Ankauf Rekord A

      Ankauf Rekord A

      Hallo Ratgeber und Helfer aus dem Forum Vorstellung:



      ihr habt da wohl recht. Neben allen Emotionen zählt am Ende die
      knallharte Sachanalyse. Natürlich: Man sieht den Wagen schon halbwegs
      auf den asphaltierten Decken dieser Republik rollen. Aber...



      Nun, kurz mal raus aus den Sphären des Opeluniversums, rein in die
      Kalkulation: Kosten und Zeit, Zeit, Zeit und Zustand, und das sind die
      Punkte.



      Werde mir noch einmal einen Fachmann mitnehmen, der eine Einschätzung
      vornehmen will. Es nützt ja nichts, wenn bei aller Romantik und
      heldenhaftem Einsatz an der Oldtimerfront bestimmte Faktoren fast
      mutwillig beiseite gedrängt werden, die den heutigen Kauf später bereuen
      lassen.



      Zum Zustand vielleicht noch ein paar erste Hinweise, eventuell könnt ihr
      eine Einschätzung abgeben (alles durch Augenzeugenbericht eines anderen
      der sich den Wagen ansah und mir berichtete, hatte nicht die Zeit für
      eine tiefergehende Analyse. Aber hier ein paar Infos:



      1. Angebot 700 €., 2 Türer, 54 Ps, 1,5 Ltr., silbermetallic,
      Schiebedach, 12/65 Baujahr, lief wohl ein paar Jahre in Spanien (Vorteil
      für die Karosserie?)

      2. Rekord hat diverse Roststellen. Z.B. um das Schiebedach, an der
      Frontscheibe- scheinen keine großen zu sein, aber wohl keine deutlich
      erkennbare. Durchrostungen? Schweller scheinen fit zu sein, wobei ich
      bei Opel da vorsichtig bin. Kofferraumdeckel diverse Rostblasen. rechter
      Rückfahrscheinwerfer, na ja. Türen ohne große Baustellen, aber
      sicherlich zu überarbeiten.

      2. Der Wagen scheint eine ehrliche Haut zu sein, keine großen
      Spachtelaufträge, keine Undercover-Stellen. Der erste optische Eindruck:
      Der hat mal eine Rolle gespielt, der Wagen, und alles hat seine Zeit,
      jetzt steht er an der Gabelung Aufestehung oder Teileträger.

      3. Motor drin, aber z.T. der obere Teil zerlegt (Verteiler, Vergaser, Luftfilter). Der Rest vorhanden. Dreht wohl, der Motor.

      4. Inneneinrichtung: durchgehende Sitzbank, kein Stoff! Vieles dem Zahn
      der Zeit geschuldet, aber wohl herstellbar. Sitzbezüge ohne Risse.

      5. Unter der opeleigenen Kunststoffmatte im Innenraum müsste man
      sicherlich mal Tacheles reden. Nicht das darunter schon das
      Open-Air-Kino läuft, und die haben ohne mich angefangen.

      6. Z.T. mit zugekauften Ersatzteilen, Blinker, Motorteile, Dichtungen.

      7. Wagen steht bei mobile.de für 800 Euro in Raa Besenbeck. Bilder sind dort zu sehen.



      Also, shanky hat wohl nicht ganz unrecht, der Preis wird nicht der
      Schmerz sein, vielleicht vielmehr das Erwachen. Dennoch möchte man auch
      einem alten Opel dabei behilflich sein, heil über die Straße zu kommen.



      Na ja, bleibe am Ball, berichte demnächst. Nochmals: Habt Dank für die
      schnellen und weiterführenden Antworten. Ist ja eine sehr gute Sache, so
      ein Forum.



      Bis bald!
      hallo medor,


      habe mal das auto angeschaut bei mobile....


      du solltest aufjedenfall mal den teppich anheben und schauen was dich erwartet....im grunde ist die technik simple und einfach....und es gibt so gut wie alles um einen motor und die elektrik instand zu setzen....
      wichtig wäre jemenden zu haben der sich mit blech auskennt...den rest kann man sich selber beibringen und ist auch recht einfach zu verstehen...

      mfg christian
      Hallo,

      der Oldtimerkauf hat nicht immer was mit Vernunft zu tun. Zum Glück. Es ist ja ein Hobby und das kostet meistens Geld. Ich habe auch schon so einen Schwachsinn gemacht : In den USA stand auf zwei anderen Amis ein 55er Oldsmobile. Recht gut beieinander. Parting out car.... Och ne... runter mit dem Ding da. Für die Restokosten ( alleine der Lack hat DM 8000,- gekostet ) hätte man auch problemlos einen kaufen können.
      Oder mein Bentley T1. Den fand ich in OL, keiner wollte ihn haben, viel zu viel Aufwand. Auch ein Auto zum Ausschlachten. Preis war ok aber auch bekloppt. Für das was ich da noch reinstecke, kann ich auch einen fertigen Wagen kaufen. Aber er stand so traurig da in seiner wunderschönen Farbkombination... am selben Nachmittag hatte ich das Teil am Hals.

      Man muß sich bloß eines im Klaren sein : So eine Restauration kann ein langer Weg sein. Sogar bei entsprechender Leidenschaft eine Probe für die Beziehung. Und man wird oft sagen so eine Sch... hätte ich bloß die Finger davon gelassen.

      Es kommt wirklich drauf an was Du willst. Teurer als der Kauf eines fertigen Autos wird das Teil auf jeden Fall.

      Grüße

      Tom

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TomB“ ()

      Hallo Medor.

      Ich weiß da auch nicht so recht, was man dir hier
      raten soll.

      Erstens musst du wissen, wie viel Zeit und Geld du dafür hast. Mach dir einen realistischen Zeitplan und schätze die Kosten der nötigen Ersatzteile und Fremdleistungen. Bedenke auch,dass einige Sachen nur schwer zu kriegen sind.
      Meist ist diese Schätzung, auch wenn sie recht objektiv angelegt wurde, deutlich zu positiv.
      Dann schau dich auf dem Markt um, was es für die geschätzten Kosten + Anschaffung + 25% gibt. Ist das mit dem erwartenden Ergebnis einer Restaurierung gleich oder sind die Fahrzeuge gar besser für den Preis, dann ist die Restaurierung ein (teures) Hobby. Wenn jemand Spass daran hat und vorallem den Platz hat, ist das auch voll okay.
      Ansonsten kauf dir den Besseren , das schont die Nerven und den Geldbeutel. Und, zu basteln und reparieren gibt es immer etwas.

      Ist deine Endsumme deutlich günstiger als die Fahrzeuge auf dem Markt, dann hast du alles richtig gemacht :lol002:

      Diese Stellen musst du dir wegen Rost auf jeden Fall ansehen:

      Bodenblech: Fussräume unten, Wagenheberaufnahme,Kofferraum um den Tank, Seitenspitzen hinten
      Frontblech und Heckschürze
      Motorraum: Ecken zu den A-Säulen, Frontstrebe an den Scheinwerfern, Strebe unter d. Kühler, Befestigung Bremszylinder
      Kotflügel,auch und hauptsächlich innen.
      Türen unten. Schweller
      A.-Säule außen unten unter dem Kotflügel, oben an der Windschutzscheibe. Innen hinter der Fußraumabdeckung, vorallem der Übergang zum Schweller. besonders weil die Schiebedachentwässerung im Schweller endet.
      Innenraum: Alle Teppiche mal anheben, hier kann es überall gammeln.
      Kofferraum: um den Tank, Ersatzradmulde

      Viele Glück bei deiner Entscheidung.
      Jürgen
      Bei einem fertigen Fahrzeug musst Du halt das Geld sofort auf den Tisch legen und hast dann den
      Fahrspaß ebenfalls sofort. Bei einer eigenen Restaurierung gibt man die Kohle halt nach und nach
      aus, hat den Fahrspaß halt dementsprechend später. Dafür aber andere Erfolgserlebnisse beim
      Fortschreiten der Arbeiten. Fazit: ein fertiges Auto ist teuer, ein unfertiges auch, nur später... :denk1:
      Grüße aus dem Sauerland von Frankie, dem Lennecruiser!


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      Ort: 58119 Hohenlimburg a. d. Lenne
      Fahrzeug: Olympia Rekord P1, EZ 02/60, 1700 ccm
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      MOTTO: "LEBE SO, DASS SICH DEINE FREUNDE LANGWEILEN, WENN DU TOT BIST!"
      Ich würde mal sagen das Projekt steht und fällt mit dem Schiebedach! Es sollte unbedingt funktionieren! Außer aus einem Schlachter ist an Ersatzteile für Golde Stahlkurbeldächer weder für Geld noch gute Worte zu kommen. Die Roststellen ums Schiebedach ganz genau prüfen woher der Rost kommt, hört sich zumindest nicht gut an. Die Wasserabläufe müssen unbedingt frei sein, falls nicht weißt Du ja warum es unterm Dach rostet. Evtl. mal mit einem Wasserschlauch dem Stahlschiebedach zu Leibe rücken und schauen ob es in den Innenraum reinregnet.
      Für die Reparatur eines SSD ist der Ausbau von Front- u. Heckscheibe, sowie die Aufgarnierung des Innenhimmels erforderlich. Das ist alles andere als billig und sehr arbeitsintensiv. Wenn dann evtl. noch eine Komplettlackierung dazukommt, die heutzutage gleich mal ein paar tausend Euro kostet, Prost Mahlzeit! Die rechte hintere Stoßstangenhälfte kannst Du auch gleich in die Tonne kloppen. Einen anderen Kofferraumdeckel gibt's bei Ebay sicher für ein paar Euro, mußt halt mal ein paar Kilometer fahren. Den Motor wieder zusammenbauen, dann diese Dichtung und jene Dichtung, diese Kleinigkeit und jene Kleinigkeit und schon bist Du ganz schnell fernab der 5000 Euro Marke. Ist natürlich auch wieder die Frage wie perfekt er werden soll?
      Für 5000 Euro bekommst Du auf jeden Fall einen ganz passablen, fahrbereiten 2türigen Rekord A. Die Golde SSD sind im übrigen beim Rekord A nicht unbedingt selten. Wenn Du eine Weile den Markt beobachtest kommt bestimmt mal wieder einer mit SSD. Man muß eben Geduld haben.
      Aber eines muß ich auch sagen: Der Bezug zu einem Fahrzeug, welches Du von Grund auf selbst neu aufbaust ist wesentlich größer als zu einem Fahrzeug das Du fertig kaufst und Du kannst Ihn Dir nach Deinen Maßstäben und Wünschen herrichten wie Du ihn willst.
      Gruß Günther
      Ort: 89165 Dietenheim bei Ulm/Alb-Donau-Kreis
      - Rekord P2, 2TL, 1700, Bj. 63
      - Rekord P2 Coupe, 1700 S, mit Golde SKD, Bj. 62
      - Rekord A, 4 TL, 1700 mit Golde SKD, Bj. 65