Gewöhnliches Bremsverhalten.

      Gewöhnliches Bremsverhalten.

      Mein Rekord bremst recht aggressiv. Ich fahre ausschließlich im Stadtverkehr. Wir haben hier öfters schlecht einsehbares Rechts-vor-Links und jedesmal wenn ich an so eine Stelle komm -Ich fahre dann langsamer- und etwas stärker bremse, kommt ein infernalisches Quietschen der Reifen, die Räder blockieren. Heute bin ich rechts abgebogen. Das Auto vor mir wollte gleich wieder abbiegen. Ich wieder gebremst. Rekord hat blockiert, Räder gequietscht und das Heck ist leicht ausgebrochen. Ist das Stand der Technik oder ist etwas nicht in Ordnung?
      Da ist was nicht in Ordnung. Und es besteht definitiv sofortiger Handlungsbedarf.

      Bei solch einem Verhalten ist der klassische Verdächtige ein zugequollener Bremsschlauch, der die Bremse abrupt ansprechen lässt.

      Üblicherweise geht die betroffene Bremse dann auch nicht mehr ganz zurück, und die Felge/Radkappe wird warm/heiß.

      Wann wurde zum letzten Mal die Bremse überholt bzw. geöffnet bzw. fachmännisch kontrolliert? Am besten Trommeln runter (geht ja beim Opel recht schnell) , dann erkennt man den Zustand von Belägen und RBZ. Dann tauscht man am besten die Schläuche und die Bremsflüssigkeit. Und wenn man schon mal dabei ist, kann man auch mal die Radbremszylinder öffnen und...
      Wenn Du da eine kompetente Werkstatt hast...

      Vielleicht gibt es aber auch jemanden in Deiner Gegend, mit dem Du mal gemeinsam die Trommeln abnehmen kannst zum "gucken". Trommel ab, "gucken" (z.B. ob die Bremse verölt ist oder die Bremsbeläge einseitig abgefahren sind), Trommel wieder drauf und Bremse (wieder) korrekt einstellen sind eigentlich "Basics" die jeder ganz einfach selbst machen kann, wenn man das 1x vernünftig gezeigt bekommt. Das kann man dann bei Bedarf zu Hause mit Heimwerkermethoden machen, ohne gleich in die Werkstatt zu müssen.

      Arbeiten an den Bremszylindern bzw. das Öffnen der Bremshydraulik kann man dann ja wieder der Werkstatt überlassen.
      Hallo Hannes,

      die Bremsen an den alten Opel´s sind ein Dauerthema. Sie sind generell sehr empfindlich, das liegt u.a. schon an der Bauart, die
      stark auf Reibwertschwankungen reagiert. Ein geringer Flugrost in der Bremstrommel läßt die Bremse praktisch sofort blockieren.
      Das ist der Konstruktion "eigentümlich".

      Leider sind viele alte Kisten aber auch "eigentümlich", in dem Sinne, dass u.U. viele Vorbesitzer Teile eingebaut haben "die gerade da waren".

      Leider sind Kombinationen möglich, die sich nachteilig auswirken.

      Wenn nicht "alles zusammen paßt", funktioniert der Wagen nicht zufriedenstellend. Deshalb rate ich in jedem Fall um eine genaue und

      umfassende Inspektion der gesamten Bremsanlage und deren Einzelteile auf richtige Kombination, funktionsfähigen Zustand, Alterserscheinungen,
      Beweglichkleit, Verschleiß, Einstellung + Wirkung.

      Wenn das ALLES in Ordnung ist, hilft oft eine etwas längere Fahrt über Land, die Bremswirkung zu vergleichmäßigen.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Hab gerade mit der Werkstatt telefoniert, die den Wagen betreut hat, die sagte Zylinder und Schläuche sind vorne neu gekommen und der Wagen hat beim TüV immer tadellose Werte gehabt. Denke ich bin einfach zu wenig feinfühlig beim bremsen.
      Naja, wenn man keine Ahnung hat und eh nix sieht, bringt das wenig... Das ist wie wenn ich in nen Boatnischen Garten schaue, dann sag ich auch nur "schön Grün" oder "schön bunt"...

      Die Bremsen brauchen in der Regel keine Feinfühligkeit, sondern eher kräftigen Tritt, wenn die so blockieren, ist bei dir was kaputt...
      Mir ist da noch so eine Idee gekommen:

      Kannst Du lokalisieren, ob das Quietschen von vorne oder hinten kommt? Du schreibst Du hast das Gefühl der Wagen bricht hinten aus, also tippe ich auf blockieren hinten.

      Beim bremsen verlagert sich das Gewicht des Fahrzeugs nach vorne. Die Bremsleistung muss vorne also wesentlich höher sein als hinten. Moderne Fahrzeuge mit Bremskraftverstärker haben hier einen Bremskraftreduzierer für die hinteren Bremsen, so wird die Bremskraft meiner Erinnerung nach v/h ca. 70/30% verteilt. Bei unseren alten Autos fehlt das, das muss dann meinem Verständnis nach durch die Einstellexzenter vorgenommen werden.

      Kann es einfach nur sein, dass Deine Bremsen hinten zu fest eingestellt sind, diese dann zu stark bremsen, denn wenn der Wagen sein Gewicht beim bremsen nach vorne verlagert, das siehst Du an Autos dass die beim bremsen "nicken" und eintauchen, dann wird die Vorderachse mehr belastet, und die Hinterachse entsprechend entlastet, die hinteren Räder neigen dann eher zum blockieren.

      Für diesen Fall würde ich mal hinten die Einstellexcenter einen Zahn zurückstellen und dann vielleicht auf einer leeren Sandfläche/Parkplatz/Feldweg prüfen, ob alle Räder gleichzeitig greifen und blockieren, im Sand kannst Du (etwas fester
      bremsen mit moderatem Tempo) das Bremsbild nämlich gut erkennen, falls Du keinen Bremsenprüfstand hast.

      Vielleicht ne blöde und laienhafte Idee, aber man soll ja nichts ausschliessen bei der Fehlersuche.
      Viele Grüsse
      Micha

      Aus Brokdorf/Elbmündung sowie Gustavsburg bei Rüsselsheim



      Hallo Hannes,

      wenn Dein Heck beim Bremsen ausbricht, dann blockieren die hinteren Bremsen.
      Neue vordere Komponenten helfen Dir da gar nicht.

      Lasse die hinteren Bremsen und die restlichen Schläuche auch in Ordnung bringen und die KOMPLETTE Bremsanlage prüfen, warten und ggf. instand setzen.

      Marc's Zitat:
      "Die Bremsen brauchen in der Regel keine Feinfühligkeit, sondern eher kräftigen Tritt, wenn die so blockieren, ist bei dir was kaputt... "
      ... trifft ausserdem den Nagel auf den Kopf !

      Mach den Pfuschern Dampf oder fahre in eine vernünftige Werkstatt.

      Auch wenn sich hier viele User berufen fühlen, sich gut auskennen und deshalb aus der eigenen Sicht heraus auf anderer Fähigkeiten schliessen:

      Laienbasteleien an Bremsanlagen waren, sind und bleiben immer lebensgefährlich !! ... und zwar für den Nutzer des Bastelobjektes und auch für völlig unbeteiligte Dritte.
      Solcherlei Fahrzeuge haben auf der Strasse nichts verloren.
      Lass das von jemandem machen, der etwas davon versteht ... wenn da trotzdem Fehler passieren, kannst du denjenigen wenigstens in Regress nehmen.
      Wenn Du selbst bastelst und jemanden über den Haufen fährst, am besten noch ein Kind, weil Deine Bremsen nicht funktionieren, wirst Du nicht mehr froh. Das ist ein anderer Schnack, als ein nicht bauartgeprüftes Lämpchen.

      Technische Laien dazu zu ermuntern oder anzustiften, an hochgradig sicherheitsrelevanten Kfz.-Bauteilen, wie der Bremsanlage herumzupfuschen, das ist nicht nur völlig unüberlegt und grob fahrlässig, sondern fast kriminell und absolut unverantwortlich.

      Komischerweise kommt kein Mensch auf die Idee, anderen Leuten als Laie an den Haaren herumzuschneiden, den Blinddarm herauszunehmen, an der Gasstherme zu basteln oder ihnen ein Partybuffet zu verkaufen .... aber zur gefährlichen Laienmurkserei am Auto oder Motorrad fühlen sich immer noch haufenweise Leute berufen ! :( :(

      Ich habe grossen Respekt vor Autodidakten oder Enthusiasten, die es im Hobbybereich auf professionelle Kenntnisse und Ergebnisse bringen, aber es sollte jeder seine persönlichen Grenzen kennen und wissen, wo spätestens Schluss ist mit lustig ...

      Alles andere ist grenzenloser Leichtsinn !

      Bitte immer daran denken !

      Allzeit gute & sichere Fahrt
      und einen herzlichen Gruß aus Westfalen !
      Klaus
      @Klaus: Schlechter Vergleich :D Medizin, KFZ Handwerk und Friseurhandwerk sind reglementiert, aber ein Partybuffet darf jeder liefern, der meint, er könne kochen :D

      Mach den Pfuschern Dampf oder fahre in eine vernünftige Werkstatt.


      Kannst du bei der aktuellen Wetterlage und der aktuellen Auftragslage (zumindest bei uns in der Region sind grade alle KFZ Höfe und ale Auftragsbücher voll) ja mal versuchen...

      Mark schrieb:

      aber ein Partybuffet darf jeder liefern, der meint, er könne kochen


      Moin Mark. Normal sage ich ja zu Sachen Technik nix, aber ich denke das Klaus in diesem Fall genau eine solche Art Mechaniker meint.
      Bevor Du mit den Kopf durch die Wand rennst, überleg dir was du im Nebenzimmer willst. :hmm:




      Wilms Wohnort 48691 Vreden
      Wilms Fuhrpark
      P II Schnelllieferwagen 1700 Bj 60

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      Volvo B 10 M Knickgelenkbus
      VW Sharan
      Hyundai H1

      Alfred. H. schrieb:



      Gibt es da in seiner Nähe keinen Kollegen ?? Vom Schimpfen wird nix besser (jedenfalls sein Auto nicht).




      Der Hannes hat seinen Wohnort mit " ... aus der Oberpfalz" ja nur einigermassen grob umrissen.

      Wenn ich über Google nach passenden Werkstätten suche, bekomme ich zwischen Regensburg und Nürnberg eine ganze Litanei ausgespuckt.

      Da sollte sich ja jemand qualifiziertes finden lassen, der an einem alten Opel Rekord die Bremsanlage in Ordnung kriegt, oder ?

      Was etwaige sachkundige und hilfsbereite Forenkollegen dort in der Gegend angeht, bin ich mangels Information komplett raus und der falsche Ansprechpartner, da über 500 km entfernt.

      Es mag sich doch mal jemand aus der dortigen Gegend räuspern ...
      Es geht (mir) primär darum, die Bremstrommeln abzunehmen. Das kann ein technikinteressierter Laie problemlos. Und am besten geht das (beim ersten Mal), wenn jemand über die Schulter guckt der weiß wie es geht.

      Dann sieht man, ob die Bremse verölt ist, oder die Beläge gebrochen oder stark einseitig abgefahren sind, oder eine Feder fehlt, oder ein Niet, oder... - zur Not stelle ich ein Foto ins Forum.

      Und dann entscheide ich, welche weiteren Maßnahmen erforderlich werden, und ob ich mich überhaupt noch traue, auf eigener Achse in die Werkstatt zu fahren.

      @Klaus: ich schrieb nix davon, dass Hannes an der Bremse "rumpfuschen" soll.

      Streng genommen kann man schon beim Radwechsel viel falsch machen. Sollte man deshalb nur den "zertifizierten Radwechsler mit gültiger Bescheinigung der Berufsgenossenschaft" da ranlassen?

      Nur weil es heute (im Gegensatz zu früher) nicht mehr üblich ist, einfache Handgriffe am Auto selbst zu erledigen, muss das doch nicht heißen, dass man als engagierter Oldtinerfahrer nicht mal schnell selbst nach dem rechten schaut.
      Kann auch sein, daß ein oder mehrere RBZ undicht und dadurch die Beläge verölt. Diese saugen sich dann mit Bremsflüssigkeit voll wie ein Schwamm, ohne daß man es ihnen unbedingt von aussen ansieht. Umsomehr bemerkt man aber genau diese beschriebene Erscheinung mit dem starken Rupfen beim Bremsen.

      Ansonsten, wenn kein Defekt vorliegt sind die Alt-Opel-Bremsen tadellos und können es auch über lange Zeit bleiben!

      Viel Erfolg!