Der Hürdenlauf, (m)einen P1 auf die Straße zu bringen

      Tach,
      myp1 war gerade hier. Superpünktlich wie geplant. Nach einem Kaffee und einem Stück Eierlikörkuchen (Milli hatte vorgesorgt, sie hatte eine Schulung in Stuttgart) wurde abgeladen und es ging in die Garage. Erst mal habe ich nachgesehen, wo der meiste Griesgnaddel sich überall breitgemacht hat. Die beiden Abdeckbleche an der Schwungscheibe abgebaut und alle Stellen geputzt, mit Bremsenreiniger abgesprüht und mit Pressluft trockengeblasen. Dann den Motor gestartet und warmlaufen lassen. An den verschiedensten Ecken ist überall noch mal was öliges nachgelaufen. Also noch mal Bremsenreiniger und Pusten. Ja und dann habe ich echt Schwein gehabt. Beim rumhantieren mit dem Putzlappen, natürlich bei LAUFENDEM Motor hat die Schwungscheibenverzahnung nach dem Putzlappen gegrabscht und auch gekriegt (meinen Finger merke ich jetzt noch). Wenn Milli das liest gibbet wieder Motze und folgenden Spruch. Ich weiß gar nicht warum Vorträge über Arbeitssicherheit in deiner Rübe nicht ankommen? :examen002:
      Egal Putzlappen rausgefummelt (Motor AUS).
      Die Ölwannendichtung schwitzt etwas an der rechten Seite. Nix wildes.
      Benzinpumpenflansch schwitzt etwas. Nix wildes.
      Ölwannendichtung vorne an der Ecke zum Lagerbock. Etwas.
      Korkdichtung am Stirnraddeckel ziemlich plattgedrückt, Schrauben bombenfest. Etwas.
      Korkdichtung für Riemenscheibe dicht.
      Papierdichtung am Tragplattenblech für Stirnraddeckeldichtung. Etwas.
      Dieses 3X etwas läuft dann zu den Schrauben für das erste Kurbelwellenlager. Die Schrauben können auch undicht sein.
      Der Öldruckschalter glänzt ein wenig.
      Der Seitendeckel ist dicht.
      Die Ölwannendichtung ist an der Schwungradseite dicht.
      Nach über einen halben Stunde kam dann wie angeknipst ein Sturzbach aus der Kurbelwellendichtschnur.
      Ich habe nur nach der Ölundichte gesehen und weder Zündung,Kerzen,Ventilspiel,Wasser,Vergaser oder sonst was nachgeschaut. Erübrigt sich ja auch weil der Motor eh raus muss. :kotzen002:
      Dann haben wir noch die Kennzeichen dran gemacht und wieder aufgeladen. Geiles Kennzeichen. :daumen1:
      Ach so, wärenddessen hat der Kumpel von myp1 langeweile geschoben. So einen Kumpel muß man erstmal haben, der sowas mitmacht.

      Gruss Rolo
      Spoiler anzeigen

      Rolo schrieb:

      Tach,
      myp1 war gerade hier. Superpünktlich wie geplant. Nach einem Kaffee und einem Stück Eierlikörkuchen (Milli hatte vorgesorgt, sie hatte eine Schulung in Stuttgart) wurde abgeladen und es ging in die Garage. Erst mal habe ich nachgesehen, wo der meiste Griesgnaddel sich überall breitgemacht hat. Die beiden Abdeckbleche an der Schwungscheibe abgebaut und alle Stellen geputzt, mit Bremsenreiniger abgesprüht und mit Pressluft trockengeblasen. Dann den Motor gestartet und warmlaufen lassen. An den verschiedensten Ecken ist überall noch mal was öliges nachgelaufen. Also noch mal Bremsenreiniger und Pusten. Ja und dann habe ich echt Schwein gehabt. Beim rumhantieren mit dem Putzlappen, natürlich bei LAUFENDEM Motor hat die Schwungscheibenverzahnung nach dem Putzlappen gegrabscht und auch gekriegt (meinen Finger merke ich jetzt noch). Wenn Milli das liest gibbet wieder Motze und folgenden Spruch. Ich weiß gar nicht warum Vorträge über Arbeitssicherheit in deiner Rübe nicht ankommen? :examen002:
      Egal Putzlappen rausgefummelt (Motor AUS).
      Die Ölwannendichtung schwitzt etwas an der rechten Seite. Nix wildes.
      Benzinpumpenflansch schwitzt etwas. Nix wildes.
      Ölwannendichtung vorne an der Ecke zum Lagerbock. Etwas.
      Korkdichtung am Stirnraddeckel ziemlich plattgedrückt, Schrauben bombenfest. Etwas.
      Korkdichtung für Riemenscheibe dicht.
      Papierdichtung am Tragplattenblech für Stirnraddeckeldichtung. Etwas.
      Dieses 3X etwas läuft dann zu den Schrauben für das erste Kurbelwellenlager. Die Schrauben können auch undicht sein.
      Der Öldruckschalter glänzt ein wenig.
      Der Seitendeckel ist dicht.
      Die Ölwannendichtung ist an der Schwungradseite dicht.
      Nach über einen halben Stunde kam dann wie angeknipst ein Sturzbach aus der Kurbelwellendichtschnur.
      Ich habe nur nach der Ölundichte gesehen und weder Zündung,Kerzen,Ventilspiel,Wasser,Vergaser oder sonst was nachgeschaut. Erübrigt sich ja auch weil der Motor eh raus muss. :kotzen002:
      Dann haben wir noch die Kennzeichen dran gemacht und wieder aufgeladen. Geiles Kennzeichen. :daumen1:
      Ach so, wärenddessen hat der Kumpel von myp1 langeweile geschoben. So einen Kumpel muß man erstmal haben, der sowas mitmacht.

      Gruss Rolo

      Erstmal danke für a) die Zeit, b) die Diagnose, und c) den präzisen und ausführlichen schriftlichen Bericht, @Rolo. :thumbup: Vor allem bin ich froh, dass Deinem Finger nix passiert ist, meine chirurgischen Kenntnisse und Fähigkeiten sind ja doch eher so semi-professionell. War schon komisch, als die Drehzahl des Motors ganz plötzlich in den Keller ging und er merkwürdige Geräusche von sich gab...

      Kurze Rückfrage - das "Etwas" am Ende dieser Zeilen...

      Rolo schrieb:

      Ölwannendichtung vorne an der Ecke zum Lagerbock. Etwas.
      Korkdichtung am Stirnraddeckel ziemlich plattgedrückt, Schrauben bombenfest. Etwas.
      [...]
      Papierdichtung am Tragplattenblech für Stirnraddeckeldichtung. Etwas.

      ...bedeutet "etwas undicht", richtig?

      Inklusive Ab- und wieder Aufladen waren wir (bzw. primär Rolo) gut 3 Stunden zugange, darf man ruhig auch mal erwähnen. Und der genannte Kumpel hat sich nicht nur 1½ Tage um die Ohren geschlagen, sondern auch noch sein Zugfahrzeug (BMW 330d F31) zur Verfügung gestellt und ist die gesamten 900-1000 km hin und zurück selbst gefahren. :thumbup: Da ist natürlich auch etwas mehr als "nur mal 'n Bier zusammen trinken" als Anerkennung und Entschädigung fällig - Kumpel hin, Kumpel her.

      Wir haben von der Aktion bei Rolo ein paar Bilder gemacht, die reiche ich später nach (muss noch genauer schauen, ob sie was taugen und ob man was erkennen kann).

      Erfreulich ist natürlich, dass wir jetzt eine klare Diagnose haben - etwas, was seit mittlerweile 6 Wochen ja völlig fehlte und Rolo "mal eben" in rund 2 Stunden bewerkstelligt hat, bisher standen ja nur Vermutungen im Raum. Weniger erfreulich ist die Diagnose selbst, aber da muss ich jetzt wohl irgendwie durch. Morgen nachmittag geht das Fahrzeug erstmal in die Werkstatt, dann werden wir weitersehen. Ich weiß noch nicht genau, was der Schrauber selbst erledigen kann, und ob doch ein Motorenbauer ran muss und/oder sollte.

      P.S.: Ich bin jedenfalls heilfroh, dass die Karre (ist nicht despektierlich gemeint, so hab ich immer alle meine Autos genannt) jetzt endlich hier ist und es weitergeht.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „myp1“ ()

      Alfred. H. schrieb:

      Wer sucht, der findet !

      So ist es. Nachdem nun aber festgestellt wurde, wo diverse kleinere und eine hauptsächliche Undichtigkeit(en) bestehen, bleibt aber immer noch die Frage, warum...
      • es an der Kurbelwellendichtung, die über fast die gesamte Testdauer dicht geblieben war, erst nach rund 30 Minuten, und
      • dann auch erst, nachdem der Motor schon abgestellt war (!), als "Sturzbach" raussuppt.
      Auch Rolo meinte, dass er das so noch nicht erlebt habe.

      Habe die Karre dann heute in die Düsseldorfer Halle von Gerrit Jung (das ist der Schrauber, der sich jetzt um das Auto kümmern wird, fährt selbst u.a. einen P2) gefahren - meine allererste "richtige" Fahrt mit dem Auto übrigens, und dann gleich im Großstadt-Feierabendverkehr. Spannend... Aber auch nett: Schon gleich nach dem Einsteigen hielt ein SUV-Fahrer mittleren Alters (ca. 40) an, fuhr die Scheibe runter und meinte "geiles Teil!". Ich hatte den Motor noch nicht angelassen, da kam schon ein älterer Herr an und fragte "Was für ein Baujahr ist das? So einen hatte ich auch mal!".

      Während der rund 7 km langen Strecke von Derendorf nach Bilk fuhr dann auf der Berliner Allee an 'ner Ampel noch ein weiterer SUV mit einem älteren Ehepaar die Scheibe runter und fragte, ob ich den Wagen selbst reparieren würde (was ich wahrheitsgemäß verneint habe). Maximaler Aufmerksamkeitswert also, da können ein Ferrari Testarossa oder Lamborghini Aventador (jedenfalls in Düsseldorf) nicht gegen anstinken. :thumbup: Man stelle sich vor, was erst in Dubai los wäre!

      Was mir bei der Fahrt aber aufgefallen ist, ist ein wahnsinniges Spiel der Lenkung - ich kam mir vor wie ein Ruderboot auf hoher See. Wundert mich, dass der TÜV das nicht beanstandet hat.

      Aber zurück zum Thema - hier nach Sichtung ein paar Fotos, die wir bei Rolo gemacht haben und am ehesten den Experten unter uns was sagen werden:

      IMG_20200126_165438_reduziert.jpg IMG_20200126_165946_reduziert.jpg IMG_20200126_170146_reduziert.jpg

      Was das erste Bild dokumentieren soll, ist mir selbst nicht ganz klar, beim zweiten und dritten sieht man immerhin ein paar Öltropfen. aber das ist natürlich nicht die Menge, um die es eigentlich geht. Von der Kurbelwellendichtung mit dem "Sturzbach" gibt es leider kein Bild, weil der eben erst ganz zum Schluss aufgetreten ist und wir uns beeilen mussten, weil auch mein Kumpel langsam etwas ungeduldig wurde.

      Dann hat Gerrit heute nachmittag nach einer nur oberflächlichen Untersuchung des Autos bzw. Motors gleich folgendes angemerkt/vermutet/festgestellt:
      • Die Entlüftung ist nicht in Ordnung. Sowohl was aus dem Öleinfülldeckel als auch aus dem Rohr der seitlichen Entlüftung an "Druck" rauskommt, ist viel zu wenig. Er vermutet sogar, da sei bewusst was verstopft worden.
      • Möglicherweise ist auch die Zylinderkopfdichtung nicht in Ordnung, jedenfalls gefiel ihm das Wasser, was sich am Öleinfülldeckel abgesetzt hatte, nicht (wie auch Rolo schon nicht). Aber das wird er noch genauer prüfen, wie auch noch vieles andere (Kompression etc.).
      Jedenfalls ist das Auto jetzt endlich in kompetenten Händen, wie man an diesen Fotos auch schon erahnen kann (das erste leider etwas unscharf, aber immerhin kann @dä Huäbär jetzt auch das "geile Kennzeichen" sehen):

      IMG_20200127_173445_reduziert.jpg IMG_20200127_173510_reduziert.jpg

      Eigentlich wollte ich ja "D-P 1" haben, aber das war natürlich nicht frei.

      Das ist auch nur der vorläufige Abstellplatz für den P1 in der früheren "offiziellen" Halle in Düsseldorf - der Gerrit Jung hat diese Werkstatt geschlossen und schraubt nur noch in einer anderen Werkstatt in Neuss an Autos und Dingen, die ihm Spaß machen. Da muss jetzt aber erstmal in den nächsten Tagen eine der drei Bühnen frei werden.

      Es gibt inzwischen auch noch einige weitere (und ebenfalls weniger erfreuliche) Anekdoten zu dem Auto zu berichten, die folgen dann in separaten Beiträgen.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700
      Hallo zusammen, was meine Gedanken ist, wie auch schon erwähnt, ob der Motor einen Druck aufbaut und dann das Öl rausprest?
      Die Entlüftung zu? Habt Ihr schon einmal den Öldeckel nur draufgelegt und geschaut was passiert?
      Wird der Deckel leicht hochgedrückt.
      Kommt mir auch komisch vor, aber wenn er druck aufbaut, kommt das auch ungewollt an den schwächsten Stellen raus.
      Nur so ein Tipp. Kann auch komplett falsch liegen.
      Viel Glück
      Gruss HK
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Hallo Michael,

      das erste Bild soll zeigen, dass an diesen Schraubenköpfen immer ein paar Öltropfen zu sehen ist, da diese den Lagerbock des 1. Hauptlagers befestigen. Wie man sieht, ist dieser Lagerbock ausserhalb der Ölwanne,
      Das Gewinde sowie der Schaft der Schraube muss, gemäss dem Grundbuch Motor, penibel mit Dichtmasse abgedichtet werden und es darf kein Sprengring zur Schraubensicherung, sondern ein geschlossener Federring, genommen werden. Das Gemeine daran ist, dass eine Papierdichtung hinter der Befestigungsplatte ( an welche der Stirnraddeckelkasten befestigt wird) den Lagerbock des 1. Hauptwellenlagers abdichten muss. Zieht man die 2 Schrauben nach, was auf jeden Fall möglich ist, so bewegt sich auch die Papierdichtung, was sich kontraproduktiv auswirkt.

      Wie Rolo schon festgestellt hat, muss der Motor raus und dann werden eh alle Schwachstellen automatisch beseitigt. Nach Motorbefundung muss man dann genaustens entscheiden, wenn es noch der Originalmotor ist, diesen überholen zu lassen, oder evtl. ein neues Herz mit Ölfilter zu verbauen.

      Gruß Horst
      Originale Rekord P1 / P2 und Kapitän Ersatzteile unter
      panorama-teile.de

      HK-56 schrieb:

      Die Entlüftung zu? Habt Ihr schon einmal den Öldeckel nur draufgelegt und geschaut was passiert?

      Draufgelegt nicht, aber eben kurz abgeschraubt und mit der Hand gefühlt (auch ich selbst). Der Druck, der dann spürbar entweicht, ist deutlich größer als das, was man an der Entlüftungsöffnung des Deckels fühlen kann, wenn er draufgeschraubt ist.

      HK-56 schrieb:

      Kommt mir auch komisch vor, aber wenn er druck aufbaut, kommt das auch ungewollt an den schwächsten Stellen raus.

      Das ist auch immer noch meine leise Hoffnung. Wir werden es sehen, Gerrit wird's rausfinden und hat mein volles Vertrauen.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700
      Hallo Michael

      Wenn der Wagen zuverlässig läuft wirst du viele solche Erlebnisse wie auf deiner ersten Fahrt haben. Aus diesem Grund fahre ich meinen auch, und nur aus dem Grund beachtet zu werden. Ich hatte viele Rückschläge bis dahin, aber das bekommt ihr auch in den Griff.
      Bevor Du mit den Kopf durch die Wand rennst, überleg dir was du im Nebenzimmer willst. :hmm:




      Wilms Wohnort 48691 Vreden
      Wilms Fuhrpark
      P II Schnelllieferwagen 1700 Bj 60

      Olympia Rekord 1500 Bj 57
      Volvo B 10 M Knickgelenkbus
      VW Sharan
      Hyundai H1
      @Wilm
      Du hast Recht, einen Alt-Opel-Motor kannst Du auch 20 TSD Km mit Motorschaden und undichter ZKD fahren, ohne daß das irgendwem auffällt. Habe ich damals auch gemacht, schon weil ich mir gar keine Reparatur hätte leisten können.

      Aber mit den Jahren wird man doch irgendwie anspruchsvoller und wenn man älter wird, hat man auch etwas mehr Geld für "Perfektion" übrig.

      Anekdote #1: Tacho/Kilometerzähler

      altopelfreak schrieb:

      Wann und wo ist die Maschine denn zuletzt revidiert worden? Gibt es überhaupt irgendwelche Dokumente über die Vorgeschichte des Autos?

      Nein, gibt es nicht. Ich habe mich beim Kauf als jemand, der null Ahnung von alledem hat, 100%ig auf die Expertise von Herrn Schenk verlassen (müssen).

      Damit kommen wir zur ersten der (ebenfalls weniger erfreulichen) Anekdoten:

      Tacho/Kilometerzähler

      Am vergangenen Donnerstag, als ich das Auto beim Straßenverkehrsamt zugelassen habe, kam zufällig zeitgleich auch das Wertgutachten per Post an. Als ich dann den Kilometerstand der TÜV-Gutachten vom 17.12.2019 (bzw. der Nachprüfung vom 19.12.2019 wegen einer beim ersten Termin am 17.12.2019 festgestellten Durchrostung am Schwellerendstück links) mit dem des Wertgutachtens vom 16.01.2020 (Besichtigung am 27.12.2019, also 10 Tage nach der ersten TÜV-Prüfung) verglichen habe, fiel mir auf, dass beide absolut identisch waren (nämlich 87541 km). Dann hatte ich noch eine Rechnung von einer Werkstatt in 23847 Grinau mit ebenfalls demselben Kilometerstand, wo sich das Fahrzeug eben wegen und demzufolge vor der TÜV-Prüfung bereits seit längerer Zeit befand und wo u.a. die hinteren Bremszylinder und -backen erneuert wurden (dahin und von dort wurde es allerdings auf 'nem Trailer transportiert). Dort angekommen ist es jedenfalls irgendwann Anfang Dezember mit ebenfalls 87541 km (was soweit ja noch halbwegs korrekt ist).

      Da mir all das schon etwas "komisch" vorkam, schaue ich auf das Foto des Armaturenbretts, das ich unmittelbar nach der Abholung aus Schweden in der Nacht vom 24. auf den 25.11.2019 um 00:08 Uhr mit meinem Handy gemacht hatte - für alle in => diesem Beitrag meiner Vorstellung zu sehen. Dort ist zufällig auch der Kilometerstand an diesem Tag zu erkennen, und da lese ich (Ausschnitt des Bildes in Originalgröße)...

      Kilometerstand 2019-11-24.png

      ...ebenfalls 87541 km.

      Also...
      • hätte der Kilometerstand nach der ersten Fahrt zum TÜV auf eigener Achse auf der Strecke Barnitz-Lübeck (rund 23 km) mindestens mal 87564 km,
      • und nach weiteren 3 Fahrten á 23 km vom/zum/vom TÜV mindestens 87633 km betragen müssen (sofern die beiden Fahrten zu/von der Nachprüfung am 19.12.2019 ebenfalls auf eigener Achse durchgeführt wurden, anderenfalls aber mindestens 87587 km).
      • Zudem hatte Herr Schenk mir telefonisch mitgeteilt, dass er nach der Bremsenreparatur in Glinde diese erst noch "einfahren" müsse, bevor das Fahrzeug dem TÜV vorgeführt werden kann (wozu er extra meine telefonische Zustimmung eingeholt hatte). Macht nochmal x km obendrauf.
      Tatsächlich befand sich der Kilometerstand laut Wertgutachten 10 Tage später am 27.12.2019 aber immer noch auf dem Stand von 87541 km - und das ist auch heute (nach meiner Fahrt innerhalb von Düsseldorf) aktuell immer noch der Fall.

      Langer Rede kurzer Sinn: der Tacho funktioniert zwar, der Kilometerzähler aber nicht. :thumbdown:

      Das ist schon mal insofern kurios, als dass der TÜV Nord in Lübeck ausdrücklich bestätigt hat:

      2019-12-19 Bestätigung TÜV Nord Kilometerzähler.png

      Fazit: der schwedische Vorbesitzer (der das gewusst haben muss), hat nix gesagt, und weder dem TÜV Nord noch Herrn Schenk fällt das auf, die beide das Fahrzeug "in der Mache" hatten (letzterer über Monate). Nur ich, der das Fahrzeug bis gestern überhaupt nicht im Zugriff hatte, merkt das alleine anhand der Papiere. :S

      Und die entscheidende Frage ist natürlich auch, wie lange dieses Problem schon bestanden hat, und wieviele Kilometer somit ungefähr "fehlen".

      Ich habe Herrn Schenk vergangenen Donnerstag umgehend per Mail gebeten, den schwedischen Vorbesitzer diesbzgl. zu kontaktieren und zu einer Stellungnahme aufzufordern, habe dazu bisher aber null Feedback (also noch nicht einmal, ob meiner Bitte nachgekommen wurde).
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700
      Hallo Michael,

      jetzt mach Dich bloß nicht verrückt.
      Das mit dem Km-Zähler ist zwar ärgerlich, aber bestimmt auch zu reparieren.

      Auch bei meinem P2 kamen erst nach dem Kauf nach und nach immer mehr Mängel zum Vorschein.
      Man hatte das mir hier sogar im Vorfeld schon prophezeit. Ich kann Dir ein paar Lieder davon singen.

      Eine defekte Schaltung, ein undichter Tankgeber, fehlende Hülsen an der Kupplungshilfswelle, ein falsch eingebauter Federring, eine falsch funktionierende Fernlichtkontrollleuchte u.s.w.

      Aber mit der Hilfe unserer Alteisenfreunde hier im Forum konnte ich das Meiste sogar selbst reparieren.

      Du wirst im Laufe der Zeit noch mehr "entdecken".

      Möchtest Du den Wagen jetzt vielleicht wieder zurück geben?
      Das gibt nur einen ewig langen Streit mit dem Verkäufer, zumal der Wagen auch noch aus dem Ausland ist.

      Ich würde den Wagen soweit reparieren lassen, dass er sicherheitstechnisch in Ordnung ist.
      Und natürlich unbedingt schauen, dass der Motor wieder dicht ist.
      Mit dem Verkäufer erst mal in aller Ruhe und sachlich über einer Teilrückzahlung wegen der hohen Kosten der Motorindstandsetzung sprechen.

      Und im Frühjahr kann es dann los gehen. . . .

      Kopf hoch und viele Grüße
      :wink:
      Peter

      Anekdote #2: Fahrgestellnummer (VIN/FIN)

      Jetzt Anekdote #2 - es gab zu diesem Thema hier ja schon mal => diesen Thread.

      Als ich heute das Auto an Gerrit Jung übergeben habe und dieser im Motorraum mit einer Arbeitsleuchte herumfuchtelt, fragt er mich, wo denn die Fahrgestellnummer zu finden sei, denn an der üblichen Stelle der Spritzwand sei sie nicht vorhanden bzw. unlesbar überlackiert worden.

      Ich, wahrheitsgemäß antwortend, sage "Keine Ahnung, die müsste irgendwo eingeschlagen sein" - ist sie aber nicht, jedenfalls haben wir keine gefunden. Außer natürlich auf dem nach der - wann auch immer erfolgten - Lackierung lediglich mit Kreuzschlitzschrauben (!) befestigten Typenschild (Bild vom Tag der Abholung am 24./25.11.2019):

      Typenschild.jpg

      Und jetzt erinnern wir uns an den => Stress mit dem Straßenverkehrsamt Düsseldorf und dem TÜV Nord: das Straßenverkehrsamt wollte unbedingt eine aktuelle Ident-Bescheinigung haben, die maximal 7 Tage alt ist, sonst könne das Fahrzeug nicht zugelassen werden (der TÜV-Bericht vom 17./19.12.2019 war denen ja "zu alt"). Der Prüfer des TÜV Nord wiederum wollte unbedingt das Fahrzeug nochmal vorgeführt bekommen, um die Übereinstimmung der VIN auf dem TÜV-Bericht mit der im Fahrzeug zu bestätigen, schließlich müsse man sich ja an geltende Regeln und Gesetze halten ("auf Treu und Glauben macht der TÜV gar nichts", so der Wortlaut des Prüfers am Telefon). Daraufhin musste das Fahrzeug extra nochmal per Trailer nach/von Lübeck transportiert werden, was mir mit 120 € von Herrn Schenk berechnet wurde.

      So... Und dann stellt der TÜV Nord, der so penibel auf Gesetzeskonformität bedacht ist - natürlich nicht ohne seinerseits dafür auch nochmal 20 € zu berechnen - eine Bescheinigung namens "Durchführung einer Fahrzeugidentifizierung" lediglich aufgrund eines geschraubten Typenschilds aus, ohne dass die vom Hersteller eingeschlagene (oder per Elektrogravur angebrachte) VIN überhaupt vorhanden und lesbar wäre? Wie schräg ist das denn bitte...?

      Gut, im Grunde muss ich am Ende ja froh sein, dass das Fahrzeug auf diese Art und Weise überhaupt zugelassen wurde, bei einer - im Falle eines aus dem Ausland importierten Fahrzeugs eigentlich notwendigen - Vorführung beim Straßenverkehrsamt wäre ich wohl mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Der User @jj.77 hatte seinerzeit in exakt derselben Situation jedenfalls weniger Glück (siehe oben verlinkter Thread).

      Aber wie kann man seitens des TÜV Nord einerseits so eine Welle machen, um dann andererseits eine Ident-Bescheinigung aufgrund eines geschraubten Typenschilds ausstellen?

      Kurios!

      Genauso oder noch kurioser ist aber, dass die Daten auf dem Typenschild nicht mit denen in den TÜV-Gutachten übereinstimmen - aber dazu gibt's später einen gesonderten Beitrag.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      Opel P1 1700

      P2_Peter schrieb:

      Möchtest Du den Wagen jetzt vielleicht wieder zurück geben?
      Das gibt nur einen ewig langen Streit mit dem Verkäufer, zumal der Wagen auch noch aus dem Ausland ist.

      Ich würde den Wagen soweit reparieren lassen, dass er sicherheitstechnisch in Ordnung ist.
      Und natürlich unbedingt schauen, dass der Motor wieder dicht ist.
      Mit dem Verkäufer erst mal in aller Ruhe und sachlich über einer Teilrückzahlung wegen der hohen Kosten der Motorindstandsetzung sprechen.

      Letzteres hat Herr Schenk wohl schon versucht (so wurde es mir jedenfalls mitgeteilt) - keine Chance.

      Nein, natürlich will ich den Wagen nicht zurückgeben, wäre wohl auch aussichtslos (eben weil Ausland). Mich ärgert und nervt mehr die Inkompetenz einiger Beteiligter, auf deren Kompetenz man sich verlassen hat. Und den Verkäufer hätte ich auch ehrlicher eingeschätzt.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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      P2_Peter schrieb:

      myp1 schrieb:

      Nein, natürlich will ich den Wagen nicht zurückgeben, wäre wohl auch aussichtslos (eben weil Ausland).
      Aussichtslos wahrscheinlich nicht, aber ein nervenaufreibender, steiniger und langer Weg:

      Europäische Verbraucherzentrale:

      evz.de/de/verbraucherthemen/au…echte-bei-gebrauchtwagen/

      Vergiss es, Privatkauf. Die entscheidende Formulierung ist "Liegt ein Gewährleistungsfall vor", und das ist nicht der Fall.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

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