Inkontinenter Antriebsstrang P1

      Inkontinenter Antriebsstrang P1

      Guten Abend zusammen , wollte mit diesem Fred mal eruieren ob es irgendwelche activen P1 oder P2 Fahrer bei denen der Motor und Getriebe 100% dicht sind.
      Hatte meinen ja auch komplett überholt aber leider tropft es gelegentlich doch.Ich rede jetzt nicht von unmengen Öl sondern vereinzelte tröpfchenbildung.
      Da meine Garagenvermieterinn sehr sensibel in Sachen Öltropfen auf den Verbundpflaster des Garagenhofes reagiert und Ihr wahrscheinlich auch sehr gerneEure sauberen Einfahrten mit Öltropfen versaut bin ich jetzt zu dem Schluss gekommen mir eine Abdeckung unter Motor und Getriebe zu bauen.
      An den modernen Fahrzeugen ist das Standart und bietet neben geräuschdämpfung und verbesserte Luftführung unter anderem den wesentlichen Vorteil , das kleinere Undichtigkeiten nicht direkt auf der Straße landen.
      Wenn man die Abdeckung noch mit saugfähigem Filz auskleidet , so würde diese Maßnahme zu ölfleckfreien Garagen sowie Einfahrten führen.
      Damit wir uns richtig verstehen.Ich rede hier von gelegentlicher Tropfenbildung des Motors und nicht von dauerhaft austretendem Öl.
      Wenn man die Abdeckung dann je nach Bedarf 1 bis 2 mal reinigt so kann man das Fahrzeug auch mal auf supersterielen Untergrund parken.
      Ist jetzt nur mal eine Überlegung die ich anstrenge , da ich nicht wirklich an einen dauerhaft dichten Antriebsstrang P1 oder P 2 glaube.
      Bin mal auf Eure Meinung gespannt.
      Hallo Restorer,

      Opel hat leider überhaupt keine hermetisch dichten Motoren hinbekommen. Beim alten OHV neigen

      praktisch alle korkgedichteten Stellen und auch der Borgmannring zur Undichtigkeit. Ölnebel am ganzen Motor

      ist normal, auch gelegentliche (seltene) Tropfenbildung, bevorzugt hinter der Keilriemenscheibe / an der Kupplungswanne.

      Die Situation beim Rekord A ist gegenüber den P´s etwas günstiger, weil die Kurbelgehäuseentlüftung in den Luftfilter geführt ist

      und damit immer ganz leichter Unterdruck im Kurbelgehäuse ansteht. Auch das kann man an den P´s umbauen, dann riecht die

      Kiste im Stand nicht so nach Blow-by-Gas. Die Motorentlüftung ist eine Prüfung wert, frei ???

      Das Getriebeendstück (Kardanwellenaustritt) ist auch oft undicht, obwohl ein regulärer Wellendichtring verbaut ist.

      Eine unwuchtige / verschlissene Kardanwelle oder eine verschlissene Gleitbuchse vereiteln da aber oft einwandfreie

      Wirkung. Ein neuer Dichtring (zwei-Lippen) ist gegenüber dem alten Kram wesentlich besser und schafft u.U. Abhilfe.

      Die Getriebe-Vorderseite ist über einen Papierring (Führung Kupplungslager) und einen Wellendichtring auf der Antriebswelle

      gedichtet, Undichtigkeit äußert sich durch Ölaustritt an der Kupplungswanne. Dort tritt auch Öl aus, wenn der Borgmannring

      nicht einwandfrei arbeitet. Ob das Motoröl oder Getriebeöl ist, kannst Du am Geruch und ggf. an der Farbe feststellen.

      Motoröl ist nach Einsatz dunkel / Getriebeöl bleibt hell.

      Du solltest Dir mal ansehen, woher das Öl kommt. Getriebe ist in den Griff zu bekommen > der Motor wird immer etwas ölen.

      Vielleicht fällt die Auffangvorrichtung dann etwas kleiner aus....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Hallo Leute,
      auch meine Borgmanndichtung ist wieder im Eimer... dieses Mal so stark, dass ich für unser
      Forumtreffen eine Öl-Auffangwanne drunter geschraubt habe... bin gespannt wie viel Öl
      der Motor verliert...
      Der Motor wurde neu überholt und nach ca. 16700 km war er das erste mal undicht. Ich habe
      eine neue Borgmanndichtung eingebaut und nach weiteren 10250 km war sie wieder undicht.
      Wieder eine neue eingebaut (immer Originale Opel Teile) ... die hielt gerade mal 2500 km.
      Ich bin jetzt mit meinem Latein am ende. Ich muss mir jemanden suchen, der das Richtig
      machen kann, sonst droht dem Opelchen das AUS. Ich habe keine Nerven mehr dafür.

      Dateien
      Grüße aus Waldaschaff
      Wolfgang


      Opel gut, alles gut!
      Opel P I / Bj. 4/60 in der Schweiz gebaut
      Opel Rekord C Coupè / Bj. 3/70
      @Wolfgang: Kann ich gerne versuchen :D

      Aber grundsätzlich ist es so, dass die Konstruktion mit dem Borgmanndichtring bei Opel so nicht 100%ig dicht werden kann. Ebenso das Korkdichtungsgelumpe überall am Motor, aber auch die Eirige Blechölwanne und die einfachen Blechdeckel an der Seite und vor allem vorne mit mehreren einfach gepressten Blechteilen übereinander, genau wie der vordere Getriebesimmering der in einer Ausrücklagerführungshülse sitzt, aber auch der hintere Simmering durch den die Kardanwelle quasi laufend Öl pumpt, dass sind so konstruktionen, dass geht nicht in dauerhaft DICHT !

      Das ist genau so wie son Auto vorne nach Benzin und Öl riecht, in der Mitte nach totem Pferd (Rosshaarmatten) und hinten nach Abgas. Das ist so, das war so. Da nützt es auch nix wenn man sich auf die hinterbeine stellt und strampelt dass der ausm Auspuff so stinkt, wenn man dass nicht will, muss man den Motor einfach auslassen und fertig.
      Ich glaube das kennt jeder hier.
      Wie oft wurde ich schon wegen meinem Opel angesprochen.
      Von wegen, den hatte ich früher auch.
      Egal, ob neukauf oder arme studenten, schüler die sich die Kisten später für'n appel und nen ei leisten konnten.
      Habe immer dieselbe Antworten bekommen, von wegen, das die autos schon ab Werk inkontinenz waren. Wenn nicht, dann etwas später.
      Auch die panorama scheiben waren damals schon oftmals undichticht gewesen.
      Nach meiner motor überholung war ne zeitlang Ruhe mit tropfen gewesen.
      Nur eine zeitlang, bis wieder hier und da anfing feucht zu werden. Mittlerweile wehre ich mich nicht mehr akribisch dagegen. Zu einen, weil ich keine Hebebühne habe und keinen bock mehr mehr habe ständig unterm wagen zu kriechen. Zum anderen, ich weiß ganz genau, das der scheiß wieder Inkontinent wird. Ist nur eine frage der Zeit.
      Meine dichtschnürre halten nach der motor überholung noch standhaft dicht, wo ich auch sehr froh darüber bin, weil es die einzige Stelle ist, wo man nicht schnell bzw unproblematisch rankommt.
      Das andere lass ich, solange es nur ein oder zwei, vielleicht gar drei kleine tropfen sind, einfach so.
      Pappe unterm Auto hilft da ungemein. ;))
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Marco“ ()

      Hallo Wolfgang aus Aschaff,

      das ist ja eine interessante Schadenshistorie: Defekt nach 16.000km; defekt nach 10.000km; defekt nach 2.500km.
      Geht irgendwie mit fallender Tendenz (abseits aller Statistik).
      Wenn Du einen Einbaufehler begehst, wird sich das nicht erst nach 16.000 km äußern, sondern relativ zeitnah.
      Hier im Forum hatten wir schon mal den Fall, dass die Borgmanndichtung nicht dicht zu bekommen war. Als
      Ursache war eine zugesetzte Entlüftung gefunden worden (der Krückstock am Seitendeckel, resp. der Abluftstutzen.
      Ob der ganz frei ist (Drahtgewebe im Seitendeckel) ist eine Prüfung wert und schnell zu machen.
      Dies ganze angebliche Motordichtung funktioniert "gerade soeben", wenn im Kurbelgehäuse leichter Überdruck entsteht
      ist Ölaustritt unvermeidlich. Deshalb auch der Tip zur Verwendung eines Rekord A Seitendeckels, er entlüftet in das
      Luftfiltergehäuse und damit in ein leichtes Unterdruckgebiet (beim Fahren, im Standlauf eher nicht).
      Versuch das mal, ehe Du aufgibst !

      Gruß, viel Erfolg + munter bleiben !!!

      Alfred. H.
      Hallo Alfred,
      die Entlüftung habe ich vom A-Motor übernommen und in den Luftfilter
      geführt. Habe mit dem Mund auch schon in den Schlauch geblasen...
      keinen Widerstand zu spüren... scheint gut frei zu sein.
      Aber was ist mit dem Öldruck... mein Motor hat immer zwischen
      2,5 und 2,9 bar Druck.... ob das die Borgmanndichtung vielleicht nicht
      dichten kann?
      Grüße aus Waldaschaff
      Wolfgang


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      Opel P I / Bj. 4/60 in der Schweiz gebaut
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      Hallo Wolfgang,

      der Borgmannring selbst ist nicht druckbeaufschlagt, davor sitzt eine Schleuderscheibe und in dem Ringraum dazu ist unten ein Ablauf (in der letzten Lagerbrücke).

      Hier kann nur Druck anstehen, wenn die Ablauföffnung durch Dichtmasse o.ä. verschlossen ist.

      Der Öldruck wird durch ein Regulierventil in der Ölpumpe geregelt, er liegt bei warmer Maschine und angehobener Drehzahl mindestens so bei 2,5bar, oft auch höher (höhere Drehzahl)

      weil sich dann zum Regelventil noch Fließwiderstände addieren. Das Regelventil hat Opel-typische Toleranzen...

      Im Leerlauf (Maschine warm) liegen so unter 1bar an, hängt vom Zustand der Pumpe, der Leerlaufdrehzahl und dem Zustand der Lager ab (Öltemperatur + Viskosität natürlich auch)

      Der Öldruckschalter (Kontrolle) hat einen ziemlich weiten Toleranzbereich: 0,3......0,8bar > Opel-typische Toleranzen...

      Bei kalter Maschine ist das im Leerlauf etwas mehr, als 1bar relevant sind aber die Drücke bei warmer Maschine.

      Nachdem Du nach den Dichtring-Reparaturen immer relativ viele Kilometer zurückgelegt hast, ist m.E. ein Einbaufehler nicht ursächlich. Der Ring ist entweder richtig eingesetzt, dann ist er dicht (mehr oder weniger).

      Oder, er ist nicht sachgerecht montiert, dann ist er praktisch sofort undicht.

      Dass die ganze Konstruktion Krampf ist, ist ohnehin klar.

      Ist die Lauffläche der Kurbelwelle einwandfrei ??? / Ist der Ablauf im letzten Lagerdeckel frei ??


      Gruß,

      Alfred. H.
      Hallo Alfred,
      beim ersten mal, hat sich die eine Hälfte der Borgmanndichtung im Motorblock ca. 1 cm in
      den Lagerdeckel reingedreht... der Streifen im Lagerdeckel aber nicht in den Motorblock.
      Bild: 0894 / 0896
      Beim 2. mal drehte sich die Dichtung eine halbe Umdrehung mit der Welle.
      Bild: 1620 und 1621
      Die Ölablaufbohrung ist frei... Wir haben beim 2. mal auch Stifte in den Motorblock
      und Lagerdeckel mit eingebaut damit sich die Dichtung nicht mehr mitdrehen kann...
      Aber so wie es ausschaut, was mag wohl jetzt sein... hat sie sich wieder gedreht????
      Dateien
      Grüße aus Waldaschaff
      Wolfgang


      Opel gut, alles gut!
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      Opel Rekord C Coupè / Bj. 3/70
      Es soll ja einen Vitonring der speziell für Oldtimer nach Maß gefertigt wird geben.Der Ring soll sportliche 160 euronen kosten.Falls Ihr den Motor eh zerlegt habt würde ich das damit eventuell mal probieren.Dieser scheiß Stoffetzen von Opel kann nichts.Habe bei MB einige Grafitborgmannringe erneuert.Keiner war danach undicht.War schon am überlegen den von MB zu verbauen aber die Nut beim Opel ist konisch und nicht rechteckig
      Auserdem ist die Nut wohl auch tiefer.
      Das andere Korkdichtungsgelumpe Getriebedeckel Steuergehäuse und vorderes Getriebegehäuse hab ich mit der MB Dichtmasse 100%trocken .
      Hallo Wolfgang,

      die Lauffläche auf der Kurbelwelle ist nicht schön, hat Rostnarben. Wenn der Ring sich verdreht, kann es doch nur sein, dass die Reibung/ Haftkräfte gegenüber der Kurbelwelle

      größer sind, als gegenüber der Gehäusepassung. Die Kurbelwelle ist normalerweise blank geschliffen, die Gehäuseteile sind formgespindelt. Der Docht sollte demnach fest im Gehäuse sitzen (keilig)

      Tut er aber offensichtlich nicht. So ganz einfach ist der auch nicht zu verdrehen, wenn er fest eingepaßt ist. Deine Bilder legen den Verdacht nahe, dass die Reibung zwischen Kurbelwelle und Docht

      zu hoch ist. Die Rostnarben können ein Grund dafür sein. Wahrscheinlich weniger bei der Fahrt, als bei Start nach längerer Standzeit, da ist wenig Öl vor Ort und der Docht könnte verhaken.

      Vielleicht hilft es, die Kurbelwelle hauchdünn überschleifen zu lassen. Dann wirst Du ggf. etwas tricksen müssen und die Kurbelwelle selbst ganz vorsichtig als Einbauwerkzeug für den Docht

      benutzen. Die Sache mit den Viton / Silikonringen habe ich auch schon mal gehört, aber selber noch nicht gesehen oder versucht. Aber auch bei Verwendung der Kunststoffdichtung ist eine

      einwandfreie Lauffläche der Welle nötig. So geht das m.E. nicht....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Bei den alten MB Motoren 615-617 sind spitze Stahlstifte als Verdrehsicherung jeweils im Block und im Ölwannenunterteil montiert.
      Vielleicht sollte man da am Opel Block um ein Verdrehen zu verhindern was anfertigen.Zwei kleine Bohrungen und dann angespitzte Rundstifte einschlagen.
      Die Geschichte mit dem Vitonring wäre auch eine Überlegung wert.So wie ich das verstanden hab wird der Ring ja einteilig gefertigt und könnte dann ohne die zwei Stoßkanten über den Kurbelwellenflansch gezogen und als Ganzes eingesetzt werden.
      Hallo,
      schon mal Danke für die Tipps... die Sache mit dem Rost an der Welle
      werde ich beim nächsten auseinander nehmen überarbeiten (lassen).

      Restorer62: Beim letzten mal habe ich schon Stifte eingesetzt.
      Grüße aus Waldaschaff
      Wolfgang


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