Langschläfer bei ebay

      Ha, wieder mal ein Verkäufer, der eine normale zweitürige Limousine als "COUPE!" deklariert. War bestimmt ein Irrtum, ein Schelm, wer Böses dabei denkt... Allerdings: ich habe noch nie eine Verkaufsanzeige gesehen, in der andersrum ein Coupé versehentlich als zweitürige Limo angepriesen wurde...
      Aber davonab: das Angebot ist gut, die Anzeige liest sich sehr sehr interessant! Der Preis ist heiß!
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
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      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"
      wow, der gefällt mir saugut... :daumen1: (*zu Lennecruiser rüberschiel* :zwinker1: )
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      Ort: 58119 Hohenlimburg

      Fahrzeuge:
      Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
      Olympia Caravan P1, EZ 07/59, 1500 ccm
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      Motto: Ich bin, wie ich bin. Die einen kennen mich, die anderen können mich!
      Ich hatte zuerst die Bilder im Detail angeschaut und wollte gerade schreiben "beachten, der Wagen ist innen und außen komplett aufbereitet worden, so dass er so schön glänzt. Wenn man sich die Details im Innenraum anschaut, und den Motorraum genauer betrachtet sieht man dem Wagen die 100.000km und die lange Standzeit in der (wirklich trockenen...?) Scheune an."

      Im Text hab' ich's dann auch gelesen mit dem "innen und außen gereinigt".

      Die Technik muss dann wohl 1x neu - wie es mit dem Motor ist, weiß ich nicht. Beim VW machen 40 Jahre Standzeit dem Motor (wenn Öl drin ist) entweder gar nix, oder er ölt aus allen Poren nach der Wiederbelebung. Eine Wundertüte ist es allemal.

      Erfahrungsgemäß "überlebt" auch der Chrom die lange Standzeit in einer Scheune nicht. Die Pickel/Beschädigungen lassen sich optisch (für die Fotos) sauber wegpolieren, aber nach 2x Regen oder 1x Waschen sieht das dann wieder unansehnlich aus.

      Kann interessant sein, wenn der Preis niedrig bleibt, muss aber nicht. Ich tippe darauf, dass die Leute zu euphorisch die Bilder anschauen und der Wagen insgesamt "zu teuer" für den Zustand weggeht. Spannend aber allemal.

      Das "GUN"-Kennzeichen (Gunzenhausen) gab es übrigens nur von 1956 bis 1972, wurde aber aktuell wieder (als Euro-Kennzeichen) eingeführt. Auf dem Foto erkennt man, dass vorne das originale Siegel noch dran ist, damit hat die Kennzeichentafel schon einen schönen Sammlerwert. Und wenn das hintere auch noch (mit Siegel) da wäre, hätte man ein tolles Pärchen. Wahrscheinlich wurde der Rekord nie offiziell abgemeldet...

      Gruß Jörg
      Da geb ich dir dir recht Jörg, Bremsen komplett, alle Gummiteile der Achsen Stoßdämpfer und reifen müssen auf jeden fall neu. Motor getriebe Hinterachse muss man sehen auf jeden fall alle Öle und Kühlwasser neu.
      wie der Unterboden aussieht muss man auch sehen, Tank muss bestimmt auch gereinigt werden.
      da fließen schon erstmal summen rein.
      wenn die Karosse gut ist lohnt es sich bei niedrigen preis

      gruß André
      Rock and Roll aint noise Pollution...
      Da haben wir wieder so ein Fall. Wenn man den Wagen von außen betrachtet, schein alles ganz ordentlich zu sein (außer die Endspitze links). Aber das Bild mit offener Motorhaube fördert da schon einiges zu Tage. Mich macht es immer stutzig, wenn ein Auto außen einen schönen Glanz trägt, aber wenn unters Röckchen schaut, es ziemlich verbraucht wirkt. Hat der Wagen also ein neues? Mit ein wenig säubern ist das schlecht zu realisieren. Auch einige andere Dinge passen nicht recht zu der Nutzungsangabe. Die Innenausstattung wirkt da eher als schlecht gepflegt für die paar Jahre. Oder eben doch länger genutzt? Vielleicht ist auch schon mal jemand zum tauschen gekommen, und fährt jetzt mit der deutlich besseren Ausstattung rum?
      Erste Pflicht: Selber anschauen, vor Gebot. Beläge vorlegen lassen, dass das mit dem Zeitpunkt des Abstellens auch passt.
      Interessieren tut's mich schon, ob die Angaben stimmen. Wer also vor Ort ein Auge drauf wirft, kann ja mal ein Statement abgeben.
      Viele Grüße, shanky
      Butter bei die Fische!
      oder
      Die Bitterkeit schlechter Qualität hält noch lange an, wenn die Süße des Preises längst verflogen ist...
      So Leute,
      aufgrund meines Statements zu dem R3 bei ebay, haben mich heute ein paar Zeilen eines Herrn Ertl erreicht:

      Hallo,
      ich melde mich mal auf diesem Weg, da ich nicht in Eurem Rekord P2-Forum angemeldet bin, sondern nur ab und zu reinschaue. Hatte mal einen P1 und deshalb noch Interesse an den Karren. Jetzt fahre ich Ford 12m TS.
      Wegen des gewünschten Statements zu dem Rekord A, der angeblich 45 Jahre Dornröschenschlaf hinter sich hat: da nicht weit von mir entfernt und meine Frau immer nach einem etwas größeren Oldie verlangt, bin ich gestern mal hingefahren.

      Also, die Karosserie ist an einigen Stellen durchgerostet: oberes Blech der Frontmaske neben Scheinwerfer, Stehblech im hinteren Bereich, Seitenwandbleche unten, Endspitze. Im A-Säulenbereich/untere Rahmenanschlüsse konnte ich nach Entfernung von massenweise Dreck nichts feststellen, Schweller und Bodenbleche auch nicht, habe aber auch nicht alles abgeklopft. Der gesamte Unterboden/Achsen ist mit Flugrost übersät aufgrund fehlenden U-Schutzes, was aber auch ein Vorteil sein kann. Reserveradmulde wurde gespachtelt.
      Lack sieht gut aus, wenn nicht die ca. 40 x 25cm große Spachtelstelle am hinteren Kotflügel wäre.
      Chrom, wie schon jemand schrieb, pickelig, mir würde es noch taugen.
      Innenraum: stellenweise mit Schimmelflecken garniert, konnte mich nicht lange drin aufhalten wegen stechenden Modergestanks. Die Garage war vielleicht von oben trocken aber die Luftfeuchtigkeit hat trotzdem ihr Werk vollbracht. Sitzbank durchgesessen, hängt links schräg runter, muss neu gepolstert, bezogen und gefedert werden. Wenn man den Gestank überhaupt noch ohne alles zu erneuern rausbekommt.
      Zur Technik: Motor lässt sich nicht drehen, Bremspedal nicht drücken, also HBZ eingerostet (hatte ich bisher noch nie). Schalthebel unbeweglich. Schloss-/Türmechanik ebenso. Da dürfte also alles verharzt sein. Bremsen müssen dann komplett neu, alle Dichtungen etc.
      Die angeblich einzige noch vorhandene Unterlage, ist die Garantiekarte des eingebauten Radios.
      Das Außerbetriebnahmejahr 1969 wird aus dem TÜV-Aufkleber 11/69 geschlossen, wobei die Kennzeichen ja sonst woher stammen können.
      Für mich ist das nichts. Wenn wenigstens das Blech und Innenraum o.k. wären und der Preis knapp über dem Startgebot bliebe. Komplett ist er ja.
      Also bei Interesse vielleicht so oder zusammengefasst im Forum bekanntgeben.
      Danke und Grüße

      Vielen Dank dem unbekannten Nachhaker.
      Wer also Interesse hat, weiß schon mal, wonach man fragen muss.
      Viele Grüße, shanky.
      Butter bei die Fische!
      oder
      Die Bitterkeit schlechter Qualität hält noch lange an, wenn die Süße des Preises längst verflogen ist...
      Da sieht man's mal wieder. Entweder werden alte Fahrzeuge überteuert oder bestenfalls zum angemessenen Preis angeboten. SCHNÄPPCHEN GIBT ES NICHT IM NETZ! Dort hat keiner was zu verschenken - bei verdächtig niedrigen Preisen muss man auch automatisch mit garantiert hohen Folgekosten rechnen!
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
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      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"
      Hallo zusammen ,

      ist ja irgendwie eine interessante aber auch irgendwie komische Geschichte . Bei den sogenannten "Scheunen und Gargenfunden " vermisse ich dann aber immer die Bilder wie so ein Auto entdeckt wurde . Also ich für mich, wenn ich der Finder wäre würde sofort Fotos machen wie man so ein Auto entdeckt und freilegt . Ok ,sowas kann man auch stellen aber ich habe bis jetzt erst zweimal solche Bilder gesehen und dann sahen die Autos auch dementsprechend aus . Das Problem ist mittlerweile echt was für Storys um solche Funde gestrickt werden. Aber vielleicht werde ich ja mal eines Besseren belehrt .

      Gruß
      Jossi
      Na also, so ähnlich ist es doch immer wieder.

      Originalbilder von solchen Scheunenfunden hätte ich auch. Einmal mussten wir einen Baum fällen um ein Auto nach 25 Jahren aus einem Schuppen zu bergen, ein anderes Auto mussten wir mit einem Brenner in einem Schrebergarten zerlegen, um die Reste rauszukriegen (der VW Variant von 1966 fungierte als Gartenhütte), einen anderen VW knacken und aus dem 2. UG einer Tiefgarage ziehen und und und...

      Ich bring' zum nächsten Forentreffen mal ein paar Fotoalben mit.

      Grüße, Jörg
      Interessante Infos über den Wagen.

      Aber es ist wie immer, wenn etwas außergewöhnlich günstig ist, hat es einen Grund. Keiner hat Geld zu verschenken. Billig kann man höchstens etwas bekommen, wenn mal einer in Geldnot ist.
      Ansonsten versucht doch jeder den optimalen Preis zu bekommen.
      Interessenten haben auch in letzter Zeit auch so komische Vorstellungen, für kleinsten Preis ein Auto einer besseren Klasse zu bekommen. Also eine Note 2 zum Preis eines 3er ist gewünscht. Das nimmt irgendwie vermehrt zu. Klappt bloß nicht.

      Grüße

      Tom
      Hallo Zusammen,
      ja, es ist fast immer das Gleiche, stimmt.
      Aber, wenn wir ehrlich sind, suchen wir alle Schnapper. Ich nehme mich da nicht aus. Wär ja auch sonst nichts, mit meinem JOB;-)
      Aber im Zeitalter des Internets sind natürlich die meisten Verkäufer sehr genau darüber informiert, was das Objekt der Begierde so Wert ist.
      Wenn sich aber nun Suchende mehr damit anfreunden würden, dass es eben kostet, wenn man einen guten Wagen haben möchte, und man dann vielleicht zufällig mal an einen günstigen Wagen käme, wäre doch alles perfekt. Stattdessen sind viele immer sehr enttäuscht, wenn der Preis nur dem entspricht, was man realistisch maximal erwarten kann.
      In diesem Fall liegt die Wahrheit auch noch ganz wo anders. Ich nehme an, dass hier ganz bewusst darauf verzichtet wurde, die negativen Seiten des Wagens herauszustellen. Der Reiz, es könnte sich um eine gute Substanz handeln, liegt bei dieser Beschreibung nahe.
      Das Zauberwort gilt für beide Seiten: Ehrlichkeit.
      Aber was viel entscheidender ist, dass wir, die suchen , nicht zu blauäugig sind und ein Fahrzeug immer hinterfragen. Genug Spielraum für fragen ließ das Inserat ja zu.
      Viele Grüße, shanky.
      Butter bei die Fische!
      oder
      Die Bitterkeit schlechter Qualität hält noch lange an, wenn die Süße des Preises längst verflogen ist...

      shanky schrieb:

      Ich nehme an, dass hier ganz bewusst darauf verzichtet wurde, die negativen Seiten des Wagens herauszustellen. Der Reiz, es könnte sich um eine gute Substanz handeln, liegt bei dieser Beschreibung nahe.
      Das Zauberwort gilt für beide Seiten: Ehrlichkeit.


      Genau so ist es. Und "Ehrlichkeit" ist beim Fahrzeug(ver)kauf höchst selten. Insbesondere in der "Haifischbucht" muss man immer zwischen den Zeilen lesen. "Funktion nicht geprüft" heißt z.B. in Wirklichkeit "alles versucht, das Ding zum Leben zu erwecken, aber es ist und bleibt kaputt". Trotzdem weckt der Satz die Gelüste "es könnte ja doch funktionieren, oder nur die Sicherung, oder..."

      So auch hier: "(...) jedoch keine Startversuche durchgeführt". Klar hätte man auch dazuschreiben können "...weil der Motor bombenfest sitzt", aber dann hat der Verkäufer ja gleich 20 Interessenten weniger.

      Und die "Versteigerung als defekt" erfolgt nicht "deshalb (...) [weil das] Fahrzeug vor 45 Jahren funktionsfähig in der Garage abgestellt worden ist", sondern weil es wirklich defekt ist (so wie der Herr Ertl ihn hier beschrieben hat).

      Also: Hirn einschalten, nüchtern bleiben, und bei Autos hinfahren und anschauen. Und bitte wirklich nicht erwarten, dass man für 3...4.000 Euro den "Scheunenfund im Jahreswagen-Zustand" bekommt...

      Und wie geht es jetzt weiter? Ein unwissender wird den Wagen ersteigern, und wir werden ihn als "Wanderpokal" wahrscheinlich noch das ein oder andere mal in Verkaufsanzeigen sehen.

      Gruß Jörg