Handbremseinstellungen am P1

      Handbremseinstellungen am P1

      Der Herr vom TÜV hat eine recht entspannte Prüfung vorgenommen. Leider ist der Unterschied zwischen links und rechts bei der Feststellbremse zu ausgeprägt und fernab jeglicher „Gemeinsamkeit“. Betriebsfremde war unauffällig.
      Heute dann Bestandsaufnahme. Es ist wohl so, dass in der linken Seite der Hebel, der die Backen auseinander drückt etwa 5mm Leerweg hat, bevor sich die vordere Backe in Bewegung setzt. Die hintere Backe presst dann aber schon fest an. Selbst wenn der Einstellexzenter für die Handbremse auf maximale Position steht. In der rechten Trommel bewegen sich beide Backen zeitgleich.
      Die Backen von li nach re getauscht, wandert der Fehler mit.
      Können die Backen an der Stelle so stark abnutzen, dass die Schubstange so lange in der Luft hängt?
      gruß, Jerry.

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      Opel 1200 (1,5l, 55PS, 4-Gang, AHK, EZ 3/60)
      Rekord P1 (1,5l, 45PS, 3-Gang, Faltdach, EZ 5/58)

      ...mal wieder die Bremse...

      Hallo 1200er,
      die Bremse ist Dauerthema. Die Handbremse hat an Deinem Wagen nichts mit der Betriebsbremse zu tun, außer,
      dass beide die gleichen Reibpartner nutzen. Wenn die Betriebsbremse in Ordnung ist (Bremswerte o.k., Belagdicke o.k.)
      kann man von einer i.O. Reibpaarung ausgehen, scheint so bei Dir zu sein.
      Die Handbremse ist mechanisch betätigt, das macht sie anfällig auf Reibung aller Art, korrekte Winkel, korrekt arbeitender
      Seilausgleich (das Y-Stück muß gut gefettet sein), freigängige Seile. Beim P1 haben die keinen Schutzschlauch > o.k.
      Wenn Du Dir längerfristig einen Gefallen tun willst, nimmst Du die gesamte Bremsmechanik der Handbremse und der
      Backen vollständig auseinander, machst die gängig, trägst an alle Kontakt / Lagerpunkten hauchdünn Kupferpaste auf und
      baust sie korrekt wieder zusammen.
      Sieh mal die Bilder: 1563 zeigt eine Einstellmöglichkeit für (möglichst geringen) Leerweg der Handbremsmechanik, relevant ist die
      Verstellmöglichkeit in den Pfeilrichtungen. 1566 zeigt die zugehörige Mutter / Exzenterbolzen.
      Hier hast Du die Möglichkeit, beidseitig annähernd gleiche Arbeitspunkte einzustellen (zuerst Betriebsbremse einstellen !!),
      die anderen Bilder zeigen neuralgische Gleitstellen, die Du (wenn Du meinem Rat folgen willst) zerlegen, reinigen, hauchdünn mit Kupferpaste versehen
      und wieder zusammen bauen solltest. Einmal richtig gemacht > hält das sehr lange und sorgt für stabile Bremsenfunktion.
      Die Konstruktion ist ziemlich kompliziert, die Laschen (sie sind mit der kurzen, dicken Feder angespannt) sollen die Bremsbacken ähnlich andrücken,
      (passiv), wie die Radzylinder das aktiv tun. Damit die Backen aber nicht von selbst (Gewichtskraft) anlenken, sind die Laschen vorgespannt (Reibung).
      Leider rosten sie sehr gerne fest. Kurz: Ist nur mit Kupferpaste dauerhaft in Funktion zu halten.
      Das gleiche gilt für alle anderen Reibstellen der Mechanik, auch die dicke Feder auf der Druckstange muß gleiten können.
      Wichtig: Nerven behalten, siehe Bild Nervenzerr !!
      Gruß + gutes Gelingen,
      Alfred. H.
      Dateien
      • DSC01563.JPG

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      • DSC01564.JPG

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      • DSC01565.JPG

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      • DSC01566.JPG

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      • DSC01567.JPG

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      • DSC01569.JPG

        (546,15 kB, 29 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • Nervenzerr_-1024x786.jpg

        (107,93 kB, 35 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • DSC01562.JPG

        (579,85 kB, 32 mal heruntergeladen, zuletzt: )

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Alfred. H.“ ()

      Bliebe noch auf die unteren Anlenkpunkte aufmerksam zu machen, wo die beiden Backen mit ihren Gabeln dem festen Stück sitzen (am besten in 1569 zu sehen).
      Auch diese "Gabeln", obzwar federbelastet, müssen sich bewegen können.
      Der Senior-Typreferent für P-Rekord in der AltOpelInteressengemeinschaft *119
      YouTube Kanal: Heini Humbug (LauxTonbildschau(OPEL),

      @Alfred. H.: Whow, danke für die tolle Anleitung Bebilderung!

      @Harry B. aus O.: die dicken Gabeln sind schon recht schwergängig bis unbeweglich. Also ausbauen, reinigen und wieder einbauen.

      Mir ist aufgefallen, das die Schubstange auf den Bildern quasi auf einem Streifen Metall aufliegt. Die verbauten haben diesen Streifen nicht. Es ist aber nicht so, dass die Stange runterfallen würde.
      ...wahrscheinlich meinst Du die Unterlegscheibe und den Splint.

      Es gibt zwei Ausführungen der Druckstange / Bremsbacke:

      - alt: Fixierung der Druckstange durch Querloch, Splint + Unterlegscheibe

      - neu: Fixierung durch Formbohrung (Schlüsselloch) in der Backe / Anquetschung der Druckstange (wird eingefädelt und sichert durch verdrehte Position Schlüsselloch / Anquetschung)

      Sieh Dir das alles ganz genau an und fertige Fotos von den Laschen, wenn Du den Kram zerlegst. Pro Seite sind nur so 4 unterschiedliche Laschen verbaut, TOLLE KONSTRUKTION mit
      VIELEN FEHLERMÖGLICHKEITEN !

      Gruß,

      Alfred. H.
      Äh, nein. Ich meine den Steifen, den ich mal auf Deinem Bild markiert habe. Werde nachher mal ne Backe aus meinem Teilebestand fotografieren, die sieht aus, wie die eingebaute.

      die fotografierte Backe hat eine Einkerbung, in der die Schubstange liegt. Bei meinen Backen fehlt der untere Teil einfach.
      Dateien
      gruß, Jerry.

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      So.
      als erstes: Nachprüfung der Feststellbremse war: Zitat „Top“.
      Demnach Zuteilung der Plakette und ich habe erstmal Ruhe bis Juli ‘21.

      Die Bremse rechts und links haben wir noch (mehrmals) komplett zerlegt und hin und her getauscht. Dann wurden komplett neue
      Belege aufgenietet und alles wieder zusammen gebaut. Leider passten die
      Trommeln dann nicht mehr drauf. Es waren etwas dickere Belege, vielleicht für Übermaß? Keine Ahnung. Also Belege wieder runter, andere drauf und schon passt die Trommel drauf. Etwas eingefahrenen, und heute dann zur HU.
      Da wir zwei Backen für hinten (rechte Seite) hatten, und zwei für vorne (linke Seite), haben wir statt eine Seite mit zwei richtigen und eine mit zwei falschen Backen, ein gemischtes Doppel eingebaut. Passt gut und alles bewegt sich, wie es soll.

      Ich weiß, so richtig gut ist das eigentlich nicht. Aber ich vertraue den Teilen und der Arbeit, sowie den Ingenieuren beim TÜV.