Restaurierung Lenksäule P2

      Restaurierung Lenksäule P2

      Hallo zusammen!

      nachdem ich eine ganze Weile eher still mitgelesen habe, würde ich nun gerne einen Bericht über die Restaurierung einer Lenksäule schreiben. Da der Radialwellendichtring am Lenkgetriebeausgang undicht war, die Buchsen vom Schaltstock nicht mehr existierten und die Lenksäulenverkleidung das Einzige Teil war, was der Vorbesitzer nicht restauriert hat, wird das Ganze nun überholt.

      Vor einigen Wochen wurden bereits die Schaltstockbuchsen aus PA hergestellt. (Gibts die eigentlich als Repro irgendwo zu kaufen?) Dazu wurden passende Ringe auf der Drehbank gedreht und eingeschlitzt, um diese anbringen zu können. (Davon werde ich im Nachgang nochmal Bilder einstellen).
      Der Schaltstock ist wohl von jemandem selbst zusammengebraten worden.

      Um den Aufwand gering zu halten wurde das Rohr minimal aufgebohrt und mit Reibahlen bearbeitet.
      Nun gleitet das Schaltrohr wieder wunderbar in den neuen Führungen.


      Nebenbei wurde das Lenkgetriebegehäuse noch gereinigt.


      Morgen werde ich versuchen einen neuen Simmering zu bekommen.

      Bei zwei Lackiererein wurde auch schon angefragt ob diese die Lenksäulenverkleidung lackieren könnten.
      Der eine Betrieb würde es für 150€ machen. Der andere nimmt 120€ für das Anschmeißen der Lackierkabine ohne die Lackierpistole in der Hand gehabt zu haben.
      Aber eben dieser war so ehrlich mir zu raten das Teil selbst zu lackieren. Durch die Trenngummies der Motorwand die ich da nicht runterbekomme muss in zwei Schritten lackiert werden. Dass sollte ich lieber selbst machen und eine Farbdose mischen lassen wenn ich den Farbton weiss.
      Nun die große Preisfrage: Kann mir jemand sagen welcher Farbton es ist?

      Im Forum finde ich nichts und die einzigen Farbprospekte die ich fand waren vom P1. Ich würde gerne den Ton der original Dachfarbe treffen.

      Grob würde ich es bei Papyrusgrau einordnen. Der Lackierer erzählte nämlich, dass er wendern eine Farbkarte an die Lenksäule hängt oder mit einem speziellen Messgerät misst. Bisher dachte ich immer solche Geräte geben die RGW- oder CMYK-Zusammensetzung raus. Dem ist wohl nicht so. Das Gerät vergleicht mit einer Farbdatenbank und gibt direkt die Farbe und die Fahrzeugmarke an, mehr nicht.
      Und laut seiner Aussage wären solche alten Fahrzeuge nicht in der Datenbank, wodurch der Farbton auch damit nur angenähert werden kann.

      Den Ausbau habe ich leider nicht dokumentiert. Werde aber bei Interesse den Einbau dokumentieren. Hatte die Lenksäule entgegen des Werkstatthandbuches demontieren können ohne die Sitzbank sowie Fussmatte ausbauen zu müssen.(Gaben die dortigen Platzverhältnisse nicht her)

      Viele Grüße,
      Mathis
      Wow, danke für die schnelle Antwort!
      Ich werde mal versuchen über den Lackierer eine solche Dose zu bekommen bzw. frage ihn mal woher er welche beziehen würde. Halte euch auf dem laufenden :)

      Das Lenkrad möchte ich auch Restaurieren (Risse überarbeiten und Defekte ausbessern). Meint ihr dass wurde auch mit der selben Farbe lackiert wie Lenksäule etc?
      Der Lackierer schätzt zumindest den Lack der Lenksäule als sowas wie einen Basislack (Hab das Fachwort vergessen) ein. Der also keine Grundierung benötigt weil er selbst gut genug haftet. Kann nur schwer einschätzen ob dass damals Materialübergreifend funktionierte.

      Liebe Grüße,
      Mathis
      Hi Mathis,

      wenn dein Lacker mit Glasurit arbeitet hat der das originale Alabastergrau von Opel in der Classic Datenbank. Farbton wie Klaus schrieb L 103.
      =÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷
      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
      ÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷
      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Guten Abend Zusammen!

      nach viel zu langer Pause durch andere Projekte ging es in den letzten Tagen endlich wieder an der Lenksäule samt Lenkrad weiter.

      Die Lenksäule hatte noch den original Lack. Diesen habe ich mit einem feinen Schleifpad abgeschliffen.


      Das Lenkgetriebe wurde eingetütet und dann insgesamt 3 dünne Schichten Grundierung aufgetragen. Zwischen den Sprühvorgängen habe ich die Oberfläche nass mit einem feinen Schleifflies (Netterweise vom besagten Lackierer bekommen) angeraut.



      Anschließend wurden Kratzer oder andere Fehlstellen mit Feinspachtel verfüllt. Die Grundierung kam bewusst vor dem Spachteln drauf, damit man Kratzer usw. besser erkennt. Nach dem trocknen wurde die Spachtelmasse vorsichtig mit 1500er Schleifpapier nass geschliffen, sodass wirklich nur die Fehlstellen verfüllt sind (Weiße Punkte). Dazu habe ich mir kleine ca. 2x3cm Stücke zurecht geschnitten. Die Wahl fiel auf Schleifpapier da es statt Leinen o.Ä. steifer ist und sich keine Dellen bis zum Metall reinschleifen sollten.
      Gespachtelt:


      Geschliffen:



      Der obere Teil ist nun fertig grundiert:


      Für das Lenkrad mache ich eben einen separaten Post.Viel Spass mit den Bildern.

      Liebe Grüße,
      Mathis
      Die Restauration des Lenkrades habe ich gestern angefangen. Leider ist dies mehr eine Kernsanierung.


      Der Konus hatte gefressen und das Lenkrad ging bis zum Bruch des Lenkradabziehers nicht ab.
      Also musste ich notgedrungen in der abgelegenen Garage einen normalen Abzieher nehmen durch den der Kunststoff sehr gelitten hat. Selbst damit ging es nur sehr schwer ab. Es drückte sich erst der Kunststoff weg bevor der Abzieher auf den Kern aufsetzte wobei zwei große Stücke abbrachen.
      Diese werde ich nun in den folgenden Tagen samt der Risse kleben.
      Das größte Stück kam gestern schon dran. Die Oberflächen wurden angeraut und gereinigt. Mit einer Cutterklinge hatte ich kleine Teile herausgeschnitten, um dem Klebstoff noch ein bisschen Platz zu geben. Hierbei werde ich JB-Weld nutzen um schadhafte Stellen auszubessern. Damit habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht, bei den verschiedensten Materialpaarungen. Er hat eine recht lange Verarbeitungsdauer von etwa 30 min und soll laut Hersteller Temperaturen von - 60°C und bis + 300°C standhalten. Daher setze ich große Stücke darauf, dass keine neuen Spannungsrisse an den geklebten Stellen entstehen.
      Erfahrungsgemäß brach bisher geklebtes Material bei Überbelastung eher an anderen Stellen als an der Klebenaht.






      Damit das Ganze auch an Ort und Stelle bleibt und ein bisschen Druck drauf kommt, habe ich es vorsichtig mit Schraubzwingen (Wegen den Kugelköpfen) fixxiert.
      Dafür kam kurz die Lenkachse rein.



      Mit dem Ergebnis bin ich erstmal zufrieden. Der Klebstoff härtet so aus, dass er sich im Anschluss grob abschneiden lässt. Der Rest wurde dann geschliffen.



      By the way: Aus was für einem Material ist diese Ummantelung des Lenkrades eigentlich? So komisches Zeug habe ich noch nie gesehen.

      Liebe Grüße,
      Mathis
      Das Lenkrad sieht ja schlimm aus.
      Hättest du mal früher etwas gesagt, ich habe einen Lenkradabzieher aus Lochstempel.
      Make Eigenbau. Damit und etwas Wärme bekommst du das Lenkrad ohne Bruch runter, ich schwör.
      Gruß Werner
      P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn
      Hallo Frank
      Kannst ich dir gerne leihweise zur Verfügung stellen.
      War nicht das erste mal auf großer Reise unterwegs.
      Versand als BÜWA kostet max. 2,20 EUR
      Ich habe noch mehr "Spezialwerkzeug"
      Evlt. sollte man hier ein Thread erstellen "Verleihnix-Spezialwerkzeuge zum ausleihen"
      Gruß Werner
      P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn
      @Rostallergie ja prima, aber das Thema würde ich aber nur intern erstellen. Geht ja außer dem Forum niemanden etwas an. Soll ich dir noch die Adresse zusenden oder nimmst du diese von Opel HK.de?
      Bitte auch Konto, dann überweise ich dir schon das Geld.
      Gruss und Danke
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Moin Felix,

      wenn ein "normaler" Abzieher ein solcher ist, der von außen um das Lenkrad greift, dann hast Du eine sehr gute Chance den Kunststoffmantel des Lenkrades nachhaltig zu zerstören
      Die "richtigen" Abzieher greifen durch Bohrungen in der Lenkradplatte, dabei üben die keinen Druck/Zug auf den Kunststoffmantel aus.
      Es soll auch andere Wege geben, welche Du in verschiedenen Beiträgen zum Thema nachlesen kannst. Ob Nachahmung zu empfehlen ist, musst Du für Dich entscheiden.
      Ich würde immer (wegen eigener negativer Erfahrung) den "richtigen" Abzieher wählen.

      Gruß aus Werl
      Rudi
      =÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷=÷
      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
      ÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷÷
      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Hallo Felix
      Den Lenkradabzieher kannst du für P1 und P2 benutzen.
      Wie der Name schon sagt ist dieser speziell für das Lenkrad.
      Dieser hat nichts mit den allseits bekannten 2 oder 3 Arm-Abzieher zu tun.
      Bilder folgen ...............hier.
      "Verleihnix"
      Gruß Werner
      P1 mit Olymat & Faltschiebedach / P1 PickUp Rechtslenker aus Kreis Paderborn

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Rostallergie“ ()

      Hallo Mathis,

      damals habe ich die Lenksäule als Greenhorn auch ausgebaut und neu lackiert. Leider war mir das Forum noch nicht geläufig weshalb ich vom Einstellen des Lenkspiels (im ausgebauten Zustand am Besten möglich) oder von der Revision der Schaltstange /Buchsen ersetzten (Rolo hat da ebenfalls eine tolle Lösung gefunden) noch nichts geahnt habe bzw von der gezeigten Lösung profitiert hätte. Noch eine Frage bekommt man die Lenk- und Schaltstange nur demontiert, wenn man das Lenkgetriebe wie Du es getan hast öffnet? Bekommst Du das wieder zusammengebaut? Habe hier schon mal gelesen, dass das nur was für erfahrene Profis wäre??

      Alles richtig gemacht und weiter so Gruß Markus
      Guten Abend Zusammen,

      @Rostallergie Dein Lenkradabzieher sieht wirklich klasse aus!
      Funktioniert bestimmt super :) Naja spätestens die Risse hätte ich ausbessern müssen. Ist mit den Ausbrüchen jetzt nur etwas mehr Arbeit.

      @Arni Das Ganze musste ich ausbauen, da der Simmering vom Lenkgetriebeausgang undicht war. Und Da wollte ich die Chance nutzen, und das Ganze überholen. Auch wegen den Hülsen von der Schaltstange. Tatsächlich war es ganz gut, dass ich das Getriebe aufgemacht hab. Denn es zeigte sich dass Wasser in das Getriebe eingedrungen war.
      Die Schaltstange lies sich (aus der Erinnerung) nicht separat herauszunehmen, ohne dass die Lenkwelle raus ist. Das kann ich aber nochmal prüfen wenn es wieder an das Zusammenbauen geht.

      Viele Grüße,
      Mathis
      Ich hatte es => an anderer Stelle schon mal angesprochen: was ist eigentlich der Grund dafür, dass speziell das Lenkrad in solchen Alt-Opels so schwierig "abzuziehen" ist, was hat Opel sich dabei gedacht? Waren das dermaßen begehrte Diebstahlobjekte oder was...?

      myp1 schrieb:

      Ehrlich, ich hab schon zig Lenkräder aus BMWs (F10/F30) mitsamt Airbag aus- und wieder eingebaut, aber eine derartig aufwendige Lenkrad-Demontage hab ich noch nicht gesehen.

      Dabei werden speziell die M-Lenkräder von F1/3x (gerne auch mitsamt Navi-Rechner und Monitor) massenweise geklaut, da wäre eine solche Maßnahme weit sinnvoller.
      Gruß aus Düsseldorf
      Michael

      ───────────────
      Opel P1 1700