und soeben vergeblich mit der Straßenbahn zu der weiter entfernten Garage gefahren bin. Das Gleiche hatte ich im Frühjahr schon einmal nach kürzerer Standzeit, danach war jedoch nach nun wieder längerer Standzeit ein problemloser Start möglich. Diese letzte Fahrt fand am 16. Juli statt.

    Da vergessene Lämpchen, etwa im Handschuhfach bei diesem Auto nicht vorhanden, tippe ich auf einen Fehler im Bereich Lichtmaschine-Laderegler. Auch ein Marderbiß wäre möglich.

    Was würdet Ihr tun, um den Fehler einzukreisen? Auf Verdacht anderen Laderegler einsetzen? Oder doch die Batterie selbst? Ist zwar nur ein VW, hätte aber auch an jedem Opel mit Drehstrom-Lima sein können.

    Tschüß
    Klaus

  • Kann an der Batterie liegen, aber auch an unerwünschtem Stromverbrauch. Ich bin, soweit möglich, ein Freund der Diagnose und nicht des Tausches.

    Dauerverbraucher (Uhr etc.) durch Ziehen der Sicherung ausschalten
    Massekabel abklemmen, Amperemeter dazwischenschalten
    Es darf kein Strom fließen

    Unter Umständen ist eine Diode des Generators durchlässig, beim Audi Coupe meiner Tochter lag es am Radio.

    Man kann auch für wenig Geld einen Hauptschalter nachrüsten.

    Viele Grüße
    Günther :daumen1:

  • Kann nur empfehlen, Batterien bei längerer Standzeit grundsätzlich abzuklemmen.
    Das ist eigentlich übliche, bekannte Praxis, machen eigentlich alle Schrauber.
    Gerade Batterien selten gefahrener Autos leiden etwas mehr.

    Feste aufstecken der Kontakte reich ja meist, festziehen muss man die nicht immer zwingend, da die Anschlüsse ja konisch sind. Also alles eine entspannte Sache.

  • War die Batterie vor dem Abstellen aufgeladenen worden?

    Je voller, desto besser. Unter 50% entladen ist nicht ganz so gut für den Akku, und tief entladen richtig schlecht. Hält man ihm immer recht voll, sind 10 Jahre eigentlich problemlos möglich.

    Die Lichtmaschine macht den Akku übrigens nie richtig voll. Auch diese elektronischen Kleinlader schalten meistens zu früh ab. Richtig voll wird der Akku, wenn man nochmals für ein paar Tage einen Konstantlader anschließt.

  • Feste aufstecken der Kontakte reich ja meist, festziehen muss man die nicht immer zwingend, da die Anschlüsse ja konisch sind.

    Das möchte ich so nicht stehen lassen. Man sollte die Anschlüsse schon festschrauben. Es herrscht sonst kein vernünftiger Kontaktdruck, und gerade durch den Konus kann sich die Geschichte lockern und es gibt Übergangswiderstand oder Wackler mit unschönen Nebeneffekten.
    Aber das kann natürlich jeder für sich entscheiden, und wenn es ein Problem mit der Bordspannung gibt, weiß man gleich wo man kucken muss ... ;)

    Grüße
    Christian

  • Wenn ich weiß, daß ich ein Fahrzeug längere Zeit nicht bewegen werde würde ich immer die Batterie abklemmen, ansonsten regelmäßig nachladen. Funktioniert bei meinen Fahrzeugen immer gut

    Gruß Winfried

  • Hallo zusammen,

    erstmal vielen Dank für alle Tipps! Habe mir heute den Luxus einer neuen Batterie geleistet, denn die alte war auch schon 5 Jahre alt und da brauche ich mich eigentlich nicht zu wundern. Zudem war nicht geplant, daß der Golf so lange unbewegt stehen sollte.

    Die Idee mit dem Batterie-Hauptschalter ist gut! Das werde ich näher in Betracht ziehen, zumal dieses Auto in Zukunft vss. wieder längere Standzeiten haben wird.

    Tschüß
    Klaus

  • Da ich meinem alten Kabelbaum nicht traute, habe ich regelmäßig die Batterie abgeklemmt.
    Einen Batterie-Hauptschalter wollte ich nicht einbauen; bei der 6 Volt-Anlage bin ich um jeden Übergangswiderstand froh, den ich vermeiden kann.

    Ich habe die vorhandene Sechskantmutter an der Polklemme durch einen verstellbaren Klemmhebel ersetzt.
    Der hat eine Ratschenfunktion, die allerdings nicht benötigt wird. Etwas mehr als eine Viertelumdrehung reicht aus, um die Polklemme vollständig zu lösen und zu schließen. Das geht in Ein-Hand-Bedienung.
    Und es gibt keinen zusätzlichen Übergangswiderstand.

    https://www.amazon.de/Ganter-Normele…B06WPBMZJH?th=1

    Dateien

    Viele Grüße aus GE
    Christoph
    _______________________________________________
    Opel Rekord P1 - 1700 S - Limo 2-türig royalblau / alabastergrau - EZ 1960
    Heinkel Tourist 103-A2 - 175 ccm - atlantisblau / alabastergrau - EZ 1961

  • Im Idealfall ist der Übergangswiderstand nahezu Null, aber es ist bzw. bleibt leider nicht immer ideal.
    Im Laufe der Zeit können sich Kontaktstellen und damit der Übergangswiderstand verändern, zum Beispiel durch mechanische Belastung, Feuchtigkeit oder Korrosion.
    Beim Golf mit 12 Volt wird das aber wohl kaum spürbar sein. :)

    Viele Grüße aus GE
    Christoph
    _______________________________________________
    Opel Rekord P1 - 1700 S - Limo 2-türig royalblau / alabastergrau - EZ 1960
    Heinkel Tourist 103-A2 - 175 ccm - atlantisblau / alabastergrau - EZ 1961

  • Die üblichen Batteriehauptschalter für unsere Zwecke sind nichts anderes als eine Batterieklemme mit einer Rändelschraube, die den Kontakt herstellt.

    Wenn ich die raus- und wieder reindrehe, reinigt sie sich selbst.

    Die Schraube kann ich auch ganz rausdrehen und mitnehmen. Als Diebstahlsicherung.

    Für längere Standzeit, Messungen oder Arbeiten an der Elektrik ein Handgriff ohne Werkzeug.

    Wenn alles sauber und vernünftig montiert ist, gibt es keine ernsthaften Übergangswiderstände.

    Mein Opel läuft nach dem Winterschlaf von November bis März immer sofort an, die letzte Batterie hielt 8 Jahre.

    Viele Grüße
    Günther :daumen1: