Motorproblem 2,6 OHV

      Motorproblem 2,6 OHV

      Tach die Herrschaften,

      in den letzten Jahren gabs für meinen Wagen sowohl eine Motor- als auch eine Vergaserüberholung, also auch neue Stirnräder und sonstiges. Nichtsdestotrotz hätte ich da mal so ein Problem, oder auch gleich mehrere ;)

      Mein Motor wird gerne einmal warm, ohne nachgerüsteten E-Lüfter im Stau wahrscheinlich auch zu warm. Andere 6-A/B Fahrer haben mir aber dasselbe berichtet, früher gabs halt auch nicht so viel Verkehr in der Stadt. Ist zwar dank E-Lüfter immer noch im grünen Bereich, bei großer Hitze läuft der Motor im Stand dann doch unruhig und will u.U. auch ausgehen. Ich tippe da so in Richtung Dampfblasenbildung, ein kurzer Gasstoß und alles passt wieder.

      Die Vorwärmklappe öffnet und schliesst, an der Wapu kann ich keine Undichtigkeiten feststellen. Trotzdem ist es hinterm Krümmer wirklich heiß zugange - und die Hitze übertragt sich im schlimmsten Fall natürlich auch auf den Bremsflüssigkeitbehälter daneben.

      Im Ausgleichsbehälter war etwas Ölfilm obenauf, die Betonung liegt auf etwas. Da sich auch an der Innenwand bräunlicher, relativ fester Schnodder festgestzt hatte, habe ich dann den Behälter so gut wie es ging von innen gesäubert und das Kühlsystem mehrfach komplett durchgespült. Gleichzeitig habe ich den Ausgleichsbehälter an den Nähten nachlöten lassen, unter Druck kam immer mal ein Tröpfchen durch. Neues Thermostat gabs auch, ist alles seitdem unauffällig. Also auch kein Wasser im Öl, kein Schnodder am Öleinfülldeckel, kein großer Wasserverlust oder sonstiges.

      seit grob 2 Wochen kommts mir jetzt so vor als hätte ich etwas Leistungsverlust. Zumindest im Leerlauf kann ich aber nichts feststellen, alle Töpfe laufen sauber mit. Um die Sache eingrenzen zu können habe ich mal schrittweise die Zündung durchgesehen, also neue Zündspule/Verteilerinnereien/Zündkerzen gereinigt oder ausgetauscht. Dabei haben die "alten" Kerzen ein schlechtes Bild abgegeben, waren von NGK und seit grob 2.000km drin - die strahlen in den unterschiedlichen Farben schwarz - braun - weiß, bunt gemischt.

      Zeitgleich kann ich jetzt im Ausgleichsbehälter beim Gasgeben Blubberbläschen sehen und nach dem Abstellen vom Motor glucksert es im Motor auch noch so für eine Minute vor sich hin.

      ich weiss jetzt nicht so richtig wo ich anfangen soll - ich hätte jetzt im Winter über folgendes in Angriff genommen:
      Kompressionstest / Zylinderkopfdichtung / Vergaser Grundeinstellung (da evtl zu mager?)

      hat wer andere Vorschläge?

      Gruß,
      Matze
      Hallo Matze,
      Blubberblasen bedeutet Zylinderkopfdichtung durch (vorrausgesetzt Du hast die Kühlanlage richtig entlüftet). Wenn die Kopfdichtung in den Kühlkreislauf bläst, dann entsteht entsprechend Druck im System. Merkste dann, wenn der Motor warm gelaufen ist und die Kühlschläuche sich durch den höheren Druck schlecht zusammen drücken lassen. Ich hatte aber auch einmal eine abgelaufene Förderscheibe in der Pumpe selbst. Das mekste daran, das der obere Schlauch warm ist aber der Kühler nicht wirklich, weil nicht durchflutet.
      Die ständige Hitze kann bedeuten, dass Dein Kühlsystem zugesetzt ist. Das kann in allen Bereiche passieren. Wenn der Motor mal einige Zeit nur mit Wasser gelaufen hat, dh. ohne Frostschutz gelaufen hat, können die Kühlkanäle im Motor teilweise zu sein. Natürlich kannst Du auch einen neuen defekten oder falschen Thermostaten bekommen haben, oder Dein Kühler ist verschlammt.
      Eigentlich spricht alles dafür, von ganz vorne anzufangen.
      Dampfblasen sollten durch die Hitzeschutzbleche eigentlich zu größten Teil verhindert werden. Sind die da?
      Viele Grüße, shanky.
      Butter bei die Fische!
      oder
      Die Bitterkeit schlechter Qualität hält noch lange an, wenn die Süße des Preises längst verflogen ist...
      Hallo Matze,

      also zunächst mal zur Kühlwassertemperatur : Auch Anfang der 60er Jahre gab es wunderschöne Staus und stockenden Verkehr in Deutschland. Muß man nur mal die Großstädte nehmen. Das Argument : Früher gab es noch nicht so viele Staus in Bezug auf Motorüberhitzung zählt da nicht. Sicher gibt es Konstruktionen die anfällig sind von Haus aus, aber der Motor dürfte nicht dazu gehören, wenn alles ok ist.
      Ich stand mit meinem P1 im Juni eine Stunde im Oldtimerstau vor Bockhorn, mit laufenden Motor. Die Temperatur pendelte immer bei 85 Grad.

      Bei Motorüberhitzung kann es diese Gründe haben :

      Zugesetztes Kühlsystem ( Block und / oder Kühler )
      defekte Wasserpumpe
      Zündzeitpunkt zu spät
      Kopfdichtung defekt
      Gemisch zu mager

      Dampfblasenbildung beim heutigen Benzin ist denkbar, da gibt es viele Probleme bei unseren alten Autos.

      Hast Du das Kühlsystem mal gereinigt? Mit Kühlerreiniger oder Zitronensäure? Es ist unglaublich was da für ein Mist rauskommen kann.
      Zündzeitpunkt prüfen.
      Ansaugkrümmerdichtung und Ansaugbereich insgesamt prüfen ( absprühen mit Bremsenreiniger aber bitte vorsichtig..., Brandgefahr)
      Elektrodenabstand überprüfen und ggf. einstellen.
      Kompressionstest kann nicht schaden.
      Das Öl im Wasser plus die Bläßchen kann auf eine defekte Kopfdichtung hindeuten. Du könntest in einer Werkstatt oder wenn ein Bekannter sowas hat, mit einem CO Tester mal prüfen ob die Bläßchen Abgasbläßchen sind. Mit feiner Nase kann man das auch riechen.

      Grüße

      Tom

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TomB“ ()

      Du schreibst:
      Ist zwar dank E-Lüfter immer noch im grünen Bereich, bei großer Hitze läuft der Motor im Stand dann doch unruhig

      Wundert Dich das?

      Super: "Oh, mein Motor wird zu heiss!"

      Ursachenforschung? Nein danke, lieber E-Lüfter rein!

      Der Motor darf einfach nicht zu heiss werden. Opel hat das eigentlich mal ganz gut konstruiert.
      Wie TomB schon schrieb - das auf den heutigen Verkehr zu schieben ist Stulle...

      Wenn das Kühlwasser so warm wird, daß trotz E-Lüfters (!) die Wassertemperatur kaum zu bändigen ist, dann stell Dir bitte mal vor, wie warm es in
      Deinem Motor zugehen muss. Der Wärmestau sorgt für Dampfblasen im Kühlwassersystem, das Wasser kann dann kaum noch fliessen.
      Ein Heizkörper mit einer Luftblase drinnen z.B. wird kaum noch warm = kein Wasserfluß!!
      Die Zündkerzen überhitzen ebenso, kommen an die Grenze zu Glühzündugen und weisen schnell enormen Verschleiß auf (Glaskugelmodus aus).

      Dann läuft der Motor nicht mehr rund, klar.
      Das Problem verschärft sich mit der Zeit.

      Irgend etwas ist faul im Kühlsystem, wahrscheinlich ist es zugesetzt (Kühler, Schläuche, Block), und jetzt hat es Dich dank des häufigen Wärmestaus
      evtl. noch die Kopfdichtung gekostet.

      Wenn alles an Deinem Motor top ist, inklusive Kühlsystem, dann kannst Du den E-Lüfter wieder rausschmeissen.
      Berufener Kurvenräuber

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „caster1956“ ()

      so, erstmal danke für die Rückmeldungen.

      Das Kühlsystem habe ich mehrfach mit normalem Wasser, Geschirrspültabs (kein Entkalker) und auch Kühlerreiniger aus dem Teileladen durchgespült. War anfangs doch recht verschmutzt, etwas Ölfilm obenauf und kleine harte Brocken drin:


      Erst als nur noch klares Wasser ohne Zusätze rauskam gabs wieder Frostschutz.

      Die Hitzeschutzbleche sind da, Elektrodenabstand überprüfen und einstellen habe ich gemacht.
      wegen den Blubberbläschen war ich schon in einigen Werkstätten hier wegen einem CO2-Testgerät, so ein Teil zum Aufsetzen auf den Ausgleichsbehälter. Das war aber eine Mischung aus "haben wir nicht, wollen wir nicht, blubbern ist immer zkd". Ich versuchs morgen früh nochmal woanders.

      caster1956:
      der E-Lüfter ist im normalen Betrieb verzichtbar, im sommerlichen 20 Minuten-Stau bin ich froh ihn zu haben. Ich gebe dir recht, das ist keine dauerhafte Lösung - deswegen betreibe ich ja Ursachenforschung. Ich möchte gerne erstmal alles andere ausschliessen, was mit relativ wenig Aufwand zu machen ist - bevor z.B. auf Verdacht ein Kopf runterkommt. Für den Fall der Fälle - kann ich die Kopfschrauben nochmal nehmen?

      Gruß,
      Matze
      Hallo,

      denke auch an den Zündzeitpunkt. Ich habe die Erfahrung mal in einem 1929 Ford Model a gemacht, wo ich vergaß den ZZP nach früh zu stellen, der Motor lief viel zu heiß.

      Grüße

      Tom

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TomB“ ()

      Peinlich... Klugscheißer. ;)
      Und das mir, der sich immer über solche Sachen in Foren verwundert die Augen reibt wie "Hacken" ( wenn Haken gemeint ist ), oder "Packet" und was es da noch so für schöne Sachen gibt...
      Aber ich kann nur versichern : Es war ein Schlechtreibfehler. :)

      Grüße

      Tom

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „TomB“ ()

      Jau, TomB, da hast Du mal Recht mit "Klugscheisser", ich gebs ja zu.

      War mir schon klar, dass das eher ein Flüchtigkeitsfehler war.
      Schön, dass Du mein "Pieksen" mit Humor genommen hast.

      Das Rechtschreibniveau in Foren, z.B bei BMW E34, wo ich mich
      durch die Beiträge lese, erschreckt mich immer wieder aufs Neue.

      Besonders gefressen habe ich die Leute, die dauernd 'net' schreiben statt 'nicht".

      Hast Du schonmal vom 'Internicht' gehört?

      Was lernen die Leute eigentlich in der Schule?

      Letztens bot einer bei Ebay einen Teileträger an und schrieb dazu:
      "geeignet, um aus einem zwei zu machen"!

      Solche Stilblüten finde ich dann natürlich wieder super.
      Berufener Kurvenräuber
      moin matze,

      als ich dieses jahr mit meinem p1 nach bockhorn gefahren bin und dort übelst im stau stand, hatte ich genau dasselbe problem.
      leistungsverlust, motor überhitzt usw..
      wagen an der strassenseite abgestellt und erstmal übern platz gelaufen. dabei nur gedanken gemacht was die kleine hat und wie ich wieder nach hause komme.
      nach ca. 3 stunden wieder zurück zum auto, motor gestartet und problemlos und vor allem "staufrei" wieder nach hause gefahren.
      sobald ich aber an der kreuzung stand, fing die kleine wieder an zu mucken.
      zu hause das thermostat gewechselt, half aber nicht.
      bin dann letztendlich zu meiner vertrauenswerkstatt gefahren und siehe da, mein "zündzeitpunkt" war verstellt.
      seitdem läuft die kleine rund und meistert problemlos den stadtverkehr bzw. kleine stau`s.
      gruß marco
      27321 Thedinghausen. Opel Rekord P1 (12/57) Opel Rekord A (1963)
      Tach,

      also das Thermostat macht schön auf - daran kanns nicht liegen. Und die Kühlerschläuche sind auch bei warmen Motor relativ weich, von einem zu großen Druck kann zumindest ich nichts spüren.

      Heute war ich unterwegs in Sachen CO-Wert. Ich hatte dann auch eine kleinere Werkstatt gefunden, die für einen Obulus in die Kaffeekasse die Spindel aus dem Schrank holt. Das Ergebnis war: alles in Ordnung, keine Abgase im Kühlwasser.
      Dann hatte ich mir gedacht: eine doppelte Meinung hält doppelt gut und bin zur Werkstatt 2 Straßen weiter gefahren. Die hatten auch eine Spindel zum reinhalten in den Ausgleichsbehälter, da hat sich die ehemals blaue Flüssigkeit deutlich grün verfärbt. Ergo nicht in Ordnung. Toll, jetzt bin ich so schlau wie vorher - überhaupt, wie kann das sein, mal so - mal so?!?
      das ging mir jetzt echt auf den Keks und ich bin zum rennomierten Bosch-Dienst gefahren, die hatten ein Gerät zum direkten Aufsetzen mit 2 Schaugläsern. Ich habe den Motor 10 Minuten laufen gelassen, alles wunderbar blau = in Ordnung

      @Marco & TomB: den Zündzeitpunkt habe ich im Hinterkopf, das lässt mir ja doch keine Ruhe ;)

      Gruß,
      Matze

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