Rekord B Limo/Coupe 6Zylinder Schriftzug Kofferraumdeckel rechts

      altopelfreak schrieb:

      6 als A und B fristete damals ein wenig beachtetes Schattendasein, zumal gar nicht für den durchschnittlichen damaligen Opel-Kundenkreis bestimmt, sondern stellte eher einen Versuch dar, ob es sich bewähren würde, einen Motor aus dem nächstgrösseren Modell in ein kleineres einzubauen.
      Tschüss
      Klaus


      danke für deine sachliche schilderung und den historischen hintergrund.
      im kapitän fährt sich das schon recht kopflastig, daher stellte ich mir das im rekord dann noch hefitger vor.
      und diese flagge im emblem irritiert daher schon ziemlich...
      ich bin früher Ford P5 gefahren, der sechszylinder, der immerhin auch 1964 auf den markt kam, ist dagegen eine rakete. der motor wurde bis in die 1990er quasi ohne wesentliche veränderungen gebaut und war ein durchzugsstarker, elastischer, wirtschaftlicher motor. daher war ich von dem reihensechszylinder im opel zunächst immer davon ausgegangen dass mit der maschine was nicht stimmt... ;(
      Also von den reinen Fahrleistungen ist der Rekord sogar flotter als der Ford 20m p5.Laut Internet!! Das schöne an dem Motor/Auto ist das Drehmoment der zieht sauber von unten raus.Das mag aber auch daran liegen das der Rekord 6 als Coupé nur 1090kg wiegt.

      Und richtig 165 14 Vredestein Sprint Classic sind bei mir drauf.
      Dann fahre mal einen 20m P5/ P7/ Taunus/ Granada mit so einer 90 oder 85 PS- Maschine. Der Unterschied überrascht wirklich.
      Verstehe nicht warum Opel damals nicht wenigstens einen Doppelvergaser an die Motoren gebaut hat statt diese Carter- Konstruktion.
      Mit einem anderen Gaser erwachte so ein Motörchen sicherlich :)
      Es gab z. B. für die Ford 15m G4B, also die sogenannten Weltkugel/ Seitenstreifen- Modelle der 50er Jahre (!) aus dem Zubehör 2- Vergaser- Anlagen, womit so ein seitengesteuerter Motor sogar flott wurde :)
      @Kapi
      Stimmt, der Ford V6 ab 1964 war ein ausgesprochen gelungener Wurf. Im Ggs. zu Opel gab es ihn in verschiedensten Hubraumgrössen als 1,8, 2,0, 2,3 und 2,6 Liter. Doch auch der Kapitän-Motor hat seine Quälitäten und ist immerhin eine Vorkriegskonstruktion. Aber mit den 100 PS hatte er wohl seine Leistungsgrenze erreicht, so dass ein anderer Vergaser auch nichts mehr gebracht hätte. Der Tuning-Kit mit den zwei Vergasern für den Weltkugel- G4B brachte ja erstaunliche 5 mehr-PS.

      Unter Oldtimer-Aspekten liegt für mich der Vorteil der Rekord-6-Zylinder darin, den klassischen OHV-Sechszylinder geniessen zu können ohne die chromaufwendige Kapitän-Karosse mitfinanzieren zu müssen.

      Was ich bis heute nicht verstanden habe, warum die Radzierringe unverzichtbar und unaustauschbar sein sollen, da sie beim Rekord-6 die Reifenventile stützen. Wer weiss darüber Näheres und ob das bei heutigen Reifen immer noch gilt.

      Was ich ebenfalls nie herausgefunden habe, welcher 2,5-Liter Motor für den Export nach Österreich verbaut wurde. Alle 2,6er, egal ob Kapitän, Admiral oder Rekord bekamen aus steuerlichen Gründen in Österreich stattdessen eine 2,5-Liter-Maschine. Doch wo kam diese her? Opel hat sie seit 1959 als OHV doch gar nicht mehr produziert?

      @Coupe6
      Solch ein 6er- Emblem gibt es evtl. noch in Herne. Aber wenn, dann zu einem stolzen Preis. Kann aber auch sein, dass du die Antwort bekommst "habe grad gestern die letzten weggeschmissen!"

      Tschüss
      Klaus
      ich sehe, du kennst dich gut aus, auch mit anderen marken :thumbup:

      vielleicht haben die für österreich einfach nur andere kolben oder pleuel verbaut.
      die einschlägigen ersatzteilkataloge (die ich bei opel nie kapieren werde) geben sicher aufschluss darüber.

      kommt drauf an wo die motorblocks hergestellt wurden, aber ob die andere bohrungen oder andere kurbelwellen hatten kann ich mir weniger vorstellen.
      worin lag denn der unterschied zwischen den 2,5-schlüsselloch- und den a- kapitän- motoren?
      gruss
      @Kapi
      Vielen Dank, aber oft komme ich auch nicht weiter. Ein 2,5-Liter-Motor für Österreich sowie etwaige passende Teile dafür finden sich in keinem einzigen ET-Katalog.
      Es kann aber sein, dass diese Teile schon 1973 nicht mehr lieferbar waren und deshalb den Austauschseiten zum Opfer fielen. Gewissenhaft wie Opel-Händler nun einmal sind, haben sie alle ihre ET-Kataloge ausnahmslos aktuell gehalten.

      Der Unterschied zwischen dem Kapitän-P25-Motor und den späteren besteht in dem Unterschied zwischen Phase-II und Phase-III. Analog zu den 4-Zyl. betrifft dies einige Detailunterschiede in Block, Kammerdeckeln und einiger Motorteile, die nicht kompatibel sind.

      Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass nach Sommer 59 noch Phase-II-Motoren für Oesterreich gebaut wurden. Andererseits muss die Teileversorung für die älteren Kapitän-Modelle noch einige Jahre gewährleistet gewesen sein. Beim Rekord ist hingegen bekannt, dass nach Mitte 59 auch als Ersatzteil nur noch Phase-III-Motoren geliefert wurden, sogar rückwirkend wieder mit dem Scheibenwischer-Antrieb.

      Tschüss
      Klaus
      Hier ist ein solches Österreich-Exemplar eines Kapitän A mit 2,5-Liter-OHV-Maschine:
      dorotheum.com/auktionen/aktuel….html?currentPage=1&img=7
      Dem Ventildeckel nach zu urteilen scheit dieser Motor der Phase-III zu entsprechen, was die Verwirrung komplett macht. Aufgrund des geringeren Hubraums hat er nur 90 PS.

      Den Kapitän P2,6 gab es für Österreich ebenfalls mit 2,5er-Maschine, die dann nur 80 PS gebracht haben dürfte. Ein solches Auto war vor einigen Jahren mal auf der Veterama angeboten. Leider habe ich den Motorraum nicht inspiziert, um heute eine Antwort zu finden.

      Ich frage mich, ob Österreich ein solch lukrativer Exportmarkt war, dass es sich für Opel lohnte, dafür einen eigenen Motor zu bauen, sofern nicht weiere Gründe diese Entscheidung begünstigten. Es kamen ja auch noch weitere anzupassende Teile wie Vergaser, Krümmer, Zündverteiler etc. hinzu.

      In den sonst sehr ausführlichen Bartels-Büchern über Kapitän und Rekord findet sich keine nähere Information dazu. Lediglich die Produktionsstatistik nennt einige wenige Rekord-B-6 mit 2,5 statt 2,6 -Liter für Export.

      Bekannt ist zudem, dass nach Einführung der CIH-Maschinen für Österreich ebenfalls ein neuer 2,5er im Kapitän angeboten wurde, der gewissermassen den knapp 2 Jahre später erscheinenden Commodore-A-Motor vorwegnahm. Hier jedoch nur mit 112 PS statt 115 angegeben.

      Tschüss
      Klaus