… mit Olymat ?

      … mit Olymat ?

      Hallo zusammen,

      es werden ja immer wieder mal alte Opel mit Olymat angeboten, zuletzt ein
      4türiger P2 im Norden. Ich weiß von früher, dass an die Autos schon keiner so
      recht dran wollte, man kaufte lieber das Schaltgetriebe.
      Heute scheinen sich die Modelle mit der Halbautomatic auch schlechter verkaufen
      zu lassen. Belastbare Aussagen, warum, finden sich allerdings kaum …

      Weiß jemand, ob die definitiv Probleme macht, wie 'geht oft kaputt' oder
      'selten, gibt aber keine Teile dafür' oder ähnlich?

      Wenn man so ein Auto evtl kaufen möchte, wertet es der Olymat eher auf oder ab?
      Moinsen,

      also generell muß man vorab sicher sagen das die Technik damals wohl "verkannt" wurde denn wer einmal längere Zeit einen gut funktionierenden Olymatwagen gefahren hat kann sicher berichten das es durchaus Spaß bereitet und auch ein gewisses Maß an Komfortzuwachs bedeutet für Wagen dieser Klasse und Baujahre.

      Heute muß man klar sagen das es ins Geld gehen kann einen nicht funktionierenden "schlechten" Olymaten wieder flott machen zu wollen...das und die meist mangelnde Kenntnis sowie die fehlenden Spezialwerkzeuge sind m.E. die Gründe für den Umbau auf Schaltgetriebe. Die ET´s sind aufgrund der Seltenheit im Regelfall sehr teuer und auch etwas komplexer einzubauen/einzustellen wie eine "normale" Reibscheibenkupplung. Man ist eigentlich fast immer gezwungen angebotene Teile zu kaufen und wegzulegen da sonst ein reibungsloser Betrieb über mehrere Jahre nicht sichergestellt ist. Da die meisten Altopelfahrer an stark zwiebellederartigen Geldbeuteln leiden greifen sie dann doch eher zum klassischen Schaltgetriebewagen. Das wäre so meine Einschätzung zu deiner Frage.

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Damit ist wohl alles gut auf den Punkt gebracht.

      Ich habe noch nie ein Auto mit Olymat oder Saxomat gefahren. Wie ist das denn beim Schalten während der Fahrt: Läßt sich der Schalthebel wie bei einer Wandler-Automatik beim Gangwechsel durchziehen ohne mit dem Gasßfuß die Stellung zu verändern oder muß ich sorgsam den Moment des Gaswegnehmens mit dem Berühren und Loslassen des Schalthebels koordinieren?

      Ich stelle mir das so vor, daß wenn die Kontaktgebung beim Berühren des Schalthebels anspricht und zum Auskuppeln führt, dann erst einmal die Drehzahl hochgeht, wenn ich nicht rechtzeitig das Gas wegnehme. Insbesondere beim 3-Gang habe ich ja beim Wechsel vom 1. in den 2. Gang einen recht langen Schaltweg um die Ecke, der einige Zeit in Anspruch nimmt.

      Inwieweit kommt die Spezialität des Opel-Olymat zum Tragen, die im Gegensatz zum herkömmlichen Saxomat ja aus zwei Kupplungen besteht? Bemerkt man diesen Unterschied eigentlich im Fahrbetrieb?

      Habe gerade die Betriebsanleitung vom Ford 17m - P3 mit Saxomat gelesen. Hier ist die Rede davon, daß Zwischengas und Zwischenkuppeln automatisch vom Saxomat erledigt werden. Aber wie wird das technisch gelöst? Vor allem frage ich mich, ob und warum Ford in Saxomat-Autos unsynchronisierte Getriebe eingebaut hat, die zu dieser Zeit längst nicht mehr Stand der Technik waren!

      Bei Opel war das zumindest nicht so.

      Tschüß
      Klaus
      Hallo Zwotee,
      ich habe meinen wagen seit 29 Jahren, mit 50000 km gekauft, jetzt sind es 90000 km auf dem Tacho. Und die knapp 40000 km lief mein Olymat einwandfrei und hat Spaß gemacht. Leider hat dieses Frühjahr dann der Verschleiß gesiegt und die Kupplung war hinüber. Da ich letztes Jahr mal eine neue Kupplungsscheibe gefunden hatte, hatte ich die mir vorsichtshalber gekauft. Nachdem die Olymatkupplung, Rollengehäuse (Neuteile von Matz) und Schwungsscheibe (Neuteil von Matz) eingebaut waren (besten Dank an Stephan), läuft mein Wagen wieder einwandfrei. Ich hoffe ich habe jetzt wieder 29 Jahre meine Ruhe vor Kupplungsschäden. Ich möchte die Olamatkupplung nicht gegen einen Wagen mit normaler Kupplung tauchen.
      Gruß aus Darmstadt Matthias
      Das Problem mit dem Olymaten hatte ich auch seinerzeit bei meinem 4-türigen P1. Da auch seinerzeit keine Teile bekommen habe, habe ich mir für 20 DM einen Schachtwagen aus dem Wald gezogen und alles umgebaut. Ich brauchte die Pedalerie und auch das Getriebe sowie auch die Hilfswelle der Kupplung, die Kupplung nebst Schwungmasse und auch andere Kleinteile. Ging eigentlich ganz gut. Den Schalthebel habe ich damals so gelassen wie er war. der Umbau hat einen ganzen Tag verschlungen, weil ich so was vorher noch nie gemacht hatte. Aber dann war Ruhe, bis ich den Wagen verkauft habe. Den ganzen Olymat-Kram habe ich irgendwann ml ausgebaut und weggelegt. Habe die Teile seinerzeit zum echten Schrottpreis angeboten, keiner wollte sie haben. Irgendwann habe ich alles mal entsorgt.

      Gruß Winfried
      Hallo Zwotee,
      hatte ja bereits in einem anderen Beitrag von dir geantwortet.
      Die Olymatgeschichte ist eine schöne Sache , wenn sie funktioniert. Mein B Rekord fährt damit sehr angenehm und entspannt.
      Auch ich suche noch alle wichtigen Teile für die Reserve. Ist kein leichtes Unterfangen.
      Viel Erfolg bei der weiteren Rekord - Suche.
      Chris
      Fahrzeuge:
      1. Opel Olympia Rekord B / 1,7s , Olymat, Bj. 1965, 2 Tür Limousine , Standard, ungeschwei., Originalzustand
      2. Opel Olympia Rekord Modell 56 / 1,5 / Bj. 1955, 2 Tür Limousine, Exportmodell für die Schweiz über GM Biel,
      ungeschwei., Originalzustand
      3. Ford V8 Super Deluxe 4 Door Sedan / 3,6 / Bj. 1941, guter überholter, originaler Zustand
      + 10 Oldtimer 2 Räder (Moped/Motorrad/Roller), + 6 Oldtimer Fahrräder....und mehr altes unnütz Zeuch .. ;)

      Wohnord: 41751 Viersen
      Tach,
      einen Olymat fahren war schon immer eine etwas teurere (aufwändige Sache). Das hat bei einem Neuwagen schon extra gekostet. Wieviel ?
      Olymat hieß das Ding bei Opel, wurde aber von Sachs hergestellt. Den Saxomat hat es in verschiedenen Ausführungen gegeben. Es gab den
      Saxomat als FL-A und als FL-R. Die Teile sind nicht miteinander tauschbar. Bei der Ersatzteilbeschaffung ist dies zu beachten. Bei Opel ist nur der FL-R eingebaut worden. Es gab mal eine Nachfertigungsaktion, die aber auch schon geschichtlich ist.
      Ich selbst fahre sehr gerne Olymat und habe auch schon ein paar repariert.

      Gruss Rolo :auto1:
      Okay, aber wie ist denn das nun mit dem Schalten und dem Gaswegnehmen? Für mich wäre das nur dann eine Bedienungserleichterung, wenn beim Berühren des Schalthebels der Vergaser auf Leerlauf blockiert würde. Dem scheint aber zumindest bei Opel nicht so zu sein.

      Andernfalls hätte ich vermutlich ein motorisches Problem, im richtigen Moment den Gasfuß zu steuern. Beim normalen Auskuppeln mit linkem Fuß - Gaswegnehmen mit dem rechten Fuß ist das etwas anderes.

      Aber ich müßte es selbst einmal ausprobieren (dürfen)!

      Tschüß
      Klaus

      altopelfreak schrieb:

      Andernfalls hätte ich vermutlich ein motorisches Problem, im richtigen Moment den Gasfuß zu steuern. Beim normalen Auskuppeln mit linkem Fuß - Gaswegnehmen mit dem rechten Fuß ist das etwas anderes.

      Dann müßtest du mit einem Schaltwagen auch Probleme haben.
      Beim Schaltwagen hast du noch einen Arbeitsschritt mehr, das auskuppeln.
      Matthias Olymat lässt sich sehr schnell schalten.
      Bei mir ist das anders, habe jedoch den Verdacht das die Synchronsteine von Getriebe defekt sind.
      Mein Verschleiß in ca. 30 Jahren und 30T km:
      Eine Unterdruckdose, 375 DM bei Matz.
      Ein Rollengehäuse, 100 DM in Bockhorn gekauft. Verkäufer war froh das er das Teil los wurde.
      Mittlerweile habe ich viele Teile doppelt. Wird für meinen Rekord wohl reichen.
      Der Aufbau vom Olymat ist recht simpel wenn man das System erst einmal verstanden hat, wurde sogar im 911er (Ende der 60er) verbaut. Porsche bzw. F&S hat das System noch verändert. Die Einkuppelzeit war Drehzahl abhängig.
      Gruß Werner
      P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn
      Moin Klaus,

      also ich würde sagen die beste Möglichkeit einen Olymat zu testen und dann auch zu verstehen ist...mal auf ein Treffen kommen wo evtl. ein zwei ein solches Auto mithaben und dann mal ne Runde gedreht !! Viel besser wie hier die graue Theorie gedreht. :) Du hattest erst letztens geschrieben das du dich geärgert hast deinen frisch getüvten P1 nicht mal bei der Odenwaldfahrt vorgestellt zu haben. Gibt ja noch zwei drei Treffen in der Spätsaison.

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Hallo Stephan,

      vielleicht schau ich auf dem Panorama-Treffen mal vorbei. Angemeldet bin ich zwar nicht, aber Zaungäste sind ja sicher auch stets willkommen.
      Zitat Rostallergie:

      Rostallergie schrieb:

      Dann müßtest du mit einem Schaltwagen auch Probleme haben.
      Eben nicht, weil ich hier ja mit beiden Füßen arbeite. Ich will mir ja keinen Olymat-Komplex einhandeln, aber für meine Vorstellung wäre es sinnvoll gewesen, wenn der Olymat beim Schalten das Gas unterbrochen hätte. Technisch wäre das gewiß nicht schwer zu lösen gewesen, etwa durch ein Magnetventil, das den Teillastkanal abschaltet. Möglicherweise gab es das sogar bei manchen Saxomat-Autos (s. Badewannen-Taunus). Vielleicht eine Anregung für Tüftler wie @alfred H.

      Tschüß
      Klaus
      Hallo Klaus,
      Der Olymat ist halt eine Kupplungsautomatik und kein vollautomatisches Getriebe. Das Schalten ist aber ziemlich simpel und geht wie beim Schaltwagen: du gehst von dem Gas und dann schaltest du in den nächsthöheren Gang. Nach dem Loslassen des Schalthebels gehst du wieder aufs Gas und er kuppelt automatisch über die Fliehkraft bei der steigenden Drehzahl wieder ein.
      Nur wenn der Motor noch kalt ist kann es mal ruckeln.
      Beim Runterschalten kann man das Einkuppeln noch etwas sanfter machen, wenn man etwas Gas stehen lässt. Das wars.
      Viele Grüße Michael
      Michael mit 1959er Olymat-P1 aus 86971 Peiting