Duplexbremse Kapitän

      Duplexbremse Kapitän

      Hallo zusammen, hier mal eine Frage in die Experten Runde. Bin momentan dabei einige alte vordere und hintere Radbremszylinder vom 2,6er Kapitän auf zu arbeiten. Beim zerlegen ist mir aufgefallen das fast immer der kleine "Alublechteller" oben an der inneren Druckfeder kaputt bzw. zerbröselt ist. Habe aber nirgends Ersatz dafür gefunden, es gibt lediglich den Stulp und evtl noch die Staubkappen!! Wo bekomme ich sowas her oder wie kann ich diese Teile ersetzten? Vielen Dank schon mal für eure Infos!
      Leider hab ich momentan kein Foto von dem Teil, werds aber heute Nachmittag mal nachreichen.
      Gruß Peter
      Hallo Peter,

      in der Katalogseite von 1972 sind diese Federteller für die hinteren RBZ noch mit 5 50 282 aufgeführt. Für die vorderen RBZ jedoch nicht, obwohl ebenfalls 1-fach in entsprechender Größe pro Feder vorhanden. Doch sind diese Federteller tatsächlich aus Alu?

      Auch die Rückholfedern (ausserhalb der RBZ) weisen diese Federteller auf. Allem Anschein nach handelt es sich um Normteile, die ein gut sortierter KFZ-Zubehörhandel vorrätig haben sollte. Einfach mal mit einem Muster hingehen oder bei einem speziellen Bremsendienst nachfragen.

      Die RBZ der Rekord-Typen kommen trotz gleichartig aufgebauter RBZ ohne diese Federteller aus. Warum eigentlich?

      Tschüß
      Klaus
      Mit solchen banalen Pfennigartikeln gibt sich auch kaum ein Online-Händler ab. Leider auch bei weit jüngeren Fahzeugen. Diese Federteller sind aber gängige Teile im KFZ-Bereich.

      Da fällt mir ein, daß ich sie vor einiger Zeit mal bei einem Online-Anbieter gesehen habe. Weiß aber nicht mehr wo und ob die passende Größe.
      Stimmt, die hatte ich auf dem Schirm, nicht die Rückholfedern.

      Jetzt stellt sich aber die Frage, ob diese Teller wirklich prinzipielle Unterschiede aufweisen. Wenn der Durchmesser stimmt, kann der funktionelle Unterschied nicht groß sein.

      Schon mal bei ATE nachgefragt? Wahrscheinlich werden diese Teller immer zusammen mit den Federn geliefert.
      So etwas habe ich mir schon gedacht. Es ist angesichts solcher Details immer wieder interessant, wie sehr man seinerzeit bei Opel bemüht war, den Kapitän durch aufwändigere Konstruktionsdetails von der Rekord-Klasse abzuheben. Und das völlig im Verborgenen, wo es nie nie ein Kunde oder ein Motorjournalist bemerkt hätte! Die Sirnräder und das Schaltgestänge sind weitere Beispiele dieser Art.

      Tschüß
      Klaus
      @Ancri Ja genau die hab ich gemeint!! Das Reproteil sieht ja wesentlich stabiler aus, das gibts aber sicher nicht als Einzelteil, oder? Funktioniert das auch sicher? Hat ein etwas kleineres Loch in der Mitte und auch keine kleinen Bohrungen wie das Original!?
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      Federplättchen

      Guten Morgen @altopelfan,

      dieser Teller soll die Druckfeder zentrieren und die Manschette vor den Federenden schützen.

      Opel hat das an vielen alten Kisten verwendet, das abgebildete Teil stammt (wahrscheinlich)

      von einem Olympia 51 und hat am Kragen einen Außendurchmesser von ca. 26mm.

      Gab es für den Olympia vorn: 5 50275 / hinten 276, Durchmesserzuordnung unbekannt.

      Diese Teller zentrieren über den konischen Innenteil der Manschette und besitzen am Umfang

      kleine Bohrungen, die (wahrscheinlich) kleinste Lufteinschlüsse verhindern sollen.

      OB das notwendig ist, oder sich ein Konstrukteur verkünstelt hat, weiß ich nicht.

      Das von @Ancri gezeigte Teil ist m.E. ein Drehteil, das mittig zentriert, so, wie es aussieht.

      Solche Teile kann man sich selbst drehen oder auch aus Blech prägen.

      Das erste Bild zeigt ein (vermutet) Oly-15-Teil.

      Das zweite Bild zeigt einfache Hilfswerkzeuge zum prägen von "Membranplättchen" (Beschleunigerpumpe Solex-Vergaser).

      Das dritte Bild zeigt die fertigen Plättchen.

      Es geht einfach:

      - die gewünschte Innenkontur auf einen "Stempel" übertragen (z.B. Schraube min. 8.8)

      - Führungsstift zentrisch in die Schraube einsetzen (harter Stift D 6325, Passstift)

      - ein geeignetes Kunststoffteil (sehr gut geht Teflon) mit einer Bohrung für de Stift versehen

      - eine Blechronde anfertigen (Durchmesser versuchen...) mit Bohrung für den Stift

      - die Geschichte zusammenstecken und unter einer Presse pressen

      Der Kunststoffklotz hat (zunächst) eine plane Oberfläche (keine Negativform)

      beim Pressen wird er aber plastisch und legt die Blechronde ganz exakt an die Innenkontur des Stempels an.

      Je höher die Presskraft (und der Überstand der Ronde) gewählt werden, desto höher wird das entsprechende Formteil.

      Anhaltswert: Bei den abgebildeten Kunststoff-Werkzeugen wurde PA6 verwendet, die Preßkraft für das größere

      Plättchen betrug 30kN (entspr. 3 Tonnen), die Materialstärke ist 0,8mm, Stahlblech.

      Für die Federplättchen kann das Blech natürlich dünner sein und auch Alu verwendet werden, dann geht das

      möglicherweise auch mit einem weicheren Kunststoff und statt Presse könnte auch ein guter Schraubstock ausreichen.

      Wenn sonst nix geht, kann man das so machen.

      Gruß,

      Alfred. H.
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      ...wichtig ist, dass die Ronden, exakt zentrisch auf dem Stempel sitzen und der Stempel

      rechtwinklig drückt. Die Ronden habe ich ganz grob gebohrt (Tafelblech), 3,9mm und dann

      mit 4mm gerieben. Dann grob ausgeschnitten (4-eckig), auf eine Vorrichtung gespannt und auf das

      gewünschte Maß im Paket abgedreht. Es waren einige Versuche notwendig, wenn die

      Parameter aber einmal stehen, kannst Du in Serie gehen...

      Gruß,

      Alfred. H.