Kunststoffteile Chrom lackieren (part 1)

      Kunststoffteile Chrom lackieren (part 1)

      Hallo zusammen,

      Die Geschichte mit den verchromten Teilen hat mich ziemlich Zeit und Nerven gekostet, hier nun die Story.

      Hier gibt es auch schon einige Beiträge zum Thema.
      Kunststoff neu vercrhomen lassen?

      Ich suche schon ewig jemanden der die Teile (Tachogehäuse, Uhreinfassung und die Lüftungsdüsen + evtl. Radioabdeckung) verchromt, für einen günstigen Preis.
      Aber leider konnte ich niemanden finden, der nicht einige Hunderter verlangt hatte.

      Ich habe dann mehr oder weniger Zufällig ein Angebot in der Bucht entdeckt, wo es das Chrom-Set für unter 50EUR gibt:
      ebay.de/itm/MirrorChrome-Effek…53432?hash=item33640dba98

      Na, wenn das nicht die Alternative ist, und "80% Chrom" für einen Bruchteil vom 100% Chrom-Preis wäre auch voll okay für mich.

      Nach zwei oder drei Abende im Keller hatte ich dann die Dinger auch vernünftig abgeschliffen, die Risse 2K verklebt usw.

      siehe Bilder:
      Dateien
      • Duesen_roh.jpg

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      • radio_roh.jpg

        (60,55 kB, 38 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • Tacho_roh.jpg

        (28,95 kB, 33 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • Uhr_roh.jpg

        (54,89 kB, 38 mal heruntergeladen, zuletzt: )

      Kunststoffteile Chrom lackieren (part 2)

      Nachdem das Lackset angekommen war, die Teile auf Holzständer gebastelt und die "Lackierkabine" in der Garage gebaut ...

      und danach gemäß Anleitung in Youtube lackiert:


      Wie ich auf diversen anderen Seiten gelesen habe, ist es wichtig zu beachten:
      1.Es muss vollkommen sauber gearbeitet werden.
      2. Der Glanz kommt vom Hochglanzschwarz (der ersten Farbschicht), diese darf unter keinen Umständen berührt oder gar geschliffen werden.
      3. Die Chromfarbe sollte möglichst dünn aufgetragen werden, da sonst der Chromeffekt hinüber ist. (hier extra kleine Sprühpistole verwenden )
      4. Die Klarlackschicht ohne Lösemittel sprühen, da sonst die Chromschicht wieder angelöst wird.

      Anbei nun die Bilder nach dem Hochglanzlackieren:
      Dateien
      • Lackierkabine.jpg

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      • Teile_black.jpg

        (82,7 kB, 62 mal heruntergeladen, zuletzt: )

      Kunststoffteile Chrom lackieren (part 3)

      Vor dem Lackieren der Farbe hatte ich noch einen Haftvermittler aufgesprüht und mit 1000er Schleifpapier angeraut, danach Silikonentferner versteht sich.
      Leider hatte ich vergessen mit dem Staubbindetuch nochmals abzuwischen.

      Denn beim Auftragen der schwarzen Farbe musste ich feststellen, dass ich viele kleine Pickelchen auftrage.
      Keine Ahnung ob die vom Wischen kamen oder aus der Farbe/Pistole. Hier zeigt es sich wieder, dass man wirklich super sauber arbeiten muss. Ich denke, ich hätte den Härter der Farbe filtern müssen.

      Naja, da waren eben schon meine 80% Chrom ... denn ich wollte nicht wieder von vorne anfangen, zumindest ohne zu wissen, ob es am Ende eh nichts taugt und alles für die Tonne war.

      Nach zwei Tagen ablüften lassen sah das Ergebnis bis auf die Pickelchen nicht schlecht aus.

      Also den Chromlack auftragen, hauch dünn ...
      Dateien
      • Tacho_chrom.jpg

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      • Teile_chrom.jpg

        (96,34 kB, 65 mal heruntergeladen, zuletzt: )

      Kunststoffteile Chrom lackieren (part 4)

      na, das sieht doch schon gar nicht so schlecht aus, oder?

      Lt. Anleitung muss man das Chrom gleich nach dem Auftragen mit einem Tuch polieren und dann muss man die "Chromschicht" einbacken oder mind. einen Tag ablüften lassen.
      Polieren hatte keinen sichtbaren Effekt bei mir.

      Ich habe mit Warmluft etwas nachgeholfen ... dann zwei Tage vergehen lassen bis zur letzten Schicht, dem Klarlack.

      Hier - wie gesagt - unbedingt darauf achten, dass der Chrom nicht angelöst wird. Daher nur zwei Mal mit dem Klarlack drüber.
      Zuvor habe ich die Teile angewärmt, damit die Trockenzeit verkürzt wird.

      Nun, heute nach zwei Tagen Trockenzeit, bin ich dann wieder in die Garage und habe die Teile geholt.
      Das Ergebnis ist wie gesagt bei etwa 80% Chrom ...
      Der Chromeffekt ist zu sehen, allerdings aufgrund des schwarzen Hintergrunds ist der Chrom sehr dunkel. Der Glanz und die Spiegelung ist aber okay für mich.
      Bin echt mal gespannt, wie sich die Teile im eingebauten Zustand präsentieren. Das wird aber leider noch ein paar Wochen dauern, da ich parallel gerade am Lackieren von Dach und Armaturenbrett bin.

      Dadurch dass der Tacho so dunkelverchromt ist, werde ich den Innenbereich nicht mehr Mattschwarz lackieren, das sieht so schon ganz gut aus, denken ich.

      Viele Grüße
      Jürgen


      Bilder:
      Dateien
      • Radio_fertig.jpg

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      • Tacho_fertig.jpg

        (55,81 kB, 64 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      • Uhr_fertig.jpg

        (39,09 kB, 62 mal heruntergeladen, zuletzt: )
      Schon ne tolle Sache, dass Du das probiert hast, Jürgen!

      Mit dem Ergebnis könnte ich auch leben - andere bestimmt auch. Gemessen daran, dass die tatsächlich sichtbaren Flächen verhältnismäßig klein sind, ist das Ergebnis echt gut. Respekt, dass Du sofort "Gutteile" lackiert hast, und nicht Probestücke, die im Extremfall eine total glatte Oberfläche haben ( wie z. B. eine Getränkedose ).

      Bislang dachte ich dass das Verfahren nur von professionellen Lackierern angewendet wird ( z. B. Pross Custom Painting, Heilbronn).

      Daumen hoch!

      Bis dahin,

      DT
      LK Osnabrück - where the rust never sleeps...

      Rekord A ,1700er 4 Gang, 2T Limo, EZ 05/63 Schweden
      Toller Thread! Danke, dass Du uns an Deinen Erfahrungen teilhaben lässt! :daumen1:
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
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      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"
      Hallo Jossi,
      da bin ich mal gespannt, wie's bei dir funktioniert.

      Noch ein kleiner Tipp:
      Du musst mal sehen, welche Düsen du verwendest ... war glaube ich auch in der Beschreibung erwähnt.
      Ich hatte damals eine kleine Pistole mit einer 0,8 Düse verwendet, da der Chromlack nur ganz dünn aufgetragen werden muss.

      viel Erfolg.
      Jürgen