Der Hürdenlauf, (m)einen P1 auf die Straße zu bringen

      Der Frontschaden ist bisher Spekulation, richtig? Oder gibt es Spuren die auf einen Unfall hinweisen?

      Könnte es sein, dass der Wagen einfach "wie üblich" abgenutzt und durchgerostet war?

      Dann hatte sich jemand billig einen Schlachter geholt, und bei der Komplettrenovierung gleich auf Linkslenker umgebaut.

      myp1 schrieb:

      Bubru schrieb:

      myp1 schrieb:

      ch denke so langsam darüber nach, das alles mal jemand ganz anderem zu erzählen...
      Ich glaube ich weiß was du meinst, aber das bringt nichts. Du machst dich nur unglücklich.

      Das bin ich eh schon, das kannste mir glauben.

      Woher weißt Du, dass das nichts bringt?

      Es ist ein deutscher Kaufvertrag geschlossen worden, in dem bestätigt wurde, dass a) das Fahrzeug unfallfrei ist, und es b) keine Vorschäden/Mängel gibt. Und ich bin rechtsschutzversichert.

      Wie hier schon richtigerweise angemerkt wurde: kein vernünftiger Mensch hätte jemals so ein altes Brot-und-Butter-Auto (das ja schon 1967 bei der Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr "alt" war) mit diesem hohen Aufwand freiwillig auf Linkslenker umgebaut.

      Es wird also so gewesen sein, dass der mal einen erheblichen Frontschaden hatte und man dann die Gelegenheit genutzt hat, daraus einen Linkslenker zu machen. Unter Verwendung diverser Teile anderer Fahrzeuge.

      Das Problem, das ich sehe, ist: wir müssten im Grunde die Arbeiten sofort einstellen, einen Gutachter heranholen, der das alles dokumentiert und bescheinigt, um dann damit Gas zu geben. Das hieße aber: es würde sich noch länger hinziehen, das Auto auf die Straße zu bringen.

      Bin zwar kein Anwalt, glaube aber auch das du dann das Auto hättest so stehen lassen müssen, erst einen Gutachter dabei.
      Erst wenn der Anwalt dann sagt, jetzt darfst du, dann an den Wagen anfangen.
      Oder auch nicht....
      Du wirst das richtige machen. Bist ja schon sehr weit mit allem.
      Gruss HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de

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      Jörg_250SE schrieb:

      Der Frontschaden ist bisher Spekulation, richtig? Oder gibt es Spuren die auf einen Unfall hinweisen?

      Könnte es sein, dass der Wagen einfach "wie üblich" abgenutzt und durchgerostet war?

      Dann hatte sich jemand billig einen Schlachter geholt, und bei der Komplettrenovierung gleich auf Linkslenker umgebaut.

      Auch möglich, alles ist Spekulation im Moment. Zu erkennen ist halt nur, dass stellenweise (un)ordentlich gebastelt wurde.

      Aber ob Unfall oder sonstiger Vorschaden: nichts davon wurde erwähnt bzw. es wurde ausdrücklich bestätigt, dass keine Vorschäden vorhanden sind. Und solche erheblichen Arbeiten an Karosserie, Achse, Lenkung, Armaturenbrett usw. sind nach meinem Verständnis Vorschäden.

      Es müsste doch möglich sein, über die FIN bei Opel rauszufinden, was das ursprünglich mal für ein Fahrzeug war?

      HK-56 schrieb:

      Bin zwar kein Anwalt, glaube aber auch das du dann das Auto hättest so stehen lassen müssen, erst einen Gutachter dabei.
      Erst wenn der Anwalt dann sagt, jetzt darfst du, dann an den Wagen anfangen.

      Bisher wurde ja nur am Motor gearbeitet, und erst dadurch und dabei sind nach und nach die Dinge zutage getreten.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700

      Lennecruiser schrieb:

      Bei unserem Möhrchen, einem P1-CarAvan-Reimport aus Kalifornien, haben wir uns über den seltsamen Aussenspiegel gewundert und erfahren, dass Opel die Autos ohne Aussenspiegel exportierte und diese dann ganz individuell beim Händler angeschraubt wurden. Vielleicht war das in Schweden ja ähnlich.

      Scheint tatsächlich so gewesen zu sein. In diesem Video kann man ab 3:05 bis 4:34 sehen, wie Exportfahrzeuge verladen werden. Sämtlich ohne Außenspiegel (und auch ohne Scheibenwischer) - Video startet direkt an der richtigen Stelle:

      https://www.youtube.com/watch?v=JEU8Gl820lY&t=3m4s
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

      ───────────────
      Opel P1 1700
      Es müsste doch möglich sein, über die FIN bei Opel rauszufinden, was das ursprünglich mal für ein Fahrzeug war?


      Bei VW ist das möglich, die besitzen noch die alte Microfiche-Kartei und können die Produktions- und Ausstattungsdaten zur Verfügung stellen. Inzwischen erfolgt das in Form einer Geburtsurkunde, kostet um die 100€ und dauert mehrere Monate...

      Bei Opel habe ich noch nie von sowas gehört.
      Moin zusammen,

      Das ist ja alles heftig mit deinem Auto.
      Da hab ich mich mit meiner Einschätzung zu den Rechtslenkern in Schweden ja ganz schön weit aus dem Fenster gelehnt...

      Hatte gestern noch Kontakt zu einem schwedischen Freund, der dort sehr tief in der Alt-Opel-Szene steckt: er hatte bisher auch noch nie Kenntnis von einem rechtsgesteuerten P1 in Schweden.

      Opel zu kontaktieren, kannst du probieren. Ich als alter Bedenkenträger fürchte aber, die werden im besten Fall nicht abstreiten, auch mal im Jahr 1959 Autos gebaut zu haben ;)

      Ich sehe eine Chance an anderer Stelle: anders als in Deutschland, gibt es in Schweden die Möglichkeit, die komplette Fahrzeughistorie in Bezug auf die Vorbesitzer zu recherchieren.

      Auch wenn ich selbst einige Autos mit schwedischer Vergangenheit habe, muss ich aber gestehen, dass ich das selbst noch nie ausprobiert habe. Es geht aber, da bin ich mir sicher. Einschränkung: ich weiß nicht, ob diese Dienstleistung Ausländern zur Verfügung steht.
      Vielleicht könnte dich der schwedische Vorbesitzer dabei unterstützen, falls er nicht gerade derjenige ist, der da etwas zu verbergen hat...
      Vielleicht träfe man im Zuge der weiteren Recherche auf einen Vorbesitzer oder einen Verwandten , der etwas zu der Rechts-Links-Schwäche des Autos erzählen könnte.

      Schweden ist, was den Datenschutz anbelangt, etwas lockerer als Deutschland. So konnte ich z.B. mit Hilfe deines Kennzeichens mir ein paar Daten von deinem Auto anzeigen lassen.
      Dein Auto ist da als "hellgrau" geführt.
      Sehr merkwürdig...

      Gruß
      Stephan

      myp1 schrieb:

      Es müsste doch möglich sein, über die FIN bei Opel rauszufinden, was das ursprünglich mal für ein Fahrzeug war?

      Da träumt mal wieder einer! Ja, theoretisch alles möglich! Das Archiv befindet sich in diesem Turm im Werk Rüsselsheim. Hat aber bisher noch niemand geschafft, sich dort Zutritt zu verschaffen, nicht einmal E:B:!

      Tschüß
      Klaus
      Ich befürchte das der rechtliche Schritt dir nicht das erhoffte Ergebnis geben wird, weil es sich bei ein solch altes Auto nicht herausstellen lässt zur welchen Zeit der Umbau durchgeführt wurde und welchen Vorbesitzer das wissen müsste. Ich hoffe das du dich an irgendeinen Zeitpunkt über dein Auto freuen kannst, aber ich kann mir vorstellen das es dir schwer fällt.
      So viel Pech ist ja echt kaum vorstellbar, trotzdem wünsche ich dir und Gerrit viel Erfolg.
      Rekord A 1700 L 1965 -- Diplomat A V8 1968 -- Kadett B 12S Automatik 1973 -- Ascona B 1300 1979 -- Unimog 406 1970
      Du hast ein über 60 Jahre altes Kraftfahrzeug gekauft, dessen Halbwertzeit oft nur eine hand voll Jahre betrug. Die Karren waren oft schon zum ersten TÜV so durchgerostet, dass sie selbigen nicht bestanden haben. Nach 10-15 Jahren waren die Autos teilweise so Weggerostet, dass selbst der findigste Hobbypfuscher kein Reparaturblech mehr an zu schweißen wusste.

      Ob die Autos nen Unfallschaden hatten oder nicht, lässt sich nach den Jahrzehnten in der Regel nicht mehr fest stellen, da die Fahrzeuge in der Zeit oft korosionbedingt so oft reparaturgeschweißt wurden, dass man das eh nicht mehr nach vollziehen kann.

      Die meisten dieser Fahrzeuge bestehen heute, rund 60 Jahre nach Produktionsstop hauptsächlich aus Streifenblech und Spachtel. So wie der Hobbyschrauber sie halt im letzten Jahrtausend, auch im Hinblick auf bis heute geringe Fahrzeugwerte, "Restauriert" hat.
      Das ist doch völligstens normal.

      Es ist also zum einen natürlich möglich, dass deine Kiste von nem Rechtslenker auf linkslenker umgebraten wurde, vieleicht auch nur Teile davon weil der letzte der ihn Restauriert hat nen guten Vorderwagen aus nem anderen Auto hatte? Ich denke, dass wird man nie heraus finden.
      Die Autos sind Uralt und haben etwas erlebt. Nur weil sie augenscheinlich von außen heute so aussehen, als wären sie letzte Woche vom Band gelaufen, werden es keine Neuwagen. Dass bei einer früheren Restauration aus mehreren Autos eines gemacht wurde ist üblich und m.E. kein Mangel.

      Das Archiv mit den Unterlagen zu den einzelnen gebauten Autos ist nach meinem Kenntnisstand übrigens abgebrannt.

      Ich würde es also so halten wie Gerrit. Spar dir den Anwalt. Klar, wenn der Verkäufer dir zugesichert hat, dass das Auto keine Unfallschäden und keine Vorschäden hat, muss er das erfüllen. Aber wie soll dass jetzt alles gehen, nach dem du das Auto schon zerlegt hast? Und wie willst du beweisen, dass der Unfallschaden nicht ein Korosionsschaden ist? Dass das Amaturenbrett nicht gewechselt wurde, weil jemand in das alte nen Plattenspieler eingebaut hat? Die Autos haben was erlebt, Geschichte, und fast alle schonmal den Zustand 5- hinter sich gebracht, sprich, Schrottreif.

      Dann kommst damit lachend aufs Opeltreffen und dann erfährst du so viele Geschichten über unsere vermeindlich unberührt aussehenden Autos, selbst wenn deiner n Rechtslenker war, Schwamm drüber. Wie gesagt, es findet bei den Autos niemand mehr raus, die Daten gibts nicht mehr.

      Und wenn du es irgendwann verkaufst, dann schließe blos die Gewährleistung aus und unterschreibe keinem was von Unfallfreiheit, sichere keinen Zustand zu, keinen KM Stand, nix. Die meisten Autos sind so alt, wir sind alle nicht die Erstbesitzer, wir wissen es nicht.
      Michael,

      bislang hast Du alle Mängel gründlich und mit hohem Einsatz beseitigt. Offen ist die

      sachgerechte Reparatur des Anlenkungspunktes für den Umlenkhebel.

      Dass der Wagen so ist, wie er ist, ändert sich nicht durch Nachforschungen aller Art.

      Deine Investitionen wirst Du nicht wiedersehen, ich würde den Wagen behalten,

      nicht mehr länger rumforschen und gut.

      Gruß,

      Alfred. H.

      Mark schrieb:

      Das Archiv mit den Unterlagen zu den einzelnen gebauten Autos ist nach meinem Kenntnisstand übrigens abgebrannt.
      Woher kommt diese Info? Wer behauptet das? In welchem Jahr soll das gewesen sein?

      In der 2. Hälfte der 80er ist es mal einem P2 Coupe-Fahrer gelungen, dort Informationen abzuschöpfen, weil er über seinen Vater gute Kontakte zu Opel hatte.
      Ich würde den Wagen auch behalten.

      Das "Rumforschen" würde ich trotzdem machen. Aber das ist eine Mentalitätsfrage. Der eine freut sich seines Lebens und gut, und der Andere stellt sich die Frage nach dem "woher komme ich".

      Den vermeintlichen Umbau würde ich auch als Geschichte des Autos akzeptieren, aber ich würde es als spannend empfinden, den Hintergrund und den Zeitpunkt des Umbaus -so er den stattgefunden hat - herauszufinden.

      Für mich ist ein Fahrzeug eben nicht nur eine Ansammlung technischer Bauteile, die möglichst gut funktionieren müssen, sondern es ist ein Stück Zeitgeschichte nicht nur hinsichtlich seines Produktionszeitpunktes sondern auch hinsichtlich seiner "Lebenszeit".

      Allein schon die Tatsache, dass die Karre überhaupt noch existiert und nicht 1966 verschrottet wurde, wie statistisch der wahrscheinlichste Weg gewesen wäre, zeigt doch, dass hier etwas besonderes passiert sein muss. Und das zu dokumentieren macht aus einem Haufen Blech Geschichte zum Anfassen.
      Mich würde das auch interessieren. In den 80er und 90ern konntest du ja noch relativ gut alte Opels mit nachvollziehbarer Historie finden, manchmal noch den Erstbesitzer persönlich kennenlernen. Unvergessen ist mein Überraschungsbesuch beim Erstbesitzer am 30. Geburtstag meines Autos. Da kamen so einge Erlebnisse und Fakten zur Sprache.

      Heute, weitere 30 Jahre später, wäre das kaum mehr möglich.

      Tschüß
      Klaus

      Jörg_250SE schrieb:

      Es müsste doch möglich sein, über die FIN bei Opel rauszufinden, was das ursprünglich mal für ein Fahrzeug war?


      Bei Opel habe ich noch nie von sowas gehört.


      Äh, über die Alt-Opel IG ist doch eine Anfrage bzgl. Fahrzeugdetails möglich.

      Sollte dies hier nicht bekannt sein?

      Wie detailliert die vorhandenen Daten sind, ist eine andere Geschichte. Mir schrieb man, dass vor 1965 die Datenlage sehr überschaubar ist. Für mein Wägelchen waren auch nur das Produktionsdatum, Fahrgestell- und (original) Motornummer vorhanden und der Hinweis, dass der Wagen für den Export vorgesehen war (noch nicht einmal, wohin).

      Die Frage nach Rechts- oder Linkslenker stellte sich bei mir nicht.

      Viel Erfolg bei Deiner Recherche.
      Dieser Beitrag wurde aus wiederverwerteten Buchstaben und Wörtern von stillgelegten Webseiten erstellt und ist somit vollständig digital abbaubar.

      Vorneweg: Ich bin kein Jurist !!! Dies ist keine Rechtsberatung !!!

      myp1 schrieb:

      einen Gutachter heranholen, der das alles dokumentiert und bescheinigt


      Das wäre der falsche Weg.

      - Bitte zuerst zum Juristen
      - Chancen abwägen (hier mischt sich die Rechtschutzversicherung ein und sagt vielleicht: vergiss es)
      - Erst dann einen Gutachter über Gericht bestellen, nicht selbst beauftragen!

      Was ist der Unterschied?
      - Ein selbst beauftragtes Gutachten gilt als Parteigutachten. Das zahlst du auch selber.
      - Ein vom Gericht beauftragtes Gutachten wird als neutral angesehen. Die Kosten gehen, soweit ich weiß, in die gesamten Verfahrenskosten mit ein, die dann wohl beim Verlierer hängen bleiben.

      Man würde also Geld ausgeben, für ein Gutachten, das vor Gericht wahrscheinlich keine Beachtung findet.
      Wegen solcher Formsachen scheitern viele Verhandlungen. Aber auch für solche Erfahrungen haben wir ja hier jemanden, der aus der ersten Reihe berichten könnte. Ach nee, aus der nullten Reihe...

      Ich kann aber verstehen, wenn er dazu nichts sagen möchte. Ich bin ja auch vorsichtig (siehe Eingangsbemerkung).


      Meine persönliche Meinung ist leider auch, dass das Ganze nichts bringen würde.
      Du bist jetzt schon so weit, hier hilft nur noch "die Flucht nach vorne".
      Kopf zu und durch - Viel Glück
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C