Spur einstellen

      Spur einstellen

      Hallo zusammen,

      Der TÜV hatte bei meinen A-Rekord die Spurstange und -köpfe bemängelt. Nachdem wir diese gewechselt hatten, wollte ich die Spur einstellen lassen.

      Der hier ansässige Boschdienst hat allerdings nach einigen Versuchen aufgegeben. Weder mit der "neuen" noch der "alten" Anlage konnten die Spiegel richtig am RAd montiert werden, da es zu weit in den Kotflügel ragt.

      Nun müssen wir es wohl selbst mit der alten Strick&Metermaß-Methode machen.

      Leider ist zu diesem Thema im Werkstatthandbuch nur ein Verweis auf das Techn. Grundbuch. Im Grundbuch (Vorderradaufhängun 1962) habe ich dazu aber nichts gefunden. ?(
      Vielleicht kann mir jemand den Teil mal fotografieren. ... oder vielleicht kann jemand die genaue Vorgehensweise beschreiben ... wir wären dankbar.

      viele Grüße
      Jürgen
      Den Sturz kannst du mit Zollstock und Wasserwage überprüfen. Einstellen kann man den nicht, aber man kann die Gelenke vom P2 verbauen, dann ändern sich die Werte evtl. wie gewünscht. Hängt davon ab wo man hin will.

      Den Nachlauf kann man nicht ohne weiteres mit Hausmitteln messen(einstellen).

      Die Spur kann man mit nem Maßband einstellen, dass geht ohne Probleme und genau so Exakt wie mit nem elektronischen Achsmessgerät.

      Die neue Messtechnik passt halt nicht immer an alte Autos, die alte Messtechnik nicht immer an neue Autos, so ist das heute halt...
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      Natürlich läßt sich Nachlauf und Sturz einstellen! Dazu gibt es diese gabelförmigen Einlageplättchen an den Schrauben der oberen Lenkerachse mit unschiedlichen Stärken.

      Nur ist das nichts für die Eigenarbeit und wahrscheinlich auch nichts für die meisten heutigen Werkstätten. Bin derzeit noch auf de Suche nach einer Lösung.

      Tschüß
      Klaus

      PS: Welche Gelenke sind das, die sich beim P2 geändert haben? M.W gab es beim Übergang P1 - P2 keine Änderungen an der Vorderradaufhängung.
      ...bei den P1 ab und P2 läßt sich der Sturz und der Nachlauf nicht so recht einstellen. Dort gibt es keine Plättchen.

      die Drehachsen der Lenker sind fest im Achskörper. Ab Rekord A ist das anders. Aus nicht nachvollziehbaren Gründen

      besitzen Autos aus den 60gern immer noch Sturzwerte "nach Postkutschenart". Das ist technisch falsch. Die damals

      verwendeten Reifen waren "anders". bei positiven Sturzwerten bietet die Abrollkontur einen "Kegel", der die Reifen

      nach außen laufen lassen will (Verformung im Latsch). Damit die ganze Geschichte geradeaus fährt, hat am relativ große

      Vorspurwerte realisiert (Kompensation). Das ist technisch Unsinn (bei Gürtelreifen). Vorspur und Sturzwerte nahe Null sind o.k.

      Der Nachlauf (geometrisch) ist aus heutiger Sicht zu klein, weil nach Diagonalreifen ausgelegt.....aber kaum zu ändern: Geht trotzdem, mit etwas geringerer

      Lenkungsrückstellung. Seitens Opel gab es hin und wieder Gelenke (Querlenker oben), die außermittig gebohrt waren, damit ist

      eine Sturzkorrektur in Grenzen möglich. Langlöcher gelten als unfein. gehen aber auch.

      Gruß + munter bleiben !!

      Alfred. H.
      @Maverick, wenn Du die mittlere Spurstange wechselst, ändert sich der Spurwert des rechten Vorderrades, abhängig von der

      Längentoleranz der Spurstange alt / neu.

      Das linke Vorderrad "hängt" direkt am Lenkgetriebe, das rechte Vorderrad ist über die mittlere Spurstange und den Umlenkhebel angelenkt.

      Das Auto fährt dennoch geradeaus, weil Du mit dem Lenkrad immer eine "Gesamtspur einstellst, die beide Räder symmetrisch laufen läßt.

      Wenn beider Vorderräder gleich vom einseitigen Verschleiß betroffen sind > Spurfehler.

      Wenn nur ein Vorderrad betroffen ist, liegt oft ein Nachlauf / Sturzfehler vor, dann "zieht" die Kiste aber immer etwas schief.

      Gruß,

      Alfred. H.
      Ich habe das A Rekord überlesen, ja, beim A Rekord kann man auch den Sturz einstellen.
      Wie gesagt, Einstellung von Sturz ist auch in Heimarbeit nötig, dazu nimmt man ne Wasserwage, hält die grade (mit nem Finger am Kotflügel abstützten) und kann am Felgenhorn oben und unten messen, dass sollte man hin bekommen...
      Beide Reifen innen stärker abgenutzt=zu wenig Vorspur und umgekehrt.

      Die Vorspur ist dazu da, das Spiel in den Spurstangenköpfen während der Fahrt auszugleichen. Wenn das Spiel jetzt weg ist, kann ein beidseitig ungleicher Verschleiß auftreten.

      Einseitig ungleicher Verschleiß kommt entweder von rasanter Kurvenfahrt oder ungleichem Sturz.
      Viele Grüße
      Günther :daumen1:
      Ja, so sehe ich das auch.

      Der Durchmesserunterschied beim Kurvenfahren zwischen Außen- und Innenflanke führt zum Radieren auf der Außenflanke, umso mehr je breiter der Reifen ist.

      Der Unterschied zwischen Fahrer- und Beifahrerseite kommt (vor allem bei Nutzfahrzeugen) daher, dass man Linkskurven schnelle fährt, weil man weniger Fliehkräfte erfährt.

      Bei Omnibussen stellt man daher negative Vorspur (-10') statt der vorgegebenen 0 ein.

      Das alles ist ein Stück weit normal. Wenn der Spurdifferenzwinkel nicht stimmt, wird dieser Effekt verstärkt (kann bei Deinem Auto durchaus sein).

      Ich würde das mal vermessen lassen. Aber nur mit gleichmäßig abgefahrenen Reifen bitte.
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      Viele Grüße
      Günther :daumen1:
      Ich glaube nicht, daß man in jedem Fall ein ungleichmäßig abgenutztes Refenprofil derart treffsicher diagnostizieren kann. Wenn schon, dann würde ich stets die gesamte Vorderachsgeometrie unter die Lupe nehmen (lassen).

      Auch eine Unwucht kann auf Dauer solche Verschleißbilder verursachen. Wobei die wenigsten Reifenhändler heute noch wissen, daß es auch Autos gibt, bei denen die Reifen stets am Auto montiert ausgewuchtet werden müssen.

      Tschüß
      Klaus

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „altopelfreak“ ()

      Mark schrieb:

      Ich habe das A Rekord überlesen, ja, beim A Rekord kann man auch den Sturz einstellen.
      ...

      Man kann bei allen Opels Sturz und Nachlauf einstellen. Mir ist nur nicht ganz klar, was sich beim P1 ab ca. Mai 58 bzw. Fg,-Nr 820 XXX grundlegendes geändert hat.

      Im P1-Werkstatthandbuch von 1957 sind die Arbeiten zur Sturz- und Nachlaufeinstellung noch einigermassen verständlich beschrieben. Später erfolgte eine Aufteilung der Reparaturanweisungen in die sog. "Technischen Grundbücher". D. h. hier sind die Arbeiten nicht mehr typbezogen, sondern allgemein für alle Opel-Modelle beschrieben, während die Werkstatthandbücher der einzelnen Opel-Typen nur noch ganz kurz die jeweiligen Abweichungen behandeln. Dadurch wird aber die Verwirrung komplett!

      Eine Erklärung in den Technischen Nachrichten fand ich bisher nicht.

      Vorderachseinstellungen, d. Vorspur, Sturz und Nachlauf, sind irgendwann nach 1958 in das "Technische Grundbuch Lenkung" gewandert. Dieses ist auf der P1-Seite von @Maverick zum Download verlinkt. Aus dem Inhalt werde ich jedenfalls nicht mehr schlau! Vor allem verstehe ich nicht, warum zwischen "Ausführung A - Durchgehendes Lenkstützrohr" und "Ausführung B- Stahlscheibengelenk" unterschieden wird. Bei letzterer sind auch die Gabelscheiben gezeigt. Möglicherweise die Unterschiede zwischen Rekord P2 und Kapitän P 26. Vielleicht kann uns das ja mal einer der fortgeschrittenen Schrauber hier erklären!

      Festhalten kann man lediglich: Vorspur, Sturz und Nachlauf sind bei allen Opel-Typen einstellbar! Die Frage ist nur wie beim einzelnen Typ bzw. Baujahr.

      Tschüß
      Klaus

      Einstellteile für Sturz + Nachlauf, P-Modelle

      Liebe Freunde,

      wegen der Einstellteile für die Sturz + Nachlaufwerte an der VA der P-Modelle gibt es Unterschiede, bis Fg.Nr. (ca. 1958) und ab Fg.Nr.

      Bis Fg.Nr. siehe Bild 1432 links.

      Die Sturz / Nachlaufverstellung wird durch eine exzentrische Lagerung im "Querstück" bewirkt, es sitzt im unteren Querlenker, die Funktion ist
      analog zu den Rekorden 1953 bis 57.
      Sturz und Nachlauf sind nicht unabhängig von einander einstellbar, sondern über die Exzentrizität (gemessen ca. 2mm) gekoppelt !!
      Das Lochbild des oberen Führungsgelenkes ist zentrisch > keine Verstellmöglichkeit. Lenker + Führungsgelenk gehören zusammen.

      Ab Fg.Nr. hat Opel einiges geändert, siehe Bild 1432 rechts.

      Die Exzenterbuchse ist entfallen, das Schwenklager dreht sich jetzt direkt im Querstück.Der obere Querlenker wurde geändert, das Führungslager wurde geändert, mit jetzt exzentrischer Bohrungslage: Befestigung / Kugelmitte.
      Der Sturz läßt sich damit in zwei Stellungen bringen, Drehen des Führungslagers bewirkt eine Änderung, wie auch immer....und willkürlich.
      Der Nachlauf läßt sich (in sehr engen Grenzen) durch Drehen des Querstücks etwas verstellen, soweit es die Gewinde erlauben (ist heikel).
      Von einer "Einstellmöglichkeit" möchte ich angesichts der vorgesehenen Maßnahmen nicht sprechen, es gibt eher diverse Montagemöglichkeiten,die mit Glück eine Radstellung im Toleranzbereich ergeben....
      Bild 1433 zeigt die beiden Führungsgelenke in den Funktionsmaßen im Vergleich, die rechte Version ist schon vollgekapselt + dauergeschmiert,(ab Kadett A). Der Kopf baut etwas höher auf > Nacharbeit am oberen Lenker erforderlich.
      Bei meinem 57ger habe ich es hinbekommen, den Sturz annähernd auf Null zu stellen, mit noch anderen Maßnahmen.
      Beim P1 leider nicht ganz...

      Gruß + munter bleiben !!

      Alfred. H.
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      @alfred H.
      Danke für die Info! Aber so ungefähr habe ich mir das schon gedacht. Auf jeden Fall finde ich die frühe Ausführung bis Mitte 58 mit den Exzentern, die durch eine Kronenmutter abgekontert werden viel besser zu handhaben. Was aber immer noch nicht verstehe, was das Lenkstützrohr mit der Sturz- und Nachlaufeinstellung zu tun haben soll!

      Tschüss
      Klaus