GFK Kotflügel Eintragungspflichtig?

      Der TÜV will das so.
      Die Ansage hat mein Kollege auch bekommen, als er mit seinem E Rekord Caravan vor gefahren ist. Ein Koti vom Wagen hatte ein Loch und zack, gab es deswegen erstmal keine weitere Plakette.
      Zufällig ist der Bruder von meinem Kollegen auch TÜV Prüfer und hat ihm das auch bestätigt.
      Anscheinend gibt es dieses gesetzt noch nicht all zu lang.
      Kotis sowie Wind und Heckscheiben sind tragende Teile. Ohne Wham und Abba.
      Glaube, die Toleranz in puncto Kotis und deren Löcher, gibt es nicht mehr.
      Inwiefern jetzt die gfk Kotis betroffen sind, weiß ich nicht.
      Glaube, wenn mein Wagen welche hätte, würde einfach mal die backen halten und drauf ankommen lassen, wenn es zum TÜV geht.
      Generell, habe ich in meiner Opel P1 Laufbahn noch nie einen TÜV Prüfer gehabt, der ansatzweise danach gesucht hat.
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)

      Rostallergie schrieb:

      Ob Kotflügel geschraubt oder gescheißt sind ist völlig egal, in beiden Fällen tragen diese zur Stabilität bei.
      Beim Segelflugzeug sind die Flügel (ohne Kot, manchmal auch mit) auch nur geschraubt und haben eine tragende Rolle.


      Moin !

      Habe ich das jetzt richtig verstanden ?

      Wenn die Flügel mit Kot sind, dann sind sie gescheißt ? Oder einfach nur beschissen ? :D :D

      Entbehrt einer gewissen Logik nicht ... ;)
      Liebe Freunde,

      an einer "selbsttragenden" Karosserie tragen in aller Regel alle Teile mit, die damit fest verbunden sind,

      natürlich auch die Stoßstange und die Kotflügel. Unter Steifigkeitsgesichtspunkten ist die Frage nur:

      Wie groß ist der jeweiligen Anteil ???

      Zu Zeiten unserer alten Kisten hat man z.B. die feste Verglasung noch nicht zum Tragen herangezogen, seit den

      80ger Jahren ist sie aber geklebt und hinsichtlich Torsion (Verwindung) des Fahrzeugs sehr wirksam, man kann in Messungen

      sehen, dass unterschiedliche Schubmodule (Steifigkeit gegen Schub) der verwendeten Kleber deutliche Einflüsse haben.

      Der Einfluß gummigefasster Scheiben ist dem gegenüber sehr gering.

      Die Stoßstange war früher mal eine Stoßstange, wurde dann zum Zierteil (alte Kisten) und ist heute zum wichtigen

      Crashelement geworden. Es verbindet die Längsträger so massiv, dass eine deutliche Zunahme der Vorderwagen-

      Steifigkeit entsteht. Auch dieser Einfluß ist bei alten Kisten gering.

      Die Kotflügel (vorn, bei unseren Kisten) sind "offene Schalen", sie können keine nennenswerte Momente oder Biegekräfte aufnehmen,

      weil sie "weich" sind. Vergleicht das mal mit den hinteren Seitenteilen: Die sind "geschlossen", über das verschweißte Radhaus

      und bilden damit eine "steife", geschlossene Schalenstruktur.

      Bei der Einschätzung von Traganteilen muß man die Eigenschaften eines "Blechs" berücksichtigen:

      Ein gerades Blech kann nur in Zugrichtung nennenswerte Kräfte aufnehmen, Druck führt zum Beulen, Biegung zum Durchbiegen.

      Offensichtlich bekommt es seine "Trageignung" durch die Formgebung, eben genau so, dass BEULEN und BIEGEN verhindert werden,

      weil das Konstrukt sonst kollabiert. Dazu werden "geschlossene" Profile verwendet. Für den Kotflügel (als offenes Profil) bleibt der

      Leistungsanteil gering, weil er auch im Anbau an das Fahrzeug "offen" bleibt. Er leistet aufgrund der üblichen Formgebung aber einen

      Anteil zur "Beulverhinderung" z.B. des Stehbleches + der Schraubkante zum Motorraum. Diese Stabilisierung sollte sowohl ein Stahlkotflügel,

      als auch ein GFK-Teil leisten können, weil die zur Beulverhinderung nötigen Querkräfte gering sind. Ähnlich sollte sich das

      für die Befestigung des Lampentopfes und ggf. des Luftleitblechs oben verhalten. Bei den P´s sind die Kotflügel in sich so schlapp, dass eine

      zusätzliche Stütze eingebracht wurde (in Radmitte). Die "ebene" Formgebung begünstigt "Beulen" der Seitenfläche (siehe oben).

      Nur mal so als Hilfe zur Einschätzung:

      Wenn man eine nackte Karosserie auf Torsion belastet und z.B. die Rate mißt: Nm/°, dann werden alle

      Teile mehr oder weniger auf "Beulen" belastet, soweit sie sich nicht gegenseitig "stützen".

      Beispiel: Ein Punktschweißflansch liegt nur an den Punkten "richtig" an. Bei Druck wird er zwischen den

      Punkten ganz wenig öffnen, bei Zug wird er schließen.

      Das kann man minimieren, in dem zusätzlich geklebt wird, oder eine Nahtabdichtung angebracht wird,

      Das Zuschmieren der Spalte verhindert mindestens mal das "Schließen" (blockiert).

      Beide Maßnahmen zeigen einen gut meßbaren Einfluß auf die Torsionssteifigkeit.

      Das sind ein paar Anhaltspunkte zum grundsätzlichen Verständnis, sie lassen sich

      auf die Stützwirkung des Verbundes Kotflügel / Radhaus übertragen.

      Nicht betrachtet ist hier das Verhalten bei Unfall / Bruchverhalten.

      Für die Stabilität des Fahrzeugs sollten keine Unterschiede zwischen Blech / Kunststoffkotflügeln bestehen,

      egal ob geschweißt, geklebt oder geschraubt.

      2 meiner Wagen haben das seit 30 bzw. 40 Jahren ohne Probleme im Alltag und auch bei der Hauptuntersuchung.

      Das ist ein langer Beitrag...

      Gruß,

      Alfred. H.

      Manic Mechanic schrieb:

      Wenn die Flügel mit Kot sind, dann sind sie gescheißt ? Oder einfach nur beschissen ?

      Entbehrt einer gewissen Logik nicht ...

      Erstmal eine sehr beschissene Situation in der du die Ironie nicht verstanden hast.
      Gruß Werner
      P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Rostallergie“ ()

      Um die Diskussion ab zu kürzen : Was tragend ist und was nicht hängt nicht von geschraubt oder geschweißt ab auch kann man nicht pauschal sagen ob ein Kotflügel trägt das hängt immer von Einzelfall ab. Es gibt zum Beispiel Fahrzeuge mit Plattform oder Leiterrahmen da trägt die Karosserie gar nichts bei Fahrzeugen mit Teilselbsttragender Karosserie (Setra mit Hilfsrahmen trägt nur die Fahrgastzelle zusammen mit den Motorträgern , Bei einer vollständig selbsttragenden Karosserie trägt hingegen jedes Bauteil inklusive Scheiben und Türen zur Stabilität bei. Die P Modelle gehören der 2. Kategorie selbsttragend mit hilfsramen an darum sind Gfk Kotflügel technisch kein Problem ob man sie mag bleibt Geschmacksache
      Ich habe es beigebracht bekommen,das die selbsttragende Karosse im Prinzip das geschlossene Fahrerhaus ist.

      Alle weiteren Teile sind dann ZUSÄTZLICHE TRAGTEILE die mitwirken.

      SONDERkarossen sind ebend speziell und werden ja auch der geschlossenen Karosse abgändert.

      Geschraubte Teile sind auch SEHR wichtig, denn diese machen die Bauteile untterienander beweglicher bei Verwindungen,nur verschweißte Teile wären zu steif.

      Bestes Beispiel und rund 25Mio mal bewiesen, DER Käfer ;) ...hier der 54er meines besten Freundes.

      BITTE HELFT ALLE MIT bei der ,, Sammlung von Betrieben´


      Fahrzeuge
      Astra H Caravan schwarz 2009

      Kadett C Signalgrün 1979
      Commodore A coupé silber 1967
      Rekord P1 2 türig,Faltdach ,Koralle/Alabastergrau Bj 1957

      Simson Schwalbe Rot/weiß 1985
      Kreidler Florett silber/beige1966
      DKW Hummel Standartblau 1957

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Dennis“ ()

      Hallo zusammen,

      wir müssen unterscheiden, um welche Autos und aus welcher Epoche es geht. Zu modernen Fahrzeugen kann ich nichts sagen, betreffen mich nicht. Für unsere alten Opels galt für mich immer: Selbsttragende Karosse heißt: Kotflügel, Türen oder Kofferraumdeckel können bei Durchrostung auch gespachtelt und müssen nicht geschweißt werden, da kein "tragendes Teil".

      So war jedenfalls die TÜV-Praxis vor 30-40 Jahren, als ich mir noch keine Schweiß-Reparaturen leisten konnte.

      Tschüß
      Klaus

      opel r 3 cz schrieb:

      gmsuisse schrieb:

      Hierzu gab es übrigens einen offiziellen Reparaturleitfaden vom Werk, inklusive der Empfehlung zur Stabilisierung größerer Löcher Zeitungspapier zu verwenden.


      Wie bereits vor einigen Tagen erwähnt: Es gibt eine Freigabe der Adam Opel AG für Kunststoffkotfliügel


      Liegt dir diese vor & wenn ja, kannst du mir die mailen?
      Wer später bremst ist länger schnell...

      1963 Opel Rekord A 2TL auf E36 Chassis (im Aufbau)
      1964 Opel Rekord A 1700 aus Antwerpener Produktion
      Grundsätzlich sind Türen, Hauben & Heckklappen wie auch die Verglasung nicht Tragend, Verglasung nur bei geklebten Scheiben. Bei geschraubten Teilen wie Kotflügel gehen die Meinungen etwas auseinander, aber in gewissen Maßen ist das Thema Rostlöcher eher eines welches den Fußgängerschutz (Verletzungsgefahr) betrifft, wobei dass bei nem Oldtimer mit H Kennzeichen eh n EM ist.
      Bei Vollrahmenfahrzeugen kann an der Karosserie deutlich mehr durchgerostet sein, wobei dass natürlich nicht abfallen darf ^^

      Andererseits, was will man mit nem Auto mit durchgerosteten Radhäusern bei dem einem das Wasser unter die Fußmatten läuft?
      Von daher sind dass doch eher recht theoretische Themen, zumindest auf unsere alten Opels gesehen...
      Vor allem wenn die sowieso die Anforderungen des H Kennzeichens erfüllen müssen...

      Bezüglich Reparaturen erinnere ich mich noch an die Werkstattanweisung beim A Rekord, wonach bei am Einstieg durchgerosteten Seitenschwellern Repbleche oben und unten mit Blindnieten drüber genietet werden sollten, die Seiten Autogen verschweißt, mit Spachtel beigespachtelt und mit der Sprühdose angesprüht werden sollten. An der Oberkante wäre dass nicht nötig da über die mit Blindnieten eingenieteten Repbleche ja die Trittleisten kommen und unten auch nicht, weil ist unten und sieht niemand.
      Dass ist die offizielle Reparaturvorgabe der Firma Opel für Rekord A 1965...
      Harald B. hat dass Dokument.

      Andere Zeiten, andere Sitten...
      Auch die haben unsere Opels alle hinter sich...

      Auch so Arbeitsanweisungen des TÜV dass bei Karosseriereparaturen gefordert wird, dass der Prüfer die Schweißpunkte sehen und prüfen kann, sind mitlerweile komplett überholt und kommen nicht mehr zur Anwendung. Wenn man nen restaurierten und aus zahlreichen Neuteilen / nachgefertigten Blechteilen zusammen gesetzten Oldtimer mit sichtbaren Schweißspuren zur HU stellen müsste, dann müsste man ja zu jeder HU den Lack abkratzen :D

      Auch so Geschichten wie dass man Reparaturbleche lochen und Punktschweißen muss, die sind seit über 15 Jahren überholt.
      Nach DVS Richtlinie darf man Bleche bis 4mm auf Kante punkten und ohne Bohrung durchschweißen...

      Mark schrieb:

      dass der Prüfer die Schweißpunkte sehen und prüfen kann


      Doch, das gilt noch. Aber nur zur Nachuntersuchung.
      Wenn einer mit Loch im Schweller bei der Hauptuntersuchung durchfällt,
      muss zur Nachuntersuchung die Stelle noch einsehbar sein.
      Also von mir aus grundiert, aber nicht verspachtelt und lackiert. :nein:

      Es ist also geschickter VOR der Hauptuntersuchung das Loch mit Zeitungspapier zu stopfen, mit Gips die Schwellerform nachzuempfinden und mit Unterbodenschutz zuzuschmieren. Dann steht der Prüfer dumm da. (Die Methoden variieren da von Beton, über Pappmaché bis Glasfasermatten - je nachdem ob der "Instandsetzer" auf m Bau, im Kindergarten, oder im Bootsbau arbeitet) :D



      Mark schrieb:

      die Werkstattanweisung beim A Rekord, wonach bei am Einstieg durchgerosteten Seitenschwellern Repbleche oben und unten mit Blindnieten drüber genietet werden sollten, die Seiten Autogen verschweißt, mit Spachtel beigespachtelt und mit der Sprühdose angesprüht werden sollten. An der Oberkante wäre dass nicht nötig da über die mit Blindnieten eingenieteten Repbleche ja die Trittleisten kommen und unten auch nicht, weil ist unten und sieht niemand.


      Genau so war mein Kapitän damals auch "repariert". Die Schweller hatten vorne und hinten Hartlot, waren oben nur mit den Einstiegsblechen verschraubt und unten mittlerweile komplett offen (weil der Rost den Überzieher weggedrückt hatte). Mir ist schleierhaft, wie sowas schon damals TÜFF kriegen konnte. :denk1:
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C

      Mark schrieb:

      Dass ist die offizielle Reparaturvorgabe der Firma Opel für Rekord A 1965...


      Und das soll Opel so offiziell seinen Vertretungen empfohlen haben? Kaum zu glauben! In den Technischen Nachrichten war das aber nicht. Dieses Dokument möchte ich sehen, denn das wäre am nächsten Stammtisch (sobald wieder möglich) bestimmt der Brüller des Abends!
      Doch, die Anweisung findet sich in den technischen Nachrichten.

      Doch, das gilt noch. Aber nur zur Nachuntersuchung.Wenn einer mit Loch im Schweller bei der Hauptuntersuchung durchfällt,muss zur Nachuntersuchung die Stelle noch einsehbar sein.Also von mir aus grundiert, aber nicht verspachtelt und lackiert.


      Das ist mir noch nicht unter gekommen.
      Wie soll dass denn in der Praxis funktionieren?
      Stell dir mal vor ich tausche ein Seitenteil wegen einem durchgerosteten Radlauf, soll ich das Auto dann in zerlegt zur Nachuntersuchung stellen damit der Prüfer seine Schweißpunkte zählen kann und der klebt dann seine Plakette aufs Kennzeichen, ohne Schlussleuchte, ohne ggfls. eingeklebte Heckscheibe, etc. und danach bringe ich dass Auto zum Lackierer, oder soll ich dass Auto dann 2x zusammen bauen, einmal ohne Lack für den Tüv und danach mit Lack?

      Was mache ich bei ner durchgerosteten Hinterachsaufnahme an nem Mercedes? 2x die Achse ein/ausbauen, einmal zum TÜV wieder einbauen und hinterher wieder ausbauen um den Unterbodenschutz zu spritzen und sie dann wieder ein zu bauen?