Hitze ist ne Herausforderung für meine Koralle

      Moin,
      mein Rek.B hat gelegentlich, nach Längerer Fahrt und Außentemperaturen über 30°C, ein Anlasserproblem. Kurz nachdem ich den heißen Wagen abgestellt habe, verweigert der Anlasser seinen Dienst. Dann macht der Anlasser nicht mal mehr Klackgeräusche. Ich öffne dann die Motorhaube, und wenn es schnell gehen soll, schalte ich Heizung und Gebläse ein. Dadurch kühlt der Wagen etwas ab, und ich kann den Motor wieder starten.
      Zum Thema Kühler:
      Der Rek. B hat denselben Kühler wie der Rek. A, allerdings mit 90 statt 67 Ps. Wenn ich Alfred richtig verstanden habe, sollte ich meinen Kühler gegen den Rek. E Kühler austauschen. Dann hätte ich trotz geringerer Blocktiefe, und besserem Thermosyphoneffekt, eine leistungsfähigere Kühlung. Vielleicht würde der Anlasser dann auch nicht mehr streiken.

      Gruß

      Michael
      Hallo Michael,
      dein Anlasserproblem hört sich eher nach einem elektrischen Problem an. Durch die auftretende Wärme wird sich der elektrische Widerstand erhöhen und damit auch der am Anlasser wirksame Strom verändern (sinken).
      Gruß aus Werl
      Rudi
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      Man kann einen Oldtimer nicht wie ein menschliches Wesen behandeln. Ein Oldtimer braucht Zuwendung! :alt002:
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      Opel Olympia P1 CarAvan, EZ 06.1960, Koralle/Alabastergrau, 1,7l
      Opel Olympia P1 "nackter Spatz", EZ 18.06.1959, Birkengrau
      Opel Olympia Rekord P1 Cabriolet von Autenrieth, EZ1959, rot
      Hallo Michael,

      der Kühler des Rekord B ist reichlich dimensioniert, der Rekord C hat bei gleicher Leistung ein kleineres Netz. An diversen Opel´s kann man die Historie verfolgen:

      - Kadett A: "großer Kühler", zweiflügeliger Lüfter, relativ dünne Schläuche
      - Kadett B, erste Serie: Dito
      - Kadett B, ab: "kleiner Kühler" 5-flügeliger Lüfter aus Kunststoff (280mm) und dickere Schläuche, Luftschlitze im unteren Luftleitblech zusätzlich

      Der Rundumschlag hat geholfen ! Endlich nutzt der Kadett nun nämlich das untere Teil des Kühlers aus und der Kunststofflüfter verdient seinen Namen !! (die Blechlüfter arbeiten eher bescheiden)

      Gleiches sehen wir auch bei den Rekorden:
      - nachdem man die Konstruktion des P1 endlich verlassen hat (P2 ab) ist der Kühler korrekt ausgeführt und ausreichend leistungsfähig
      - angeströmt wird die ganze Höhe, das ganze Netz wird genutzt, beim Rekord A/B/C kenne ich diese Verhältnisse nicht mehr genau, bei den P´s ja.
      - die Wasserpumpe ist bis Rekord A nach wie vor schlecht
      - der Lüfterflügel aus Blech auch
      - die Wasserpumpe des B ist nun deutlich verbessert, er hat aber noch die Kombination aus großem Kühler und Blechlüfter
      - beim Rekord C wurde dann später der gleiche Schritt vollzogen, wie beim Kadett: 5-Flügellüfter aus Plaste und kleinerer Kühler, beim Automatgetriebe zusätzlich anderes Netz und
      teilweise größere Lüfter, auch 5-Flügellüfter.

      Du siehst: Opel hat den Kühler verkleinern können, weil auf der Luftseite (wirkungsvoller Lüfter) und auf der Wasserseite (wirkungsvolle Pumpe) nachgelegt wurde. Das ganze Thema ist zu komplex für einfache Aussagen, die generellen Aussagen sind jede für sich trivial, und es gibt Zielkonflikte: Bei wenig Druckdifferenz auf der Luftseite, ist eine geringe Blocktiefe u.U. vorteilhaft. Wenn der Lüfter aber viel Druckdifferenz herstellt, gibt es ein anderes Gleichgewicht und höhere Blocktiefen sind möglich.

      Lasse das an Deinem Wagen einfach so, wie es ist. Der einzig sinnvolle Wechsel ist m.E. der Umbau des Lüfter von Blech auf Kunststoff, das würde ich aber auch nur tun, wenn Du Probleme mit der Wassertemperatur hast, das scheint aber nicht der Fall zu sein...


      Spätere Modelle haben dann wieder größere Kühler bekommen, teilweise mit Lufthutzen, teilweise mit strömungsgünstigen Ausläufen (Rekord D, Manta GTE, Kadett GTE und teilweise auch mit gr0ßen Viscolüftern, die nur situativ mitlaufen, wenn die Wassertemperatur steigt, das ist eine sehr gute Lösung, leider dauert es bei Opel aber immer sehr lange, ehe sie das umsetzen...

      Dein Anlasserproblem scheint anderer Natur. Der Anlasser MUß funktionieren, temperaturunabhängig. Wenn Du den Originalmotor verbaut hast, ist ein Anlasserexot verbaut, mit 3 Schrauben am Kupplungsgehäuse.
      Da ist der Einsatz eines moderneren Starters nicht möglich, weil: Motorblock anders, Kupplungsgehäuse anders. Du wirst also Deinen alten Anlasser ertüchtigen müssen.

      Es gibt viele Einflußmöglichkeiten… : Bei Temperatur steigt z.B. der Innenwiderstand des Magnetschalters, was passiert, wenn du den Anlasser überbrückst: Plus an die Starterklemme legen, rührt er sich da ?
      Wenn ja, ist er selbst der Verursacher. Er neigt auch gern zum Klemmen, weil der Zuganker im Magnetschalter hin und herrappelt und Reibrost bildet. Späte Magnetanker sind teilweise mit Kunststoff beschichtet, um das abzustellen. Wenn der Anlasser beim Überbrücken nichts macht, ist er selbst das Problem. Auch am Steilgewinde des "Schubschraubtriebs" gibt es öfter mal Reibrost mit Klemmneigung.
      Es hat keinen Zweck, dann lange herumzubasteln, nimm das Ding auseinander und überhole ihn, dann ist Ruhe.

      Gruß und allzeit kühle Fahrt

      Alfred. H.
      ….und wenn Du einen brauchst, habe ich ca. 6 oder mehr generalüberholte Teile im Keller ! Delco + Bosch. Dein Problem hatte ich auch schon: Kein Einrücken, kein Klacken. Das kommt z.B. bei Delco-Startern vor, wenn die

      Einrückgabel verschlissen ist (Sie verschleißt auf der Rückzugsseite, das ist ein Delco-typischer Defekt).

      Der Anker des Magnetschalters wandert dann in Ruhestellung etwas zu weit aus dem Einzugsbereich raus.....und bei Hitze (erhöhter Widerstand + Anker zu weit aus dem Magnetfeld) reicht das, um das Einrücken zu verhindern.

      Wenn Delco bei Deinem Wagen verbaut ist, ist das mit großer Wahrscheinlichkeit das Problem. Sieh mal nach, oder stelle ein Foto ein. Der Rekord B hat seriell keine Delco-Ausrüstung....wegen des

      anderen Motors hättest Du das besser gleich erwähnt...

      Gruß,

      Alfred. H.
      Moin,
      ich habe den zickigen Anlasser gestern gegen einen Bosch Anlasser ausgetauscht. Ein Hallen Kollege hatte noch einen Anlasser mit 30.000 km Fahrleistung. Den bockigen Anlasser (Bosch) habe ich heute zum Boschdienst meines Vertrauens gebracht. Er ist leicht (3,6 kg), kräftig, kompakt und hat ein Planetengetriebe. Wenn es nicht zu teuer wird will ich ihn reparieren lassen, da ich jahrelang sehr zufrieden mit ihm war.
      Danke für das nette Angebot aus Deinem Teile Fundus. Sollte die Reparatur das Budget sprengen, spreche ich nochmal bei Dir vor.

      Gruß

      Michael
      Ohne ins Werkstatthandbuch oder einen Schaltplan zu schauen: wieviel "Strom" läuft denn über das Zündschloss (direkt?) zum Magnetschalter und wie "dick" ist das Kabel?

      Bei 6 Volt-VW ersparen sich viele den (hier) langen Weg von hinten (Batterie) nach vorne (Zündschloss) und wieder zurücl nach hinten (Magnetschalter) durch den Einbau eines Arbeitsstromrelais in der Nähe des Magnetschalters. Dadurch muss nur noch der Relais-Steuerstrom die "langen Wege" zurücklegen, der Magnetschalter erhält seinen "Saft" über ein "dickes" Kabel direkt von der Batterie, und diverse 6-Volt-Heißstartschwierigkeiten sind vorbei.

      Grüße, Jörg