Rekord A 1700 L- Modell "Schlachter"

      Rekord A 1700 L- Modell "Schlachter"

      Hallo zusammen,

      nachdem mich ein paar Kumpel und hier "SaveOldCars" nach Fotos zu meinem "Muster" A-Rex gefragt hatten, stelle ich hier mal ein Paar Bilder ein. Der Wagen stand seit Mitte 1991 trocken unter. Der Letzte Besitzer war etwas überfordert in Anbetracht der 6V Elektrik (gab er als Grund zum Verkauf an), ich denke aber, spätestens nach Prüfen der obligatorischen Stellen hat er Reißleine gezogen. Motor dreht gut, Wagen ist zu 99% komplett. Rost - Ja...und diverse "reparierte" Stellen: Nach Frontschaden gabs wohl nen neue Schürze und Schloßblech, Radhäuser vorne geschweißt, aber Kastenprofile im Radhaus "weg gelassen". Schweller links & rechts haben autogen geschweißte Überzieher, ebenso Heckschürze - da scheint das Überziehblech jedoch von einem anderen Wagen zu stammen, später kam ein weiteres Überziehblech am Auspuff drauf. Träger der Vorderachsaufnahme haben vom Kastenprofil zum Radhaus Bleche bekommen, Querträger ebenso. Zusätzlich grössere Bleche im Fußraum vorne und so niedliche, kleine Schnipsel am Innenschweller verteilt. Die Kastenlängsträger unterm Wagen haben diverse Bleche bekommen, in den hinteren Radhäusern über der Hinterachse größer dimensioniert, aber reichlich mit U-Schutz garniert. Die Federn der HA sind todmüde, im jetzigen unbeladene Zustand haben sie sich "lang" gemacht, d. h. sind liegen waagerecht. Die Federn vorne hatte ich um 40 mm gekürzt und wieder angelegt, da die Federn ausgeabut eine Höhendifferenz von läppischen 25 mm aufwiesen. Bei Ausbau der Zugstreben durfte ich feststellen, dass eine Gummiwiderlagerbohrung im Achskörper irgendwie genauso groß war wie das Gummi an sich. Tja, da hat an der Stelle Väterchen Rost eine satte Mahlzeit genossen...

      Aber die Türen sind noch ok, Heckklappe ebenfalls, Motorhaube ist stark an- aber nicht durchgerostet & das Stahlkurbeldach funktioniert gut, kein Kunststoffteilchen des Innenrahmens fehlt. Und natürlich der bärenstarke Spezialmotor mit zornigen 67 Pferden, der bei den halbgaren Resten der Abgasanlage das schicke Radio überdröhnt*...

      *PS: Den Motor kann man nur per Hand (22er Schlüssel) drehen.

      Mal sehen was auf Sicht mit dem Wagen wird - viel Spaß & wohliges Gruseln bei den Fotos!

      DT
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      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von „DT_OS“ ()

      Wow, danke für die Bilder und den ausführlichen Bericht!
      Aufgrund deiner Beschreibung des Blechzustands, schreit der Wagen geradezu nach einer günstigen Instandsetzung. Ich persönlich würde alles nötige schweißen, die Technik fit machen, alles gut konservieren und ihn dann im Winter fahren!
      1958er P1
      1959er P1
      1960er P1
      1964er Rekord A (Alltagsauto im Sommer)
      Manta A
      Manta B
      Audi 80 (Alltagsauto im Winter)

      Kapi schrieb:


      ...aber nich im winter. dann kann man ihn gleich zusammenkehren. schweissen und dann am besten komplett in konservierungsfett tauchen.


      Prinzipiell geb ich dir da Recht, aber bei regelmäßiger Unterbodenwäsche auf der Hebebühne ist der Winter nicht wirklich ein Problem, finde ich.
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      Ich freu mich, dass Ihr so positiv denkt!
      Mit meinem Kumpel Arndt seid Ihr jetzt schon zu dritt mit der Meinung "Road, no Restoration".
      Finde ich gut - da haben wir schon mit mir vier für einen lustigen Bastelabend!

      DT

      PS: Ich halte das hier mal auf Stand

      PPS: Die Erstbesitzerin hat den Wagen über 20 Jahre gehabt, hat auch nicht geholfen...
      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden

      SaveOldCars schrieb:

      Prinzipiell geb ich dir da Recht, aber bei regelmäßiger Unterbodenwäsche auf der Hebebühne ist der Winter nicht wirklich ein Problem, finde ich.


      ja, aber das salz geht doch in die hohlräume und falze, da wo man es eben nicht rauswaschen kann, das ist das schlimmste...
      wenn ich an den blick in die schweller meines käptns denke, wird mir jetzt noch schlecht. schnell wieder zugeschweisst.... :segen003:


      ja, und fahren! alleine diese roten türen sehen so klasse aus :D
      Hallo,
      ich würde es auch so machen wie Saveoldcar schreibt. Alles durchschweißen und versuchen so viel wie möglich von der Patina zu erhalten und
      das Instandgesetzte der Patina anpassen. Ist aber schon eine Herausforderung, viel Erfolg wünsche ich Dir.
      Grüße von Günni aus Hagen :wink:

      Opel Rekord P2 4TL 1700ccm EZ 1962
      NSU Fox 125ccm Bj 1951
      NSU Fox 125ccm Bj 1952
      Demm Ping Pong 50ccm Bj 1976
      Rapido Confort Matic Bj 1982
      Hymer B544 Bj1996
      Wohnort: 58099 Hagen

      Ja, erhalten hat seinen Reiz. Aber der A-Rex aus dem Avatar geht natürlich erstmal vor*. Beim "Schlachter" scheue ich den zeitlichen Invest - weniger die Teilekosten. Aber der Wagen passt eher zu jemandem, der ein gut sortiertes Teilelager hat, oder während des Schweißens nebenher Teile organisiert.
      Ihr müsst bedenken, ich habe den Wagen gekauft, weil ich brauchbares "Muster" für den Zusammenbau meines Zweitürers wollte. Dass der "Schlachter" insgesamt aber eine noch brauchbare Basis für nen Ratrod darstellt, war nicht absehbar. Am Telefon bekam ich vom Verkäufer nur die Info über SKD und Scheibenbremsen. Die waren in der Anzeige nicht erwähnt, nur dass es sich um einen 99% kompletten Wagen handelt.

      *Lackerdrama, 4ter Teil. Lacker Nummer vier hat keine Heizung in seine Halle gelegt bekommen. Unschwer zu raten, wo der Wagen jetzt wieder steht. Anfang April geht er zum Lacker Nr. 5. Einer (mal wieder) mit guten Referenzen...

      Bis densen,

      DT
      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden

      DT_OS schrieb:

      *Lackerdrama, 4ter Teil. Lacker Nummer vier hat keine Heizung in seine Halle gelegt bekommen. Unschwer zu raten, wo der Wagen jetzt wieder steht. Anfang April geht er zum Lacker Nr. 5. Einer (mal wieder) mit guten Referenzen...


      ich kenne keinen, der dieses drama nicht kennt. es dauert GRUNDSÄTZLICH min. (!) 3 mal so lang wie angekündigt.
      lackierereien sind geldmaschinen. die teile die für fahrzeughändler bearbeitet werden, gehen die IMMER vor. versicherungen zahlen halt gut.
      freilich ist es kein toller job aber ich sehe auch leider immer gleich die dollarzeichen in den augen der lackierer.
      die meisten verdrehen schon die augen wenn sie "oldtimer" hören, leider allgemeiner tenor.
      man müsste sich ja mal mühe geben... alles mehrfach erlebt und von vielen, vielen anderen gehört...
      einige gute und oldtimer-gewillte gibt es, aber die sind dann auch gut ausgebucht oder meist weit weg :(

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Kapi“ ()

      Da ich selbst Kfz-Mechatroniker und Lackierer bin, weiß ich, wie sehr sowas ausarten kann. Trotzdem unverständlich, warum die Kollegen sich so vor Oldtimern scheuen. Ich arbeite in einer Subaru Werkstatt, aber ab und zu gehören auch Oldtimerfahrer zu unseren Kunden. Ich selbst bringe wohl die meisten alten Kisten in die Werkstatt. Schweißmarathon (über Wochen hinweg) am Kübelwagen meines besten Freundes, Komplettlackierung des Ford Capri meines Onkels (ein paar Tage über Ostern) und meine diversen Opel, an denen ich immer mal wieder was mache. Mir persönlich gefällt die Abwechslung. Es ist einfach spannender als einem Legacy neue Radläufe zu basteln und die Kiste dann einigermaßen zeitwertgerecht zu lackieren.
      Lange Rede kurzer Sinn: Ihr seid wohl bei den falschen Lackierern, und ich brauch endlich 'ne eigene Werkstatt mit Lackierkabine. ;)
      1958er P1
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      1964er Rekord A (Alltagsauto im Sommer)
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      Audi 80 (Alltagsauto im Winter)
      Zum Thema Lackierei kann ich nur von Glück reden. Ich habe ausgezeichnete Beziehungen zu mindestens vier sehr guten Lackierereien. Die Beziehungen sind über Jahrzehnte gewachsen und mein P2 wird von einem mittlerweile guten Freund von mir lackiert. Die Jungs arbeiten mit dem Horch Museum Zwickau zusammen und die Qualität ist hervorragend.
      Glück gehört eben leider bei der Oldtimerei auch dazu.
      Ina -> Opel Ascona B 16N Automatik 2-Türer EZ 02/1978
      Jens -> Opel Olympia Rekord P2 1700L 2-Türer EZ 02/1963
      Vespa V50N Spezial Rundlenker EZ 06/1973
      ​Simson SR50 CE EZ 03/1989