Der Hürdenlauf, (m)einen P1 auf die Straße zu bringen

      altopelfreak schrieb:

      1.Begründung ist ganz einfach: Damals gabs kein Bleitetraäthyl als Klopfbremse (und später vermuteten Ventilschmierstoff).

      Das soll die Begründung dafür sein, dass es besser sein kann, einen schadhaften Motor zu überholen als einen nagelneuen einzubauen? Nach dieser Begründung hatte ich jedenfalls gefragt.

      Außerdem gibt es verbleites Benzin "aus der Not heraus" in Deutschland seit 1939 - Quelle:

      Wikipedia schrieb:

      Im Juni 1938 erließ der Reichsverkehrsminister eine Anordnung, nach der nur noch Kraftfahrzeuge zugelassen werden durften, deren Motoren mit 74 ROZ auskämen. Das Normalbenzin vom Anfang des Jahres 1939 für den Normalverbraucher wurden damit die beiden Sorten des Fahrbenzins mit einer Oktanzahl von 74 ROZ. Da es nicht mehr genügend Kartoffelalkohol gab, wurde das Nordbenzin (oder Fahrbenzin N) mit einer Beimischung von 13 % dieses Alkohols und wenig Benzol hergestellt. Südlich der Linie „Elbe–Stade–Bremervörde–Soltau–Celle–Braunschweig–Berlin–Polen“ wurde das Südbenzin (oder Fahrbenzin S) zur Erhöhung der Klopffestigkeit statt mit Alkohol mit dem Additiv Bleitetraäthyl versehen.

      Den 1700er Motor gibt es erst seit Sommer 1959, da gab es aber längst so gut wie kein unverbleites Benzin mehr (bis es später dann verboten wurde):

      Wikipedia schrieb:

      Selbst wenn die Deutsche Gasolin noch 1956 mit einem „Benzol-Gemisch (ohne Blei)“ warb und auch die BV-Aral ihr Bibo-Gemisch als „bleifrei“ anpries, waren doch die hauptsächlich verkauften Ottokraftstoffe aller Marken im Westen die mit Bleitetraethyl versetzten „verbleiten“ Benzinsorten Normalbenzin und Super.

      Wie kommst Du jetzt zu der Annahme, es habe "damals" (wann genau?) kein verbleites Benzin gegeben? Verstehe ich nicht.

      altopelfreak schrieb:

      2. Wenn ein alter Motor überholt wird, mit allem was dazughört, dann ist das natürlich teurer. Aber er ist dann auch wieder vom Verschleißbild betrachtet so gut wie neu, wenn es gut gemacht wurde. Da spielen doch zuvor ausgehängte KM-Zähler keine Rolle mehr!

      Du sagst also, einen Motor könne man unabhängig von dessen Zustand und beliebig oft überholen?

      Ich denke nicht. Irgendwann wirst Du bei entsprechendem Verschleiß keine Kolben im erforderlichen Übermaß mehr finden.

      altopelfreak schrieb:

      Einem angeblich neuen Motor gegenüber, dessen Vorgeschichte ich nicht kenne, hätte ich ein ungutes Gefühl. Dann würde ich ihn zumindest öffnen und inspizieren lassen. Ich weiß ja gar nicht, wie er über all die Jahrzehnte aufbewahrt wurde.

      Du scheinst immer noch nicht auf => diesen Link geklickt bzw. ihn nicht gelesen zu haben. Da steht doch alles!
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700

      Marco schrieb:

      Michael, das du den Motor gekauft hast, wußte ich. Nur ist das dein Thread und überlasse dir die frohe Verkündung. :)

      Ich hatte es schon heute nachmittag "verkündet":

      myp1 schrieb:

      Gekauft wird (bzw. ist bereits):

      1700er Motor (neu)
      Bleifrei-Zylinderkopf (neu)
      neuer Stirnradsatz
      neue Ölpumpe mit allen Dichtungen (auch den Dichtschnüren), sowie Ölfilterbock und den passenden Ölrohren

      Deshalb meine Anmerkung "wie gesagt"... ;)

      Marco schrieb:

      Anbei, Bilder von meinem motor mit übermaßzylinder. Letzteres zeigt eine von meheren kaputten Lagerschalen in meinem Motor.

      [...]

      Anbei noch gute Nacht Bilder von meinen überholten zylinder. So kannst mal sehen, wie das darin aussehen sollte.
      Und bei den Lagerschalen kannst auch erkennen, wie sie nicht aussehen sollten.

      Hmm, da sind keine Bilder? Jetzt sind 'se da!
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „myp1“ ()

      myp1 schrieb:

      Den 1700er Motor gibt es erst seit Sommer 1959, da gab es aber längst so gut wie kein unverbleites Benzin mehr (bis es später dann verboten wurde):

      Wikipedia schrieb:
      Das ist totaler Quatsch! Wikipedia ist ausserdem Politik! Darfst Du nicht alles glauben.

      Die alten Opel-OHV-Maschinen brauchen kein Blei, drum lass das mit den gehärteten Ventlisitzringen weg. Bei deren Konstruktion war die vermeintliche Schutzfunktion für die Ventilsitze (die nie wirklich bewiesen wurde) noch gar nicht bekannt. In den 1990er Jahren haben Langzeittests mit Kadett B-Motoren -mit und ohne Blei- keine Verschleißunterschiede gezeigt.

      Ich habe den Link erst später gesehen, konnte aber nicht erkennen, ob evtl. Rekord-A. Würde jetzt noch klären, was ggfs. für den P1 angepasst/besorgt werden müsste. Wenn alles klappt eine Investition für die Zukunft.

      Tschüss
      Klaus
      Ich hatte, als es nur noch bleifreies Benzin gab und ich damals einen VW 1500 S (Typ 3) im Alltag bewegte, dann das Ventilspiel alle 2 Wochen geprüft. Passiert ist rein gar nichts, es hat sich nicht verändert. Und Bleizusatz ist hier im forum kein großes Thema.

      Zum Thema Motoren: Motorenbau ist Vertrauenssache, und Qualität kostet Geld. Selbst machen ist immer eine gute Alternative, aber wer das nicht kann muss eben eine Dienstleistung in Anspruch nehmen. Ich hatte vor genau einem Jahr den Zylinderkopf meines Mercedes von 1967 überholen lassen (also Kopf aus- und wieder einbauen, neue Ventile, Ventilführungen, Schaftdichtungen, Ventilsitze gefräst und Ventile eingeschliffen, Kopf geplant, neue ZKD, Zusammenbau, Einstellen und noch ein paar Kleinigkeiten), und das hat schon brutto 3.106,- € gekostet (ist allerdings ein 6-Zylinder). An Kolben und Zylindern wurde nichts gemacht!

      Klar geht das immer auch "billiger", und der Hinterhofschrauber macht auch noch "Sonderpreise". Aber das geht auch des öfteren mal schief, wie man in den einschlägigen Foren nachlesen kann (ich bin ja bei mehreren Marken aktiv). Und dann geht das Theater richtig los...

      myp1 schrieb:

      So ganz wurscht war's mir doch nicht... Komme eben vom Opel-Stammtisch in Leverkusen und habe dort auch nochmal meinen Schrauber Gerrit angetroffen, den ich nochmal auf diese Frage konkret angesprochen habe.

      Er konnte dieses mögliche Zusammenspiel der beiden Zylinder klar verneinen und so begründen, dass es bei der Kompressionsmessung aus dem einen Zylinder hätte rauspfeifen müssen, als er den jeweiligen anderen gerade gemessen hat. Hat es aber nicht.


      Moin,
      Einspruch! Ich kann dieses Zusammenspiel klar bestätigen. Das Phänomen, daß es zwischen 2. und 3. Zylinder durchpfeift hatte ich bei einem Motor auch, und es war deutlich an der ausgebauten Kopfdichtung zu erkennen. Die sehr schlechten Kompressionswerte vom 2. und 3.haben sich bei betriebswarmen Motor wieder etwas erholt, sodaß es im Betrieb kam merkbar war. Bei der Kompressionsmessung hat da nichts gepfiffen.

      Einen Bleifrei-Umbau des Zylinderkopfes kann man sich sparen. Seit es keinen bleihaltigen Sprit mehr gibt, hatte ich alle Oldies bleifrei (ohne Bleiersatzzusatz) gefahren - ohne Befund. Bei manchen muß es dann allerdings das höheroktanige Superplus sein, so auch beim Opel 67PS OHV.

      Grüße
      Christian
      Es war deutlich zu erkennen?

      Was war zu erkennen?
      War die Kopfdichtung an diesem Pfeifmotor nun kaputt oder nicht?

      Und wie haben sich die Kompressionswerte erholt? Nach dem Erneuern der Dichtung?
      Und dann hat mit der neuen Dichtung nix gepfiffen?

      Ich verstehe die Aussage nicht. Kann natürlich an mir liegen...
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C

      Opf1703 schrieb:

      Ich denke auch das der neue Motor die richtige Wahl ist eine gute Revision kostet im Durchschnitt 1000 € pro Zylinder da bist du dann genauso weit .


      Marco schrieb:



      Was rar63 wohl mit 1000 € pro Zylinder meint ist, das der Instandsetzer pro Zylinder abrechnet.

      1000 Euro pro Zylinder finde ich aber ganz schön happig. Billig ist das ganze aber nicht. Da ist man doch froh, daß man sich kein Oldie Auto mit v8 Motor gekauft hat.



      Hallo Marco,

      da hast Du wohl den falschen Foristi zitiert.


      Herzliche Alt-Opel-Grüße aus Offenbach am Main
      Ha-Jo

      Opel Rekord A LZ 1,5 l von März 1963, Familienbesitz

      nicht: was lange währt, wird endlich gut,
      sondern: was lange fährt, ist wirklich gut!

      Ein Opel ist nie gebraucht oder alt,
      sondern nur eingefahren.....



      @ Marco Die 1000 € Pro Zylinder stammen aus meinem Beitrag .Der Bertrag bezieht sich auf den Preis für einen Komplett revidieren Motor .das heißt den Motor abgeben und einbaufertig zusammengebaut und getestet wieder abgeholt. Dafür rechnet man einen Ca
      Preis von 1000 € pro Zylinder das Heist ein 4Ender kostet 4000 ,6 Ender 6000 usw.
      Sorry Jungs, da habe ich was mit dem Zitat durcheinander gebracht.
      Mal wieder der beste Beweiß, das man ab einer bestimmten Uhrzeit lieber im Bett liegen und schlafen sollte anstatt mit dem Smartphone zu spielen.

      Opf1703, deine Erklärung macht Sinn und der Preis ist so I. O.. Kommt auch mit dem 4 Zylinder auch gut bei mir hin. Dank mit etwas Vitamin B und etwas Nervennahrung für den Instandandsetzer zwischendurch, gab es auch ein Minuszeichen bei der Abrechnung.
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)

      altopelfreak schrieb:

      Zuerst würde ich aber mal die Reifen prüfen. Es können nämlich auch die alten Diagonalreifen sein, die ein ungewohnterweise schwammiges Lenkgefühl verursachen, vor allem wenn man vorher mit modernem Auto gefahren ist.

      Das könnte tatsächlich dazu beigetragen haben. Als ich heute kurz am Auto war, habe ich mir mal notiert, was das für Reifen sind:

      B.F. Goodrich Silvertown 5.90-13 Special 79S Tubeless


      So steht's da drauf, und das sind wohl Diagonalreifen (=> Quelle). Was mich aber mal wieder wundert: ich finde nirgends diese Reifen mit "79S", sondern immer nur mit "78S" und ohne diesen Zusatz "Special". Hmpf. Ich schaue aber sicherheitshalber nochmal nach, ob ich mich nicht verguckt oder auf dem Handy vertippt habe.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700

      myp1 schrieb:

      Was mich aber mal wieder wundert: ich finde nirgends diese Reifen mit "79S", sondern immer nur mit "78S"


      Kleines Reifen A B C

      Die Zahl 79 steht für den Tragfähigkeitsindex.

      Bei 79 sind das 437 kg
      Bei 78 sind das 425 kg, also 12 kg weniger.

      auto-motor-oel.de/ratgeber/las…gfaehigkeitsindex-Tabelle


      Gruß Peter
      Dateien

      Jörg_250SE schrieb:

      Das Reifen(größen)-Thema kommt ja alle paar Jahre beharrlich wieder...:

      Reifengrösse und TÜV

      Weißwandreifen Umrechengröße 5,90 Opel Rekord P2

      Reifengrößen

      Das war zwar eigentlich gar nicht mein Thema (mit dem Zusammenspiel von Reifen- und Felgengrößen habe ich mich hinreichend im Zusammenhang mit modernen BMWs beschäftigt), aber trotzdem danke für die interessanten und teilweise lustigen Threads.

      Das Thema schlauch(los) könnte noch eines werden, weiß gerade gar nicht, was für Felgen (Hump ja/nein) da drauf sind.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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