Carter Fallstromvergaser Explosionszeichnung

      Hallo Peter,

      den Vergaser musst Du nicht wieder runter nehmen.

      Du kannst das Gasgestänge einfach am Drosselklappenhebel aushängen und dann probieren, ob sich die Drosselklappe ohne Gestängeverbindung ordentlich schliessen lässt.

      Auch von oben aus kann man dann ohne Luftfilter wunderbar hinein leuchten, hinein schauen und sehen, was darin vor sich geht.

      Im originalen WHB steht detailliert beschrieben, wie das Gasgestänge richtig eingestellt wird, damit die Drosselklappe vollständig öffnen und schliessen kann.

      Gruß
      Klaus
      So, komme gerade aus der Werkstatt. Ich hatte den Fehler mit der erhöhten Drezahl im Stand schnell gefunden. Auch nachdem ich das Gasgestänge ausgehängt habe, ging die Drehzahl nicht runter. Also doch noch einmal den Vergaser runter und dann habe ich gesehen, dass die Drosselklappe im entspannten Zustand garnicht komplett schließt. Habe dann die Scheibe der Drosseklappe um 180° gedreht und siehe da, sieh hat ganz geschlossen.

      Bevor ich mich an die Einstellung des Vergasers gemacht habe, habe ich dann doch erstmal die Zündung neu eingestellt, alle Zündkerzen gesäubert und die Elektrodenabstände eingestellt. Danach habe ich eine Proberunde gedreht, da lief der Rekord schon ganz gut. Dann habe ich das Ventilspiel eingestellt, allerdings bei stehendem Motor. 2 Auslassventile musste ich nachstellen, der Rest hat gepasst. Gefühlt lief der Motor nach der Anpassung schöner im Leerlauf.

      Danach habe ich den Leerlauf eingestellt...da ich kein Messgerät zur Hand hatte und auch mein Gehör keine Ahnung von 500 bis 550 U/Min hatte, ist mir ein guter Einfall gekommen. Ich habe an das untere Schwungrad vom Motor eine Markierung gemacht und dann dieses bei laufendem Motor mit meinem iPhone 1 Minute in Slowmotion gefilmt. Dann habe ich die Umdrehungen gezählt (jede 10 Umdrehungen einen Strich auf ein Blatt Papier und am Ende zusammengezählt) und war zuerst bei 680 U/Min. Dann noch einmal nachgestellt und ein 2. Mal gefilmt. Ergebnis 590 U/Min. Dann noch einmal nachreguliert und ein 3. Mal gefilmt. Ergebnis 551 U/Min. Das ganze wie im Buch beschrieben über die Drosselklapplenanschlagschraube und Nachregulierung der Leerlaufgemischschraube bis zur erhöhten Drezahl. Hat zwar etwas gedauert mit dem Zählen (ca. 7 Minuten pro Durchgang) aber hat gut funktioniert. Schrauben macht doch erfinderisch.

      Der Motor läuft sauber im Stand und beim Fahren zieht er sauber in allen Gängen durch. Läuft auf jeden Fall besser als vorher...die Arbeit hat sich mal gelohnt.

      Vielen Dank an alle für die hilfreichen Tipps.

      Gruß Peter
      Hallo Peter !

      Super, daß am Ende alle Bemühungen zum Erfolg geführt haben und auch noch eine tolle Geschichte zum Schmunzeln entstanden ist ! ;) :)

      Besonders Deine pfiffige Überlegung mit der improvisierten Handy-Drehzahlmessung fand ich klasse !

      Da hast Du schon fast alles richtig gemacht ....

      Herzlichen Glückwunsch bis da hin ! :) :)


      Lieber Peter , jetzt muss es aber leider noch mal ernst werden, weil Du sehr wahrscheinlich eine ganz wichtige Kleinigkeit vergessen hast !!


      Bitte deshalb ganz genau lesen:

      Eine verkehrt herum eingebaute Drosselklappe ist ein Fehler, der im normalen Betrieb nicht auftreten kann, sondern nur durch unsachgemässe Bastelei.

      Es gibt keinen vernünftigen Grund, die Drosselklappe von der Drosselklappenwelle abzuschrauben, ausser die Lagerung der Welle ist ausgeschlagen und muss repariert werden.

      Das ist aber eine Arbeit für Spezialisten und definitiv kein Laienbasteljob, weil Fehler an dieser Stelle schnell lebensgefährlich werden können.

      Der Vorgeschichte nach zu urteilen, war der Drosselklappenfehler an Deinem Vergaser ein "geerbter Bug" vom Vorbesitzer, der ja ohnehin schon wüst an dem Gerät herumgemurkst hatte.

      Da aber nun der Murks bereits passiert ist, muss er auch vollständig wieder beseitigt werden, damit die Betriebssicherheit des Fahrzeuges wieder vollständig hergestellt werden kann.


      Es folgt ein sehr wichtiger Sicherheitshinweis:

      Es ist bei Arbeiten an Vergasern in jedem Falle sicher zu stellen, daß die zwei kleinen Schräubchen, die die Drosselklappe an der Drosselklappenwelle halten, wirklich 100%ig gesichert sind.

      Das heisst, sie müssen entweder auf der Rückseite verstemmt werden (so wie ab Werk) oder zumindest penibelst fettfrei gemacht und mit Loctite "hochfest" eingeklebt und somit gegen unbeabsichtigtes Lösen und Verlust gesichert werden.

      Bist Du nicht zu 100% sicher, dass diese Schräubchen wirklich einwandfrei gesichert sind, dann nimm den Vergaser lieber noch mal runter und kümmere Dich darum, bevor Schlimmeres passieren kann !!

      Was "Schlimmeres" in diesem Zusammenhang genau bedeutet, kann ich gern für alle Interessierten mal separat erläutern, es würde hier den Rahmen sprengen.

      Da ich aber einen solchen Krimi bereits live habe miterleben müssen, weise ich nochmals eindringlich darauf hin, daß die kleinste Schlamperei an dieser exponierten Stelle Menschenleben kosten kann.

      Es geht hier auch nicht nur um die eigene Sicherheit und die eventueller Mitfahrer, sondern auch um das Leben völlig unbeteiligter anderer Verkehrsteilnehmer und Passanten.

      Deshalb bitte 100% sauber arbeiten !

      Dankeschön für Euer aller Verständnis !

      Viele Grüße
      Klaus
      Na ja, die tödliche Auswirkung setzt wohl eine Ereigniskette voraus, für die mir die Fantasie fehlt.
      Es wäre schon blöd genug, wenn ein Schräubchen im Ventilsitz landet.

      Natürlich macht es Sinn, bei einer Überholung die DK auszubauen und die Welle zu prüfen, zu reinigen und neu zu fetten, wo man in eingebautem Zustand nicht hinkommt.

      Neue Schräubchen und Sicherungslack dürften genügen, damit nix passiert.

      Hatte die DK auch schon falsch eingebaut, nur bemerkte ich es vor dem Einbau.
      Viele Grüße
      Günther :daumen1: