Bremse vorne zieht stark nach links

      Bremse vorne zieht stark nach links

      Hallo Zusammen,

      habe meinen P1 gerade in der Werkstatt - Bremsen nachsehen und TÜV.
      Leider zieht die Bremse vorne stark nach links (Werte: links 180kg, rechts 40kg).

      In der Werkstatt ("alter KFZ Meister", der sich auch auskennt), haben sie schon alles probiert. Bremsflüssigkeit geht super durch, also keine Verstopfung. Der Excenter wurde eingestellt - entweder die Bremstrommel schleift stark - oder eine Einstellung weniger, dann bremst er rechts nicht mehr.

      Die Bremsbeläge sind auch relativ neu. Jetzt war die Idee, vier neue Radzylinder zu besorgen und/oder die Bremstrommeln zu ersetzen. Ich glaube, ich habe mal vor zwei Jahren eine Bremstrommel ausgetauscht. Könnte das vielleicht die Ursache sein, dass ich nur eine Bremstrommel ausgetauscht habe? (nach dem Austausch waren die Bremswerte i.O.)

      Hat jemand sonst noch eine Idee, was die Ursache sein könnte - bevor ich "auf's Blaue" Teile bestelle und es klappt nachher nicht :S
      Bin für jeden Tipp dankbar.

      Beste Grüße aus dem schönen Bremen.
      Rasih
      Liebe Grüße aus Bremen
      Rasih
      An meiner Bremse hat vor 15 Jahren auch mal ein alter Meister rumgefuddelt, der meinte, das das alles ganz einfach ist und hinterher hatte ich das gleiche Ergebnis wir du. Wie sich kange Zeit später herausgestellt hat, hat er die Bremsbacken oben und unten auf einer Seite vertauscht. Wenn ich mich richtig entsinne, sind die aber unterschiedlich. Mein alter "Meister" hate damals die tolle Lösung gefunden j´kurzerhand auf der "zu guten" Seite die Bremsbeläge (Zitat) anzuschrägen (4cm abgeschnitten) umd die Bremswirkung anzugleichen. Seine weitere Begründung war, da ja der Hauptbremszylinder nicht mittig im Auto sitz, ist der Weg zur linken brtemse ja kürzer und damit die Brtemse stärker !!!!!!
      Mein Tip: Such die eine neue Werkstatt für die Zukunft. Aber du beskommst bestimmt auch noch mehr Tips an was es liegen könnte. Ich tippe auf zugequollene Bremsschläuche.
      Gruß Matthias
      Bremstrommeln sollte man immer beidseitig tauschen, wegen der ungleichen Durchmesser.

      Einseitig kann gutgehen, muss aber nicht.

      Bei dem starken Unterschied denke ich auch an - vielleicht nur einen - Radzylinder. Die Duplexbremse ist da sehr empfindlich.

      Hauptzylinder nicht mittig... zu geil... darauf muss man erstmal kommen.
      Viele Grüße
      Günther :daumen1:
      hallo Budweiser,
      bei diesen Bremswerten u. der Aussage, wie die rechte Bremse beim Nachstellen reagiert, tippe ich auf undichten Radbremszylinder rechts ( Bremse verölt ). Da dieser, nach Deiner Aussage nicht fest ist.

      Frage an Cristine : Bist Du sicher, daß der Meister nicht von der Bäckerinnung o.ä. war ? :chor002:
      Einzelne fest sitzende Radbremszylinder hatte ich auch immer wieder mal mit stark unterschiedlichen Bremswerten links und rechts. Darauf tippe ich auch hier. Vor Jahren ist trotz gängiger Kolben eine zu große Abweichung geblieben (gemeinerweise waren die Werte in der Werkstatt zunächst in Ordnung, aber nach ein paar Kilometern wieder unterschiedlich) . Ein findiger Mechaniker hat dann die oberen Beläge von links nach rechts und umgekehrt getauscht, dann hat es gepasst.
      Michael mit 1959er Olymat-P1 aus 86971 Peiting
      Hallo Rasih,

      rund um die Bremsanlagen der alten Opel-Rekorde lohnt es sich, in die Materie einzusteigen und sie zu verstehen, auch als

      Nutzer / Fahrer der alten Kiste. Es gibt auch in Werkstätten Kollegen, die eine ganze Menge Zeug erzählen...(wie erlebt).

      Im statischen Zustand (Bremse getreten) sind die Drücke im Hydrauliksystem gleich, egal wie lang die Leitungen sind, weil die

      Flüssigkeit keine nennenswerte Reibung besitzt (anders als Züge). Bei sehr stark unterschiedlichen Leitungslängen kann es

      zu einem "Zucken" in der Lenkung kommen, wenn die Bremse schnell angetreten wird, danach ist der ausgewogene Zustand erreicht >

      gleiche Bremskräfte / Momente. Das Zucken rührt aus der unterschiedlichen Trägheit der "Flüssigkeitssäulen" und tritt bei korrekt

      eingestellter Bremse (wenig Lüftspiel) nicht merkbar auf. Das ist aber nicht Dein Problem...

      Wenn Du längerfristig Ruhe haben willst: Wirf den ganzen Kram an der Vorderachse raus und erneuere alle Zylinder, Beläge, Schläuche

      und Haltefedern. Oft ist alles mögliche verbaut, weil die Teile vom Rekord 53 - 57, P1 / P2 / A alle ähnlich aussehen und sich verbauen lassen (leider).

      Zu den Teilen im einzelnen kannst Du hier nachsehen:
      http://www.rekord-p2-forum.de/index.php/Thread/8758-Trommelbremse-vorn-P1-P2-Rek-A-Funktionsunterschiede/ (Automatische Linkerstellung ???)
      Bremse hinten, Einzelteile

      Der Beitrag "Bremse hinten" beinhaltet auch die Bremsteile vorn.

      Halbe Sachen sind keine dauerhafte Lösung, die alte Kiste hat vorn 4 Radzylinder, wenn einer defekt ist, wird übermorgen der nächste

      undicht und zwei Wochen weiter der Dritte....

      Gruß + gutes Gelingen !

      Alfred. H.


      Hallo Zusammen,

      vielen Dank für eure Tipps. Das schätze ich so an dem Opel Forum:
      a) man bekommt sehr schnelles feedback
      b) es sind super Tipps dabei
      c) Ich lerne jedesmal dazu
      d) Opel Fahrer sind einfach eine besondere, liebenswerte Spezies :thumbsup:

      Es war die Bremstrommel!!!!
      Ich hatte noch die alte Trommel im Keller, hab sie gleich zur Werkstatt gebracht, ausgetauscht und siehe da, die Bremswerte passen wieder.
      Habe jetzt also gelernt: niemals nur eine Bremstrommel austauschen (beim Austausch vor zwei Jahren stimmten die Werte noch).

      Jetzt sollte es mit dem TÜV klappen!

      Alfred, Danke für die Infos und den Hinweis: Ja, es macht Sinn alles einmal komplett zu erneuern (so wie die Blinkbox, die ich von Dir habe. Alle Kabel, Relais etc. rausgeschmissen, Blinkbox rein und mein P1 blinkt jetzt wie ein 12V Neuwagen!) :thumbup:

      Denke, ich gehe das Projekt Bremsen im nächsten Jahr (oder spätestens vor dem übernächsten TÜV) an.

      Nochmals, vielen lieben Dank an euch alle :danke1:
      Liebe Grüße aus Bremen
      Rasih
      Hallo Rasih,

      1) ich freue mich mit Dir, dass Deine Bremse nun einwandfrei bremst !

      2) ...auf der anderen Seite, ist (für mich) kaum vorstellbar, dass eine Differenz von 180 / 40 nur durch den Tausch zweier Bremstrommeln
      aufgehoben werden kann, wenn beide Trommeln in Ordnung sind (Durchmesser / Verschleißzustand)… das ist schon extrem.

      Das kann nur an Rauhigkeit, Reibwert und Durchmesseranpassung zum Bremsbelag liegen, das äußert sich an der Duplexbremse relativ stark.

      War die Bremstrommel mit minderer
      Bremswirkung innen irgendwie auffällig ???

      Ist vielleicht ein Hauch Fett aus der Radlagerung daran gelangt ??

      Auch wenn das Problem für Dich nun gelöst ist, wäre es gut, wenn es ein Indiz an der Bremstrommel gibt, das diese Abweichungen erklärt.

      Kannst Du das mal (soweit Dir möglich) untersuchen ???

      Danke + Gruß,

      Alfred. H.
      Ich find´s auch fast zu einfach - aber warum soll man nicht auch mal Glück haben?

      Wenn der Rest schon untersucht wurde,
      hätte ich als letzten Hinweis (in so ner Fachwerkstatt)
      noch auf Luft in der Bremshydraulik getippt.
      Die Duplex-Bremse mit Anschluss oben und Entlüftung unten hat da gerne mal ein "Schwerkraft-Problem".

      Nehmen wir es einfach mal so hin und freuen uns. :thumbsup:


      P.S. "Der HBZ ist ja nicht in der Mitte" … Dat hab ich ja noch niieee jehört - zu geil :totlach002:
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C
      Alfred,
      wie ich den Meister verstanden habe, hat er nur eine Bremstrommel ausgetauscht. Er hat es mir nur kurz am Telefon mitgeteilt, ich werde morgen/übermorgen vorbeifahren und es mir genau erklären lassen.

      Ohne wirklich richtig Ahnung zu haben, leuchtet es mir ein wenig ein. Wenn eine Trommel im Durchmesser etwas kleiner ist und bereits bremst, dann dürfte der Bremszylinder der "größeren" Trommel ja nicht mehr ausfahren - oder liege ich da falsch?

      Ich melde mich, sobald ich in der Werkstatt war und mehr weiss.
      Meine "alte" Trommel aus dem Keller war nicht mehr tip top (kleine Ecke abgebrochen), deswegen hatte ich sie ja damals auch ausgetauscht.
      Denke, dass ich für vorne zwei neue Bremstrommeln bestellen werde. Hauptsache morgen erst mal TÜV, dann ab in den Winterschlaf und im Frühjahr mit neuem Elan ran.
      Liebe Grüße aus Bremen
      Rasih
      Aber der Bremshebel sitzt doch mittig zwischen Gas- und Kupplungshebel. Das gleicht es doch bestimmt aus, oder? ;)

      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      . Wenn eine Trommel im Durchmesser etwas kleiner ist und bereits bremst, dann dürfte der Bremszylinder der "größeren" Trommel ja nicht mehr ausfahren - oder liege ich da falsch?

      Ich denke genau dafür gibt es die Bremsbelege mit Übermaß...
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Die Bremszylinder fahren alle bis zu ihrem mechanischen Anschlag aus, egal welcher zuerst anschlägt. Das ist ja einer der Vorteile gegenüber mechanischer Betätigung.

      Aber wenn die Durchmesser von Belag und Trommel auf der einen Seite zusammen passen und auf der anderen nicht, dann gibt es unterschiedliche Reibflächen und dadurch auch andere Bremskräfte.
      Viele Grüße
      Günther :daumen1:
      Hallo Rasih,

      Ehrenwort: Ich will Dich nicht nerven ! Es wäre schön, wenn die erheblichen Unterschiede in der Bremswirkung eine

      nachvollziehbare Erklärung fänden, das interessiert mich. Zu den Nutzungsgewohnheiten: Wir haben auch einen P1 (und 57ger mit ähnlicher Bremse)

      wenn wir die mal hervorholen, um damit zu fahren, dann bremsen die beide sonstwohin. Eine kurze "Wärmphase" : 1. Gang, Motor arbeitet gegen die

      Bremse und wärmt die durch, führt normalerweise (immer) zu gleichmäßiger Bremswirkung, WENN DIE BREMSE IN ORDNUNG IST ! Während der Standzeiten

      können komische Dinge an den Reibpaarungen entstehen, die erst durch Benutzung abgebaut werden. Wenn die Karre regelmäßig gefahren wird, ist die

      Funktion eindeutig stabiler. So eine kurze "Wärmekur" (Bremse in Ordnung) ist die einfachste Möglichkeit, beide Seiten zu halbwegs gleichmäßigem

      Bremsen zu veranlassen ( Reibwerte und Anlagebedingungen vergleichmäßigen). Wenn eine andere Fehlfunktion vorliegt, ist das natürlich zwecklos.

      Gruß und gutes Gelingen !

      Alfred. H.
      Hallo Rasih,

      nochmal zu Deiner Frage, den Einfluß des Trommeldurchmessers betreffend.

      Das Anlegen der Bremsbeläge an die Trommel erfolgt nicht "wegabhängig", sondern "kraftabhängig" (druckabhängig).

      Das heißt, die Kolben fahren (abhängig vom Lüftspiel) einfach mehr oder weniger weit aus und drücken dann mit der

      gleichen Kraft (gleicher Druck). Das ist eben der große Vorteil bei hydraulischen (oder luftdruckunterstützten) Bremsen.

      Geringe Abweichungen im Trommeldurchmesser haben deshalb keinen gravierenden Einfluß, so lange definierte Anlagebedingungen
      vorliegen, speziell: Belagradius paßt zum Trommelradius (Belagradius darf nicht größer als der Trommelradius sein > sonst undefinierte
      Anlagebedingungen mit ggf. zu starker Selbstverstärkung), das kommt aber bei gelaufenen Teilen in praxi nicht vor.


      "Früher" waren (speziell an schnellen Motorrädern) Trommelbremsen im Einsatz, die eine mechanische Kopplung (wegabhängige
      Betätigung über Koppelstangen) besaßen. So ein System kann Differenzen im Lüftspiel nicht ausgleichen, sondern muß ganz exakt eingestellt werden,
      damit gleiche Betätigungskräfte auf die Backen wirken. Diese Bauart hat man (Gott sei Dank) verlassen.

      Diese ganze Bremsgeschichte ist nicht besonders schwierig zu verstehen, dennoch gibt es Zeitgenossen, die gern mal "Plausibilitätserklärungen"
      abgeben, die Gründe dafür unterliegen Vermutungen...

      Sieh Dir die Technik mal an und verstehe sie, das kann bei Diskussionen nur von Vorteil sein.

      Die seitens Winfried genannten Bremsdifferenzen bei Kaltabfahrt lassen sich mindern, wenn man die Bremse mehrfach betätigt (etwas anwärmt)

      Die Konstruktion der Trägerbleche bewirkt leider auch keinen vernünftigen Schutz vor Spritzwasser, bei längerer Fahrt durch Regen können deshalb auch

      große Differenzen zwischen der Bremswirksamkeit rechts / links auftreten, darauf muß man gefaßt sein und vorsichtig anbremsen....

      Viel Spaß mit der alten Kiste !!

      Alfred. H.
      Hallo,
      das Bremsen "anwärmen" funktioniert auch bei Scheibenbremsen, das mache ich bei meinen etwas moderneren Autos immer kurz vor dem TÜV.
      Allerdings wärme ich immer bis man es riecht, auch die Handbremse.
      Gruß BtS.

      PS. Der Nachfolger des WHV-M40 ist gestern ver(schenkt)kauft worden.
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