Fund oder Fälschung?

      Fund oder Fälschung?

      Hallo Alt-Opel-Freunde,

      gestern fand ich im Netz auf der Suche nach historischen Aufnahmen aus Lübeck dieses Bild in einer Serie der Lübecker Nachrichten.
      Unerwünschte Links hin oder her, möchte ich es Euch nicht vorenthalten:

      ww.ln-online.de/Fotos/Empfehlung-der-Redaktion/Stadtansichten-damals/(offset)#p41

      Schaut Euch das Bild einmal ganz genau an! Was fällt Euch auf?

      Zur Info:
      Die Aufnahme entstand bei der Eröffnung der damals neuen Herrenbrücke in Lübeck im Jahre 1964. Damals die größte Klappbrücke Europas, die jedoch wegen technischer Probleme in der gesamten Folgezeit ständig für Ärger sorgte. Wir sind oft mit dem "Badewannen-Taunus" (=Ford 17m P3) - mein Vater mochte Opels nicht- darübergefahren, als ich noch sehr klein war.

      Vor ein paar Jahren wurde sie wieder abgerissen und durch einen Tunnel ersetzt.

      Tschüß
      Klaus
      Um welches der 200 Bilder geht es denn?
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
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      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"
      Das dürfte ein 58er sein, den man mit Hilfe eines 59er Grills und dessen Stoßstange verjüngt hat. Schwupp, schon wars das aktuelle Modell! Die Zierleiste und die Dachrundung sowie die dickeren Heckflossen sind dann so geblieben. Muss man halt rückwärts in der Einfahrt parken ;) . Das mit dem Umbau sollte nicht allzu schwierig sein. Beim regulären 59er erahnt man zumindest den ovalen Kühllufteinlass und die Kotflügel sind auch sehr ähnlich. Sehr toller Fund! Das Prinzip erinnert an die Single-Frame-Grills, die man an den ersten A3 schrauben konnte. Da ist eine ganze Weile einer bei uns rum gefahren.
      Schönen Abend,
      Michael
      Michael mit 1959er Olymat-P1 aus 86971 Peiting
      Moin

      Da ich technisch nicht bewandert bin, fällt mir eigentlich nur auf das der Opel weit vor den Sternchen ist. Wie im wahren Leben damals, und noch von 2 weissen Mäusen geschützt wird.
      Bevor Du mit den Kopf durch die Wand rennst, überleg dir was du im Nebenzimmer willst. :hmm:




      Wilms Wohnort 48691 Vreden
      Wilms Fuhrpark
      P II Schnelllieferwagen 1700 Bj 60

      Olympia Rekord 1500 Bj 57
      Volvo B 10 M Knickgelenkbus
      VW Sharan
      Hyundai H1
      Also ich sehe solch einen 'Bastard' zum ersten Mal.

      Ja, so wie es aussieht handelt es sich um den Dienstwagen des damaligen Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein Helmut Lemke, der hier als erster über die neue Brücke fahren darf. Die Stander-Fähnchen deuten darauf hin.

      Doch was bewog ihn zu diesem Umbau? Ein Frontschaden? Wohl kaum, denn dann hätte er ein neues Auto bekommen. Also eher eine persönliche Marotte, die der Steuerzahler finanziert hat! Immerhin wurde seinerzeit der Kühlerfront des Kapitän P2,6 ein gewisses Überholprestige nachgesagt und das konnte für ein hohes Tier aus der Politik schon bedeutsam sein.

      Für den Umbau benötigt man neben dem ganzen Chrom und Kotflügeln auch eine Habe und die Luftleitbleche.

      Denkbar wäre aber auch, dass es sie hier um ein Vorserienfahrzeug des "Schlüsseloch-Kaptäns" handelt, denn die Heck- und Frontgestaltung des späteren Kapitän P 2,6 lag schon als Design-Entwurf für den P 2,5 vor, wurde aber zunächst wieder verworfen und für das Nachfolgemodell aus der Schublade geholt.

      Vielleicht lässt sich das noch irgendwann herausfinden.

      Tschüss
      Klaus
      Zumindest in den USA, insbesondere bei teuren Spezialaufbauten mit z.B. Panzerung und/oder verlängertem Radstand wurde eine Angleichung an das neue Modelljahr bei Regierungsfahrzeugen des Öfteren praktiziert, die Produktionskosten auf heutige Verhältnisse um die 1-1.5 Mio Dollar hatten. Z.B. der Lincoln Continental in dem Kennedy erschossen wurde war auch nach dem Attentat für insgesamt 13 Jahre mit Grilländerungen in Gebrauch. Ob's bei dem scheinbar nicht sehr speziell ausgestatteten Kapitän auch der Fall war weiß man nicht.
      Evtl. war es das Fzg. von Bundesverkehrsminister Hans Christoph Seebohm. Seebohm war Opelfan. Er bestand immer, entgegen aller Empfehlungen, auf einen Opel Kapitän als Dienstwagen. Ich könnte mir vorstellen, daß die Opelwerke dem zu Folge eine Sonderanfertigung zur Verfügung stellten.
      BMW stellte Bundeskanzler Adenauer einen speziell hergestellten "Barockengel" zur Probe, in der Hoffnung den 300er zu verdrängen. Aber, wie es ausging wissen ja Alle.....
      Übrigens, Hans Albers ließ sich, zeitweise auch in einem Kapitän fahren ( Albers hatte nie einen Führerschein ).
      Willy Millowitsch fuhr Diplomat.
      L.G.
      Früher war Arbeitszeit billig, und Material teuer. Davon profitierten immer noch die Karosseriebauer wie z. B. Autenrieth oder Rometsch. Bis in die 60er kam es noch häufiger vor, dass ein Auto vor dem Verkauf neu lackiert wurde. Also durchaus nachvollziehbar, dass Fahrzeuge "gemopft" wurden (wie man heute dazu sagt).

      Seebohm war Eisenbahnfan und reiste im eigenen Salonwagen.
      Das mit Minister Seebohm ist natürlich ein interessanter Gedanke. Aber ob die Bonner Prominenz extra zur Bückeneröffnung im Kapitän nach Lübeck anreiste? Eher wäre der doch mit dem Flieger gekommen und in Blankensee gelandet. Vielleicht war es auch das Auto vom Lübecker Bürgermeister, bei dem ein höhers Tier mitfuhr.

      Wir müssen bedenken, daß der Schlüsseloch-Kapitän zum Zeitpunkt der Aufnahme schon 5 bis 6 Jahre alt war und für damalige Verhältnisse recht angestaubt wirkte. Immerhin waren ja schon die KAD-A-Modelle auf dem Markt.

      Doch ähnliche Mischlinge gab es gelegentlich immer wieder: Ich habe auch schon ein Rekord A -Coupe mit Rekord B -Schnauze gesehen und bekannt sind ja auch einige Ascona A, die schon damals im Neuzustand auf Manta A -Front umgebaut wurden.

      Tschüß
      Klaus