Meiner Erinnerung nach unterscheiden sich die Pleuel 1,5 L //1,7 L nicht. Von mir könntest Du (aus einer vor 30 Jahren erfolgten Demontage) sowohl eines aus einem 1,7 L Motor (Bilder1710 bis 1712 ) oder 1,5 L Motor haben. Zeige die Bilder Deinem Motorenbauer und frage ihn, ob das eine Option ist. Kostet Dich nur den Versand als Hermes Päckchen (5 €).

Guten Morgen @loici14, Du solltest darauf achten:

Dein Motor ist eine 45PS-Version (früher P1 bis 59).

SERIENMÄSSIG ist bis Mot.-Nr.- 15-521848 eine Kurbelwelle mit 48mm Hubzapfen verbaut (auch Ponton ab 55)

AB o.a. Mot.-Nr. besitzt die Kurbelwelle 52mm Hubzapfen

"NEUE" Pleuelstangen passen deswegen nicht zu "ALTEN" Kurbelwellen.

Das ist grundsätzlich so, MUSS aber nicht auf alle alten Kisten zutreffen, weil sie oft eine bewegte Vergangenheit haben

und u.U. auch eine "NEUE" Kurbelwelle samt Pleuelstangen ihren Weg in den "ALTEN" Motor gefunden hat.....

Nachmessen der Hubzapfen ist deshalb erforderlich, um das passende Pleuel zu finden.

Gewichtsabweichungen: Innerhalb eines Pleuelsatzes (4 Stück) gestattet OPEL eine Gewichtsdifferenz von 6g. Weniger = besser.

Du kommst bei Ersatz eines einzelnen Pleuels deshalb nicht drum herum, auch die anderen Pleuel auszubauen und alle auf gleiches

Gewicht zu prüfen und ggf. anzupassen. Kleine Gewichtsdifferenzen sind anzustreben.....

Noch ein schöner Fallstrick, die Anzugsmomente der Pleuelverschraubung betreffend:

ALT (48ger Lager) = Muttergewinde = M10x1, MA = 70Nm

NEU (52ger Lager) = Muttergewinde = M9x1, MA = 50Nm

Wenn das hohe Anzugsmoment auf die "NEUE" Variante angewendet wird > klemmt das Lager sofort und ist schon bei der

Montage im Eimer (relativ häufiger Fehler).

Ganz späte Teilmotoren hatten dann schon Schrauben (anstelle Bolzen + Muttern), das wird Deinen Motor aber sehr wahrscheinlich nicht betreffen.

Diese Tipps solltest Du beachten....

Gruß,

Alfred. H.

Alfred. H. schrieb:

Noch ein schöner Fallstrick, die Anzugsmomente der Pleuelverschraubung betreffend:

ALT (48ger Lager) = Muttergewinde = M10x1, MA = 70Nm

NEU (52ger Lager) = Muttergewinde = M9x1, MA = 50Nm

Wenn das hohe Anzugsmoment auf die "NEUE" Variante angewendet wird > klemmt das Lager sofort und ist schon bei der

Montage im Eimer (relativ häufiger Fehler).

Da bin ich auch schon drauf reingefallen. Meistens gibt aber erst das Schraubengewinde auf ...

Grüße
Christian

Mal eine andere Frage, ist das Pleuel so stark verbogen, das man es nicht richten kann?
Ich hatte damals im Meisterkurs und bei der Prüfung ein Pleuel richten müssen.
Gibt es sogar extra Werkzeug dazu. Zum biegen und Messen.
Es gibt natürlich auch Pleuels die so stark verbogen sind, die schauen aber meist zum Block oder Ölwanne raus.

Ein Pleuel aus Stahlguss wird man - in Grenzen - richten können. Der Werkstoff sollte das hergeben. Ob es jedoch bezogen auf das System Motor sinnvoll ist, bleibt eine andere Frage.
Haben deine Spezialisten denn erkannt, warum das Pleuel krumm ist? Das passiert doch nicht von allein oder durch langes stehen. Es könnten doch weitere Teile beschädigt sein. Oder sehe ich da was falsch?

Schade das keine Bilder von dem Krummen Pleuel eingestellt wurde, deshalb ist alles nur Theorie.
Schaut im Netz ein Video an ( Pleuel richten ) geht 4 min, da ist das Werkzeug gut zu sehen. Es gibt auch noch so eine Art wie ein Abzieher, in der Mitte vom Abzieher kommt dann Druck drauf, dann brauche ich keinen Hebel ist viel besser. Ich wollte nur sagen, das es möglich ist und auch gängige Praxis. Heute gibt es nur noch Teiletauscher in unserer Wegwerfgesellschaft. Auf ers Teile habe ich als Werkstatt dann 2 Jahre Garantie vom Hersteller. Die Mechaniker können meist nichts dafür.
Nochmal, ein Stark verbogenes Pleuel kommt seitlich zum Motor raus. Da sind Kräfte am Werk.

Stell einfach ein Bild ein, dann wissen wir worum es geht.

loici14 schrieb:

Ingo, mein Mechaniker und einige andere Spezialisten meinen, das man eine verbogene Pleuelstange nicht her zurück Biegen kann, da es an Stabilität verliert und dadurch brechen kann.
Lg. Christian

Also im Werkstatthandbuch vom opel Blitz ist das Prüfen und richten vom Pleuel beschrieben.

ABER, wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich auch immer lieber ein gerades Pleuel verbauen, als eines zu richten.

Gruß

Stephan

Da muss ich Ingo zustimmen!

Bei jeder ordentlichen Motorüberholung werden die Pleuelaugen neu ausgebuchst, auf einer speziellen Vorrichtung gewinkelt (= die Winkelkeit überprüft) und dann verwogen.

Bei einem Kapitalen Motorschaden ist es so, wie es Ingo beschreibt: da ist überhaupt nix mehr zu retten.

Man muss es halt können und wollen, aber für einen guten Motoreninstandsetzer dürfte das überhaupt kein Problem darstellen....

Gruß Horst