Schlechtes Startverhalten - auf 3 Zylindern

      Moin Christoph,

      Du darfst da keine weißen Hemden und Kittelträger erwarten, auch keinen Glaspalast :D .
      Muss man ja eh alles mitbezahlen, diese ganze Show.
      Das ist eigentlich mehr eine Hinterhofwerkstatt, auch die Maschinen sind sehr alt,
      es riecht nach altem Öl usw.
      Allerdings hat die Firma einen sehr guten Ruf und ist auch sehr gut ausgelastet. Mehr Leute als
      den Chef und den Mechaniker habe ich nicht gesehen, der Mechaniker hat´s aber drauf.
      Er knallt dir alles an den Kopf, sagt auch, wenn er was scheiße findet, ich steh drauf,
      halte nichts von Rumgeschwafel, so weiß man gleich, wo man dran ist. :thumbsup:

      Darfst hier gerne von Deinen Erfahrungen berichten,

      Gruß,
      der Volker.
      Ort: 58710 Menden, Rekord P2 4Türer, seit Januar 2015 zur Restauration bei Louis, seit 15.10.2019 erst mal bei mir in der Garage ………

      Es ist wieder Zeit für ein Update

      Ich war Ende Januar beim zum Glück an diesem Tag gar nicht wortkargen Mechaniker von Kolben Schmitz.
      Habe mit ihm besprochen, dass er den Kopf erst einmal zerlegt und sich dann meldet, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.

      Leider ergab der Ausbau der Ventile, dass an den Auslassventilsitzen von Zylinder 2 und 3 sehr starker Wasserfrass vorhanden war, der nicht allein durch das Fräsen neuer Ventilsitze zu beheben sei.
      Es müssten mindestens 2 Ventilsitzringe eingebaut werden, mit dem Risiko, dass beim Fräsen für den Sitz dieser Ringe Lunker auftreten könnten, die das Ganze schwierig bis unmöglich machen.
      @Bubru : Christian, vielen Dank noch einmal für die heiße Spur mit dem Wasserschaden!

      Auf Foto "01 alter Kopf" sind die beiden Auslassventilsitze von Zylinder 2 und 3 zu sehen, auf Foto "02 alte Ventile" die zugehörigen Auslassventile.
      Die Zylinder hatten noch 4 und 7,5 bar(!). Und das Auto lief gut.

      Daraus lässt sich zweierlei ableiten.

      1. Opel, der Zuverlässige
      2. Ventilsitze werden überbewertet :)



      Ein sehr netter und hilfsbereiter Forist hat mir dann angeboten, dass er einen 1,7 S-Kopf aus seinem Bestand für mich aufbereitet.

      So habe ich nun einen überarbeiteten, gereinigten, neu geplanten und neu lackierten 1,7 S-Kopf mit geprüften Ventilführungen, neu gefrästen Ventilsitzen, neuen Ventilen (38/33), neuen Auslassfedern, Rotocaps, neuen Federtellern mit eingerolltem O-Ring und geglätteten Kanälen.
      Ein Kopf der letzten und besten Evolutionsstufe. Mit (gekürzten) VW-Zylinderkopfschrauben.
      Da mein alter Kopf noch einer mit dem 30er Abstandmaß für die Kipphebellagerung war, gab es die Differenzteile für das 32er Abstandsmaß des neuen Kopfes auch noch dazu.

      Vielen, vielen Dank!

      Alles wird gut. :wink:
      Dateien
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
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      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von „Royalblau“ ()

      Royalblau schrieb:

      Christian, vielen Dank noch einmal für die heiße Spur mit dem Wasserschaden!


      Sehr gerne.

      Nach 40 Jahren Hardcore-Schrauberei und knapp 4 Jahren P2-Extremnutzung (nebst Motor-Neuaufbau) hat sich doch ein solides Halbwissen angesammelt, was ich gerne teile.

      Ein gut gemachter Zylinderkopf ist das A und O eines Motors. Damit wird Dein Motor wieder gut im Futter stehen und starten.

      Viel Erfolg
      Christian
      ….der Kopp sieht wüst aus, das ist ein P1 / P2-Kopf mit Einlaßventilen 38mm und Auslaßventilen 32mm.

      Die Einlässe sind auf jeden Fall noch reparabel, bei den Auslässen ist zu prüfen, ob durch Verwendung

      von Rek. A-Ventilen (33mm) noch gesundes Material erschlossen werden werden kann, das ist einen Versuch

      wert...bevor der Kopf den Weg alles Irdischen geht. Abplanen: -1mm, dann sollten die Narben im Dichtbereich

      eliminiert sein und du hast dann leistungsseitig einen "S"-Kopf. Rotos hat er zwar nicht, aber das ist nicht

      überlebenswichtig.

      Gruß + viel Spaß mit der alten Kiste !

      Alfred. H.
      So, der neue Kopf ist drauf und die erste Probefahrt ist erfolgreich absolviert. :thumbsup:
      Und alles ist besser geworden:
      • Er springt beim etwas schärferen Angucken schon an
      • hängt sehr gut am Gas
      • der Choke kann nach wenigen Sekunden rausgenommen werden
      • die Leerlaufdrehzahl kann deutlich geringer eingestellt werden
      • sehr gleichmäßiger Lauf ohne irgendwelche Aussetzer
      • geht bei starkem Bremsen und gleichzeitigem Auskuppeln nicht mehr aus
      • er hat mehr "Druck", obwohl derzeit noch nicht unter viel Last gesetzt
      Ein wirklich voller Erfolg.
      So macht das Spaß. :thumbup:
      Gut, dass es das Forum und hilfsbereite Foristen gibt!

      Hier noch einige Fotos vom Werdegang:
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      Christoph
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      Ist für (Rosen)montag schon geplant. Ölwechsel machen und Ventilspiel prüfen. :)
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
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      Doch, die Schrauben soll man nachziehen, wie bei Opel vorgegeben.
      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Daran wurde vom ausführenden Foristen ein Staubsauger zum Absaugen der Späne bei den schleifenden Tätigkeiten angeschlossen.

      Und Kopfschrauben in Reihenfolge nachziehen, nachschauen aller Flüssigkeiten, Ventilspiel kontrollieren, Prüfung auf Undichtigkeiten, Kerzenbild prüfen, etc. ist schon alles klar und wird gemacht. :)
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
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      Royalblau schrieb:

      Daran wurde vom ausführenden Foristen ein Staubsauger zum Absaugen der Späne bei den schleifenden Tätigkeiten angeschlossen.

      Und Kopfschrauben in Reihenfolge nachziehen, nachschauen aller Flüssigkeiten, Ventilspiel kontrollieren, Prüfung auf Undichtigkeiten, Kerzenbild prüfen, etc. ist schon alles klar und wird gemacht.


      Perfekt !

      Ich glaub' man muß hier nix mehr schreiben ... :D
      ..wo ich gerade hier mal wieder in diesen Thread hereinschaue:

      Der Opel hat nun seit dem Zylinderkopfumbau 1400 km gelaufen.
      Und der Motor macht unglaublich Spaß!
      Der 1.7 S-Kopf sorgt zusammen mit der dünnen steifen Zylinderkopfdichtung für eine Verdichtung von 1:8,0 (+ ein bisschen durch das Planen).
      Dazu das 33er Auslassventil statt des serienmäßigen 32er.
      Der Motor zieht (gerade im 3.Gang gut spürbar) gleichmäßig und kraftvoll ab niedrigen Drehzahlen durch. Wie ein Gummiband.
      Laut Tacho fährt er seine 135 km/h, wahrscheinlich auch mehr, aber das ist schon ziemlich verwegen und das wird er nur ganz selten sehen.
      80-90 ist ein gutes Tempo, und wenn man dann mal drauftritt, passiert spürbar was. So soll das sein.

      Die Kontrolle der Zylinderkopfschrauben zeigte, dass trotz der steifen Dichtung an 3 Schrauben ein leichter Vorspannungsverlust aufgetreten war.
      Beim 1. Nachziehen mit erst 80 Nm ließen sich 3 der inneren Schrauben nachziehen. Dann alle mit Nennmoment angezogen, ohne dass weitere Schrauben nachgaben.
      Das ganze bei betriebswarmen Motor. Die Kipphebel mussten dazu raus. Puuh, waren die heiß. Ca. 80 "C eben... :)
      Viele Grüße aus GE
      Christoph
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