Bremse Hinterachse einstellen

      Bremse Hinterachse einstellen

      Erst mal allen ein gesundes neues Jahr!

      Ich habe ein Verständnisproblem mit Heckantrieb, Hinterachsgetriebe und Kardan. Die hinteren Bremsen sollen eingestellt werden
      also Auto aufgebockt. :auto1:
      Mir ist mir aufgefallen, das Kardan und anderes Hinterrad mitdrehen, wenn ich ein Rad bewege. Das Gleiche auf der anderen Seite.
      Ist das richtig so oder gibt es im Achsgetriebe ein Problem? Oder trennt vielleicht die Kupplung nicht richtig? Wie kann ich feststellen,
      ob das Rad frei läuft? Es läßt sich etwas schwerer drehen und läuft auch nicht groß nach, wie an den Vorderrädern.
      Handbremse ist selbstverständlich gelöst, Bremsseil hängt schon durch.
      Chris

      Olympia Rekord 56er Modell
      Alle haben gesagt, das geht nicht. Dann kam einer der das nicht gehört hat und hat es einfach gemacht.
      Also das die Kardanwelle mitdreht ist ganz normal. Wenn du das eine oder das andere Rad drehst, dreht auch die Kardanwelle.
      Die Getiebewelle dreht sich auch im Leerlauf mit.
      Alles Normal. Hättest du eine Sprerre hinten im Dif. dann würden beide Räder gleichzeitig drehen, wenn ein Rad gedreht wird.
      Einstellen der Bremsen, geht über die Schrauben der Feststellen von innen an der Trommel. Dort hast du hinten kleine Plätchen, die geöffnet werden können. Die Schrauben die dann zum vorschein kommen, mit einem großen Schraubendreher leicht verdrehen, und gleichzeitig das Rad drehen. So weit drehen das du einen kleinen Widerstand merkst. Das an beiden Seiten. So hast du dann die Bremsen eingestellt.
      Nicht zu stramm, dann laufen die Bremsen heiß.
      Viel Spass
      Gruss HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Wie man die Bremse einstellt war mir schon klar - ich hätte einen besseren Titel wählen sollen. Trotzdem muss ich noch mal dumm fragen. Das der Kardan mitdrehen muss, habe ich verstanden. Aber das andere Hinterrad soll nicht mitdrehen oder? Das tut es aber bei mir. Mein Problem ist, ich habe neue Trommeln und neue Backen. Die Einstellschraube ist so weit wie möglich zurückgestellt und trotzdem schleift es etwas. Der TÜV hat bemängelt, dass die Bremsen "zu scharf" eingestellt sind, ich soll sie zurückstellen. Habe aber trotzdem meine Plakette bekommen. Das ganze ist ca. 300 km her und hat sich noch nicht eingeschliffen. Bremsen werden mehr als handwarm.
      Chris

      Olympia Rekord 56er Modell
      Alle haben gesagt, das geht nicht. Dann kam einer der das nicht gehört hat und hat es einfach gemacht.
      etwas schleifen ist anfangs sicher normal.
      aber wenn selbst der tüv dich darauf hingewiesen hat und wenn du weitere 300 km mit den zu stramm eingestellten bremsen gefahren bist, sind die beläge inzwischen vermutlich schon verglast. und werden sich nicht mehr "einschleifen". und die trommel möglicherweise auch schon blau..
      Hallo Chris,
      ich habe dasselbe Auto wie Du, und das Thema Bremsen gerade richtig durch, dank der Hilfe der Forumkollegen, aber auch dank einiger eigener Schraubererfahrung aus jüngeren & vergangenen Jahren.

      Daher möchte ich an dieser Stelle nochmal etwas zu den Bremsen schreiben.

      Grundsätzlich:
      Lenkung und Bremsen sind die allerwichtigsten Baugruppen am Auto, da Dein Leben von ihnen abhängt. Wenn Du also an den Bremsen schraubst, solltest Du wissen was Du tust. Das wird in vielen Posts hier im Forum zum Thema Bremsen propagiert, und ich selbst habe meine Bremsanlage mehrfach zerlegt, überholt, entlüftet bis ich das System komplett verstanden hatte, und die Bremsen nun im Schlaf zerlegen könnte.

      Ich wiederhole das, was MIR vor einem halben Jahr dringend empfohlen wurde, wofür ich den Leutchen hier sehr dankbar bin.

      Und ich schreibe das, weil ich mir jetzt nicht ganz sicher bin, wie weit Dein grundsätzliches technisches Verständnis geht. Denn das "Phänomen" das Du beim drehen des Hinterrades beschreibst, ist das ganz normale Zusammenspiel von Kegel- und Tellerrad sowie des Differenzials des Hinterradantriebs. Als Hobbyschrauber mit nötigen Erfahrungen für etwas weitergehende Reparaturen als nur Luftfilter und Zündkerzen austauschen sollte man die grundsätzliche Technik eines Kraftfahrzeugs kennen, an dem man schraubt. Eigene Erfahrung, wir sind mit unserem 56er mehrfach mit heissen und festgefahrenen Bremsen liegengeblieben.

      Ich selbst habe meine Bremsen so eingestellt, dass ich den Einstellexcenter soweit zugedreht habe, dass das montierte Rad sich schon mit deutlichem Wiederstand, aber noch drehen liess, und dann den Ezcenter wieder einen Zahn aufgemacht. Dann liess es sich gut drehen. Das rundherum. Ich nehme jetzt (zukünftig, da ich den Wagen erst seit Mai habe) einmal im Jahr die Trommeln ab und puste die Bremsanlage sauber, da der Bremsstaub sich nicht selbst entfernt wie bei einer Scheibenbremse.

      Bei mir der casus knacktus war ein (von einem früheren Besitzer) falsch zusammengebauter Hauptbremszylinder, der nach Bremsbetätigung nicht 100% in seine Ruheposition zurückkehrte, die Ausgleichsbohrungen verschlossen und die Bremsen dadurch immer leicht schleiften bis sie zu heiss wurden und dann bei voller Fahrt blockierten. Wenn Du schreibst, der TÜV bemängelt dass die Bremsen "zu stramm" sind, und das durch einstellen der Exzenter nicht zu korrigieren ist, empfehle ich Dir das zu kontrollieren.
      Viele Grüsse
      Micha

      Aus Brokdorf/Elbmündung sowie Gustavsburg bei Rüsselsheim



      Vielen Dank für die vielen Hilfestellungen. Exzenter werde ich noch mal prüfen. Ich werde die nächsten Tage ein paar Bilder machen und einstellen.
      Ich bin mir schon im klaren, woran ich da baue (Einkreisbremssystem) hatte aber das Thema Heckantrieb noch nicht auf dem Schirm, da ich bis vor meinem Oly nur an Ostblock 2 Takt Mobilen geschraubt habe. Man möge mir meine dumme Frage verzeihen.
      An meiner Bremsanlage ist so ziemlich alles neu: 6 neue RBZ, HBZ, alle Bremsleitungen, Backen neu belegt, 4 Trommeln, teilweise neue Federn -soweit ich sie bekommen habe, vorn 2 neue Grundplatten. Die hinteren Grundplatten liegen bereit, Anbau dieser scheint etwas komplizierter, da die Achsen gezogen werden müssen. Hat mich alles in allem schon ein paar Scheine gekostet.
      Meine Vermutung ist nun, das die Repro- Bremstommeln nicht ganz maßhaltig sind. Zwecks Messung habe ich nur einen Meßschieber zur Verfügung. Wenn dem so wäre, soll ich meine neuen Trommeln ausdrehen lassen? Das widerstrebt mir irgendwie.
      Vielleicht finde ich noch irgendwo gebrauchte Bremsbacken.
      Chris

      Olympia Rekord 56er Modell
      Alle haben gesagt, das geht nicht. Dann kam einer der das nicht gehört hat und hat es einfach gemacht.
      Mittlerweile solltest Du über die Wirkung eines "normalen" Differentiales so viel gelernt haben, dass das andere Rad sich umgekehrt drehen muss, wenn Du bei aufgebockten beiden Rädern an einem drehst.
      Ansonsten empfehle ich den oben genannten Beitrag von Alfred, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
      Der Senior-Typreferent für P-Rekord in der AltOpelInteressengemeinschaft *119
      YouTube Kanal: Heini Humbug (LauxTonbildschau(OPEL),

      Hallo Chris,

      Deine Schilderung der Probleme ist ungewöhnlich. Einige Antworten hier hätten etwas diplomatischer ausfallen können.

      Das Verhalten "entgegengesetzt drehender Räder", sofern ein Differential vorhanden ist, trifft sowohl für Hecktriebler,

      als auch für Fronttriebler zu. Ist normal. Die Ausgleichsräder funktionieren wie "Waagebalken", wenn eine Seite sich neigt,

      steigt die andere auf. Auf die Drehrichtung bezogen wirkt das wie "Drehrichtungsumkehr".

      Wenn die Kardanwelle mitdreht, verschiebt das den Mittelpunkt des Waagebalkens.

      Die Ausgleichsräder sind zwar rund, wirksam ist aber immer beidseitig der Radius / Durchmesser....und das ist ein Waagebalken / Hebel

      er dreht sich eben und hat nicht nur einen begrenzten Arbeitswinkel.

      Das war Deine Anfangsfrage. Wegen der Problematik: "Schleifende Bremse" gibt es mehrere Möglichkeiten,

      ohne Analyse solltest Du aber keine Maßnahme treffen.

      Die Bremstrommel hat neu einen Durchmesser von 200mm (Limousine vorn + hinten)

      Welchen Durchmesser haben Deine Trommeln ?? 200mm ???

      Für ausgedrehte Bremstrommeln (max. Maß = 201mm) gibt es Übermaßbeläge.

      Sind Beläge im Normalmaß verbaut ? Dicke = 5mm > für Trommel 200mm ?

      oder 5,5mm (Aufmaß Textar), oder 5,6mm (Aufmaß Opel) ??

      Die ersten Analyseschritte müssen sein: Trommeldurchmesser prüfen, korrekten Zusammenbau prüfen,

      Belagdicke prüfen.

      Dann siehst Du, wo es hapert. Wenn die Bremstrommeln nicht passen > gib sie zurück.

      Wenn die Bremsbeläge nicht passen (zu dick), besorge Dir die richtige Variante.

      Eine zweifelsfrei "originale" Ausrüstung sollte man (meine Ansicht) nicht zu Gunsten einer Nachfertigung modifizieren.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Sehr gut erklärt - danke Alfred. So werde ich es machen. Aus meinen alten Trommeln war ein Stück herausgeplatzt - die mussten ersetzt werden. Der Kauf der neuen liegt schon zu lange zurück - da ist nichts mehr mit Umtausch.
      Chris

      Olympia Rekord 56er Modell
      Alle haben gesagt, das geht nicht. Dann kam einer der das nicht gehört hat und hat es einfach gemacht.
      Mal eine andere Frage: Wenn der Durchmesser der Trommeln zu gering bzw. fälschlicherweise Backen für Übermaß montiert, läßt die Trommel sich dann überhaupt drüberschieben? Ich meine, wenn Backen und Trommel nicht zueinander passen, geht die Trommel gar nicht drauf. Andernfalls wäre ja doch ein gewisses Spiel vorhanden.

      Tritt es bei beiden Rädern auf? Wenn ja, ist der Bremsschlauch zugeschwollen? Das kann auch bei Neuteilen passieren, wenn zu lange "überlagert".

      Ich würde ggfs. nochmal prüfen, ob die Rückholfedern richtig eingehängt sind. Das geht aufgrund der hohen Kraft nämlich äußerst schwer, so daß es leicht passiert, sie ein Loch zu früh einzuhängen.

      Tschüß
      Klaus
      Ich denke, ich habe den Fehler gefunden. Was ich gemacht habe:
      1. Trommel mit Meßschieber gemessen - 200,0 mm an verschiedenen Stellen, nicht blau
      2. Bremsbelege nicht verglast, 5 mm dick
      3. Rückholfeder nicht gebrochen oder ausgehakt
      4. Exzenterschraube war ganz zurück - also auch ok

      Ich habe ja berichtet, dass ich div. Teile getauscht habe, so auch die Andruckfeder und den Stift. Alfred hat mich auf die Idee gebracht, noch mal die Originalteile rauszukramen. Und siehe da, der neue Stift ist um einiges kürzer und die Feder deutlich strammer. Dies bewirkt, dass die Backen zu stark an die Grundplatte gedrückt werden, so dass die Backen nicht mehr ordentlich zurückkommen konnten. Habe die alten Teile eingebaut und das Schleifen war weg. Möchte sie aber nicht drin lassen - sind arg verrostet.





      Vielleicht hat jemand einen Tipp, von welchem Fahrzeug man die Stifte nehmen könnte.
      Dateien
      Chris

      Olympia Rekord 56er Modell
      Alle haben gesagt, das geht nicht. Dann kam einer der das nicht gehört hat und hat es einfach gemacht.
      Hallo Chris,

      leider ist es so, dass wir in unseren alten Kisten Teile antreffen, die:

      - so da nicht hingehören, aber dennoch funktionieren, das ist o.k., wenn sie mit Verstand ausgesucht wurden
      - grausames Bastelwerk darstellen
      - oder ohne jeden Sinn und Verstand eingebaut wurden

      Damit muß man leider leben, oder entsprechende "Untersuchungen" anstellen / den Unfug abstellen.

      Zu Deinem Problem hat die erste (und leichte) Analyse ergeben, dass die Maße passen > o.k.

      Wenn die Backen nicht richtig zurückgezogen werden, kann das bedeuten:

      - Reibung an den Abdeckblechen zu hoch (Deine Vermutung, wegen abweichender Teile)
      - Rückzugfeder zu schlapp (das ist ein ganz schön hartes Biest, original)
      - Handbremse (Züge) klemmen
      - Vordruckventil nicht in Ordnung
      - Rücklaufbohrung nicht frei (Einstellung Hauptbremszylinder)
      - Blockade in den Bremsschläuchen

      Die Rückzugfeder (oben) schert sich nicht groß um Reibung, sie ist (original) sehr stark.

      Es gibt Alternativteile für die Backenfixierung (VW) das funktioniert in Praxi, wenn es eben

      genau um die Fixierung geht und auch um den Rückzug.

      Wegen des Hydraulikeinflusses lies bitte mal die Beiträge rund um die Probleme des cbxmicha,

      dort kannst Du eine Prüfung der Hydraulik ableiten, ohne dass alles nochmal "durchgekaut" wird.

      Die bisherige Vorgehensweise begrüße ich sehr, Analyse hilft, Messen ist einfach, Vergleichen auch.

      Wichtig: Mit gesundem Menschenverstand und Plan > Suchen > Finden.

      Das Problem ist lösbar... wenngleich ich nicht "glaube", dass die Haltefedern der Rückzugfeder widerstehen könnten,

      wenn die Rückzugfeder in Ordnung ist. Kann morgen mal ein paar Maße / Fotos einstellen.

      Freut mich, dass die Spannungen aus dieser Diskussion merklich gewichen sind !

      Gruß,

      Alfred. H.


      Rückzug + Haltefedern Rekord 53-RekA Bremse HA Limousinen

      So, hier ist ein Übersichtsbild, wie versprochen.

      Feder oben = Opel 5 54 083, Drahtstärke 2,8mm; dieses Teil habe ich nachfertigen lassen

      Feder unten = Opel 5 54 086, gibt es noch, es wurde bis zum Corsa u.a. verwendet

      Anstelle der Opel Haltefedern (Biegefeder + Stift), kann man diese Teile verwenden,

      IMMER NUR ZUSAMMEN !

      Stift, VW WHT 001 953

      Feder, VW 171 609 583 A

      Teller: VW 6Q0 609 709

      Diese Teile sind hinsichtlich Oberflächenschutz + Verrastung wesentlich besser, als vergleichbare Opel-Teile.

      Das Arrangement ist in "vielen" Wagen erprobt > geht einwandfrei.

      Wichtig: Nach dem Zusammenbau muß die Feder so ausgerichtet werden, dass sie gerade steht (mittig über der Backenbohrung).

      Gruß + gutes Gelingen !

      Alfred. H.

      p.s., das Bild 1905 zeigt ein kleines Hilfswerkzeug (Eigenbau) zum Aufsetzen + Verrasten der Federteller, es erleichtert die Arbeit....
      Dateien
      • DSC01904.JPG

        (610,31 kB, 37 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • DSC01905.JPG

        (560,23 kB, 37 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Ich wäre mir auch nicht sicher, ob die zu kurzen Haltestifte die alleinige Ursache waren. Bei dem beschriebenem Problem waren bei mir stets zugeschwollene Bremsschläche die Ursache, auch wenn mir noch so altgediente Opel-Meister beim "freudlichen" weismachen wollten, so etwas gäbe es nicht.

      Ausser immer wieder undichten RBZ hatte ich mit der Bremsenmechanik sonst nie Probleme.

      Viel Erfolg!
      Vielen Dank für die wertvollen Tipps. Dann werde ich mir die Teile besorgen und wieder berichten.
      @altopelfreak Den Bremskreislauf habe ich noch nicht geöffnet. Ich bin bei neuen Schläuchen davon ausgegangen, das die ok sind. Kann man über den Innen Ø eine Angabe machen? Ab wann gelten sie als aufgequollen? Durchgängig/frei waren sie letztes Jahr beim Einbau und wie gesagt neu.
      Chris

      Olympia Rekord 56er Modell
      Alle haben gesagt, das geht nicht. Dann kam einer der das nicht gehört hat und hat es einfach gemacht.