Schalten

      Hi Guido,
      habe soeben und gestern abend u. a. dein schönes Filmchen gesehen (das von der Rückbank aus). Als du die beiden Leute überholtest bist du rechts abgebogen. Hast du da runtergeschaltet in den ersten Gang? Das sah mir so aus, als hätte der Wagen gar nicht gestanden. Vielleicht war es auch nicht deutlich genug.

      Wie ist das denn in der Regel mit dem Hochschalten? Bei wieviel km/h gehst du in den Dritten? In der Gebrauchsanweisung steht, dass die maximale Geschwindigkeit im 1. Gang 40 km/h ist und im 2. Gang 75 km/h. Ist das nicht zu hoch? Dann heißt es auf Seite 15: im 1. Gang nicht über 30 km/h, im 2. Gang nicht über 60 km/h.

      Hoffentlich wird's heute mal möglich sein, das Auto aus der Garage zu holen. Wenn ich da an gestern denke...
      Übrigens: Heute abend, so in elf Stunden, geht Opelchen weg!
      MfG
      Wolfgang
      Hallo Wolfgang,

      wie???? Der Opel geht weg????? Aber schön der Reihe nach...

      Es stimmt, dass der Wagen, als ich in den ersten Gang geschaltet habe, nicht gestanden hat.

      Ich muß sagen, dass ich am Anfang peinlichst darauf geachtet habe, den ersten Gang nur bei Stillstand der Räder einzulegen.

      ***Einschub: Ich fahre mittlerweile meinen neunten Renault und bei Renault-Getrieben ist es einfach nicht möglich, den Ersten vor dem
      kompletten Stillstand einzulegen - es sei denn, man steht auf Geräuschkulissen à la "Knorschel" oder "Kräcks".***

      Sowieso habe ich mir von Anfang an angewöhnt, den Schalthebel sehr bewußt und exakt zu führen und meine Bewegungen sozusagen von dem Widerstand,
      den ich beim Schalten erfahre, leiten zu lassen. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass ich eine kurze Gedenkpause enlege, bevor ich hoch in den Zweiten schalte.
      So hat die Synchonisation ausreichend Zeit zu funktionieren. Wir kennen alle die Diskussion um zerbröselte Vulcollan-Buchsen und schlabberige Schaltgestänge - da will
      ich nicht noch durch unangemessenen Kraftaufwand zusätzliche Belastung ausüben.

      Irgendwann habe ich bei Opii aber festgestellt, dass der erste ganz sanft reingeht - auch wenn der Wagen nicht steht. Ganz ohne Synchronisations-Geräusch oder
      irgendwelche Zicken. Ich mache aber vor dem Schaltvorgang mal eben "Brumm" - ich glaube, das nennt man Zwischengas.

      Die Devise lautet also: GEFÜHL

      Zum Schaltzeitpunkt für den Zweiten und Dritten:
      Ich fahre überhaupt nicht nach Tacho, sondern nur nach Gehör und Gefühl.
      Ich weiß nicht, wie das mit dem 1500er ist, aber der 1700er ist enorm elastisch. Ich denke, ich schalte eher früh und lass den Motor schön ziehen, ohne ihn aber
      irgendwie zu überlasten. Ich vermeide dabei gleichermaßen zu "knappe" wie zu hohe Drehzahlen.

      Also wieder GEFÜHL, was man ja hier schlecht beschreiben kann.

      Ich werde da aber mal drauf achten und komme dann nochmal auf das Thema zurück.

      Und jetzt:
      Original von Mattiauda
      Übrigens: Heute abend, so in elf Stunden, geht Opelchen weg!

      Das bedeutet doch nicht, dass Du verkauft hast, oder?
      Oder geht er zum Monteur oder zum Lackierer?
      Schönen Gruß
      Guido
      _______________
      Guido und Burkhard aus Jülich
      Opel Olympia Rekord P2 1700
      EZ: 08/1962
      schwarz/chamonix-weiß
      Fahrg.-Nr. 11 2298163
      Alt-Opel IG
      http://www.alt-opel.org/
      Mitgliedsnr.: 3447
      Auktion: guidoasolingen
      da fahre ich dann wohl genauso wie Guido! ;)
      rein nach "Gefühl". (fahre auch nen 1700er)
      Ich habe ehrlichgesagt auch noch nie auf den Tacho geschaut wann ich schalte :rolleyes002:
      mann sollte "spüren" wann nen Motor sich wohlfühlt.;)
      nur eben nicht extrem untertourig oder den Motor gar überdrehen.
      ach Guido!
      beim runterschalten soll man kein "Zwischengas" geben!
      wenn überhaupt dann nur beim hochschalten ;)
      fahr mal mit nem LKW der keine Syncronisierung hat und gib beim runterschalten mal Zwischengas.
      den Gang bekommste dann nur mit Gewalt und ner herlichen Geräuschkulisse rein :grins1:
      MfG
      Stephan
      Ooops! Kein Zwischengas beim Runterschalten? Na, dann werde ich das in Zukunft mal sein lassen...

      Na, auf jeden Fall fühlt es sich gut an, wenn der Erste ganz locker und seidiig-weich reingeht. Das kann nicht falsch sein - hoffe ich
      Schönen Gruß
      Guido
      _______________
      Guido und Burkhard aus Jülich
      Opel Olympia Rekord P2 1700
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      Auktion: guidoasolingen

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Guido“ ()

      solange da keine "wilden" Geräusche aus dem Getriebe kommen....;)
      wenn ich schalte dann immer mit nem ganz leichten Druck bis der Gang fast von selber reinrutscht.
      ausser ich habe es mal wirklich eilig.
      dann wird der Motor auch schon mal bis zum Limit gedreht und die Gänge "reingerissen".
      sollte man nur nicht zu häufig machen :chor002:
      MfG
      Stephan
      Einfach mit Gefühl...

      Das der Erste nur bei Stillstand eingelegt werden darf, gild für einige Oldtimer, aber doch nicht für unsere modernen Gebrauchtwagen.
      Die Getriebe sind vollsynchronisierte Sperrgetriebe, da kann man a) schonmal GARNICHTS falsch machen, weil man den Gang dank Sperrfunktion nicht rein bekommt und b) synchronisieren sie auch im 1. Gang.
      (Zu beachten ist nur der unsynchronisiere Rückwärtsgang)

      Wer natürlich mit zwischen Gas fahren mag -mache ich auch-, der soll das ruhig tun. Das minimiert den Verschleiß an Synchronringen und Kupplung natürlich deutlich, vorrausgesetzt ihr meint "mit Zwischengas fahren" auch, dass ihr trotzdem auskuppelt.

      Mit Zwischengas ohne Kupplung ist dann doch eher kontraproduktiv, geht aber auch, wenn die Kupplung nicht geht...

      Ansonsten gibt es keine fixen Schaltpunke, man schaltet wie man es braucht.
      Die von Opel angegebenen Höchstwerte sind glaube ich 45/90 für Gang 1 und 2, aber das braucht man nicht so genau zu nehmen, der Erste geht auch bis 55 und der 2. bis 100...

      Die Empfohlene Reisegeschwindigkeit liegt bei 90 km/h.

      Überdrehen kann man den Motor so schnell nicht, da bei Überschreiten der Maximaldrehzahl die Stößelstangen einflippen und die Ventile flattern. Dadurch wird die Zylinderfüllung begrenzt und die Leistung hört recht zügig auf. Gild allerdings nicht für Vollgasorgieren im Leerlauf ;)

      Mfg, Mark
      Tach allerseits!

      Ich klink' mich hier mal kurz ein, wo es um Zwischengas bzw. zweimal kuppeln geht, denn ich glaube, da hat Stephan was verwechselt:

      Ich habe 1975 beim Bund auf'm alten nato-oliven MAN 5 to. mit Anhänger meinen Lkw-Führerschein gemacht (Bw-Klassen: B, C, E), die Dinger hatten auch noch Getriebe, die nicht synchronisiert waren.

      Die Gänge raufschalten nur mit zweimal kuppeln, also: Kupplung treten, Gang raus, Kupplung loslassen, Kupplung wieder treten, nächsten Gang gefühlvoll rein, Kupplung wieder loslassen, beim raufschalten in den nächsthöheren Gang dann genauso, usw.

      Die Gänge runterschalten nur mit Zwischengas, sonst krachts gewaltig: Kupplung treten, Gang raus, Kupplung loslassen, ganz kurz Gas geben, sofort wieder Kupplung treten, neuen Gang gefühlvoll rein, Kupplung wieder loslassen, beim runterschalten in den nächstniedrigeren Gang dann genauso, usw.

      (Stephan hatte das genau umgekehrt beschrieben)

      Wie gesagt: komplett unsynchronisiertes Getriebe waren das. Aber bei unseren ollen Opelz war/ist das nicht mehr nötig, die Getriebe sind vollsynchronisiert (ausser Rückwärtsgang). Und die Gänge flutschen auch butterweich, bei meinem zumindest.

      Mit zweimal kuppeln bzw. Zwischengas lässt sich der P2 übrigens auch ganz ohne zu kuppeln rauf- und runterschalten, wenn man es gefühlvoll(!) macht ohne jedes Getriebekrachen. Nur beim anhalten bei eingelegtem Gang müsste man kuppeln, sonst würgt man ihn kurz vorm Stillstand ab.

      MfG, Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von „P2Welt“ ()

      Moin zusammen,

      Michael, sehe ich wie Du, ich glaube Rattnack hat da was verwechselt.
      Daß man bei unseren Opels (und allen anderen Autos mit vollsynchronisierten Getrieben) nicht mehr mit Zwischengas und Zwischenkuppeln schalten muß, stimmt, aber leider nur solange, bis die Synchronisierung verschlissen ist. Wenn man dann kein Geld/Zeit/Teile hat um es zu reparieren, dann kann man auch hier mit Zwischengas und -kuppeln noch jahrelang weiterfahren, wenn es einen nicht stört. Bei meinem Alltagsauto geht das Runterschalten in den 3. und in den 2. ohne Zwischengas und -kuppeln nicht mehr ohne Krachen aber mit geht es wunderbar und das schon seit ich das Auto gekauft habe (vor ca. 20.000 km) und ich habe auch nicht vor, irgendwelches Geld in das Getriebe zu stecken.

      Man kann durch vernünftiges Runterschalten eine Synchronisierung aber auch schonen und ihr ein langes Leben bereiten. Ein Tip dazu (wisst ihr aber bestimmt eh schon alle seit 30 Jahren) :
      Runterschalten (wenn man nicht bewusst die Bremswirkung des Motors nutzen will) erst, wenn die Abtriebsdehzahl (also im Prinzip die Geschwindikeit des Autos) etwa so gering ist, daß sie mit der Leerlaufdrehzahl des Motors in Verbindung mit dem angepeilten Gang erreicht werden kann, dann hat die Synchronisierung nämlich eigentlich nichts mehr zu tun.

      Grüße

      Stephan
      na, dann habe ich ja instinktiv alles richtig gemacht....

      Ich kann sowas ja nicht wissen - Führerschein 1984 und Zivildienst (also nicht beim Bund)

      :floet002:
      Schönen Gruß
      Guido
      _______________
      Guido und Burkhard aus Jülich
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      Auktion: guidoasolingen
      *gg*

      Naja, 1984 wusste im inzwischen verwöhnten D eh kaum noch einer, was ein unsynchronisiertes bzw. teilsynchronisiertes Getriebe wohl ist, geschweigedenn wie man sowas wohl einigermaßen fehlerfrei bedient. Da hat man sich hierzulande mehr dafür interessiert, was ein Katalysator wohl sein könnte bzw. wie die ersten Airbags (Mercedes S-Klasse) wohl funktionieren könnten, oder ob dicke, aufgeblasene Luftballons von der Sparkasse nicht den gleichen Nutzeffekt haben. ^^

      MfG, Michael
      Dann noch von mir etwas dazu:
      Mein 2ter gang macht beim runterschalten seit 10Jahren geräusche-ich schalte dann mit Zwischen gas-klappt wie von Michael beschrieben problemlos.

      Bis in welche Geschwindigkeit runter fahrt ihr denn im 3-gang,bei mir kann ich bis ca.25kmh fahren und wieder beschleunigen-dank dem Quadrathuber-ist übrigens auch nen 1700er.
      "Der Traum eines Angestellten"


      Gruß Hubertus und momentan ohne Oldtimer


      :daumen1:
      Hallo TÜVtler,

      also, ich schalte ganz nach Gefühl und nach Gehör, ohne dass ich mich dabei an irgendwelche Tachovorgaben orientiere. Aber diese Opel "Kurzhuber" fahren sich eigentlich eh sehr elastisch und auch durchaus schaltfaul (so man das will), so rein theoretisch könnte man schon bei geschätzten 20 km/h in den höchsten Gang gehen und drin bleiben bis Ultimo.

      Ich habs noch nicht ausprobiert, aber ich könnte mir gut vorstellen: bei mässig viel Gas und gefühlvoll schleifender Kupplung (wenns nicht gerade bergauf geht) kann man sogar im 3. Gang anfahren, ohne dass es grossartig hoppelt oder dass er abgewürgt wird.

      MfG, Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „P2Welt“ ()

      Hallo Michael

      Ich schalte auch nach gehör-bin ja auch von dem Älteren Semester-meine Sturm und Drangzeit habe ich damals mit einem Kadett C GTE ausgetobt-heute gilt Reisen statt Rasen.

      Mit der Geschwindigkeit nach unten hin meine ich ohne schleifende Kupplung-Probiert es mal aus.
      "Der Traum eines Angestellten"


      Gruß Hubertus und momentan ohne Oldtimer


      :daumen1:
      Das war ja auch nur reine Theorie, sonst könnte man das 3-Gang-Getriebe (optional 4-Gang-Getriebe) ja getrost durch ein schaltfreies 1-Gang-Getriebe ersetzen (plus Rückwärtsgang natürlich). ^^

      MfG, Michael

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „P2Welt“ ()

      Hi Guido,
      danke für die Antwort (hab erst einmal nur die erste gelesen). Ich will dich beruhigen: Mein Opel geht heute nicht weg!

      Es ist der dunkelrote, genannt Opelchen. Im Auktionshaus hat er die Nummer 230 236 446 033. Der war hier auch schon im Forum. Auktionsende: 21.50 Uhr.

      Heute konnte ich wieder fahren, das Wetter war am Nachmittag gut. Es blieb trocken. Ich hab's dann mal so ausprobiert, und es geht: Er rollt noch ein wenig, und ich kann den ersten Gang wieder einlegen und losfahren. Vorher, wenn ich bremsen musste oder abbog, war ich bei sehr langsamer Fahrt noch im zweiten Gang und hatte das Gefühl, der fährt total untertourig. Dann röööhrte er immer so, wie ein Bus.
      So, nun les' ich erstmal die anderen Antworten.
      Nochmals danke
      Wolfgang