Benzinpumpe

      rekord59 schrieb:

      Nur ne kurze Zwischeninfo...die Pumpe stammt von Pierburg und nicht von Opel,diese wurde bei sehr vielen Herstellern verbaut, nicht nur von Opel. Und oft sogar mit dem gleichen Antriebshebel.

      Gruß aus WZ Stephan


      Nein.
      Die Pumpe hatten so viele Autos aus der Bauzeit.
      Die Pumpe gabs bei Borgward, bei Mercedes, auch bei Opel, kein Thema.
      Die Pumpenoberteile, Membranen, Ventile, dass ist immer alles gleich.
      Mein Vater war schon früher mal bei Pierburg zur Besichtigung, als angehender Ingenieur, da hat ihm der Pierburgbeschäftigte gesagt "ja meinen sie, wir bauen unterschiedliche Membranen ein???"...

      Unterschiedlich sind allerdings immer die Füße und die Hebel... Mercedes hat n Stößel, Opel den toten Haken...
      Und grade die "Antriebshebel" sind bei allen Herstellern anders...
      ...es ist doch gut, einem Fehler auf den Grund zu gehen.
      Da ist die Grenze zwischen Beruf + Berufung eben etwas fließender, als sonst so.
      Bei jeder ernsthaften Untersuchung, zu Sachen, die nicht funktionieren, findet man Gründe, warum das so ist.
      Nur daraus kann man ableiten, wie Verbesserungen aussehen müssen (wer klug ist, setzt das um, Opel eher nicht, darum steht es schlecht um die Firma).
      Das ist Grundprinzip in jedem Beruf, von daher hat Rüdiger unbedingt richtig gehandelt und keinesfalls gegen
      seine Pflichten als Arbeitnehmer verstoßen. Erkenntnisgewinn ist langfristig wichtiger als Plan.
      Das kommt jetzt ca. 60 Jahre zu spät....immerhin !

      Gruß,

      Alfred. H.
      Das Schönste an der Sache ist das ich meinen Mitarbeitern und Kollegen noch etwas zeigen konnte was es so heute gar nicht mehr gibt:
      Miserablen Reinheitsgrad, Rotbruch und deren Folgen...
      Das Hebelchen gehört ab sofort zu unserem Ausbildungsmustern
      Das Ganze war für mich fast ein dejavu, da ich sowas in meiner Lehrzeit vor fast 48 Jahren zuletzt gesehen habe.....
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      ...und noch eine Erkenntnis ist bestätigt. Viele Annahmen zur Belastbarkeit metallischer Bauteile beruhen auf
      "Wöhlerversuchen" Dabei wird ein Bauteil mit einer bestimmten Last schwingend beaufschlagt, und die Lastspielzahl
      bis zum Bruch festgehalten.

      Erfahrungswert: Die Last, die ein Bauteil ca. 2 Mio Lastspiele erträgt, wird als "Dauerbelastbarkeit" angesehen (mit Statistik, Streuungen etc. hier grob vereinfacht)
      Der Benzinpumpenhebel ist so ein Bauteil, das nahezu konstante Belastungen erfährt, durch den Nockenhub / die Rückstellfeder

      Wie oft hat er sich wohl bewegt ??

      Annahme: Die Laufleistung der Pumpe beträgt 100.000 km

      Das sind 100 Mio. Meter

      die Räder haben einen Umfang von ca. 1,8m (ganz grob)

      100 Mio : 1,8 = 56 Mio

      Die Achsübersetzung ist 4 (grob)

      Die Kardanwelle hat sich dann 56 Mio x 4 = 224 Mio mal gedreht

      Demnach hat der Motor sich (mindestens) 224 Mio mal gedreht

      Die Nockenwelle läuft mit halber Motordrehzahl...also hat der kleine Hebel 112 Mio Lastspiele hinter sich.

      Tatsächlich liegt die Zahl deutlich höher, der Wagen wurde ja nicht nur im 3. Gang bewegt.

      Die Größenordnung ist aber schon ganz gut getroffen....und eben deutlich höher, als die 2 Mio, bei denen
      bei einem "gesunden" Bauteil auf unendliche Lebenserwartung zu schließen war.

      > Fehlerhafte Teile (Riß, Rost, Schmutzeinschluß…) haben keine unendliche Lebensdauer.

      Die o.a. Betrachtung (Lastspielzahl) trifft in gleicher Größe z.B. für Ventilfedern zu, das sind im Motor
      die am höchsten vergüteten Teile, sie sind allergisch gegen Rost. Wenn Sie eine Rostnarbe haben,
      oder einen Dreckeinschluß aus der Fertigung, werden sie versagen (brechen), irgendwann.

      Genau wie Rudi erinnere ich mich an meine Anfangszeit bei VW, im Labor für Betriebsfestigkeit
      habe ich solche Lebensdauer-Versuche ausgeführt.....

      Gruß,

      Alfred. H.
      Hallo Alfred, tolle Berechnung. Heute wird das aber leider nicht mehr viel gemacht, weil wir eine wegwerf und austausch Gesellschaft geworden sind.
      Man bemerkt auch das sich kaum noch Menschen so wie du oder andere hier im Forum sich dich damit beschäftigen.
      Das ist sehr schade. Das Material ist billiger geworden und es wird einfach ausgebaut und ausgetauscht.
      Zu der Zeit wo unsere Oldis gebaut worden sind fragte man sich noch, so wie du das machst, warum ist dieses kaputt gegangen.
      Freue mich über so Kommentare und Berichte wie du die schreibst.
      Gruss Frank K.
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de