Oldtimerausstellung des Märkischen Automobilclubs im Gebäude der

Sparkasse Hagen, Sparkassen-Karree 1, 58095 Hagen/Westfalen
vom 26.02. bis 21.03.2013, geöffnet zu den Geschäftszeiten, Eintritt frei.



Thema: "Die Rivalen – Ford versus Opel in den 50er Jahren"

Info: www.wochenkurier.de



Vortrag zum Thema von Ingo Buschmann am 13.03.13, 18:30 Uhr, Eintritt frei.

(Ich habe diese Veranstaltung letztes Jahr zum Thema "DKW" besucht und war
begeistert! Superinteressanter Vortrag für lau - lohnt sich! Wer aus der Region
kommt, sollte mal vorbeischauen - vor allem beim diesjährigen Thema!)

@ Stephan: Mache ich, die Bilder werde ich -wenn sie was werden- an dieser Stelle einstellen. Wir sehen uns
dann in Stendal - sind ja nur noch zwei Monate!
@ Günter: Ja, letztes Jahr war klasse, und hinterher konnte man noch mit den Besitzern der DKW-Fahrzeuge
sprechen, was auch noch einige interessante Geschichten zu Tage förderte. Ich glaube, dass es für uns dieses
Jahr noch spannender werden wird, da wir ja ein wenig in der Materie stecken... Na, dann sehen wir uns am 13.
März in der Sparkasse Hagen!

So, ich habe es endlich geschafft, meine Fotos zu sortieren und -wie versprochen- hier vorzustellen!
Es war also eine Ausstellung des Märkischen Automobil Clubs mit dem Thema: "Die Rivalen – Ford
versus Opel in den 50er Jahren" und zusätzlich gab es noch ein Vortrag zum Thema mit den Fir-
mengeschichten von Opel und Ford in Deutschland - und das alles gratis und umsonst!!! Toll!!! Dort
habe ich auch noch P2-Guenter getroffen und wir haben richtig nett geschwatzt - ein runder Abend!!

Aber von vorne. Thema waren also die 50er und auch (obwohl nicht im Titel) die 60er Jahre der Töch-
ter führender amerikanischer Fahrzeughersteller. Empfangen wurde man bei Eintritt in den Saal von
Autos der frühen fünfziger Jahre, nämlich zuerst von einem Opel Olympia, dem Vorgänger des Pon-
ton-Rekords:
01_Opel_Olympia.jpg

Direkt daneben ein ebenso wunderschöner Taunus von 1951:
02_Ford_Taunus_1951.jpg

Dann folgte die Mitte der fünfziger Jahre, erst ein Ford Taunus 15m...
03_Ford_Taunus_15m.jpg

...im Vergleich mit einer selten Opel Olympia Rekord Cabrio-Limousine von 1956:
04_Opel_Olympia_Rekord_1956.jpg

Sensationell schön!
05_Opel_Olympia_Rekord_1956.jpg

Dann ging es weiter mit einem echten Hingucker: einem echten P1-Autenrieth-Cabriolet. Da-
mals wurden die offenen Varianten noch nicht im Werk produziert, sondern von Karosserie-
spezialisten wie z. B. der Firma Autenrieth nachträglich aufgeschnitten. Sehr selten und sehr
teuer - damals wie heute!
06_Opel_P1_Autenrieth-Cabrio.jpg

Interessant, dass Autenrieth damals das Äußere noch mit einer zusätzlichen zweiten Zierleiste
aufmotzte - doppelt geschminkt ist halt doppelt so attraktiv... nicht wahr?
07_Opel_P1_Autenrieth-Cabrio.jpg

Dieses Fahrzeug war eine Leihgabe des Herner Opelmuseums und steht zum Verkauf! Aller-
dings wurde es bereits in der Zeitschrift "Oldtimermarkt" in der Rubrik "Nachgehakt" durchge-
checkt, mit dem Ergebnis, dass fast alles unterhalb der Zierleisten aus Lack und Spachtel-
masse besteht. Auch die Echtlederinnenausstattung ist (wie man im nächsten Bild sieht)
ziemlich runtergeritten... Auch das fast neue Cabrioverdeck schließt nicht richtig... Fazit der
Zeitschrift: in keinem besonders guten Zustand! Aber wo kann man sonst ein echtes P1-Au-
tenriethcabriolet kaufen? Da muss man nur noch die geforderten 25.000,- Euronen übrig
haben - der Preis versteht sich natürlich OHNE Hauptuntersuchung und H-Gutachten!!!
08_Opel_P1_Autenrieth-Cabrio.jpg

Interessant finde ich auf dem Armaturenbrett die beiden Schalter links vom Olympia-Schrift-
zug, die mir vor Ort gar nicht weiter aufgefallen waren. Erst jetzt auf dem Foto habe ich sie
entdeckt. Ich vermute mal, dass es sich hierbei wahrscheinlich um den Parkleutenschalter
und den Ventilatorknopf handeln, denn am ursprünglichen Platz des Venti-Lenti-Buttons ist
das Warnblinklicht verbaut und der originale Einbauort des Parklichtschalter ist mit einer
handelsüblichen Schloßschraube versehen... Seltsam, aber so steht es geschrieben...
09_Opel_P1_Autenrieth-Cabrio.jpg

Mit dem P1 waren wir nun in den späten fünfziger Jahren angelangt, und direkt daneben
parkte ein traumhafter Ford Taunus 17m in Topzustand! Mann, war das 'ne Augenweide:
10_Ford_Taunus_17m.jpg

Also ich muss sagen: andere Mütter haben auch schöne Töchter... Bei diesem Prachtexemplar
könnte ich schwach werden, Opel hin oder her... Man nennt ihn auch den "Barocktaunus":
11_Ford_Taunus_17m.jpg

Direkt von vorne hat er einen herrlich grimmigen Blick... Und dann noch wie "Christine" in rot
und weiß... böse und sehr geil!!!
12_Ford_Taunus_17m.jpg

In einer zweiten Reihe folgten dann die sechziger Jahre, eröffnet von einem A-Rekord-Coupé.
Der Wagen war eine Leihgabe eines Hagener/Iserlohner Opelhändlers, aber dafür in einem
erstaunlich schlechten Zustand. Beulen und Macken ringsrum, ganz schlecht gespachtelte
und überpinselte Kotflügel, lappige und liederlich aufgesteckte Weißwandzierringe usw.:
13_Opel_A-Rekord-Coupé.jpg

Bei einem Privatfahrzeug würde ich sagen: "Klar, Scheunenfund, der wird irgendwann mal
wieder!" Aber bei einer Leihgabe eines Autohauses??? Ein ganz schlechtes Aushängeschild!
Wieso setzt man nicht ein paar Azubis drauf an, die dort prima lernen können, wie man alte
Technik und klassisches Blech wieder instand setzt? So würde eine Restaurierung die Firma
doch nur einen Bruchteil dessen kosten, was ein Privatmann zahlen müsste - und würde!
14_Opel_A-Rekord-Coupé.jpg

Dem zur Zeit wurde dann wieder das Ford-Pendant, ein Taunus 17m P5, gestellt, der in einem
deutlich besseren Zustand war! Chic, sehr chic!
15_Ford_Taunus_17m_P5.jpg

Und dann folgte ein auf den ersten Blick recht unauffälliger P2. Eine (alabastergraue???) zweitürige
Limousine, sehr guter Zustand, aber sonst nichts besonderes - dachte ich:
16_Opel_P2_2TL.jpg

Ebenfalls eine Leihgabe des Herner Opelmuseums. Beim Blick ins Innere begann ich zu staunen,
denn die Einrichtung sah aus wie frisch vom Band! Ein Blick auf das vor dem Wagen stehende Schild
zeigte den Grund: der P2 (Baujahr 1962) hatte einen nachweislichen Tachostand von 2.925 km!!!
17_Opel_P2_2TL.jpg

Traurig daran nur, dass es wohl auch niemals mehr Kilometer werden, denn wer würde diese Beson-
derheit mit schnöder Fahrerei beseitigen??? Doof, denn ich finde, dass Autos eigentlich zum Fahren
gebaut sind und nicht zum stehen. Deswegen werde ich in Automobilmuseen auch immer so melan-
cholisch... Einerseits toll anzusehen, aber andererseits eingesperrt wie Zootiere... traurig...
18_Opel_P2_2TL.jpg

Den Abschluss machte dann wieder ein Ford, und zwar die berühmte "Badewanne". Das Blech war
in einem senstionellen Zustand, das Auto sah besser wie neu aus! Nur untenrum schien er ein wenig
zu tropfen, denn da lagen Pappdeckel drunter. Aber kann man einem solchen Kühlergrinsen böse
sein???
19_Ford_Taunus_Badewanne.jpg

Wenn man die eher sachlichen Formen eines P2 dagegen sieht, kann man sich schon vorstellen,
dass die "Linie der Vernunft", wie Ford die innovativen Rundungen der Badewanne nannte, die
Autokäufer seinerzeit polarisierte. Entweder war man von den mutigen Formen begeistert oder
man konnte dem Wagen nichts abgewinnen... Also, ich fand ihn toll, auch als Opelfahrer!
20_Ford_Taunus_Badewanne.jpg

Im Kreise dieser wunderschönen Fahrzeuge, die man in einem Tagungsraum der Hagener Spar-
kasse ohne jeden Eintritt bestaunen durfte, fand dann an diesem Abend noch ein Vortrag statt,
organisiert vom Märkischen Automobil Club MAC. Thema waren die doch recht unterschiedlichen
Firmengeschichten von Opel und Ford Deutschland, kurzweilig dargebracht und wirklich interes-
sant. Alles in allem eine sehr empfehlenswerte Veranstaltung, die jedes Frühjahr stattfindet. Letztes
Jahr war das Thema "DKW" und auch auf das Motto des nächsten Jahres bin ich gespannt. Aber
egal, welche Marke im Fokus steht: Ich bin dabei!