Verteiler mit unrundem Lauf

      Hallo Winfried,
      hallo Alfred,

      danke für Eure Antworten und besonders für die Erklärungen.

      Bosch hat mir inzwischen geantwortet und es ist so, daß es bei dem Kapitän beide Verteilervarianten gibt..., und ich somit die Richtige hatte.

      SL0268.pdf

      Ich suche nun beim Vergaser und auch beim Luftfilter weiter.

      Ich hatte die ganze Zeit noch kein Oel in den Filter eingefüllt, da ich ihn immer wieder abgenommen hatte. Jetzt mit Oel habe ich das Gefühl, daß es schlechter geworden ist. Dabei eine Frage: Der ist ja so blöd aufgebaut, daß ich überhaupt nicht richtig zum Auswaschen drankomme. Gibt es da einen Trick? Kann man den öffnen?

      Nochmal vielen Dank für Eure Hilfe. Der Boschfachmann aus der Werkstatt meiner Wahl ist erst nächste Woche wieder da... dann kann ich weiter berichten.

      Grüße

      Andreas
      Hallo,

      ich scheine es gefunden zu haben... .

      Am Samstag habe ich den Termin beim Bosch Dienst zum Einstellen. Allerdings habe ich jetzt bemerkt, daß sich die Welle für die Vergaservorwärmung mit der Temperatur nicht bewegt.

      Die Welle ist frei und die Federn entsprechend dem Foto eingebaut (Fahrtrichtung ist nach links).
      DSC06251 Kopie.jpg

      Die vordere Feder "drückt" gegen die hintere, und die Klappe ist wenige mm vor dem Anschlag.
      Die Welle läßt sich bezogen auf das Foto gegen die Federkraft der hinteren drehen; die vordere hebt sich von dem Stift ab.
      Allerdings verändert sich die Stellung der Klappe im warmen Zustand erst einmal nicht (Wasser war bei ca. 70°C). Habe sie dann mit einem Draht in Richtung offen gespannt und eine Runde gefahren und alles scheint gut zu sein.

      Da das Wetter heute nicht das Beste ist, wird die ausführliche Ausfahrt noch etwas dauern.

      Nun meine Frage: Als ich die Federn eingebaut habe und die Funktion mit einem Heißluftföhn vorsichtig ausprobiert habe (vor der Montage des Krümmers), hat sich die Klappe geöffnet.
      Der Einbau sieht auch so aus, wie in meinem Werkstatthandbuch dargestellt.
      Seht Ihr etwas, was das Öffnen evt. verhindern könnte?

      Grüße

      Andreas
      Hallo Andreas,

      die Vorwärmfunktion ist so:

      - bei "kalter" Maschine sollen die Abgase den "Hot Spot" im Saugrohr gut anwärmen, damit der auftreffende Gemischstrahl (Tröpfchen)

      gut verdunstet und die Tropfengröße "klein" wird. So ist eine gute / gleichmäßige Gemischverteilung für alle Zylinder zu erreichen

      - bei "warmer" Maschine reicht der Wärmeübergang zwischen den Metallteilen (Ansaug / Auspuffkrümmer) dazu aus, deshalb soll die
      Vorwärmklappe dann schließen

      Wenn sie bei warmer Maschine auch ständig offen steht, wird der Ansaugkrümmer stark geheizt. Das ist nicht schön, weil die Leistung

      darunter leidet. Ob das ein Grund des Ruckelns ist, mußt Du ausprobieren.

      Bei meinen Autos war ich es leid, mich mit diesem Klapparatismus weiter zu beschäftigen, die Konstruktion ist Murks und schlägt aus.

      Habe die Klappe in Richtung "zu" fixiert und die Dichtung zwischen Ansaug + Auspuffkrümmer als zwei vollflächige Bleche ausgeführt > Ruhe.

      Diese Vorwärmung ist u.a. auf Winterbetrieb ausgelegt, den gibt es nicht mehr, für unsere alten Karren...

      Gruß,

      Alfred. H.
      Der Sinn dieser Vorwärmung war mir nie so ganz klar, sehr gut erklärt. Bei VW wird die Ansaugluft vor dem Luftfilter erwärmt, das beugt der Vergaservereisung im Venturi-Rohr vor. Das macht eher Sinn.

      Brauchen tut die Vorwärmung von uns wohl kaum jemand, aber ich habe sie trotzdem funktionierend gehalten. Das Klappern verhindert man durch eine fitte Anschlagfeder, gibts bei Matz zur Zeit... und regelmäßig ölen :)
      Viele Grüße
      Günther :daumen1:
      Hallo,

      ich möchte hiermit die Ursache für den unrunden Lauf an meinem Motor mit Euch "teilen" um das Thema zu einem Abschluss zu bringen.

      Ich war ja davon überzeugt, daß es die Vorwärmklappe sein mußte, da ich eine Veränderung bemerkt habe. Doch leider war es so, daß es immer noch da war. Zwischenzeitlich hatte ich noch die Zündspule gewechselt, die Zündkabel nochmal durchgesehen und die Kerzen getauscht.

      Immer dann, wenn ich bei mir in der Zone 30 gefahren bin (Motor war laut Wasseranzeige warm), war alles super und wenn es dann schneller wurde (so ab 50) war wieder das Ruckeln da.

      Ich habe es nun wirklich gefunden!!!!! Es war die Verschraubung der Ansaugbrücke/Krümmer...

      Ich hatte ja den Motor überholt/überholen lassen und habe auch schön einen neuen Dichtsatz verbaut. Da ich mit meinem damaligen Vectra B 2,0 16V mit dem Krümmer die besten Erfahrungen gemacht habe (3mal gewechselt wegen Rissen und abgerissener Bolzen) habe ich die Muttern vorsichtig angezogen und wie im Werkstatthandbuch angegeben auch nachgezogen.
      Doch leider haben sie sich gelöst oder die Dichtung hat "nachgegeben", auf jeden Fall hat der Motor mit zunehmender Temperatur dann Falschluft gezogen und damit ist dann auch klar, warum er geruckelt hat.

      Bin jetzt schon ca. 80km mit nachgezogenen Muttern gefahren und alles ist gut.

      Also auch nochmal vielen lieben Dank an alle, die mir hier mit guten Tipps beigestanden haben.

      Viele Grüße

      Andreas

      Ach ja: Die Vorwärmklappe habe ich wieder eingehängt.
      Ein ähnliches Erscheinungsbild hatte ich auch. Bei mir lag es aber wirklich am Zündverteiler.
      Nachdem ich natürlich zu erst alles Mögliche ausgetauscht habe, habe ich als Letztes den Verteiler selbst gewechselt.
      Resultat, Laufruhe in allen Drehzahlbereichen.
      Da ich aber jetzt keinen zuverlässigen Zündverteiler, als Ersatz zum Mitführen, habe, hörte ich auf den Rat eines erfahrenen Foristen.
      Ich habe mir einen neuen, jungfräulichen, Bosch made in Germany Zündverteiler mit der Nr. 0231170111 JFU4 gekauft.
      Gestern bestellt, heute geliefert.
      Dieses Neuteil wird selbstverständlich, so wie ich dazu komme, eingebaut. Es wird mich wohl, angesichts des geringen Gebrauches meines Opels, überleben.

      Liebe Grüße aus Nordbaden :wink:

      Zündverteiler, Tip für den Einbau

      Guten Abend Kurt,

      wegen Zündverteiler hatte ich Dir eine zusätzliche Info zugesagt. Bei "alten Teilen" ist es oft mal so, dass sie nicht für einen Einsatz in 60 Jahren

      im Voraus konzipiert sind. Das kann (muß nicht) einige Abweichungen zur Folge haben, die mit der Zeit zusammen hängen. Zu Lebzeiten vorgenommene

      Beölungen etc. können im Lauf der Zeit z.B. wirkungslos geworden sein.

      Die Bosch-Verteiler der damaligen Serien besitzen 2 Gleitlager aus Sintereisen, eines liegt nahe dem Antriebsritzel (unten), das andere liegt knapp

      unter der "Verteileretage" (oben). Wenn relevanter Verschleiß auftritt (Radialspiel), dann ist meist das obere Sinterlager betroffen, OBWOHL die

      höhere Beanspruchung (Antrieb) das UNTERE Sinterlager belastet. Da lohnt sich ein Blick auf die Konstruktion:

      Das Bild: Zündverteiler 1 zeigt die Verteilerwelle + das Verteilergehäuse. Man sieht:

      - "Unten" eine glatten Wellenabschnitt, der in der Sinterbuchse läuft

      - "Mittig" liegt ein Speicherfilz (das ist ein Ölreservoir)

      - "Oben" ist die Welle mit einem "Rückführgewinde" versehen, das Öl wieder nach "unten" führen soll, wenn es denn dort ankommt

      Der Weg des Schmieröls für diesen armen Verteiler ist steinig + hart: Das Öl muß sich seinen Weg durch die Gußnut suchen, dann durch die

      radiale Bohrung in das Verteilergehäuse eindringen, den Speicherfilz vollständig füllen und dann (erst) die obere Buchse schmieren.

      Dieser umwegbehaftete Vorgang ist für die obere Buchse nachteilig, läßt sich aber abkürzen, in dem man den Speicherfilz VOR dem Einbau

      des Verteilers gut mit Öl tränkt, siehe die beiden anderen Bilder. Bei einem Neuteil mit langer Lagerzeit ist das sinnvoll.

      Verteiler mit langer Einsatzzeit weisen anstelle des Filzes oft ein pergamentartiges Teil auf, das bei Berührung zerbricht....

      Tip: Öle den Filz durch das seitliche Loch (das dauert), der Filz saugt sich aber voll....und Du startest mit guten Anfangsbedingungen.

      Gruß,

      Alfred. H.
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