HILFE!!! Kupplung P1 neu, aber Gänge gehen nicht mehr rein!

      HILFE!!! Kupplung P1 neu, aber Gänge gehen nicht mehr rein!

      Hallo Zusammen,

      ich hatte mich bereits im letztem Jahr mit meinem Problem an euch gewandt (Hilfe - Kupplung P1 nach Ersatz funktioniert nicht) und auch super Tipps bekommen, die ich befolgt habe.

      Mein Problem: Ich habe letzten Herbst die Kupplungscheibe und das Ausrücklager ersetzt, und nach dem Einbau bei laufendem Motor keinen Gang mehr reinbekommen. Seitdem steht mein P1 in der Scheune. Nach euren lieben Hinweisen im Forum habe ich jetzt folgende Arbeiten durchgeführt:

      - Kupplungscheibe ersetzt (auch richtig rum eingebaut - langer Zapfen zur Motorseite hin)
      - Neues Ausrücklager
      - Neue Feder für Kugelbolzen Ausrücklager (war abgebrochen)

      - Halter für Kupplungshilfswelle neu angeschweisst
      - NEU: Buchsen Kupplungshilfswelle
      - NEU: Buchse für Verbindungsstange Kupplungsbestätigung im Pedal
      - Neu: Kugelhülse für Gelenkhebel (inkl. Sicherungskappen

      Alles erledigt - aber wir kriegen bei laufendem Motor nur den 2. und 3. Gang rein, und auch nur mit Mühe. Rückwärtsgang und 1. Gang gehen gar nicht rein (selbst mit Kraft nicht). Wenn Motor aus, dann geht es wieder.
      An der Stellschraube Kupplungspedal (im Innenraum) haben wir auch schon hin-und hergedreht. Kein Erfolg

      Wir - mein Kumpel Peter und Marco aus dem Forum (der Dankenswerterweise auch schon 2x vor Ort war) - sind mit unserem Latein am Ende. WO LIEGT DIE URSACHE????
      Wir haben an allen möglichen Fehlerursachen gedreht, gearbeitet, neu ersetzt. Die Kupplung trennt jetzt, aber die Gänge wollen nicht rein.

      Habe ich ggf. ein falsches Ausrücklager geliefert bekommen (wobei wir glauben, das alte und neue damals verglichen zu haben) ?

      Vor dem Einbau der neuen Kupplung gingen die Gänge "wie Butter" rein. Nichts hakte oder ging schwierig.

      Mein P1 steht jetzt schon über ein Jahr in der Scheune (Winter, Job) und will endlich wieder auf die Strasse. Hat jemand von euch den entscheidenden Tipp, was das Problem sein könnte. Uns fällt absolut nichts mehr ein - sind mit unserem Latein quasi am Ende.

      Vielen Dank im Voraus für eure Ideen.

      Grüße
      Rasih
      Liebe Grüße aus Bremen
      Rasih
      Sind alle Teile so schonmal eingebaut gewesen ? Kann es sin , das die Schaltstange nicht die originale ist ? Gibt zig verschiedene Längen .
      Hmmm.

      Gruß
      Marcus
      Rücksichtsvolles Fahren ehrt den Opelfahrer !

      Ort : 42369 WUPPERTAL
      Fahrzeuge : Rekord P2 , Rekord B , Kadett C ...
      Moin.

      wie rasih schon geschrieben hat, war ich schon 2 mal bei der scheune.
      Pedalbuchse, lenkschaltbuchse , kipphebelbuchsen, hülse und faltenbalg am getriebe sind alle neu drin.
      Die einstellstange am kupplungspedal ist auch die richtige. Ich weiß, da gibt es 2 varianten von.
      beim aus und einbau des getriebes war ich nicht dabei und kann dazu nix schreiben.
      Ich hab unten das gestänge vom getriebe gelöst um mal mit der hand direkt am getriebe zu schalten.
      was mich nur gewundert hat war, das der 3te gang nicht wirklich rein wollte.
      auch mit gestänge ist alles etwas schwergängig gewesen.
      Das mit den gleitsteinen kam mir auch gleich in den sinn. Laut den jungs wurde beim ausbau des getriebes zwar nicht darauf geachtet das der hals schön im getriebe bleibt aber der hals ist wohl schön beim rausziehen mitgekommen.
      Mittlerweile kenne ich dank meines auto mit der schaltmatyrie ganz gut aus.
      bei rasih seinem p1 weiß auch ich nicht mehr weiter.
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)
      Wir hatten das Problem beim P1 vom Andi beim P Treffen im Schwaruzwald. Der Pedalträger war lose, und beim treten der Kupplung hat sich nur der Träger verbogen aber kein Kupplungszug hat sich bewegt, oder nur wenig. Nachdem wir ein Holz zwischen Pedalträger und Stirnwand gesteckt haben, konnte er wider schalten und heim fahren. Es gibt auch Bilder davon im Forum, aber wo ?
      Gruß Ingo aus 71083 Herrenberg/Württemberg , Opel Rekord PII Limo L 4 Türig mit Faltdach.
      Ich würde auch den Vorschlag von Bernd mal überprüfen,ansonsten geht ja nur Einbaufehler oder eine Maßhaltigkeit eines der neuen Teile passt nicht. Zum Glück ist der Austausch ja keine allzu große Sache. Ferndiagnose ist immer so ne Sache.

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Hallo Zusammen,

      erst einmal vielen Dank für eure Ratschläge. Opelianer sind einfach die Besten!!!!

      Frank, wir werden das Getriebe noch mal aufschrauben und nach den Gleitstücken schauen (nehme an, das erkennt man ohne Probleme). Haben wir bisher noch nicht gemacht.

      "Rennfox" - Die Kupplung trennt sauber wenn man im 2. Gang anfährt. Aber wir werden ihn noch mal rollen um sicher zu gehen. Wenn die Kupplung nicht trennen sollte, dann bin ich wieder da, wo ich im letzten Herbst war :( Kupplung trennte nicht nach dem Neueinbau.

      Stephan, Du hast ja eigentlich recht- es sollte keine so große Sache sein. Eine Kupplung ist ja ein recht überschaubares mechanisches Teil. Aber wir sind am verzweifeln, weil wir alles durchgegangen sind und uns einfach keinen Reim mehr draus machen können, woran es liegen kann. ?(

      Also, wir werden jetzt noch mal ans Getriebe ran und noch mal schauen, ob die Kupplung sauber trennt.
      Ich halte euch auf dem Laufenden. Bin noch immer zuversichtlich.

      Nochmals :danke1:
      Gruss
      Rasih
      Liebe Grüße aus Bremen
      Rasih
      Hallo,

      ich kann mir vorstellen, was die Ursache ist, mehr dazu gleich.

      Auch wenn ich kaum glaube, daß mit dem Getriebe etwas nicht stimmt, würde ich, um diese Ursache auszuschliessen, zunächst die Hinterachse komplett hochbocken und bei laufendem Motor, eingelegtem Gang und getreter Kupplung prüfen, ob sich ein Hinterrad dreht oder auch nur bewegt.

      Ist dies der Fall, wäre die Sache klar. Doch selbst wenn nicht, wäre es immer noch möglich, daß die Kupplung nur ungenügend trennt, d. h. mitschleift. Dafür spricht, daß zeitweise 2. und 3. Gang sich einlegen lassen, denn bis zu einem gewissen Grad kann die Synchronisierung des Getriebes eine unsauber trennende Kupplung verschleiern. Das ist nämlich das Tückische an der Sache, daß man dies oft während der Fahrt nicht gleich bemerkt, weil sich die Gänge immer noch einlegen lassen, die Synchronisierung aber erheblichem Verschleiß ausgesetzt wird. Ein klares Zeichen für eine schlecht trennende Kupplung ist aber ein beim Einlegen kratzender Rückwärtsgang, wenn das Pedal bei Leerlaufdrehzahl zuvor ca. drei Sekunden lang getreten wurde und es dann immer noch leicht kracht.

      Ich vermute als Ursache die Führungshülse für das Ausrücklager. Dieses Teil kann durch unsanfte Ausbauversuche (weil es oft klemmt) verformt oder leicht unrund geworden sein, so daß das Ausrücklager sich darauf verkantet bzw. zeitweise nicht mehr frei beweglich ist. Die beschriebenen Symptome lassen dies recht wahrscheinlich erscheinen. Ich hatte bei meinem P1 schon den ähnlichen Fall, daß die Kupplung bei kalter Maschine gut trennte, bei warmem Motor aber nicht mehr.

      Sollte dies sich nach Ausbau bestätigen, ist folgendes zu beachten: Diese Führungshülse ist nach meiner Erinnerung schon ewig nicht mehr neu lieferbar, zudem gibt es zwei unterschiedlich lange Ausführungen, nämlich eine ältere mit 59mm und eine neuere mit 61mm. Zu welchem Zeitpunkt bzw. Motor- oder Fg.-Nr. welche verbaut wurden, ist leider nicht dokumentiert. Beim Kupplungswechsel ist auf jeden Fall zu beachten, daß die jeweils richtige Länge verwendet wird. Irgendwann gab es mal eine Technische Nachricht, so ca. Mitte 1962, wo die Zusammenhänge beschrieben wurden. Müsste ich aber umständlich raussuchen. Ferner gibt es lt. Teilekatalog noch eine dritte Ausführung mit nicht bezeichneter Länge, die für alle Baujahre passen soll, sofern der dazu passende Ablenkring zum Getriebe hin mitverwendet wird.

      Da man nicht weiß, welche Kombination an Einzelteilen bei Eurem Auto verbaut wurde, würde ich mich ggfs. auf die Suche nach einer genau baugleichen Ersatz-Führungshülse machen, wie die, welche bisher eingebaut war. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen. Teile-Nummern kann ich raussuchen.

      Tschüß
      Klaus
      Hallo Zusammen,

      Klaus, vielen Dank für Deinen ausführlichen Tipp. Kamen genau zur rechten Zeit - wir waren heute wieder in der Scheune bei meinem P1.

      Wir haben den Wagen hinten aufgebockt. Bei getretener Kupplung und Gang drehten sich die Räder - aber nur ganz leicht. Konnten das Rad wir mit dem Fuss am Reifen anhalten. Also, die Kupplung trennt nicht ganz, schleift leicht mit.

      Wir haben heute alles wieder abgebaut - Kardanwelle, Getriebe, Kupplung - um an den Anfang zu gehen. "Gehen Sie zurück auf Los" :)

      Die Führungshülse schien uns unversehrt. Konnten keine Beschädigung oder Verbeulung feststellen und das Ausrücklager ließ sich auch leicht drauf gleiten.
      Das Ausrücklager, dass ich neu eingebaut hatte, ist auch identisch mit dem Alten (gleichen Maße/Höhe).

      Hi Frank, ins Getriebe haben wir auch reingeschaut und konnten da auch nichts außergewöhnliches feststellen. Woran erkennt man denn, ob die Gleitstücke rausgerutscht sind? Hab im technischen Handbuch jetzt gerade den Gleitstein gefunden. Für uns schien alles am Platz zu sein. Es fiel nichts raus und klapperte auch nichts.

      Wir haben heute noch mit einem pensionierten KFZ Meister telefoniert, der früher in einer Opel Werkstatt auch am P1 gearbeitet hat. Er gab uns den Hinweis zu schauen, ob die Nabe der Kupplung sauber über die Getriebewelle gleitet. Er sagte "zu seiner Zeit" lag es 9 von 10mal daran, das die Kupplung da hakte. Durch Verschmutzung, Gratbildung etc. Er empfahl, die Welle ordentlich zu säubern und leicht mit Graphitfett zu fetten. Und die Kupplung im ausgebauten Zustand auf ihre Funktion hin zu überprüfen.

      So, heute haben wir alles wieder ausgebaut (ich glaube, das Getriebe haben wir jetzt zum 4.mal ausgebaut - bekommen langsam Routine darin :tapfer002: )
      Werden in der nächsten Woche alles reinigen, fetten und im "Trockenlauf" die Kupplungsfunktion überprüfen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

      Nochmals vielen, vielen Dank an euch alle. Jeder Tipp hat uns geholfen (definitiv mental!) - und ich bin sicher, dass wir meinen P1 bald wieder auf die Strasse bekommen. Wie sagte schon Winston Churchill "Never, never, never give up!" :thumbsup:


      Liebe Grüße,
      Rasih
      Liebe Grüße aus Bremen
      Rasih
      Churchill hat auch was von “Schweiß, Blut und Tränen“ erzählt. Egal, DURCHHALTEN!
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
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      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"
      Hallo zusammen,

      genau das was der Opel-Meister gesagt hat, hatte ich auch als noch naheliegendere Variante im Kopf. Habe aber bewußt nichts davon geschrieben, weil ich keine Unwissenheit unterstellen wollte. Man macht sich ja sonst möglicherweise schnell unbeliebt. Daß eine Kupplungsscheibe genau zentriert sein und die Welle mit Graphit behandelt werden muß, habe ich einfach mal vorausgesetzt. Für die Werkstätten gibt es dafür einen Zentrierdorn, den man aber meist nicht hat. Das Beste ist, man bastelt sich mit der Zahnwelle aus einem Schrottgetriebe eine solche Zentrierhilfe zurecht.

      Trotz an sich einfachen Aufbaus der Kupplung kann man eben doch einiges falsch machen. Meinem damaligen Kumpel mit dem P2 Coupe ist seinerzeit nach dem Kupplungswechsel die ganze Kupplungsglocke gerissen, weil er etwas inwendig verkantet hatte. Dummerweise weiß ich nicht mehr genau, wie das passiert ist, weil über 30 Jahre her, aber vieleicht fällt es mir wieder ein. Wir bekamen damals erzählt, daß das zu Lebzeiten in den Opel-Werkstätten ebenfalls gelegentlich passiert sein soll.

      Die Kupplung ist ein konstruktiver Schwachpunkt bei dem Auto, was aber hauptsächlich auf das Betätigungsgestänge mit dieser abenteuerlichen Hilfswelle zutrifft mit den als Verschleißteil konzipierten Lagerbuchsen. Aber das ist wieder eine ganz andere Baustelle. Die Ausführung mit Seilzug beim Rekord A finde ich wesentlich besser.

      Viel Glück!

      Tschüß
      Klaus
      Klaus, ich denke, wir haben beim Einbau mehrere "kleine Fehler" gemacht, die in Summe dann dazu geführt haben, dass wir nicht weiterkommen. Mann, waren wir naiv - Kupplung ersetzen, kann ja keine große Sache sein - tja, so lernt man dazu 8o

      Was wir im Nachhinein festgestellt haben: die Ursache dafür, dass meine Kupplung nicht mehr ging, war die abgebrochen Feder für den Kugelbolzen am Kupplungs-Ausrückhebel (kostet € 3,90). Dadurch rutschte der Hebel ab und es gab keinen Druck mehr auf die Kupplungscheibe. Wir haben, nichts ahnend, die Kupplung und das Ausrücklager ersetzt (das Lager war aber auch nicht mehr 100%ig i.O.). Und wenn man schon mal dabei ist, stellt man dann fest, dass die Buchsen der Kupplungshilfswelle kaputt sind, der Halter für die Kupplungshilfswelle verbogen, die Kappen für die Lenkradschaltung ausgeleiert sind. Dann leckte auch noch die Wasserpumpe (zu lange gestanden?) und und und... Aber wir reparieren ja "für die Ewigkeit" und für die Zukunft kenne ich mich dann mit Kupplungen aus :thumbup:

      Wie Frankie sagte, “Schweiß, Blut und Tränen“ treffen bisher eher zu. Aber bald....
      Nächste Woche gehen wir wieder ran. Ich halte auch auf dem Laufenden.

      Euch ein schönes, hoffentlich mal wieder, sonniges Wochenende.
      Rasih
      Liebe Grüße aus Bremen
      Rasih