Rostnester - was tun?

      Rostnester - was tun?

      Hallo liebe Experten in Sachen "Beseitigung der braunen Pest".

      Bestimmt schon 100 mal angesprochen - aber dennoch stets aktuell. Was tun bei Rostbefall in den Ecken?
      Klar - wenn ich zuviel des Geldes hätte, würde ich die Karosse in ein Säurebad befördern lassen und danach das Ganze phosphatieren lassen.
      Hab ich aber nicht! Daher, getreu dem Leitsatz "Wer restauriert verliert", ist nun also nun die "substanzschonende Methode" angesagt (das mit der Substanzschonung bezieht sich in erste Linie auf meinen Geldbeutel ;)

      Was ist also sinnvoll? Klar das wirklich "kranke" Material muss raus. Die überlappenden Bleche soweit möglich öffnen und das lose Material raus. Dann in die Ecken ordentlich mit Korund schießen.
      Aber dann? Alles schön mit Fertan tränken. Und danach versiegeln?
      Was hat bei euch den langfristigsten Erfolg gerade in den Blechlagen rund um die hinteren Radläufe erzielt?
      (Wie gesagt: Ich suche nicht die perfekte Lösung um jeden Preis! Es soll halt die nächsten 30 Jahre halten und nicht sinnlos gewesen sein)



      Freue mich auf eure Experten-Tipps

      Gruß vom Frank mit seiner Rostlaube.
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      61479 Glashütten im Taunus / OPEL Rekord B Coupé 1,7 S, Bj.66

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      Tja, die gezeigten Ecken kannst Du nach Geschmack behandeln. Stumpf schweißen, schleifen, grundieren etc. Oder minimal überlappend, oder eben ca. 15 mm überlappend Lochschweißung ( 5 mm Löcher stanzen). Die überlappenden Bleche vorher grundieren & trocknen, dann schweißen.

      Ob Fertan Rostumwandler & dann grundiern & Lack oder Unterboden- oder Hohlraumschutz nach Wahl ist für mich und ich denke für jeden ne persönliche Glaubensfrage.

      ICH glaube, was ICH an meinem Opel mache ist schon um einiges besser als das was die Kollegen damals gemacht haben oder machen konnten.

      Von daher kannst DU schonmal gar nicht so schief liegen wenn Du überhaupt so arbeitest ( Scheiße raus Blech rein, beidseitig Rostschutz - wie auch immer).

      Der Rost kommt so oder so wieder. Wenn nicht an fragwürdigen, alten Reparaturstellen, dann an Bauteilen, wo man es nicht für möglich gehalten hätte.

      In 30 Jahren bin ich 77 - meine Kinder können sich um den Rost am A-Rex dann kümmern. Vorher will ich wohl gern den Wagen noch auf Trab halten. Und wenn an meiner Kiste in 6 Jahren oder so was gammeln sollte, gehe ich da wieder ran, erbarmungslos, ich heule ja auch nicht bei Macken im Lack, die das Alter und das Leben mitbringen, sondern tue was.

      Wegen ein paar Problemen geb den Wagen ja nicht ab, das kriegt man hin, wegen ein paar Zickereien trenne ich mich ja auch nicht von meiner Frau.

      Du machst das schon passend, wirst Deinen eigenen Qualitätsmaßstab finden.


      Viel Erfolg!

      DT
      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „DT_OS“ ()

      Ne, Fertan ist braun und riecht ein wenig nach Lakritze (vielleicht ist es auch aus Lakritze gemacht ;)

      Soll wohl das Beste sein, was bestehenden Rost umwandelt und unschädlich macht. Allerdings sollte man die schützende Schicht die bei der Reaktion mit Metall das entstehende Oxyd nicht beschädigen (was an manchen stellen nicht so einfach ist, wenn das Blech weiter bearbeitet wird). Die Schicht muss aber, bevor man sie überlackieren kann, abgewaschen werden. Also suddelt man automatisch wieder mit Wasser am offenen Blech rum.
      Das behagt mir irgendwie nicht so.



      (so sieht der behandelte Schweller - oder was nah dem Entfernen aller weggerosteten Bleche noch übrig ist - nach einer Behandlung aus. Alles Schwarze ist die schützende Schicht. Hier könnte man nun, wenn der Schweller wieder geschlossen ist, direkt ein gutes Hohlraum-Fett draufsprühen. Auf eine Rostschutzgrundierung könnte man eigentlich verzichten. Weiß aber nicht, ob zusätzlich eine gute Rostschutzfarbe die bessere Lösung ist.)

      Der Vorteil auf jeden Fall ist es, dass die sehr dünne Brühe in alle Ritzen und Ecken eindringt und dort den Rost erst einmal unschädlich macht. Gerade in den Bereichen, die man nicht gewaltsam öffnen möchte, kann das hilfreich sein.
      Wie lange man auf diesem Weg die Korrosion aufhalten kann ist allerdings fraglich. Da habe ich noch keinen echten Langzeiterfahrungen erhalten.
      Vielleicht hat ja jemand im Forum so sein Schmuckstück vor längerer Zeit mal an kritischen Stellen (z.B. Radläufe oder Schweller) behandelt und kann berichten, ob der Rost hier gestoppt werden konnte.
      Interessieren würde es mich auf jeden Fall.

      Gruß in die Runde
      vom Frank
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      Dank euch für die Rückmeldungen.

      Überlackieren muss ich in den Hohlräumen eigentlich nicht. Ich denke ein gutes Wachs ist hier ausreichend. Meine neuen Stehbleche in den Schwellern sind bereits verzinkt. Die Bleche die ich einschweiße sind es auch. Und in den Falzen kommt man ja auch mit der Grundierung kaum hin. Da soll später auch Wachs den Rost im Zaume halten.
      Werde wohl erst mal bei Fertan bleiben und versuchen den Rost so weit als möglich komplett manuell zu entfernen.
      Mit dem kompletten Strahlen tue ich mich ein wenig schwer, da ich nicht so viel Geld in die Kiste stecken wollte.
      Wenn man sauber rechnet ist man sonst schnell bei dem doppelten Einsatz, wie der Wert des Autos (zumindest wenn man alles restaurieren muss).
      Ist halt leider kein Benz oder Porsche ;)
      Ich hab ein letzte Zeit einige Oldie gesehen, die vor etwa 10 Jahren unfachgemäß restauriert wurden und die bereits wieder am "Aufblühen" sind.
      Das wollte ich natürlich vermeiden. Denke auch, dass es mir gelingen wird.

      Hat jemand Erfahrung, ob es sinnvoll ist, alle stumpf eingeschweißten Bleche zusätzlich zu verzinnen? Ich finde es ja grundsätzlich die professionellste Form der Behandlung von Übergängen. Spricht da eigentlich etwas dagegen?

      Über Erfahrungsberichte würde ich mich sehr freuen.

      Gruß, Frank
      61479 Glashütten im Taunus / OPEL Rekord B Coupé 1,7 S, Bj.66
      Moin,

      stumpf auf Stoß eingeschweißte Bleche zu verzinnen macht aus Rostschutzgründen m. E. keinen Sinn.
      Zum ausgleichen statt spachteln schon.

      Verzinnen und (danach) grundieren ist für mich nur eine weitere Schicht, die dem Restaurierer die Angst vor Rost nehmen
      soll, oder? Dabei sollte man bedenken, dass der Einsatz von Lötwasser Korrosion provoziert. Und zum neutralisieren spült man ja mit Wasser -
      und wo fließt es hin? Richtig, in die Falzen, die gerade ungeschützt in der Nähe sind. Ich verzinne nur bei größeren Unebenheiten oder Übergängen,
      wo spachteln keinen Sinn macht oder die Bauteile ggf. einer dynamischen Bewegung unterliegen, bei der Spachtel reißen könnte.
      Beispiel verbreiterte Radläufe ( bei Bewegung ), Übergänge Karosserie zu Reparaturblech ( Unebenheit).

      Verzinnen ist und bleibt für mich so ähnlich wie sandstrahlen - tolles Verfahren, aber z. T. mit gravierenden Nachteilen. Aus manchen Hohlräumen kriegst Du das Strahlgut nicht raus. Wo bleibt es?
      Richtig, in den Ecken wo Du nicht drankommst. Und da hast Du dann ein kleines Häufchen oder im Fahrbetrieb "besandete" Fläche, die lustig Feuchtigkeit bindet. Da muß man wiederum an die gewählte Hohlraumversiegelung glauben, und hoffen, dass diese restliches Strahlgut im Hohlraum komplett bindet.

      Bin gespannt, für was Du Dich entscheidest.

      Bis dahin,

      DT
      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden
      Moin Frank,

      ich persönlich bin aus den genannten Gründen auch etwas "weg" von Fertan: das Abwaschen mit Wasser, wenn eine dauerhafte Beschichtung aufgebracht werden soll und gleichzeitig die Empfindlichkeit der freiliegenden Schutzschicht.

      Wenn es darum geht, vorhandenen (Rest-)Rost bestmöglich zu konservieren, nehme ich Owatrol. Zum einen sehr kriechfähig, zum anderen nach dem Antrocknen einfach überlackierbar. An meinem Eicher, der in seinem verlebten Originalzustand samt Originallack erhalten bleiben soll, ist das Zeug in allen Ecken! Das Owatrol hat selbst aufgeblühten Rost (den ich nur bedingt mechanisch entfernen konnte, wenn ich nicht den Lack beschädigen wollte) unterwandert und fast schon abgesprengt.

      Zur Konservierung von intakten Bereichen verwende ich die Produkte von Fluid Film, auch aufgrund deren Kriechfähigkeit. Viele schwören hier ja auf das Wachs von Mike Sanders u.ä., da meine Oldies aber kaum noch mit schlechtem Wetter kämpfen müssen, geht für mich hier problemlose (und somit potentiell fehlerlose) Verarbeitbarkeit vor Dauerhaftigkeit.


      Gruß Torsten
      Hallo in die Runde
      Ja, vom Rostschutz-Depot bestelle ich auch gerne. Owatrol wäre auch in meiner Auswahl. Ist aber ebenfalls nur sehr bedingt überlackierbar (weil auf Öl-Basis).
      Wie immer gibt es doch zu viele Möglichkeiten und keine davon scheint mir die "perfekte".
      Werde versuchen den Rost so weit als möglich dauerhaft zu entfernen und an den kritischen Stellen (oder wo man eh nur mit Sonde hinkommt) mit Fertan und Wachs arbeiten. Besser als die originale Prävention ist es allemal!

      Gruß aus dem Taunus
      vom Frank
      61479 Glashütten im Taunus / OPEL Rekord B Coupé 1,7 S, Bj.66