Motor, Getriebe und Kupplung, fragen über fragen

      Hallo Friederich,

      ich habe meine Dichtschnur mit einem alten Kurbelwellenstumpf eingeschlagen. Ich habe allerdings die Dichmasse nicht auf die Schnur gestrichen, sondern nur links und rechts unter dem Lagerbock, hauchdünn.
      Je nachdem welche Dichtmasse du verwendet hast, zerreißt dir diese die Dichtschnur.
      Als Überstand empfinde ich 1,2mm ein wenig viel. So wie Mark beschrieben hat 0,5 - 0,6 mm ist sicherlich völlig ausreichend.
      Ich kann dich durchaus verstehen, da der Aufwand da ran zu kommen, schon ziemlich groß ist. Verliere nicht den Mut und mach weiter.

      Viele Grüße aus Chemnitz von Ina und Jens
      Ina -> Opel Ascona B 16N Automatik 2-Türer EZ 02/1978
      Jens -> Opel Olympia Rekord P2 1700L 2-Türer EZ 02/1963
      Vespa V50N Spezial Rundlenker EZ 06/1973
      ​Simson SR50 CE EZ 03/1989
      Um die 0,4mm mache ich immer.
      Es gibt in den billigen Dichtsätzen durchaus auch Packungsdichtungsmaterial, was gar nicht Ölfest ist und sich beim Kontakt mit Öl sprichwörtlich auflöst... Musst mal vorher in Öl einlegen, hab schon welche gehabt, die waren nach n paar Stunden nur noch Patsche...

      Auf die Lagerbockstellen gehört zum Schluss, wenn man es letztmalig montiert etwas dünne Dichtmasse, Curil oder Curil K2, auf keinen Fall Silikon, das ist zu dick, dann sitzt das Lager hinterher schräg.
      An die Packungsdichtung direkt gehört garnichts. Wichtig ist wie gesagt, das nach Zusammenbau und Probedrehen der KW mit Tusche wieder zu zerlegen und zu gucken, ob die Dichtung noch richtig sitzt, überall getragen hat, der Motor sich leicht drehen lässt, sonst ist sie zu stramm und verbrennt, etc.

      Ansonsten musste den Kram rumbringen, probier ich dass gerne für dich aus:
      Die-Werkstatt-für-klassische-Automobile.de

      Heute habe ich die Kurbelwelle mal mit einer Messuhr an der Lagerfläche des 4. Kurbelwellenlagers gedreht, die Welle läft dort maximal 1 Hunderstel unrund, etwas schwer so unterm Auto liegend...
      Aber was mir aufgefallen, heute habe ich das Einschlagwerkzeug getestet, es Funktioniert echt gut die Dichtung vor allem Gleichmäßig einzuschlagen. Abegschnitten mit 0,65mm (nur an einer schnur überstehend). Ich hatte ja noch eine einzelne übrig...
      Als der Motor lief sind mit immer wieder kleine teile ins Auge geflogen (unterm Auto liegend) die ganz deutlich die grafitfettschicht der Dichtschnur waren!! im Motoröl habe ich hinterher noch ganz viele dandere dieser kleinen teile gefunden. Das heit das die Kurbelwell die Dichtschnur irgendwie beschädigt und sie warscheinlich deshalb undicht wird... denn in den ersten 5Min war die Dichtung bisher immer dicht bis es dann schnell richtig herrausgelaufen ist.
      Aber dummerweiße kann ich hier immernoch nicht sagen was genau das problem ist. (Diesesmal habe ich die Dichtschnur ja richtig eingeschlagen und abeschnitten ...
      Was meint ihr von was kommt das? Kurbelwelle sieht eigentlich glatt aus an der Dichtfläche. Schlechte Dichtschnur?, unrundlaufende Kurbelwelle?(auseschlagene Lager?)

      Bevor alle stricke reisen werde ich dann Warscheinlich echt noch den Motorbauer besuchen....
      mfg
      Friederich Eberle
      Hallo Eberle, ob eine Welle unruhig läuft ist relativ schnell festzustellen. Das Maß was du ausgelesen hadt ist aber schon normal bzw liegt in der Toleranz.
      Als nächstes sind die Lager und dann die Oberfläche prüfen.
      Oberfläche erst grob anschauen und dann wirklich mit einer Lupe.
      Es ist auch möglich das die alte Dichtung die Oberfläche angegriffen hat.
      Was aber auch sehr sehr selten vorkommt.
      Wenn das alles der Norm entspricht bleibt nur noch die Dichtung über.
      Material vergleichen umd die Infos von einem Motorenbauer holen.
      Du kannst dich ja erst per Email dort melden und denen Infos mit Bilder zusenden.
      Ich habe damals mit der Firma gute Erfahrungen gemacht.
      buecker-essing.de
      Auch fragen welche Dichtungsschnur sie empfehlen.
      Hoffe du bekommst es schnell in den Griff.
      Gruss Frank K.
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Ja per Ferndiagnose geht da nichts...
      War heut beim Motorbauer, der meint das ich die rücklaufrillen an der Dichtfläche der Dichtschnur einrändeln lassen sollte und dann mit neuer Dichtschnur von Matz...
      Ich bin mir da etwas unsicher da ich dann ja eigentlich auch n andere Dichtschnur brauch oder? Weildas ist dann ja nicht mehr so einfach rückgänig zu machen... was meint ihr?
      desweitern muss ich auf jeden fall die Hauptlager tauschen.

      Mfg
      Frieder
      Ja ich weiß das die das nicht haben, das hat meine Kurbelwelle auch nicht. Der Motorbauer meint das er welche reinmacht weil es damit besser währe.... und ich vertraue darauf nicht so ganz ... ich denke irgendwie nicht das das zeilführend ist.
      Beim nächsten einbau der Schnur werde ich mal paar Bilder einstellen! Das wird aber erst mach meinem Urlaub sein.

      Mfg
      Frieder
      Nee würde ich nicht machen, das kannst du nicht mehr rückgängig machen.
      Bitte kaufe dir eine gute Dichtung bei Matz. Das Kann auch schon die Ursache mit dem Hauptlager sein.
      Was du auch dabei bedenken solltest, der baut einen ernormen Öldruck auf die Lager auf.
      Bitte Puste mit einem Luftpistole die Ölkanäle durch.
      Es ist auch möglich das der Druck auf dem vorderen Lager so hoch ist und der Druck damit auf die Dichtschnur zu hoch ist, weil das Öl nicht durch einen verstopften Kanal abfließen kann.
      Da du nun alles offen hast, jeden Kanal durchpusten. Auch in der Kurbewelle. Beste ist auf der Luftpistole noch einen Ausatz als Verlängerung.
      Gruss Frank
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Wenn ich mir das genau betrachte und das Hauptlager zu viel Spiel hat wird ernorm viel Druck auf die Dichtschnur kommen und eben nicht abfließen.
      Die Dichtung ist nicht für großen Druck geeignet. Sondern nur, das Abfließendes Öl vor dem Auslaufen zu bewahren.
      Kannst ja wieder berichten. Viel Glück.
      Gruss Frank K.
      Opel Rekord P2 Bj.1962 1,7 L
      Opel Kapitän PL Bj. 1962 2,6 L
      Fiat, Carado I339, Bj. 2020, 2,5 L

      :alt002: P2.Fra.nkheix.de
      Hallo Friedrich,

      das ist ja eine lange Geschichte, mit viel Arbeit und ohne rechten Erfolg. In meinem Keller gibt es Dichtschnur, diverse, habe ich mir mal angesehen, es ist nämlich untypisch, dass nach sauberer Arbeit der Erfolg ausbleibt. Sie ist recht alt und fühlt sich trocken an.
      Diese Dichtungsschnur funktioniert (wie vieles am alten Opel) gerade soeben ausreichend. Wenn Du nun siehst, dass die glatte Kurbelwelle die Dichtschnur ruck-zuck aufarbeitet, sofort nach Einbau, liegt der Verdacht nahe, dass Schmierung fehlt.
      Das aus dem Lager 4 austretende Öl wird durch den Schleuderring abgeschleudert, die Dichtung wäre mit der vollständigen Abdichtung sonst so wie so überfordert, genau wie vorn, am Räderkastendeckel, auch hier ist eine Schleuderscheibe nötig.
      Kann es sein, dass die im Bereich Dichtschnur noch trockene Kurbelwelle die Dichtungsschnur aufreibt, bevor Öl dorthin gelangt ? Deine Beobachtungen herumfliegenden Abriebs deuten darauf hin, es könnte sein, dass die Schnur beim Eintreffen des ersten Dichtöls schon defekt ist....
      Wenn das so ist, dann würde eine leichte Beölung der Schnur nach Einbau (nicht an den Stoßkanten) sicher helfen, die Einbauphase so lange zu überwinden, bis etwas Öl vom Hauptlager dorthin gelangt und dauerhaft schmiert.

      Insgesamt ist die ganze Konstruktion schon etwas altertümlich und verlangt sorgfältige Arbeit, ist aber ohne weiteres beherrschbar. Die Anhäufung grober Defekte nach kurzer Zeit riecht irgendwie nach Schmiermangel.

      Gruß + viel Spaß,

      Alfred. H.
      Also, ich habe meinen überholten Motor auf Rat des Motorinstandsetzters nachdem alle Deckel und Dichtungen dran waren senkrecht aufgestellt, mit der Antriebsseite nach unten. Dann mit Öl gefüllt und zweit Tage stehen lassen. Das dient zur Kontrolle der Abdichtung und damit sich die Dichtschnüre mit Öl vollsaugen können.
      Ein Aspekt wäre aber auch noch wie schon erwähnt, die Ölkanäle am hinteren Lager zu prüfen ob das Öl auch weiter gefördert wird. Das Öl kommt vom Motorblock und muss über die Bohrung in der Kurbelwelle weiter fliesen können. Bitte mal prüfen ob der Öl-Kanal vom hinteren Hauptlager der Kurbelwellenbohrung Durchgang zum hintersten Pleullager hat, da müsste man durchblasen können. Sollte da was verstopft sein kann das Öl nicht weiter und drückt dann an der Borgmann-dichtung raus.


      Motor Details P2 (118) web.jpg
      Wir leben Autos "Opel der Zuverlässige" :wink: