Die Bahn im Jahre 1958

      Ich hab den ganzen Bericht geguckt. War wenig Opel drin, aber ich fand trotzdem interessant wie viele Dampfloks betrieben wurden - wenn man den Aufwand für die Biester bedenkt. Und dass die V200 schon soo alt ist wusste ich auch nicht. Den Trans-Europa-Express kannte ich bisher nur von Märklin. Es könnte sogar eine deutsche Krokodil kurz im Bild (Gegenverkehr) gewesen sein. Und war das schon ein Uerdinger?

      Ich sach ma: Gesundes Halbwissen bei gleichzeitiger völliger Ahnungslosigkeit.
      Aber alte Technik guck ich einfach gerne. :popkorn:
      Schöne Grüße

      Dirk
      "Tausi" :wink:

      aus Meerbusch am Niederrhein (zwischen Krefeld und Düsseldorf)
      "P2"-Käpt´n seit Studientagen (so sieht er auch aus) und seit Ende 2015 auch Diplo-A-C
      "Alle reden vom Wetter, wir nicht!" Das waren noch Zeiten!

      Lang ist her, daß die DB mit diesem Sogan werben konnte! Heute führt dgegen schon ein massiver Regenguß zu massiven Zugausfällen und Verspätungen! Alles heruntergeritten und kaputtgespart - es ist einfach ein Jammer. Als Berufs-Fernpendler kann ich täglich ein Lied davon singen!

      Dabei wäre es doch gerade seit Einführung der Kilometerpauschale für Berufspendler attraktiv gwesen, auf die Bahn umzusteigen. Doch entsprechenden Service muß man vermissen, weil gerade dies politisch nicht erwünscht ist. Für Berufstätige darf die Bahn in Ergänzung zum Nahverkehr keine Alternative zum Auto sein, da wird offenbar genau drauf geachtet.

      Nochmal zum Film: Sehr schön erkennt man den noch heute vorhandenen Bahnübergang in der Bonner Südstadt. Der in der Doku interviewte DB-Präsident (1957 - 1972) Heinz Maria Oeftering wurde über 100 Jahre alt.

      Tschüß
      Klaus
      Die Privatisierung der Bahn (wie auch der Post) hat sich allerdings nicht als optimale Lösung erwiesen. Privatisierungen werden den Bürgern allerdings immer noch als das Allheilmittel verkauft. In der Realität hat der kleine Mann nichts, aber auch gar nichts davon. Ein paar Leute an der Spitze der Unternehmen (die mit den richtig guten Jobs) stopfen sich die Taschen voll, Defizite werden aber nach wie vor auf den Steuerzahler abgewälzt, da Post und Bahn de facto immer noch dem Staat gehören. Wenn man sich Bahn und Post heute so anschaut, muss man nicht unbedingt auf den Gedanken kommen, daß alles besser geworden ist. Anhänger des Neoliberalismus finden Privatisierungen aber ganz toll. Man kann nur hoffen, dass den Privatisierern nicht auch noch Autobahnen - da ist man ja bereits dran - oder (ganz schlimm) die Wasserversorgung zum Opfer fallen.
      Gruß Jochen

      Ostallgäu


      Genau das wollte ich ja zum Ausdruck bringen! Zudem ist es nur eine Scheinprivatisierung!

      Mit der Post ist es die gleiche Katastrophe! In meiner näheren Umgebung gab es bis vor 10 Jahren noch eine Postfiliale. Heute ist es nur noch ein Stand ein einem Feinkostgeschäft, wo ich Samstagsmorgens erst einmal eine halbe Stunde Schlange stehen muss, um ein Paket aufzugeben oder Briefmarken zu kaufen. Wie kurz nach dem 2 WK bei der Lebensmittelausgabe!! Das soll nun der Fortschritt moderner Zeiten sein?
      Und dann kommt das Paket mit raren Ersatzteilen nicht einmal beim Empfänger an und ist oft erst nach langwer Recherche wiederzufinden - wenn überhapt!

      Komisch, sonst regen sich die Leute über jeden kleinen Mist auf, aber wenn solch essentielle Dinge des Alltags, die vor 30 bis 40 Jahren problemlos klappten, heute nicht mehr funktionieren, dann nimmt das die breite Masse hin ohne zu murren! Woran liegt das?

      Denn wehe du sagst etwas, dann bist du sofort abgestempelt als "Ewiggestriger", der sagt , damals war alles besser!

      Tschüss
      Klaus
      Nun, da ist sicher was wahres dran.
      Ich vermisse die Postfilialen nicht mehr. Das meiste passiert bei mir elektronisch. Unter anderem Briefmarken werden im www gekauft. Post, die ich bekomme liegt sowohl vom staatlichen, als auch vom privaten Zusteller gebracht, in meinem Briefkasten.
      Was die Bahn angeht, kann ich mir kein Urteil darüber erlauben, ob das früher besser war, oder nicht.
      Auch wenn ich bei vielem das Alte bevorzuge, die moderneren Wagen der Westfalenbahn als privater Anbieter, gefallen mir mehr, als sie dunklen Züge der DB.
      Klar gibt es Schatten. Aber es gibt auch Licht.
      Der kleine Mann müsste viel mehr Steuern zahlen, wenn es noch die hoch-defizitären Behörden Bahn und Post gäbe. In Ländern mit staatlicher Post ist der Paketversand zusätzlich um ein Vielfaches teurer als bei uns. Zahlt auch der kleine Mann. Und ich war vor 40 Jahren schon als Schüler mit der Bahn unterwegs. Da ging noch viel weniger. Dafür mit unverschämtem Personal.
      Bei der Bahn mag das ein oder andere besser geworden sein, wenn ich allerdings an das Projekt "Stuttgart 21" denke... Nein, mir gefällt der Weg mit den Privatisierungen im Infrastrukturbereich eines Landes einfach nicht.

      Bei uns fährt neben der DB auch eine Privatbahn, der ALEX (Allgäu Express). Ist nicht schlecht, die fahren mit sehr bequemen renovierten Ex-DDR-Reichsbahnwaggons. Ganz interessant in diesem Zusammenhang ist, dass ALEX einst zu dem Dienstleister Arriva gehörte, der wiederum der DB gehört. Die Deutsche Bahn hat sich also mit dem ALEX selbst Konkurrenz gemacht. Kartellrechtlich ging da dann wohl etwas nicht, weshalb Arriva das Deutschlandgeschäft in eine Tochtergesellschaft ausgliederte und veräußerte. Mittlerweile gehört der ALEX zur Marke "Die Länderbahn", welche der Firma Netinera gehört, die eine Tochter der Italienischen Staatsbahn ist. Arriva, also die Deutsche Bahn, betreibt übrigens (unter anderem) mit "UK Bus" Linienbusse in England. Ziemlich wirr das Ganze.
      Gruß Jochen

      Ostallgäu


      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „bavaria-blue“ ()

      Riesige Organistionen, ob nun privat oder verstaatlicht, sind immer schwer zu kontrollieren. Das zeigen Beispiele wie der staatliche BER, gewerkschaftlich/ staatlich kontrollierte VW-Konzern oder privartschichtliches Google. Bin selber kleinerer Mittelständler. Aber Unternehmen mit unter 1 Mrd. Umsatz sind für viele F&E- oder Markterschließungsaufgaben zu klein. Wir brauchen die Großen und die Kleinen.

      bavaria-blue schrieb:

      Bei der Bahn mag das ein oder andere besser geworden sein, wenn ich allerdings an das Projekt "Stuttgart 21" denke... Nein, mir gefällt der Weg mit den Privatisierungen im Infrastrukturbereich eines Landes einfach nicht.


      okay, über S21 muss man nicht streiten! Das in Schulnoten 1-6 ausgedrückt ne 12.
      habe letztens über die Schieflagen der Bahnsteig in dem Tunnel gehört... Wenn bei Dir als Privatmann der
      carport 2cm in den öffentlichen Bereich reinragt, erlischt die Baugenehmigung und Du musst das Teil abreißen. Weile baulich nicht zu lösen ist, müssen Bahnsteige eben horizontal wie vertikal schief gebaut werden. Dass,der Rollkoffer am Ende des Bahnsteiges dann irgendwie 50km/h drauf hat,,wenn man den alleine stehen lässt, ist direkt egal.

      Hendrik schrieb:

      Der kleine Mann müsste viel mehr Steuern zahlen, wenn es noch die hoch-defizitären Behörden Bahn und Post gäbe. In Ländern mit staatlicher Post ist der Paketversand zusätzlich um ein Vielfaches teurer als bei uns. Zahlt auch der kleine Mann. Und ich war vor 40 Jahren schon als Schüler mit der Bahn unterwegs. Da ging noch viel weniger. Dafür mit unverschämtem Personal.
      Das ist doch überhaupt nicht gesagt. Auf die Steuerpolitik werden die Verluste bei der Bahn bestimmt keinen Einfluß haben. Es kommt mir auch gar nicht darauf an, ob privat oder staatlich, aber für besseren Service und Verläßlichkeit wäre ich auch bereit, etwas mehr zu bezahlen. Unverständlich ist doch vor allem die Summe unzähliger täglicher Ärgernisse, deren Vermeidung null zusätzliche Kosten verursachen würde. Da werden Zugausfälle und Streckenumleitungen nicht angekündigt, auf Alternativen erst hingewiesen, wenn sie gerade den Bahnhof verlassen haben und Durchsagen werden unhörbar, weil gerade am selben Gleis ein Güterzug durch den Hauptbahnhof donnert und dann, endlich im IC nach Hause, wird dir plötzlich klar, du mußt jetzt 100 km weiter fahren bis zur nächsten Großstadt, weil dir eine spontane Zugumleitung wegen wieder mal eines Selbstmörders nicht mitgeteilt wurde! Dann muß du dir noch vom Zugpersonal anhören "Beschweren Sie sich doch bei den Angehörigen des Selbstmörders aber nicht bei uns..." Diese Liste mit meinen täglichen Bahn-Erfahrungen ließe sich noch endlos fortsetzen. Bei soviel bald 200-jähriger Erfahrung im Bahnwesen darf das einfach nicht mehr vorkommen! Mit der Post ist es ähnlich: Warum kann ich keinen Handy-Kontakt zum Paketzusteller bekommen, damit er mein Haus leichter findet? So geht manches Paket mit Ersatzteilen wieder zurück.

      Tschüß
      Klaus