Sooo, jetzt isser kaputt

      Da wir ja hier gerade bei der Motoreninstandsetzung sind, hätte ich mal eine Frage an die Cracks in der Runde.
      Thema Ventilschaftabdichtung...
      Da ja bei den OHV Motoren im eigentlichen Sinne garkeine Abdichtung für die Ventilschäfte verbaut ist, hab ich mir zum Thema so meine Gedanken gemacht.
      Im Federteller sitzt nur ein winziger O-Ring, der wohl verhindern soll, daß das sich im Ventilteller ansammelnde Öl an den Keilen vorbei, entlang des Schaftes in den Brennraum läuft.
      Der Federsockel ist formgefräst und besitzt einen Bund mit 15mm Durchmesser. Die OHV Motoren besitzen keine Führungen im eigentlichen Sinne. Sie sind gebohrt und im Grauguss auf Maß gerieben.

      Jetzt zum Thema. Hat denn schon einmal jemand versucht herkömmliche Ventilschaftdichtungen zu verbauen? Ich habe mir den Elring-Katalog mal zur Hand genommen und tatsächlich auch etwas passendes im Sortiment gefunden. Für DAF LKW werden Schaftdichtungen angeboten mit den Maßen 9x15x17,5 Höhe 13,5mm. Die entsprechen ziemlich genau den von mir abgenommenen Maßen.

      Hat das schon mal jemand versucht?

      Viele Grüße aus Chemnitz
      Ina -> Opel Ascona B 16N Automatik 2-Türer EZ 02/1978
      Jens -> Opel Olympia Rekord P2 1700L 2-Türer EZ 02/1963
      Vespa V50N Spezial Rundlenker EZ 06/1973
      ​Simson SR50 CE EZ 03/1989
      Hat das schon mal jemand versucht?

      Viele Grüße aus Chemnitz


      Ja, so einige, frag mich aber nicht genau wer, ich hab immer nur die kaputten Köpfe aufm Tisch gehabt...
      Die Motoren haben keine Ventilschaftabdichtungen, weil sie keine brauchen. Das ist totaler Quatsch.

      Die Dichtungen (die auch eine vordefinierte Ölmenge durchlassen, sonst würde das Ventil in der Bronzeführung fest gehen) sind für Motoren, bei denen z.B. die Nockenwelle oben liegt und die Spritzöl in vollem Maße auf die Nockenwelle jagen. Da ist im Betrieb oben im Kopf ALLES in Öl, das geht da Literweise durch und die Ventile arbeiten dann quasi unter Öl.

      Bei den alten Motoren mit obenliegender Nockenwelle ist aber kaum Öl im Kopf, weil die nur n paar Tropfen ab bekommen, zum Ölen der Kipphebelwelle und etwas Öl wird dann durch die Gegend geschleudert und Ölt den Rest, u.a. auch die Ventile mit.
      Das Öl was dabei auf den Ventilschäften landet, ist da nötig, sonst frisst das Ventil im Gusskopf. Wenn du da ne Dichtung drauf machst, die da nicht hingehört, nimmst du ihm das Öl weg...

      Ventilschaftabdichtungen funktionieren idr. nur mit moderner Materialpaarung Ventil / Bronzeführung. Die Ventile selbst sind da eher entspannt, das Problem ist aber die Bronzeführung in den Kopf zu bekommen. Heut zu Tage ist das Material (der Kopf) über 50 Jahre alt, wenn du da ne Führung reinmachst, kann es passieren, dass das alte Gusszeug reißt... Hab ich in den letzten Jahren oft gesehen, Motoreninstandsetzer haben Führen eingesetzt, da ist dann der Kopf gerissen, Führung runter gerutscht, Ventil bleibt offen, Kopf ist dann Schrott...
      Ebenso mit Ventilsitzringen, auch da habe ich schon ettliche gehabt, wo dann der Sitz gerissen ist (also nicht der Ring, sondern das Material wo er ausgefräst war). Auch dann ist der Kopf eigentlich Schrott...

      Natürlich geht das auch oft gut, aber ich lasse von sowas die Finger und überhole die Motoren und vor allem die Köpfe genau so, wie es im Handbuch steht. Die Motoren vertragen problemlos bleifrei & E10 sowieso, dann ist man auf der sicheren Seite, und ein ordentlich überholter Motor verbraucht auch fast kein Öl, egal ob mit Schaftabdichtungen oder ohne, es gibt da also nix zu verbessern...
      Im übrigen brauchen die Schaftabdichtungen auch ne Haltenut, die die alten angegossenen Führungsstummel nicht haben, und eine genau zur Ventilbohrung passenden Dichtsitz, den du aufwändig einfräsen müsstest...
      Danke Mark,
      das war eine umfassende Aussage. Ich werde die Abdichtungen also lassen, wie sie sind und nur die O-Ringe in den Tellern erneuern. Mich hat das beschäftigt, weil ich mit dem alten, jetzt defekten Motor, immer etwas Blaurauch im kalten Zustand und im Lastwechsel hatte.
      Es kann natürlich gut möglich sein, daß die verschlissenen Kolbenringe dafür verantwortlich gewesen sind. Einen Umbau auf Bleifrei habe ich im Vorfeld schon ausgeschlossen, weil ich auch schon mehrere Fälle kenne, bei denen sich die Sitzringe gelöst haben.

      Viele Grüße aus Chemnitz
      Ina -> Opel Ascona B 16N Automatik 2-Türer EZ 02/1978
      Jens -> Opel Olympia Rekord P2 1700L 2-Türer EZ 02/1963
      Vespa V50N Spezial Rundlenker EZ 06/1973
      ​Simson SR50 CE EZ 03/1989
      Klasse Erklärung Mark !!!
      BITTE HELFT ALLE MIT bei der ,, Sammlung von Betrieben´


      Fahrzeuge
      Astra H Caravan schwarz 2009

      Kadett C Signalgrün 1979
      Commodore A coupé silber 1967
      Rekord P1 2 türig,Faltdach ,Koralle/Alabastergrau Bj 1957

      Simson Schwalbe Rot/weiß 1985
      Kreidler Florett silber/beige1966
      DKW Hummel Standartblau 1957