Ölkanäle reinigen nach Lagerschaden

      Ölkanäle reinigen nach Lagerschaden

      Moin zusammen,

      nachdem ich den Motor (1700) nach dem Lagerschaden (Rücktour von Höhr-Grenzhausen) zerlegt habe, kann ich jetzt mal eine Schadenbilanz ziehen:

      Die Ölpumpe ist verreckt. Das hat mich dann zwei Pleullager und ein KW-Lager gekostet.

      Der Schaden ist überschaubar, bloß kleine Riefen auf der KW, keine Maßungleichheiten.

      Jetzt habe ich zwei Fragen:

      1. Sollte man die KW dennoch schleifen lassen, oder kann man die Riefen lassen? (bekommt man die vielleicht wegpoliert?) :)
      2. Wie bekomme ich die Ölkanäle im Motorblock gereinigt?

      Ich hab n bisschen Schiss, dass da noch Metallspäne drin stecken, die mir dann wieder den Spaß verderben.
      Muss dafür die NW auch raus?

      Gruß aus Much

      Dirk
      Nun, so wie es ausschaut, ist der Nutaufsatz der Ölpumpenwelle gebrochen.
      Wie das passieren konnte, ist mir momentan noch nicht ganz klar.
      Der Verteiler war fest fixiert, hat also nicht geeiert und konnte das Teil nicht brechen.

      Wenn es falsch montiert gewesen wäre, dann hätten wir nicht vorher so viel Strecke machen können.
      Vermutlich Materialermüdung.

      Egal.
      hallo dirk,

      hier mal ein bild, von wo aus mein motorenbauer den ölkankanal gereinigt hat.
      der neue stopfen ist hier schon reingedrückt. das ist der kleine stopfen oberhalb vom großen froststopfen.
      sollte eigtl. zu erkennen sein. sonst suche ich noch ein besseres bild raus.
      gruß marco
      Dateien
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)
      Hallo Marco,
      hinter dem großen "Froststopfen" ist die Nockenwelle...
      Wenn man da die Stirnräder im eingebauten Zustand wechselt,
      muss man aufpassen, damit man nicht die Nockenwelle mit
      dem Verschlußstopfen hinten raus schlägt.
      Die Monteure früher haben da die Benzinpumpe ausgebaut
      und mit einer Art Gabel vielleicht auch mit einem großen Maulsschlüßel
      oder Montiereisen die Nockenwelle in Position gehalten.
      Grüße aus Waldaschaff
      Wolfgang
      Grüße aus Waldaschaff
      Wolfgang


      Opel gut, alles gut!
      Opel P I / Bj. 4/60 in der Schweiz gebaut
      Opel Rekord C Coupè / Bj. 3/70
      Tach Dirk,

      da gibt's allerlei "Alt" Tricks zu- ausgebauter Zustand auf Motorbock montiert geht zumindest auch aus einer Wanne/Schüssel den Motor mit der wieder verbauten Ölpumpe Diesel als reinigendes Medium in die Ölkanäle pumpen zu lassen,dabei den Motor mit Schlüssel vorne drehen das verschiedene Stellungen erreicht werden.
      Oder nur mit dosierter Druckluft. Alle diese Methoden birgen allerdings Risiken-bei der Luftvariante kann der Dreck oder Späne in eine Ecke transportiert und nicht raus werden und bei der Dieselvariante kann es schon mal passieren das er mehr anlößt und du wieder einen Folgeschaden hast durch zuviel "Reinigungswahn". Eines natürlich auf jeden Fall garnicht vergessen !! Spülöl in Form von Motoröl rein Betriebstemp. fahren/laufenlassen und wieder raus die Plörre. Dann ruhig nach einigen wenigen 200-500km wiederholen das Ganze.
      Als Maximalmethode geht natürlich auch alles komplett zerlegen und stochern kratzen durchpusten in Reiniger/Diesel einlegen und säubern,etc.

      Wie viel Späne sind denn drin ??

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Puuh....das sieht ja mächtig nach sehr großen Teilen der Lagerschale aus und nicht nach Spänen. Da soll die KW nix haben ?? Da hast du aber richtig Glück gehabt und mit dem gebrochenen Pumpenantrieb durch Schmierungsverlust auch schon entsprechend erklärt.
      Hattest du alle Lagerzapfen/Lagerstellen kontrolliert und nachgemessen ?? War die Pumpe auseinander ? Ich würde gerne einen Grund wissen wollen warum der Antrieb abgeschert ist ? Drücke die Daumen das es bei der ersten Kalkulation bleibt.

      Gruß aus WZ Stephan
      en eschte Hessebub fäärt immer Obbl :modo:
      Tach Dirk
      Meine Meinung zu einem über 50 Jahre alten Motor, von dem eh niemand weiss was was damit alles schon gemacht oder nicht gemacht wurde, wäre. Komplett zerlegen und alle Ölkanäle reinigen. Da wundert man sich schon welche Menge dicke Plempe da drin sitzt. Wenn du das gemacht hast bist du auf der sicheren Seite. Das ist jetzt aber nur eine Meinung. Hier im Forum gibt es einige die sich auskennen aber auch unterschiedliche Meinungen haben.
      Rolo
      Wenn ich mir die bilder so angucke, erinnert mich das an meinem motor.
      Die lagerschalen sahen so aus als ob die gegen Mohammed Ali geboxt hätten.
      der motorenbauer hat dann vorsichtshalber meine kw gemessen und auf das erste übermaß geschliffen. Da waren schon mini riefen drauf.
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)
      Hallo Stephan, Hallo Rolo,

      die Ölpumpe werde ich auf jeden Fall noch zerlegen. Werde berichten und Bilder machen. So ein Schaden ist ja nicht häufig zu sehen. Macht neugierig.

      Den Motor werde ich komplett spülen.
      Außerdem werde ich gleich nach dem ersten Anlassen den Motor ca. 5 min. auf ca. 1500 Touren laufen lassen. So baut sich sofort ordentlich Öldruck auf. Anschließend Plämpe raus und erneut spülen. Danach sollte dann eigentlich Ruhe sein.

      Die KW habe ich heute zum Aufbereiter meines Vertrauens gegeben (von dem habe ich auch den Tipp mit den 1500 Touren) redhead-motoreninstandsetzung im Westerwald. Auch wenn die KW kaum Schaden genommen hat, lasse ich sie vermessen und auf jeden Fall schleifen. Die 300 € würden nur die Deppen sparen. Neue Lager kosten ja auch nicht die Welt.

      Ist zwar alles Arbeit, aber es macht ja auch Spaß und die Erfahrung wächst wieder ein Stückchen.

      Ich melde mich.

      Gruß

      Dirk
      Hallo Zusammen,

      nachdem ich nun die Kurbelwelle habe nachschleifen lassen, stellte sich beim Zusammenbauen heraus, dass zwei Pleuelaugen wohl durch die Hitze (als sich die Lager verabschiedet haben) um 1/10 mm geschrumpft sind. Das stellte ich beim Anziehen der Schalen aufs Pleuel fest, denn wenn man die Schrauben anknallte, drehte sich die KW nicht mehr.
      Also: Gleich alle viel Pleuel hohnen. Nu is Ruh.
      Gestern alles zusammengebastelt und heute schon die ersten 60 KM Strecke gemacht.

      Ende gut, alles gut.
      Nochmal vielen Dank an Redhead. Da habe ich nicht nur für wenig Kohle alles gemacht bekommen, sondern auch viele gute Tipps erhalten. Möchte ich gerne weiterempfehlen!

      Gruß aus Much

      Dirk

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Dirk Hornschuh“ ()

      Rennfox schrieb:

      Dirk Hornschuh schrieb:

      Nochmal vielen Dank an Redhead.


      Prima!
      Schön das Er wieder schnurrt!

      Aber wer ist Redhead?


      Rennfox schrieb:

      Aber wer ist Redhead?

      Moin,

      redhead-zylinderkopftechnik.de

      Die sitzen zwischen Hennef und Altenkirchen.
      Wie ich finde, sind die da sehr kompetent und günstig.
      Die meisten ihrer Kunden schicken die Klamotten per Post. Ich hatte bloß ne halbe Stunde Fahrt.

      Habe für das Komplettprogramm (Haupt- und Pleulzapfen schleifen und Welle richten) 270 € bezahlt.
      Dazu noch viele Einbautipps.

      Prima.

      Gruß aus Much
      Dirk