Lenkungsspiel

      ...das Lenkungsspiel ist einstellbar, in Stellung: "Geradeaus" muß es Null betragen, so muß es auch eingestellt werden.

      am Lenkgetriebe gibt es zwei Einstellungen,

      1) die Spindel (Lenkradwelle) sie wird mit einer sehr großen Schraube / Kontermutter am unteren Ende des Lenkgetriebes eingestellt

      2) die Stellung des "Lenksegments", das ist ab Rekord 56 die Situation: Kugelmutter zu Lenksegment, das Lenksegment ist "keilig" und wird durch die Einstellschraube
      mehr oder weniger in Kontakt mit der Kugelmutter gebracht. Diese Einstellung MUß bei Stellung "geradeaus" erfolgen, unbedingt. Außerhalb der "Geradeausstellung" wird das Spiel größer,
      das ist normal und gewollt, weil die Rückstellkräfte der Reifen zu definierten Anlagebedingungen führen und nur ein definierter Nullzustand gegeben ist (Toleranzen).
      Tip: Das Lenkgetriebe verschleißt praktisch nicht, oft ist das Spiel in den Gelenken zu suchen.

      Das Werkstatthandbuch gibt eine gute Anleitung dazu.

      Gruß,

      Alfred. H.

      Kugelumlauflenkung, Funktionsteile + Einstellung

      Liebe Kollegen,

      gestern sprach mich Micha an, wegen der Lenkungseinstellung am 56ger. Kurze Zeit danach kam hier eine ähnliche Frage auf.

      Weil ich das ganze Zeug im Keller habe, kann ich hier einige Merkmale zur Funktion und Einstellung angeben.

      Zwei Spiele müssen eingestellt werden, zuerst das Axialspiel der Spindel. Die Einstellung erfolgt über die große Alu-Hohlschraube

      am unteren Ende des Lenkgetriebes, sie ist mit einer Spezialmutter gekontert. Bei den P´s sieht das so aus, wie auf Bild 1380.
      Bild 1383 zeigt die Hohlschraube mit dem Lagereinsatz. Hier stützt sich die Spindel mit der eingeschliffenen Laufbahn axial ab,
      ein gleiches Lager sitzt auf der Gegenseite. Die Laufbahnen zeigt Bild 1386.

      Praktisch gleich aufgebaut ist die Lenkung der Pontone ab 56, das Lenkgetriebe ist hier aber gegenüber den P´s verdreht eingebaut.
      Bild 1382 zeigt ein ab 56 Lenkgetriebe.
      Die Funktion ist gleich. Eine leichte Axialvorspannung der Spindel ist notwendig > Werkstatthandbuch beachten.

      Erst wenn die Lenkspindel korrekt eingestellt ist, kann das Spiel zwischen Kugelmutter und Segment eingestellt werden.
      Diese Einstellung funktioniert durch eine Höhenverstellung des Segmentes, relativ zur Kugelmutter.

      Bild 1384 zeigt den Mechanismus: Die Einstellschraube fixiert die Position des Segmentes über eine T-Nut, eine exakt ausgesuchte

      Beilegscheibe + die Schraubposition relativ zum oberen Deckel, die Einstellschraube ist auch hier gekontert, Bild 1381.

      Prinzip siehe bitte Bilder 1385 und 1386, die Verzahnungen sind keilig gestaltet, wenn das Segment in der Höhe verstellt wird, ändert sich natürlich das Zahnspiel

      und damit auch das Lenkspiel. Die Verzahnungen sind zudem so gestaltet, dass die in Stellung: "Geradeaus" im Eingriff befindlichen Zahnungen das geringste Spiel

      zueinander haben. Das bedeutet, dass das Lenkungsspiel IMMER IN GERADEAUSSTELLUNG eingestellt werden muß !!!

      Zum besseren Verständnis füge ich noch 3 Bilder an sie zeigen das Segment noch einmal von der interessanteren Seite.

      Bild 1387 zeigt den verzahnten Bereich nochmal etwas besser, man sieht auch hier die Keilform der Zähne. Wenn man die

      Einstellschraube dreht, ändert sich mit der Höhe das Spiel. 1388 und 1389 zeigen andere Perspektiven.

      Die Position der Einstellschraube dazu ist bei den P´s oben auf der Lenkung, vom Motorraum aus zugänglich, bei den Pontonen muß die Einstellung des Zahneingriffs

      vom linken Radhaus her vorgenommen werden.

      Die Ölfüllung ist durch den Vierkantstopfen zu kontrollieren.

      Gar nicht so selten ist aber auch eine "Wasserfüllung" anzutreffen, das Wasser steht dann unten in der Lenkung und läßt die Spindel verrosten > Schrott.

      Auch das kleine Kugellager kann durch Rost leiden, die ältere Ausführung hat eine Blechfassung, die Dimensionen sind aber bis Rekord E gleich (Kunststoffkäfig).

      Wenn die Lenkung weiter zerlegt werden soll / muß, rate ich von jeder Art Bastelei dringend ab, das ist eine Sache für Kollegen mit Erfahrung und etwas Übung.

      Die Teilesituation ist opeltypisch. Insgesamt ist die Lenkung aber hinsichtlich Funktion (Leichtgängigkeit, Verschleißverhalten + Lenkgefühl) für die damalige Zeit gut gelungen.
      Ich vermute, sie ist Amerikanischen Ursprungs (Saginaw ??), zöllige Abmessungen der Innenteile legen das nahe.
      Viel Spaß + munter bleiben !!!
      Alfred. H.
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      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Alfred. H.“ ()

      Hallo,

      ich habe mir mal das technische Handbuch zur Einstellung der Lenkung angesehen. Sicherlich nicht schwierig wenn mans schon mal gemacht hat aber leider ganz schön umständlich beschrieben/formuliert und wenn die beiden Spezialwerkzeuge für die vordere /untere Kronenmutter und das Teil fürs Lenkrad fehlen dann sieht es schon wieder schlecht aus für do it yourself.
      Ich würde gerne noch eine Frage anhängen,
      bei mir sind die Buchsen an der Lenkstockwelle ausgeschlagen.
      Laut Anleitungszeichnung sind es anscheinend zwei unterschiedliche Gleitlager/Buchsen im Lenkgehäusehals.
      Gibt es dazu Referenznummern oder Teilenummern für Ersatzbuchsen aus neuer Fertigung
      oder zumindest Abmessungen um diese vor dem Ausbau zu organisieren?
      Und wer hat noch den Spezialabzieher in der Garage....?
      Grüße Ernst

      Buchsen f. Lenkstockwelle P1

      Hallo Ernst,

      die Lenkstockwelle der P´s ist dreifach gelagert, siehe Bild 1405:

      Wellendurchmesser an der Pos. 1 = 1" = 25,4x mm, Buchse ist abgebildet, Opel: 9 02 591, l = 30,5 mm

      Wellendurchmesser an der Pos. 2 = 28 mm hab keine Buchse, Opel 9 02 592

      Wellendurchmesser an der Pos. 3 = 1" = 25,4x mm, keine Buchse im Ersatzteilkatalog abgebildet oder benannt, sitzt im Deckel …

      Die Außendurchmesser sind nicht einwandfrei meßbar > gerollte Buchsen

      Ich vermute mal, die Teile gibt es noch, bei Matz, sie sind nicht so gefragt.

      Für das Ausreiben der Buchsen ist eine beidseitig geführte Reibahle erforderlich, das ist Präzisionsarbeit.

      Bei meinem 57ger habe ich die Lenkstockwelle auf Nadellager umgebaut, er hat nur zwei Lager 1".

      Es gibt Nadellager in 1"; aber auch in 28mm, z.B. von Torrington, siehe anliegende Scan´s aus dem Katalog.

      Das geht nur, wenn der Schaft der Lenkstockwelle einwandfrei in Ordnung ist (und ist blutig teuer, sorgt aber für eine

      top-leichtgängige Lenkung). Die Freunde bei der Otto-Lange-KG in Wittingen haben mir die Freude gemacht und

      das Lenkgetriebe entsprechend gespindelt. Bin sehr damit zufrieden.

      Dann brauchst du noch den Wellendichtring unten: Opel 9 02 6 83 und die Dichtung oben (Deckel): 9 02 406.
      Die Lenkspindel muß dazu heraus, sie ist sehr oft angerostet, schmiere sie gut ein, so weit Du herankommst,
      Du mußt nämlich die ganze Länge durch den Abdichtring am Lenkgetriebe (obere Seite) nach unten raus ziehen !!!
      Wenn die Spindel gut eingecremt ist, geht das normalerweise ohne Beschädigung des Dichtrings, das ist ein dicker O-Ring,

      Opel meint, er wäre 17,6 x 5,8 mm 9 02 704. Bei persönlicher Sichtung dieses Teils (im Hause Matz) mußte ich aber

      feststellen, dass der in unserem P verbaute Ring anders ist.... Sieh zu, dass er heile bleibt.

      Viel Spaß bei der Arbeit / das ist heikel, vielleicht hilft Dir eine Motorenbude o. ä.

      Gruß,

      Alfred. H.
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      Vielen Dank Alfred,
      was für eine tolle und wirklich hilfreiche Antwort...
      Respekt und nochmal Danke für die Mühe.

      Zwar bin ich gut ausgestattet in der Werkstatt , habe aber für knifflige Fragen meinen pensionierten KFZ
      Meister immer als Ratgeber.

      Da ich zwischenzeitlich eine Lenkung gebraucht erstanden habe welche sich leider als "Schrott" entpuppte
      - da der Rost aus dem Gehäuse rieselt -
      habe ich ja nun etwas an "Ersatzteilen" und Probematerial...

      Also versuche ich Buchsen aus neuer Fertigung und werde berichten wie es weitergeht.
      Oder ich finde noch eine brauchbare im ganzen...

      Vielen Dank
      Ernst