Einfaches Drehgestell für Rekord A/B und andere OPELs

      Einfaches Drehgestell für Rekord A/B und andere OPELs

      Hallo liebe Forenfreunde.

      Aufgrund von Nachfragen aus dem Forum, möchte ich hier nun mein selbstgebautes Drehgestell für meinen Rekord B vorstellen.

      Ich bitte im Vorfeld zu entschuldigen, dass es sich hier um keine CAD-tauglichen Zeichnungen handelt, sondern lediglich um meine "Skizzen" für meinen Stahlbauer, der mir das Vierkantrohr ablängte und auf Gehrung geschnitten hat (bin da eher der Grobmotoriker als der Dipl.-Ing. ;)

      Aber ich denke, es kommt hier nicht auf den Millimeter an und anhand der beigefügten Fotos kann man auch recht gut erkennen, wie es zu funktionieren hat.
      GRUNDSÄTZLICH sollte die Konstruktion so aufgebaut sein, dass sich der Drehpunkt möglichst in der Mitte des Fahrzeuges befindet. Beim Rekord A/B wäre das ziemlich genau bei 105 cm über'm Boden. Bei anderen Modellen könnte das auch weniger sein. So schleift das Chassis nicht beim Drehen auf dem Werkstattboden. Die Karosse selbst muss dann natürlich möglichst zentriert im Drehpunkt liegen (deshalb die Hilfsrahmen). Allerdings ist der physikalische Schwerpunkt damit nicht überwunden, da Dach- und Bodenhälfte sich gewichtstechnisch nicht unbedingt die Waage halten. Will heißen: Die Karosse aufs Dach zu drehen um den Unterboden z.B. als Mittagstisch zu nutzen, bedarf 2 Personen um die Karre über den Schwerpunkt zu drehen.
      Hier nun also die Skizzen zu den Bauteilen des Gestells:
      Drehgestell_OPEL_Rekord_A:B.pdf

      Zu den Kosten: Das Rohrmaterial hat mir mein Stahlbauer für einen Hunderter zur Verfügung gestellt. Die Gerüstfüße und das Rohr bekommt man gebraucht beim Gerüstbauer für rund 30,- Euros. Die Bockrollen habe ich in der Bucht für unter 30,- Euros geschossen (sind 100 mm aus Graugus, drehbar - auf Bremsen hab ich verzichtet). Zusammengeschweißt hab ich mir das Gestell selbst. Die Halter hinten habe ich direkt an der Karosse an den Stoßstangenbefestigungen mit angeschweißten Laschen befestigt (das könnte man aber mit angeschraubten Winkeln auch gut lösen, um so das Gestell auch für weitere Modelle zu nutzen). Alles zusammen mit einem schmucken Hammerschlaglack gegen Rost geschützt hat das Gestell unter 200,- Euronen gekostet. Zum Fixieren der Position einfach nur mit dem Vorschlaghammer die Knebel Gerüstfüße zuknallen - das hält (großes Kino für Grobmotoriker

      Hier die Bilder zu den Details:








      Falls jemand mit meinen Angaben nicht zurecht kommen sollte, darf er mich gerne um weiterführende Infos bitte. Ich kann dann noch mal ins Detail gehen und gerne auch weitere Fotos machen und hochladen. Ich habe übrigens keine Verbindungsrohre zwischen den beiden Drehgestellen montiert - die Sache steht (und dreht) super-stabil - aber machbar ist das (z.B. für eine Transport auf einem Hänger) problemlos. Hierfür einfach ein dünneres Rohr in die offenen Enden der Fußteile schieben und verschrauben (in der Garage wäre das nur störend, wenn man z.B. am Schweller arbeitet und dauern an den Verbindungsrohren hängen bleibt).

      Also, liebe Schrauberfreunde: Zur Nachahmung empfohlen!

      Gruß aus 500 m.ü.n.N – vom Feldberg im Taunus
      vom Frank
      Dateien
      61479 Glashütten im Taunus / OPEL Rekord B Coupé 1,7 S, Bj.66
      Genial! Danke für den Bericht!
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
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      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"
      Gerne doch!

      Eine Sache noch: Um die Karosse an das Drehgestell zu bekommen, muss man diese um ca. 80 cm über den Boden bekommen. Ich hatte den Motor und alle Anbauteile ab (Achsen waren noch drin).
      Zu Heben benutze ich ein besonderes Grobmotoriker-Werkzeug: Den Farmer Jack (mit Hydraulik-Hebern geht es natürlich auch, muss man halt mehrfach absetzen und unterbauen)



      Das unscheinbare Teil hebt bis zu 2 to. ganz ohne Hydraulik bis zu 100 cm am Stück! Ist ein amerikanisches Patent und wahrscheinlich in Deutschland wegen der vielfältigen Fehlbedienungsmöglichkeiten und Verletzungsgefahren nicht zugelassen. Aber die primitive Technik mit Bolzen, Haken und Federn begeistert mich. Und das genialste: Man kann ein Auto über die Seite hochheben ohne den Unterboden zu tangieren, da die Gabel einfach unter das Rad geschoben wird.
      Dateien
      • Farmer_Jack.jpg

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      61479 Glashütten im Taunus / OPEL Rekord B Coupé 1,7 S, Bj.66
      Gut gemacht Frank!

      Finde ich gut! Einfach, überschaubar zu fertigen und kostengünstig. Die Lösung mit den Gerüstbauspindeln finde ich super. Da denke ich manchmal wohl zu kompliziert, hehe....

      Bis densen,

      DT
      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden
      Hallo Jürgen.

      Ja, das wäre auch 'ne Option.
      Allerdings wirkt das doch irgendwie "sperrig"! (möchte auch nicht wissen, was eine solche Sperrholzplatte kostet)
      Zudem: Bei meiner Lösung kann man auch die Karre auf'n Kopp stellen und das Bodenblech als Mittags-Tischplatte nutzen.
      Das ginge hier nur "einmalig" ;)

      Gruß aus dem aunus vom FrankT
      61479 Glashütten im Taunus / OPEL Rekord B Coupé 1,7 S, Bj.66
      Vielleicht stabiler als es auf den ersten Blick aussieht.
      Links vom Ford Emblem kann man noch eine Winde erkennen...Trotzdem möchte ich nicht mit dem Schweißgerät an der Karrosse kleben bleiben!

      Mit solchen Konstruktionen sind bestimmt auch Teile der Pyramiden gebaut worden.
      Hat auch geklappt...Mit Verlusten :segen003:
      Gruß aus Hagen
      Stadt der vier Flüsse: Ennepe, Ruhr, Lenne und Volme !
      Udo :wink:

      Rostlaube66 schrieb:

      Das unscheinbare Teil hebt bis zu 2 to. ganz ohne Hydraulik bis zu 100 cm am Stück!


      Klasse Ding, der Farmjack. Muß nicht unbedingt von den Amis sein. In meiner Schmiede (Bj. 1874) steht auch noch so´n ähnliches Hebemopped. DAS sieht gefährlich aus - da traue ich dem Farmjack mehr zu,

      DT
      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden