Solex Vergaser auf P1/P2 adaptieren

      Solex Vergaser auf P1/P2 adaptieren

      In einem anderen Beitrag wurde ich zu diesem Thema gefragt, so kann man das machen:

      Wenn ein Vergaser aus einem anderen Wagen eingebaut werden soll, geht das in aller Regel, wenn "ähnliche" Bedingungen auf der Motorseite vorliegen:

      - annähernd gleicher Hubraum (auf 100ccm kommt es nicht an)

      - gleiche Zylinderzahl

      - 1 Vergaseranlage

      - ähnliche Leistung (auf 5PS kommt es nicht an)

      - ähnliche Saugrohrführung, beim Opel OHV also ohne Kanaltrennung

      Für die alten OHV kann man ohne große Abstimmversuche Vergaser dieser Typen verwenden:

      Ascona / Manta, A/B mit 1,6l und 60 / 68 PS, Solex 35PDSI mit 26ger (27ger) Lufttrichter und Handchoke

      Rekord C mit 1,7l und 60 / 66 PS; Rekord D mit 1,7N-Motor

      Die Manta / Ascona - Varianten haben eine Seilscheibe für die Gasbetätigung, der Rekord C hat eine Gabel.

      Das muß gemacht werden:

      - das Lochbild des Krümmers anpassen > Stehbolzen entfernen, ein neues Gewinde anbringen (längere Stehbolzen) das äußere Gewinde bleibt, Bild 1638

      - den Vergaser etwas höher setzen (Distanzstück anfertigen oder Isolierstück der alten OHV umarbeiten), damit das Drosselklappengestänge zum
      Saugrohr freigeht, hier ein Aluteil, Bild 1635

      - Gasgestänge anpassen, Bilder 1635; 1637, Vergaser ab ca. 1971 haben am Deckel 2 Gewinde M8, daran kann man ein Umlenklager gut befestigen (Eigenbau)

      - neue Zugstange anfertigen, sie muß den seitlichen Versatz kompensieren

      - Benzinanschluß auf 6mm adaptieren

      Die Bilder 1639 und 1641 zeigen eine geeignete Vergaserbauform des 35PDSI:

      - Deckel mit 6 Schrauben befestigt (alte Versionen haben nur 5 Schrauben und sind praktisch immer krumm)

      - 2 M8 - Gewinde am Deckel, das erleichtert die Anbringung eines Umlenkgestänges

      Die Solexe haben eine Innenbelüftung, das erlaubt die Verwendung eines wirksamen Papierfilters.

      Schwachpunkt der Solex-Vergaser: Membrane der Beschleunigerpumpe verhärtet gern mal, Gestänge der Beschleunigerpumpe verschleißt.

      Vorteil: Sie lassen sich sehr gut abstimmen, in aller Regel laufen die o.a. Typen ohne Änderung auf den alten OHV-Motoren.

      Dieses Thema ist tatsächlich komplexer, als es hier so steht, neben handwerklichem Geschick ist etwas theoretischer Hintergrund hilfreich.

      Gruß,

      Alfred. H.
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      Da haste Recht, Winfried ! :)

      Wenn Du den Vergaser meinst, den ich Dir mal gemacht habe (Foto 1), das ist genau der Richtige, wie von Alfred vorgeschlagen.

      Denk nur dran, daß noch ein winziges Teil fehlt und eingesetzt werden muss, nämlich diese kleine lustige Nadel aus dem Volllastanreicherungskanal (siehe Foto 2) und auch Dichtsatz + Beschleunigerpumpenmembran noch erneuert werden müssen, bevor man den Vergaser benutzen kann.

      Gruß aus DO
      Klaus
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      Hallo, genau den habe ich beschrieben, aber nicht die Absicht, ihn auf meinem Rekord A zu pflanzen, da meiner super funktioniert und ich in den ganzen Jahren noch nie Probleme damit gehabt habe. Ich kann mir schlecht vorstellen, warum viele mit dem Vergaser Schwierigkeiten haben. Ich habe meinen im Laufe der Jahre nur einmal neu abgedichtet, sonst nichts damit gemacht. Und er funktioniert noch immer wie damals. Hat immer noch die Düsenbestückung von früher, auch die Teillastnadel und der Pumpenkolben sind so alt. für alle Fälle habe ich aber noch einen Überholsatz dafür liegen....

      Gruß Winfried
      Das kann man so nicht verallgemeinern. Der alte Opel-Vergaser hat zwar auch seine Schwachstellen, doch die sind bekannt und überschaubar. Bei Solex hingegen gab es immer wieder Probleme in der Serienfertigung mit einer Unzahl von in kurzer Zeit immer wieder geänderten Bauteilen. Reine Glückssache ein gutes Teil zu erwischen!