Bremsbeläge nieten

      Bremsbeläge nieten

      In einem anderen Beitrag hatte Kapi gefragt, wegen Bremsbelägen / Nieten.

      Man kann die Niete von Hand schlagen, den Hohlschaft etwas aufweiten und dann "umkrempeln".
      Einen Dorn in den Schraubstock spannen, die Backe winkelrichtig halten und nieten.
      Fazit: Es sind drei Hände notwendig, geht nicht vernünftig ohne Helfer.

      Man kann in einen Laden gehen, der eine Nietmaschine besitzt (LKW / Treckerbetrieb),
      manche Bremsendienste haben auch noch eine Nietmaschine. Lohnt sich privat nicht.

      Man kann die Beläge kleben lassen (habe damit keine Erfahrung)

      Für unsere Belange haben Jens + ich uns ein Werkzeug für den Druckluftmeißel gebaut und
      durch mehrere Versuche formoptimiert.

      1350 zeigt den Meißel zusammengebaut, das Werkzeug ist mit einem alten Meißelschaft zusammengesetzt

      1354 zeigt das Ergebnis der Vernietung, kann man so lassen

      1355 zeigt den Arbeitsbereich des Werkzeugs

      So geht es: Dorn in den Schraubstock spannen, Bremsbelag mit Niet winkelrichtig halten (eine Hand).

      Druckluftmeißel winklig aufsetzen und betätigen (andere Hand).

      Natürlich muß die Impulsstärke des Meißels richtig eingestellt werden !! Versuche sind nötig.

      Am Klang der Schläge erkennt man deutlich, wann die Nietung festsitzt.

      Geht einwandfrei, ein Belag hat 10 Niete, ein Auto (P1) hat 8 Beläge = 80 Niete.

      Wir hatten einfach keine Lust mehr, auf die 100% Handarbeit.

      Viel Spaß + munter bleiben !

      Alfred. H.







      Dateien
      • DSC01350.JPG

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      • DSC01354.JPG

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      • DSC01355.JPG

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      Beim mir sind an allen Wagen die Belege geklebt. Der Lieferant gibt lebenslange Garantie auf die Klebung. Man muß aber wissen wie die Originaldicke des Belages war. Denn die Klebefirmen arbeiten mit losem Material, nicht mir Artikelnummern. Meistens sind es 3mm, aber alles andere geht auch. Sozusagen Übermaß denn die Trommel dünner wird
      Opel 1.3Ltr, 1934, 2 Türer Cabrio
      Opel P1, 1958, 2 Türer Limo
      Moin

      Der Daniel hat mir heute die Bremsen gemacht. Die geklebten Bremsbeläge waren lose. die neuen hat er während der Woche wie Jörg_250SE vorbereitet und heute verbaut. Radbremszylinder gab es neue, Handbremse neu eingestellt und Bremsschläuche überprüft. Zum entlüften hatte er eine selbstgebaute Einheit für den Kompressor mitgebracht
      Fazit: Der Jupp bremst jetzt, vorher war es mehr eine Geschwindigkeitsminderung, maximal eine Fahrtverlangsamung.
      Bevor Du mit den Kopf durch die Wand rennst, überleg dir was du im Nebenzimmer willst. :hmm:




      Wilms Wohnort 48691 Vreden
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      P II Schnelllieferwagen 1700 Bj 60

      Olympia Rekord 1500 Bj 57
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      VW Sharan
      Hyundai H1
      Tach,
      ich habe mir auf dem Schrottplatz eine alte Ösenpresse vom Schuster besorgt. Dafür habe ich dann zwei Stempel für die Nieten auf der Drehbank gemacht. Die Presse habe ich auf einen Halter geschraubt den man in den Schraubstock spannen kann. Piff Paff fettich.

      IMG_0047.JPG IMG_0051.JPG

      Nicht so gut wie Ingo seine Originalpresse, aber funktioniert auch.

      Gruss Rolo
      Moin Rolo

      Wollse nich doch nach Ammeloe ziehen? Das Haus nebenan mit der ehemaligen Schmiede gegenüber warten auf neues Leben in der Bude.Da kannse dengeln un schrauben watte wills.
      Bevor Du mit den Kopf durch die Wand rennst, überleg dir was du im Nebenzimmer willst. :hmm:




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      Mir steht die Arbeit beim A Rekord auch noch bevor.
      Bei meinem P1 hat mir mein Vater noch geholfen und war sehr froh darüber gewesen.
      Wie Alfred schon schrieb, man braucht am besten 3-4 Hände für die Arbeit.
      Allein geht sicherlich auch aber zu zweit ist chilliger.
      Wie man die Nieten in Reihenfolge festschlägt hat mir mein bremsenspezie hier im Ort erklärt. So eine nietmaschine oder Alfred seine Erfindung hat schon was.
      Schöner Bericht.
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)
      Hallo Wilm,

      es freut mich, dass dein Jupp jetzt wieder läuft. Ich hoffe du hast dich jetzt vom "Fremdgehen" wie du es mal angedeutet hattest, verabschiedet.
      Viel Spaß zukünftig mit deinem Jupp. :thumbsup:
      Viele Grüße
      Martin
      Opel Olympia Rekord P1 1,5 Bj: 1959
      ....Wilm´s Erfahrungen mit geklebten Belägen sind nicht so selten. Die Klebung selbst (Haftung, Kraftübertragung, Temperaturbeständigkeit)

      ist o.k. Im Ersatzteilbereich liefern auch viele namhafte Firmen (z.B. ATE) Komplettbacken mir geklebten Belägen. Unter den Betriebsbedingungen

      unserer alten Autos kann aber Unterrostung ein Problem werden. Mein ehemaliger Arbeitgeber hat deswegen auf Nietungen gesetzt.

      Um den Trommelverschleiß und ggf. Maßdifferenzen (Ausdrehen) zu kompensieren, liefern Opel + die Bremsbelaghersteller Übermaße.

      Originaldicke an unseren Wagen = 5,0mm

      Opel-Übermaßbeläge haben eine Dicke von 5,6mm

      Textar-Übermaßbeläge haben eine Dicke von 5,5mm

      Mittels einer Belagschleifmaschine können diese Übergrößen exakt auf das notwendige Maß abgeschliffen werden.

      Alte Werkstätten haben so einen Apparat manchmal noch.

      ...Marco, Erfindung ist etwas anderes, früher wurden ganze Schiffe mit Drucklufthämmern genietet, ich war nur so frei,

      den Druckluftmeißel anzupassen. Das Werkzeug braucht nicht mehr Platz, als ein Schraubenzieher, das ist für meine Belange

      vorteilhaft.

      Wilm, halte durch, Dein Auto ist auch nur ein Mensch..., kaum behandelt man es richtig, funktioniert es !

      Gruß,

      Alfred. H.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Alfred. H.“ ()

      Moin Alfred

      Danke für die Aufmunterung. Nun da ich ein sehr intensives Gespräch mit dem Chefmechaniker der damals als Erster den Wagen unter der Lupe hatte ein langes Gespräch hatte, ist es mir klar und verständlich warum der Jupp das macht.Es ist einfach aneinander vorbeigesprochen worden. Der Vorbesitzer hat den Auftrag gegeben das Fahrzeug zu checken und Sachen die nicht in Ordnung sind zu machen. Der Besitzer hat gedacht das alles was so üblich kaputt geht geprüft und neu gemacht wurde. Der Monteur hatte lediglich Verteiler, Zündspule und Batterie als defekt gefunden und instand gesetzt. Er hat die Bremsen nicht einmal kontrolliert weil er ja gut bremste.Die anderen Sachen ebenfalls nicht.Wieso soll ich da was machen, geht doch.
      Da ich in dem festen Glauben war ein gut restauriertes Auto gekauft zu haben war ich so verärgert das ständig was kaputt geht.Das war der Verkäufer allerdings auch und hat zu seinen Lebzeiten die Reparaturen finanziell übernommen. Ihm war es auch zu dumm mir den Wagen so verkauft zu haben. Seine Witwe möchte ich damit allerdings nicht belasten, obwohl sie die Kosten mit Sicherheit übernehmen würde.Sie hat schon nachgefragt ob was nicht in Ordnung ist da sie mich selten mit Jupp fahren sieht.
      Gleich muß der Jupp ran. Ich muß Spargel und Erdbeeren nachbesorgen. Die haben uns gestern leergefuttert.
      Bevor Du mit den Kopf durch die Wand rennst, überleg dir was du im Nebenzimmer willst. :hmm:




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      Alfred, das mit der erfindung hast du vollkommen recht, nur erstmal auf die idee zu kommen mit einem pressluftmeisel bremsbeläge zu nieten, finde ich großartig.
      Manchmal denkt man viel zu kompliziert wenn es auch einfach geht.
      Hier kommt aber auch deine jahrelange erfahrung mit auto' s zu gute.
      Ich weiß, ohne pressluftgedöns, keine titanic oder golden gate brücke. Nur so als beispiel:)
      Jetzt weiß ich ja, wo ich meine bremsbeläge zum aufnieten hinschicken kann:;;;
      Gruß marco
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)
      @Wilm:

      Naja, warum sollte man auch Komponenten austauschen, die "Status jetzt" einwandfrei funktionieren und keinen oder wenig Verschleiß zeigen.

      Sowas kann auch nach hinten losgehen: ein Bekannter hat einen Suleica-Wohnwagen aus den 60ern. Vor einer längeren Fahrt von Kiel nach Österreich kam er auf die Idee, vorsorglich die über 50 Jahre alten Radlager "mal zu wechseln". Neuteile waren hier problemlos erhältlich.

      Er kam damit bis nach Bayern. Da blieb er liegen, weil eins der neuen Lager gefressen hatte. Zum Glück hatte er die alten Lager noch im Wohnwagen dabei, so "kostete" ihn der Spaß "nur" einen Urlaubstag und "etwas" Schrauberei - das liest sich hier zwar jetzt "locker und flockig", in Wirklichkeit ist sowas aber eine Scheiß-Aktion die man sich lieber erspart.

      Das ganze e ist nun ein paar Jahre her, und er fährt immer noch (bzw. wieder) mit den Originallagern.

      Fazit: neu ist manchmal, aber nicht immer besser.

      Jörg_250SE schrieb:

      Naja, warum sollte man auch Komponenten austauschen, die "Status jetzt" einwandfrei funktionieren und keinen oder wenig Verschleiß zeigen.


      Moin

      Das wird einem doch von fast jedem geraten. Ein Fahrzeug das eine ungewisse Zeit lang gestanden hat gründlich zu sanieren. Nach meinen ersten Aufregern wurde mir geraten: Alles raus, neu machen. Da habe ich mich gefragt wozu das, sollte doch alles gemacht sein. War halt nicht so.Wie gesagt, nun weiss ich es und er wird nun so nach und nach generalüberholt.Da rechne ich natürlich immer wieder mit Ausfällen und weiteren Kosten. Ist mir aber egal.
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      Tja, und wo sind da die Grenzen? Wechselt man "vorsorglich" (beispielsweise) die Verteilerkappe, Ventile und Ventilfedern, Zündspule und den Kühlerverschlussdeckel ohne konkreten Befund, nur weil ein Auto 20 Jahre gestanden hat?

      Bei Zündkerzen z.B. bevorzuge ich 40 Jahre alte Bosch "Made in Germany" (auch wenn sie schin "ewig" im Wagen eingebaut sind) gegenüber neuen Bosch "Made in India"...
      Tja, aus dem Grund wollte ich ja ein fertiges Fahrzeug. Gemacht werden sollte meiner Meinung nach grundsätzlich das er problemlos anspringt, vernünftig kühlt und sicher bremst, ebenso sollten die Reifen in Ordnung sein.
      Aber da gehen die Meinungen der Experten ja auch weit auseinander.Der eine sagt grundsätzlich alles neu machen damit es einem nicht wie mir ergeht, der nächste denkt wie du und sagt warum? Wenn er doch läuft. Aber das ist ja nun auch egal. Das ein altes Auto komplett schadenfrei läuft ist auch eher unwahrscheinlich und auch mir klar, aber mir wurde es zuletzt doch zuviel weil es nicht nur Kleinigkeiten waren und immer dann wenn ich was geplant hatte.

      So, und nun zurück zum eröffneten Thema
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      Wilm, natürlich muß man nicht grundsätzlich + alles wechseln. Bevor man aber sagen kann: "Bleibt drin" oder: "Kommt neu" ist einfach eine gründliche Prüfung unerläßlich.

      Bei der Bremse bedeutet das z.B. Zustand der Beläge, Beweglichkeit aller Gelenke / Einstellteile / Kolben, Dichtigkeit, der kompletten Hydraulik, Bremslichtschalter,

      gleichmäßige Bremswirkung, Handbremsseil (gängig, Zustand ?) Bremsleitungen (Rost, Knick, speziell: Hinterachse ansehen, haben sich die Halter für die Gummi-Zusatzfeder verdreht ?),

      Wenn ja, können die die Bremsleitung beschädigen.

      Federn in Ordnung ? (Rückzug und Haltefedern).

      Bremsschläuche (porös, hart, zugequollen ?), sind die Schlauchhalter dran oder abgerostet ? Zustand der Entlüfternippel (Kappen). Bremsflüssigkeit wechseln. Ist der Vorratsbehälter verrostet ?

      Leitung zwischen Vorratsbehälter und HBZ kontrollieren, Deckel des Vorratsbehälters frei (Luftloch).

      Es schadet auch nicht, bei einer Eingangsinspektion auch mal hinter die Staubkappen der Zylinder zu sehen: Rost ? Bremsflüssigkeit ?

      Sind die richtigen Bremstrommeln verbaut ?

      Bei der geringsten Auffälligkeit: Sofort instand setzen. Eine Einkreisbremse ist sehr kritisch. Und deshalb muß man sich diese Mühe ab und zu mal machen. (Ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

      Gruß,

      Alfred. H.
      Moin ihr zwei

      Genau das was Alfred beschreibt war vermeintlich vom Vorbesitzer bestellt, aber vom Mechaniker halt falsch verstanden und (nicht) ausgeführt.
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