Das kommt drauf an, was Du möchtest. Wenn´s ums Aussehen und Stil geht, sind die Diagonalreifen unschlagbar. Aber sie fahren sich, mit Verlaub, richtig sch.... !!! Ich persönlich würde auf jeden Fall Gürtelreifen nehmen - die gab es auch damals schon. Ich erinnere mich an eine Gebrauchtwagenanzeige in einer Auto, Motor & Sport von 1957 - da war ein ´56er Kapitän drin, den ein Handelsvertreter inseriert hatte und der von "überdurchschnittlich gutem Fahrverhalten dank Koni Stoßdämpfer und Michelin X Gürtelreifen" schrieb. Viel wichtiger ist mMn der Abrollumfang, damit sich der Motor nicht totdreht. Der ist nämlich bei Gürtelreifen deutlich kleiner als bei Diagonalreifen und die "offiziellen" Umrüsttabellen geben einem oft genug die falschen Größen an. Hatte ich selbst bei meinem P II CarAVan: Originalgröße 6.40 - 13, umrüsten sollte man auf 165 / 80 R 13. Nachmessen hat ergeben, dass die viel zu klein sind und dass man, zumindest beim CarAVan mit seinen größeren Reifen (im Vergleich zu 5.90 - 13 bei Limousine und Coupé) bei Gürtelreifen auf 14 Zoll wechseln sollte. 165 / 80 oder noch besser 175 / 80 R 14, dann passt´s. Und ich hatte mich gewundert, wieso der Wagen auf der Landstraße und auf der Autobahn so hoch drehte, dass es einen schmerzte. Bei Limousine und Coupé wären ergo 175 / 80 R 13 vom Abrollumfang her die bessere Wahl als die empfohlenen 165 / 80 R 13 (was für ein Schwachsinn - die gleiche Umrüstgröße für Limousine / Coupé und CarAVan...); hat mir mal ein Borgward Isabella Besitzer und im Hauptberuf Reifenhändler verraten. Die Isabellas hatten original auch 5.90 - 13. Bei den Siebennullern, die auf dem Kapitän original drauf sind, ist es etwas einfacher, weil das Diagonalreifen waren, die schon so etwas wie Niederquerschnittreifen darstellten. Da passen 185 / 80 R 14 ganz gut. Übrigens: Die These, dass sich Diagonalreifen bescheiden fahren (es erinnert an Fahren auf Schmierseife...), ist meine ganz persönliche. Kurt Huber widerlegt sie. Er fährt ausschließlich Diagonalreifen, zumeist sogar aus Altbestand, also neudeutsch NOS, und er fährt seine P IIs alles andere als zimperlich.

Big Harry schrieb:

Die These, dass sich Diagonalreifen bescheiden fahren (es erinnert an Fahren auf Schmierseife...), ist meine ganz persönliche.

Ich habe mir im Herbst neue WW Diagonreifen gekauft. Meine alten waren in die Jahre kekommen und vorne an den Flanken schon rund gelaufen. Das war wohl so ein
schleichender Prozess das man es nicht gemerkt hat, denn die letzten Jahre eierte der Wagen bei jeder Unebenheit hin und her und ich musste ständig gegenlenken. Ich
hatte schon die Befürchtung, mit der Lenkung stimme was nicht. Mit den neuen Reifen läuft er nun super in der Spur und es ist ein entspanntes Fahren. Ein echt krasser
Unterschied, ich würde immer wieder Diagonal nehmen, allein schon wegen der Optik..

195 / 75 sind kein Problem, ist im Rahmen des Erlaubten, sogar laut Tabelle. 185 / 80 ist ja sozusagen die "amtlich" empfohlene Umrüstgröße. 195 ist nur einen Zentimeter breiter, das bemängelt niemand - zumal der Abrollumfang einigermaßen gleich bleibt. Größer darf er nämlich, aus welchen unverständlichen Gründen auch immer, nicht werden. Ich habe auch schon 205 / 70 R 14 auf 6 x 14 BMW E3 Stahlfelgen gesehen. Eigentlich stehe ich ja mehr auf original, aber ich muss zugeben, dass diese Kombi mit den leicht breiteren Reifen, der geringeren Einpresstiefe der BMW Felgen, Radzierringen vom D-Rekord und originalen Kapitän Radkappen richtig klasse aussieht.
Die Reifengröße Deines Wohnwagens stimmt fast mit der des Kadett A überein: 5.50 - 12. Da wollten die TÜV-Fritzen auch wegen 155 R 13 das große Zetern anfangen - dabei haben alle B - und die frühen C - Kadetten bei Diagonalreifen 12 " und bei Gürtelreifen 13. Ab Werk. Ich musste dann kurz mal etwas laut werden... Vielleicht hat auch meine Holzfällerstatur geholfen. Der Obermotz kam angetrabt und dann ging alles völlig geräuschlos, entspannt und unbürokratisch. Auch wenn sie sich gern so sehen: Der TÜV ist KEINE Behörde. Und die Konkurrenz erst recht nicht.
Einfach aufziehen und kein Wort drüber verlieren. Die werden nichts sagen beim Prüftermin. Wahrscheinlich wird es ihnen gar nicht auffallen bei all den Walzengrößen, mit denen die heutzutage zu tun haben.

hallo Harry

danke für die blumen . man kann mit diagonalschlappen auch relativ flott fahren , und zwar flotter als die meisten es ihrer kiste zumuten würden . nur bei nässe wird es gefährlich , dafür kann man dann schön driften .

gruss aus der schweiz , Kurt Huber

Meine Antwort : Immer Diagonal wenn es möglich ist,habe zwar auch einige Wagen mit Gürtel am laufen aber wenn es geht fahre ich mit Diagonal-damit "lernt" man richtig und vernünftig mit seinem Wagen umzugehen und es fährt sich meiner Ansicht nach authentisch.

@ Harry-ein Michelin X ist kein vollwertiger Gürtelreifen sondern ein sogenannter Teilgürtel und fährt sich trotz allem wie ein Diagonal-nur mal so am Rande.

Gruß aus WZ Stephan

@'loschinger': Jop, kann Dir folgen. Ich bin ähnlich pingelig. Aber informier Dich mal; das Höhe / Breite-Verhältnis wurde bei den Diagonalreifen mit geraden Breiten (also nicht 5.90, 6.40 usw.) geändert. Die Reifen wurden etwas flacher, deshalb habe ich ja auch von frühen "Niederquerschnittreifen" geschrieben. Anderes Breite / Höhe-Verhältnis, anderer Abrollumfang. Kurz wie krumm: 185 / 80 R 14 kommt der originalen Diagonalgröße 7.00 - 14 wesentlich näher als die viel zu kleinen 165 R 13 den originalen 5.90 -13 oder sogar 6.40 - 13. Dass die zu klein sind, sieht man sofort und mit bloßem Auge. Wenn Du auf 15 Zöller umrüsten willst, wird es schwierig. Du müsstest Dir Felgen vom Diplomat A besorgen und hättest mit denen das Problem, dass Du da die originalen Radkappen nicht draufbekommst.
Die Alternative wären Chromfelgen, lackierte Hinterachse mit Traction Bars, Hi Jackers und verchromtem, beleuchteten Differenzialdeckel. :kotzen002:Aber Spaß beiseite. Du siehst ja am vorherigen Beitrag von Stephan, den ich für einen sehr kompetenten Fachmann halte, dass er Diagonalreifen bevorzugt .- meine Meinung ist 100 % konträr dazu. Dennis fährt auch Diagonal auf seinem P II und auch er fährt sportlich. Von der klasse Optik abgesehen, wollte ich keine Diagonalpellen haben. Aber das ist meine Meinung. Die einzige Wahrheit, welche besser sind, wird es wohl nicht geben. Für mich ist der Abrollumfang sehr wichtig und da wird´s bei Gürtelreifen oft genug schwierig; siehe oben.
Mir persönlich haben die 205 / 70er mit den BMW E3 Stahlfelgen richtig gut gefallen.
Fast hätte ich es vergessen: Die Formel für den Abrollumfang ist 2 x (Kreiszahl) Pi x Radius. Radius = halber Felgendurchmesser (in diesem Fall sieben Zoll (14 : 2)) mal 2,54 plus Reifenhöhe, die sich aus der Breite und dem Breite / Höhe-Verhältnis, so man es kennt, berechnet. Zoll-Wert mal 2,54 = Zentimeter-Wert, Pi = 3. 1416
Mit dem Taschenrechner winkt
der Harry

@loschinger: ja, Roland, Reifengrößen sind ein abendfüllendes Thema.... Den originalen Abrollumfang der Diagonalreifen findest Du auf den Seiten der Münchner Oldtimer Reifen GmbH (MOR) und von Reifen Möller, Hamburg - jeweils bei den einzelnen Reifenmodellen. Das Kuriose dran ist, dass die Abrollumfänge sich je nach Hersteller unterscheiden - unglaublich, aber wahr. Und wenn man jetzt noch päpstlicher als der Papst sein will, kann man auch den dynamischen Abrollumfang berücksichtigen. Der wird bei Diagonalreifen mit zunehmender Geschwindigkeit größer, bei Gürtelreifen bleibt er nahezu gleich. Klugscheißermodus aus!
Die Sechszoll BMW Felgen sind auch bei 185 / 80 ern eine Empfehlung. An die Dinger ist nur leider sehr schwer dranzukommen, weil die meisten E3 heute Alufelgen haben und die Stahlfelgen für die Winterreifen meistens zusammen mit diesen schon vor Jahren entsorgt wurden. Die Optik enstschädigt aber für die langwierige Suche. Einen Satz habe ich für meinen 2.6er, für meinen P II CarAVan fehlen mir noch zwei.
Beste Grüße
Harry

Hallo Roland,
schau mal, was ich in meinem Archiv gefunden habe. Vielleicht kannst Du was damit anfangen. Ich habe die Reifengrößen mal für einen Artikel, den ich für AutoBild Klassik geschrieben habe, recherchiert. Übrigens finde ich, dass das Thema Weißwand viel zu sehr hochgekocht wird. Mit Veneziani Gummipaint kann man sich die Weißwand einfach und dauerhaft selbst basteln. Die Farbe ist ein absolut hochwertiges Produkt - ich habe es selbst ausprobiert und kenne andere Oldtimerfahrer, die sich vor Jahren so ihre Reifen angemalt haben und hochzufrieden sind. Man darf nur keinen Pinsel zum Auftragen nehmen. Besser eine Feinlackierrolle oder eine Pistole. Die Farbe ist superelastisch, blättert nicht ab und bröckelt nicht.
Beste Grüße und schöne Ostern
Harry
Reifengröße - Höhe / Durchmesser - Abrollumfang (cm)
Diagonal:
5.50 - 12 - 55 - 172,78
6.0 - 12 - 55,3 - 173,73
5.90 - 13 - 60,4 - 61,7* - 189,75 - 193,83
6.40 - 13 - 64,3 - 202
6.70 - 13 (7.25 - 13)** - 65,3 - 205,14
7.0 - 14 - 67,6 - 212,37
Radial:
155 / 80 R 12 - 55,5 - 174,35
155 / 80 R 13 - 58 - 58,3 - 182,21 - 183,15
165 / 80 R 13 - 59,6 - 59,9 - 187,2 - 188,18
175 / 80 R 13 - 60,8 - 191
185 / 80 R 13 - 62,7 - 196,97
185 / 70 R 13 - 59,8 - 187,86
165 / 80 R 14 - 62,2 - 195,4
175 / 80 R 14 - 63,4 - 199,17
185 / 80 R 14 - 65 - 204,2
205 / 80 R 14 - 68 - 213,62
205 / 70 R 14 - 65,1- 65,6* - 204,51 - 206,08*
* : differiert je nach Hersteller
**: nicht mehr erhältlich, wurde ersetzt

Hallo und frohe Ostern ins Forum,

ja das Reifenthema...Ich habe bis dato 175 80 13 auf meinem P2 Caravan und der TÜV will dieses Mal die Atlasringe / 40mm nicht mehr sehen. Die aktuellen Reifen sind zwar noch gut (irgendein no Name Radial Reifen aus Skandinavien noch nie gehört) und von den Fahreigenschaften soweit zufriedenstellend bzw. bestimmt besser als damalige Erstausrüsterqualität aber ich möchte diese trotzdem ersetzen, weil sich die Ringe sichtbar in die Flanken gefressen haben. Ich habe lange überlegt und meinen Reservereifen mit einem originalen 6.40er BF Goodrich Weißwand/220€ bestückt. Was mich daran jedoch stört, daß dieser von der Optik von vorne zumindest an der Lauffläche sehr schmal gehalten ist. Zusätzlich habe ich mich von Euren Berichten einer deutlich schlechteren Handhabung von Diagonalreifen im Fahrbetrieb und last but not least vom seeeehr hohen Preis beeinflussen lassen und mich für den Maxxis 55€/Stck entschieden. Ich fahre nicht viel und schnell und da mein Wagen in allen Bereichen nicht mehr so stramm ist (Lenkung, Buchsen usw.) will ich das Handling durch Diagonalreifen nicht noch zusätzlich verschlechtern. Ich bin mir sicher daß die Maxxis Qualität meinen Ansprüchen genügen wird. Zusätzlich werde ich versuchen, den 2cm Weißwandring nach innen in Richtung Felgenhorn durch die Reifenfarbe Veneziano zu verbreitern damit ich die aktuelle Optik beibehalten kann. Somit hoffe ich auf einen guten Schutz bei Bordsteinkontakt durch den serienmäßigen Ring und eine meiner Meinung nach erheblich bessere Optik durch einen breiteren Ring wie bei den sündhaft teuren Varianten. Über die Dauerhaftigkeit meiner Bastelei könnt Ihr mich mal in einem Jahr fragen. Soweit der Plan bis in Kürze.
Gruß vom Main