Autotest - Opel Rekord B

      Autotest - Opel Rekord B

      Hallo zusammen,

      hier ein schöner, alter schwarz-weiß Film über den Rekord B im Test, viel Spaß und ein schönes Wochenende:

      Herzliche Alt-Opel-Grüße aus Offenbach am Main
      Ha-Jo

      Opel Rekord A LZ 1,5 l von März 1963, Familienbesitz

      nicht: was lange währt, wird endlich gut,
      sondern: was lange fährt, ist wirklich gut!

      Ein Opel ist nie gebraucht oder alt,
      sondern nur eingefahren.....



      Ich habe mir in den letzten Tagen alle diese Rainer-Günzler-Tests angeschaut, denn er hat ja Ende der 60er bis Mitte der 70er viele damals gängige Typen unter die Lupe genommen. Und auch mir erscheinen alle Verbrauchswerte, die er für die Autos ermittelt haben will, durchweg zu hoch. Zumindest mit unserem heutigen Oldtimer-Fahrstil käme man etwas günstger weg. Ansonsten folgen alle Tests dem gleichen Schema und sind für unsere heutigen Gesichtspunkte nur bedingt aussagekräftig. Aber das damalige Käuferpublikum setzte eben für den Autokauf andere Prioritäten.

      Rainer Günzler, seinerzeit namhafter Moderator und Motorjournalist, ist nach meiner Erinnerung nach einem bewegten Leben jung verstorben. Bevor ich jetzt alte AMS- und mot-Hefte auskrame - weiß jemand genau, bis wann er gelebt hat?

      Der bei Wikipedia angegebene 1. Dezember 1977 kann m. W. nicht stimmen, denn er hat noch den später erschienenen Fiat Ritmo getestet.

      Tschüß
      Klaus

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „altopelfreak“ ()

      Guten Abend @Bubru,

      diese Rekord B waren die ersten Opels, die nach dem Krieg wieder Solex-Vergaser bekommen haben.

      Der hohe Verbrauch (speziell des 1,5l Motors) war damals Kritikpunkt Nummer 1.

      Ob ein 1,5l-Motor so ganz richtig in einem Rek. B. oder C ist, steht auf einem anderen Blatt.

      Fakt ist: Wenn die Kutsche sich bewegen soll, ist VOLLGAS angesagt.

      Eine Besonderheit des damals verwendeten Solex-Vergasers ist die "mechanisch gesteuerte Anreicherung"

      bei Volllast (nahe Volllast), die damit sehr häufig in Betrieb tritt. Vollgasstellung = Anreicherung = fett = hoher Verbrauch.

      Das ist in vielen Fällen UNNÖTIG (und SOLEX weiß und wußte das sehr wahrscheinlich, denn das ist eine Firma aus der ersten Reihe !)

      Ob und wie und was damals entschieden wurde (Solex vs. Opel-Eigenfertigung) weiß ich nicht, vermutlich waren aber

      (wie üblich) verschiedene Interessen (liest sich, wie Intrigen) im Spiel, die zu diesem schlechten Ergebnis beigetragen haben.

      Dann hat Opel (kurzer Sieg der "ewig Gestrigen") den Vergaserbau wieder aufgenommen und Rekord B+C mit den bekannten Opel /Carter

      Vergasern beglückt. Das währte nicht lange, denn nach einer Übergangszeit hat OPEL wieder Solex-Erzeugnisse

      eingesetzt, dieses Mal mit UNTERDRUCK-gesteuerter Anreicherung > und entsprechend angemessenen Verbräuchen.

      Ein Schelm, wer hierbei Böses denkt !

      Heute nehme ich (leider) ähnliche Vorgehensweisen wahr, nicht bei Opel.

      Gruß,

      Alfred. H.

      Alfred. H. schrieb:

      Vergasern beglückt. Das währte nicht lange, denn nach einer Übergangszeit hat OPEL wieder Solex-Erzeugnisse


      Erstaunlich lange: Die alten Liz. Carter-Vergaser werkelten in den schwachen Rekord C-Maschinen (1,5 u. 1,7 N) immerhin noch bis Februar 1969!

      Rekord B und C waren mit dem 1,5-Liter (60 PS und 58 PS) auch für damalige Verkehrsverhältnisse klar untermotorisiert. Die Stückzahl wurde mit der Bauzeit auch zunehmend geringer, blieb aber noch bis Mitte 1970 im Programm. Dafür galt der 1,7 N mit 60 PS (erst ab Rek C) als der problemloseste aller Rekord C -4-Zylinder.
      Guten Abend,

      ich habe eine Frage zur mechanisch gesteuerten Anreicherung der 1,5l Vergaser beim Rekord B . Hat der 1,5l Solex Kundendienstvergaser, der nach dem Rückgriff auf den Carter Vergaser beim Rekord B eingebaut wurde, dann keine mechanisch gesteuerte Anreicherung mehr?
      Ich fahre einen 1,5l Solex Kundendienstvergaser, und würde den Verbrauch gerne reduzieren.

      Eine Besonderheit des damals verwendeten Solex-Vergasers ist die "mechanisch gesteuerte Anreicherung"

      bei Volllast (nahe Volllast), die damit sehr häufig in Betrieb tritt. Vollgasstellung = Anreicherung = fett = hoher Verbrauch

      Das währte nicht lange, denn nach einer Übergangszeit hat OPEL wieder Solex-Erzeugnisse

      eingesetzt, dieses Mal mit UNTERDRUCK-gesteuerter Anreicherung > und entsprechend angemessenen Verbräuchen.


      Mit besten Grüßen

      Michael

      Vergaserinfo Rek. B 1,5l

      Guten Morgen Michael,

      zu den Vergasermaßnahmen am Rekord B 1,5l habe ich diese Infos gefunden:

      Vergaserinfo 1 = Kopie aus einer Opel Unterlage zur Umrüstung der Serie nach dem Vergaserdesaster.

      Man sieht, dass die Ursprungsversion eine sehr große Hauptdüse besaß, die dann bei der KD-Variante

      von 182,5 auf 135 reduziert wurde. DAS ist DEUTLICH und deutet auf ein grundsätzlich anderes

      Technikkonzept hin. VERMUTLICH beruhte die Erstauslegung auf der Überlegung, den gesamten

      Betriebsbereich mit dem System Hauptdüse / Bremsluft abzudecken. Die KD-Variante nutzt das System

      Hauptdüse / Bremsluft offenbar nur für den Teillastbereich, nahe Volllast muß deshalb eine Anreicherung

      vorgesehen werden (Verweis auf die kleine Schlitzschraube im Text). Ob diese Variante bereits eine

      weitere unterdruckgesteuerte Anreicherung besitzt, geht nicht aus der Aufstellung hervor.

      Normales Erkennungsmerkmal: Kleiner Dom auf dem Vergaserdeckel.

      Die Anlage "Vergaserinfo 2" zeigt eine Aufstellung aus dem Haus Solex, anscheinend hat man sich nicht sehr

      intensiv mit der weiteren Optimierung befaßt, die Daten entsprechen den Opel-Unterlagen.

      Aus meiner Sicht ist es nicht zu empfehlen, an diesen alten Dingern noch irgendwas zu reparieren / optimieren:

      - ein 28ger Lufttrichter ist (m.E.) zu groß für die verlangte Leistung

      - die nur 5-fache Deckelverschraubung neigt zum Verzug

      Seitens Solex gab es die tollsten "Untersuchungen" zur Gemischverteilung, u.a. wurde nachgewiesen, dass eine

      exzentrische Anordnung des Vorzerstäubers im Lufttrichter eine Verbesserung bewirkt. Ob das in praxi so ist, oder nicht,

      weiß ich nicht, kann es aber auch kaum glauben, denn im weiteren Entwicklungsverlauf wurden durchweg zentrische

      Anordnungen realisiert. Vermutung: Schon damals wurden wahrscheinlich Nebelkerzen, Alibimaßnahmen + Wunderlösungen

      propagiert...ist heute auch so, Thema egal.

      Wenn die ganze Geschichte verbessert werden soll, würde ich z.B. einen Vergaser vom Ascona / Manta B verwenden,

      die Variante für 1,6l 60 PS sollte auf dem 1,5l-Motor ebenfalls funktionieren.

      Das ist letztendlich der ausentwickelte Stand um 1975, Details in Vergaserinfo 3.

      So ein Exemplar bauen wir gerade für den Einsatz an einem P1 um, die letzten Bilder zeigen den Kandidaten.

      Falls man diesen Vergaser an einen Rekord B bauen will, muß die Seilscheibe (Gaszug) + die Gaszugaufnahme

      entfernt werden. Anstelle der Seilscheibe paßt die Gestängeanlenkung 1:1.

      Gruß + Munter bleiben !!

      Alfred. H.

      Dateien
      Guten Morgen Alfred,

      vielen Dank für Deine Infos. Ich habe den 1,5l Kundendienst Vergaser seinerzeit (als NOS Teil) günstig eingekauft. Die Vergaser werden bis heute günstig angeboten. Sie sind einfach aufgebaut, leicht zu reparieren und laufen (als NOS Teil) zuverlässig. Vermutlich haben auch die Kundendienstvergaser noch eine mechanisch gesteuerte Anreicherung. Sonst gäbe es vermutlich einen Ersatzvergaser mit anderer Bezeichnung. Aus PDSIT-1 würde dann PDSIT-6. Ich werde den Vergaser erstmal weiterfahren. Mittelfristig werde ich ihn gegen eine moderne Version austauschen.

      Mit besten Grüßen
      Michael
      Das ist ein sehr schöner Bericht, danke für`s Einstellen.
      Im September 1966 kaufte mein Vater einen neuen Rekord B 1700 LS 75 PS aus dem Schaufenster von Opel Schott in Stuttgart. Lieferzeit, sofort. Da es ein Auslaufmodell war, mit entsprechendem Rabatt.
      Dieses Auto blieb bis 1976 in unserer Familie. Was ich noch ganz genau weiß : Wenn meine Eltern damals Sonntags spazieren gefahren sind, lag der Verbrauch bei 7,9 ltr.
      Wenn ich den Wagen über die Autobahn gejagt habe, waren es immer so um die 12 - 13 ltr. Dabei ging die Tachospitze so weit über die 160er Marke hinaus, daß man nur noch einen roten Balken sah. Tanken muße man Superbenzin :alt002:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von „Wiku“ ()

      Und hier geht es weiter mit dem Rekord C. Getestet wird dieses Mal der 1,7 N mit 60 PS, die Motorvariante, welche es beim B noch nicht gab.

      Auch hier wiederum erscheinen mir die Verbrauchswerte ein wenig zu hoch, ohne daß Autotester Rainer Günzler auf die Vergaserprobleme mit Solex eingeht. Die anderen Motorversionen werden zumindest erwähnt.

      Leider ist die Bildqualität nicht besonders. Doch bemerkenswert die Prognose zur voraussichtlichen Bauzeit des Rekord C und die Bewertung des gegenüber den Vorgängern geschrumpften Kofferraums: