Patina auf altem Lack

      Patina auf altem Lack

      Moin,

      komme bei der Restauration meines P1 langsam in das Stadium, mir über die Gestaltung der Oberfläche Gedanken zu machen.Ich denke,hier gehen die Philosophien wohl sehr auseinander.Natürlich hat so eine hochglänzende Oberfläche durchaus ihre Reize.Andererseits entspricht eine natürliche Patina eher meiner Vorstellung von einer angemessenen Oldtimer-Oberfläche.Natürlich soll mein Opel auch nicht wie eine Ratte aussehen. Mein Vorgänger hat mir die Entscheidung abgenommen, indem er das Fahrzeug teilweise mit Grundierung versehen hat.Es kommt also nur Neulack in Frage.Aber wie? Habe gehört, daß Kollegen ihren Oldtimer mit Basislack spritzen und den mit Klarlack matt oder seidenmatt überziehen.Auch habe ich gehört,daß die Beimischung von bestimmten Füllstoffen(z.B.Mehl) im Lack eine matte Oberfläche bringt.Selbst habe ich überlegt,Hochglanz zu lacken und dann mit feinstem Schleifpapier oder Schleifpaste den Hochglanz etwas zu brechen.

      Wer hat Erfahrung zu diesem Thema? Bin dankbar für gute Tips .Aber bitte keine leidenschaftlichen Abhandlungen von Höchstglanz-Oberflächen-Fetischisten!

      Viele Grüße

      Winston
      Es gibt Mattierung, die Du dem Lack (2K) zumischst und damit je nach Dosierung alles von leicht stumpf bis voll tot erzeugen kannst. Sieht dann aber immer noch nicht wie ein echt gealterter Kunstharzlack aus. Gruss, Marcus
      Marcus Schaper aus 16515 Oranienburg, aber oft auch in 31855 Groß Berkel

      61er Rekord P2 2TL mit Frisur, 62er Kapitän PL 2,6 Hydramatic, 58er Kapitän 2,5 L, mehrere rekord P1 CarAvane und diverse Baustellen anderer Marken
      Ich fahr schon 10 jahre mit auf alt gemachtem Lack.
      Zum einen ist die Lackierung billiger, weil der Lackierer die letzten Wellen drinnen lassen kann, zum anderen ist es im Alltag wesentlich unauffälliger.

      Wenn da hinterher ne Schleifriefe durchsackt oder so, ist das völlig egal, trotzdem sieht er nicht vergammelt aus.
      Der hatte grade 150km drauf, da streichelte schon der erste Mitbürger drüber und sagte "ist das noch original Lack"? und als er vom Club auf der Techno Classic Stand hatte man für mich n Schild "Originalzustand" ausgedruckt, weil das aussah wie "in Würde gealtert".

      Ich hab den einfach mit 2.000er Papier damals "zerkratzt" und hinterher nicht mehr glatt geschliffen, sondern einfach nur mit normaler Finishpolitur und Maschine aufpoliert, so blieb einiges matte erhalten.

      Die ein oder andere Welle ist eh in der Garagenlackierung geblieben.

      Manchmal wünscht ich mir zwar auch, dass ich ihn hochglänzend gemacht hätte, vor allem wenn er so zwischen anderen Hochglanzoldtimern in der Reihe steht, aber im Endeffekt bleiben die Leute immer vor meinem blauen CarAVan stehen, weil er natürlicher aussieht.
      Und Hochglänzend kann ich ihn ja immer nochmal machen, Zierleisten runter, Scheiben raus, Stoßstangen ab, einmal überschleifen, Dickschichtfüller drauf, durchschleifen und Farbe + Finish.

      Die Klarlackideen kannste vergessen, weil es die alten Töne eh nur im Uni-Einschichtsystem gibt, und Mattierungsmittel oder so Blödsinn wie Mehl würde ich jetzt grade garantiert nicht in die Farbe kippen...

      Wichtig ist, dass du den Lack schleifst und polierst, bevor er endgültig durchgetrocknet ist, also direkt nach dem Lackieren wenn er dafür trocken genug ist, dann fällt er in das Matte zurück. Also direkt etwa 20h später nach Lackauftrag...

      Das ist wie wenn ein Lackierer das Finish zu früh macht, dann ist die Karre nach 6 Wochen auch Matt und er muss den nochmal polieren ;)